Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Philosophisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende wissenschaftliche Hausarbeit will sich mit dem Werk 'Die Gabe' von Marcel Mauss befassen und einhergehend damit eine Betrachtung der strukturellen Form der zeremoniellen Gabe sowie eine Analyse ihrer Funktion anstellen. Sich des Imperativs des Geben, Nehmen und Erwidern nähern sowie eine Untersuchung mit Hinblick auf die soziale Funktion von diesem anstellen. Neben der Forschung von Mauss wird ferner das auf dieser aufbauende Werk Der Preis der Wahrheit - Gabe, Geld und Philosophie von Marcel Hénaff in den Fokus der Betrachtung gestellt, um sich der Frage der Vermittlung der sozialen Anerkennung mittels der zeremoniellen Gabe zu näheren. Mauss stellt seine Forschung zum Gabentausch 1925 im Essay Die Gabe zusammen, in welchem er das Phänomen der zeremoniellen Gabe anhand der ethnographischen Betrachtung von Malinowski, Hertz, Boas und weiteren Anthropologen analysiert sowie eine vergleichende Betrachtung zu der eigenen indoeuropäischen Kultur, anhand des römischen, semitischen und germanischen Rechts, anstellt. Die Analyse dieser Arbeit will die Funktion der zeremoniellen Gabe als Vorgang der sozialen Anerkennung herausarbeiten und somit eine Anschauung der Thesen Hénaffs, welche auf der Etablierung von sozialer Anerkennung mittels der zeremoniellen Gabenbeziehungen beruhen, vornehmen. Seinem Werk Der Preis der Wahrheit - Gabe, Geld und Philosophie liegt die Ausarbeitung Mauss' zugrunde, welche von ihm verfeinert wird und hinsichtlich der Funktion der Gabe als Form der sozialen Anerkennung analysiert wird. Hénaff stellt die These auf, dass der Vorgang der gegenseitigen Anerkennung als Gabenbeziehung gedacht werden muss. Nach seiner Prämisse besteht die soziale Praxis der Gabe verallgemeinert als spezifische Form der symbolischen Interaktion in modernen Gesellschaften fort. Einschränkend wird die zeremonielle Gabe von einer moralisch-selbstlosen Gabe sowie von einem rein ökonomischen Tauschhandel abgegrenzt. Die zeremonielle Gabe sei somit als ein gesellschaftskonstituierender Akt der reziproken Anerkennung, jedoch nicht als moralische Geste der Mildtätigkeit oder als eine Form der vorkapitalistischen Handelsbeziehungen zu verstehen. Insbesondere der theoretischen Darstellung der Anerkennungsverhältnisse in den zeremoniellen Gabenbeziehungen soll schlussendlich Bedeutung zukommen.
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