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E-Book

Die Geldapokalypse

Der Kollaps unseres internationalen Geldsystems

AutorJames Rickards
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl368 Seiten
ISBN9783862486380
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,99 EUR
In den letzten hundert Jahren ist das internationale Geldsystem schon drei Mal in sich zusammengebrochen, jeweils mit drastischen Folgen wie Krieg, Unruhen und massivem Schaden an der Weltwirtschaft. Doch der nächste Kollaps wird in der Menschheitsgeschichte seinesgleichen suchen. James Rickards zeigt Ihnen, warum der Anker der Weltwirtschaft, der amerikanische Dollar, in Gefahr ist und warum sein Untergang alle anderen Währungen in eine nie gekannte Katastrophe reißen wird: Währungskriege, Deflation, Hyperinflation, Marktzusammenbrüche, Chaos. Während die USA ihre langfristigen Probleme nicht in den Griff bekommen, trachten China, Russland und die ölreichen Nationen des Mittleren Ostens nach einem Ende der verhassten Hegemonialmacht. Doch Rickards sieht auch Licht am Ende des Tunnels: »Es ist noch nicht zu spät sich vorzubereiten. Nationen und Einzelpersonen, die sich vorbereiten, werden diesen Sturm überleben.« Wie Sie sich schützen können zeigt Ihnen James Rickards in seinem neuem New-York-Times-Bestseller.

James Rickards ist Ökonom und Investmentbanker mit über 35 Jahren Erfahrung an der Wall Street. Er ist Verfechter des Goldstandards und berät Firmen in der ganzen Welt zu Währungsrisiken. Er ist zudem Berater des US-Verteidigungsministeriums. Im FinanzBuch Verlag sind von ihm »Währungskrieg«, »Die Geldapokalypse«, »Gold« und »Der Weg ins Verderben« erschienen.

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Leseprobe

Exklusives Vorwort zur deutschen Ausgabe

Die Geldapokalypse beschreibt das Zusammenspiel von Geopolitik und weltweiten Kapitalmärkten. Zwischen diesen beiden Bereichen hat es schon immer Berührungspunkte gegeben. Nie aber war die Verflechtung zwischen Geopolitik und globalem Kapital so eng wie heute und noch nie war es so wichtig, sie genau zu untersuchen.

Dafür gibt es viele Gründe. In der heutigen Geopolitik kommt ein Arsenal unterschiedlicher Werkzeuge zum Einsatz, darunter Krieg, Diplomatie, Geheimdienstarbeit, Wirtschaftssanktionen und sogenannte »weiche Einflussnahme« über Entwicklungs-, Bildungs- und Kulturinitiativen. Die globalen Kapitalmärkte wiederum sind in den vergangenen nur 30 Jahren in völlig neue Dimensionen gewachsen. Lokale Börsen, nationale Größen und individuelle Marktpflege sind fast vollständig verschwunden – an ihre Stelle traten Weltbörsen, Megabanken und High-Frequency-Handel.

Weniger offensichtlich, aber noch wichtiger ist die Interaktion zwischen den beiden Welten. Das Konzept der asymmetrischen Kriegsführung hat das strategische Denken geradezu auf den Kopf gestellt: Überlegener Feuerkraft wird inzwischen mit gänzlich anderen Mitteln begegnet, etwa mit chemischen, biologischen oder radioaktiven Waffen sowie Terroranschlägen, Cyber-Attacken und neuerdings auch Finanzangriffen. Die globalen Kapitalmärkte sind nicht mehr Bankern, Anwälten und Händlern vorbehalten, sondern werden von Regierungen regelmäßig dafür genutzt, die Kosten für strategische Rivalen zu erhöhen.

Das Problem dabei ist, dass die Entwicklung des Wissens mit dieser Revolution in geostrategischen Fragen nicht mitgehalten hat. In den Außen- und Verteidigungsministerien gibt es reichlich brillante Spezialisten für Kriegsführung und Diplomatie – doch die komplexen Derivate und statistischen Methoden, die heute die Kapitalmärkte ausmachen, verstehen die Beamten, wenn überhaupt, nur in Ansätzen. Auf ähnliche Weise sind die Handelsräume und Vorstandsetagen der großen Banken voll mit hochintelligenten Köpfen. Doch ihr Denken ist eng und sie sind immer wieder überrascht, wie scheinbar »effiziente« Märkte schnell verschwinden, nur weil es wieder einmal zum Bürgerkrieg, einer Invasion oder einem grausamen Anschlag kommt.

Die Ereignisse auf der Krim, in der Ostukraine und im Nahen Osten, die es seit der englischen Erstausgabe von Die Geldapokalypse gegeben hat, bestätigen die These des Buches, dass Geopolitik und Kapitalmärkte heute untrennbar miteinander verflochten sind. Und auch das Gipfeltreffen der BRICS-Staaten im Juli 2014 in Brasilien lief fast exakt so ab, wie im Kapitel über die BRICS und andere Schwellenländer beschrieben.

Nicht nur mit seiner Darstellung von Finanzkriegen und Geopolitik hat sich das Werk als vorausschauend erwiesen: Es enthält auch eine eingehende Beschäftigung mit Defiziten und Schulden sowie dem Verhältnis zwischen beidem. Wenn laufende Defizite die Schulden der USA untragbar machen, kann das Vertrauen in den Dollar verloren gehen – möglicherweise bis zu dem Punkt, an dem er seinen Status als globale Reservewährung verliert. Das Buch nennt einige einfache Formeln, mit denen sich feststellen lässt, ob Schulden noch dauerhaft tragbar sind oder nicht. Eine der wichtigsten Variablen dabei ist das BIP-Wachstum.

Bei der ursprünglichen Veröffentlichung des Buchs im April 2014 zeigten die neuesten Daten für die USA zwei Quartale mit starkem BIP-Wachstum in Folge – besser als seit Jahren. Trotzdem war für den Autor klar, dass sich die US-Wirtschaft nicht etwa in einem zyklischen Aufschwung befindet: Stattdessen steckt sie in einer strukturellen Depression und das Wachstum dürfte noch lange so hartnäckig schwach bleiben wie seit 2009.

Ungeachtet der vor der Erstveröffentlichung gemeldeten guten Wirtschaftsdaten wagte Die Geldapokalypse eine provokante Schlussfolgerung: »Das reale Wachstum in den USA dürfte in naher Zukunft in den negativen Bereich geraten.« Ende Juni dann wurden die endgültigen BIP-Zahlen für das erste Quartal 2014 veröffentlicht. Tatsächlich zeigten sie, dass die US-Wirtschaft in diesem Zeitraum geschrumpft war. Die meisten Analysten waren darüber geschockt, doch das Buch hatte es schon vorausgesagt.

Auch in vielerlei anderer Hinsicht haben spätere Ereignisse Analysen und Prognosen dieses Buches bestätigt. Die Geldapokalypse enthält unter anderem eine eingehende Beschäftigung mit den Versuchen der BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, neue Institutionen aufzubauen, die nicht mehr von den USA und den anderen westlichen Industrienationen sowie Japan dominiert werden. Im Juli 2014 fand im brasilianischen Fortaleza das sechste BRICS-Gipfeltreffen statt. Zum Abschluss verkündeten die Teilnehmer die Gründung neuer Institutionen, die bisherige Aufgaben der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) übernehmen sollen. Finanziert werden sie mit 100 Milliarden Dollar an Beiträgen aus den BRICS-Staaten selbst. Sobald die neuen Organe arbeitsfähig sind, sollen sie an die Mitglieder Kredite für Infrastruktur- und Entwicklungsprojekte vergeben und bei Währungskrisen mit Notfallfinanzierungen einspringen. Diese Kredite werden in Währungen und zu Bedingungen nach Wahl der BRICS-Staaten vergeben – also ohne besondere Beachtung der amerikanischen Präferenz für den US-Dollar.

China setzt seine Absetzbewegung vom US-Dollar nicht nur über das Engagement bei den BRICS-Staaten fort. Das Land kauft weiterhin in großem Umfang Gold und treibt so die Umstellung von kreditbasierten Werten auf physische weiter voran. Außerdem verkündete die Regierung Währungsswaps sowie Settlement- und Clearing-Vereinbarungen in Yuan unter anderem mit Argentinien, der Schweiz und Großbritannien.

Der Sinn dieser Vereinbarungen ist, zunächst die Nutzung von Yuan im internationalen Handel zu erleichtern. Später soll ein globales Zahlungssystem entstehen, das einen funktionierenden Markt für Yuan-Anleihen unterstützt – auf diese Weise könnte die chinesische Währung selbst zur Reservewährung werden. Besonders erwähnenswert ist der Währungsswap Schweizer Franken/Yuan zusammen mit den BRICS-Notkreditvereinbarungen: Durch die Kombination von beidem kann China Yuan gegen Franken tauschen und diese dann weiter in Lokalwährungen der BRICS-Staaten. Über diesen Weg können sich BRICS-Mitglieder in Krisenzeiten harte Devisen beschaffen, bei denen es sich nicht um Dollars handelt.

Derartige Distanzierung vom Dollar ist derzeit überall zu beobachten. Russland wurde von den Wirtschaftssanktionen der USA und Europas nach der Invasion auf der Krim und dem Abschuss von Flug 17 von Malaysia Airlines schwer getroffen. Diese Isolation hat das Land nur noch entschlossener gemacht, sich vom Zahlungssystem in US-Dollar zu befreien.

Am 21. Mai 2014 verkündeten Russland und China eine 400 Milliarden Dollar umfassende, über mehrere Jahrzehnte laufende Vereinbarung zur Lieferung von russischem Erdgas nach China. Die Volksrepublik will nicht nur das Gas kaufen, sie investiert auch 45 Milliarden Dollar in russische und chinesische Pipeline-Infrastruktur, um die Lieferungen zu erleichtern. Mit den fest vereinbarten Zahlungen kann Russland die Entwicklung gigantischer Erdgasfelder in Ostsibirien finanzieren. Durch das Geschäft haben sich Russland und China wirtschaftlich eng aneinander gebunden. Dies erleichtert die Ablösung des Dollar als Zahlungsmittel für die beiden Länder, wenn sie die Zeit für gekommen halten.

Auch Saudi-Arabien distanziert sich immer weiter von den USA und damit auch von ihrem Dollar, denn dort ist man nicht einverstanden mit der milderen Haltung gegenüber dem Iran und mit der möglichen Zustimmung zu den iranischen Nuklearambitionen. Bemühungen von hochrangigen US-Beamten, Saudi-Arabien in Bezug auf das Thema Iran zu beruhigen, stießen auf taube Ohren.

Die Nukleargespräche zwischen Iran und USA endeten am 20. Juli 2014 ohne Einigung – was den Verdacht der Saudis, die USA wollten den Iran gar nicht ernsthaft stoppen, nur weiter erhärtete. Zwei Tage später verkündete das Land, seine Börse zum ersten Mal auch für ausländische Anleger zu öffnen. Dadurch verschafft sich Saudi-Arabien breiteren Zugang zu den Kapitalmärkten und ist somit nicht mehr ausschließlich auf das in Dollar gehandelte Öl angewiesen; gleichzeitig wird es für China einfacher, in Saudi-Arabien zu investieren. Beide Faktoren zusammen sind ein klares Anzeichen dafür, dass Saudi-Arabien das seit den 1970er-Jahren geltende Petrodollar-System beenden will – ein weiterer Pfeil im Köcher der globalen Versuche, den Dollar als wichtigstes monetäres Mittel der Wertaufbewahrung zu kippen.

All das hat sich in der kurzen Zeit seit der Veröffentlichung der englischen Originalausgabe von Die Geldapokalypse ereignet – und es bedeutet, dass die deutsche Übersetzung genau zur richtigen Zeit kommt. Kriegsführung mit finanziellen Mitteln wird immer verbreiteter und häufiger. Die US-Wirtschaft schlittert weiter auf eine Staatsschuldenkrise zu. Handelspartner der USA, vor allem Russland, China und Saudi-Arabien, suchen weiter nach Alternativen zum US-Dollar und bereiten sich auf den Tag vor, an dem er als Weltreservewährung entthront wird.

Unterdessen warten auch der Euro, angeführt von Deutschland, und als eine Art Weltgeld die Sonderziehungsrechte (SZR) des IWF an der Seitenlinie darauf, den Dollar ersetzen zu können. Im Fall des Euro könnte die Ablösung Schritt für Schritt erfolgen, bei den Sonderziehungsrechten schlagartig als Reaktion auf die nächste globale...

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