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Die Holocaust-Denkmäler in Bremen

AutorJürn Lohse
Verlagdiplom.de
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl104 Seiten
ISBN9783836602600
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis38,00 EUR
Inhaltsangabe:Einleitung: Nach den Ergebnissen einer Studie des Emnid-Instituts müsste die Geschichte des Nationalsozialismus neu geschrieben werden. Denn 26 Prozent der Befragten gaben in dieser Studie an, Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden, geholfen zu haben; 13 Prozent behaupteten, im Widerstand gegen die Nationalsozialisten aktiv gewesen zu sein; 17 Prozent wehrten sich angeblich mit Worten gegen die Nationalsozialisten, wenn es darum ging, Drangsalierte zu verteidigen. „Dass die deutschen Volksgenossinnen und -genossen zu großen Teilen eher eine Gemeinschaft von Freiheitskämpfern als von willigen Vollstreckern bildeten, verdeutlichen auch Zahlen wie die, dass lediglich ein Prozent“ der Befragten angab, Deutsche wären „an Verbrechen beteiligt“ gewesen. „Antijüdisch sind nach Auffassung der Befragten ganze drei Prozent gewesen.“ Diese Repräsentativumfrage ist eine Momentaufnahme des kommunikativen Gedächtnisses der Deutschen. Sie wurde durchgeführt, nachdem eine qualitative Studie aus dem Jahr 1998 zum Nationalsozialismus sieben unterschiedliche Tradierungstypen (Opferschaft, Rechtfertigung, Distanzierung, Faszination, Überwältigung, Heroisierung und Viktimisierung) des Nationalsozialismus unterscheiden konnte, die belegen, dass trotz der umfangreichen Aufklärung durch Medien und Schulen Holocaust und Nationalsozialismus im Familiengedächtnis, d. h. in einer Form des kommunikativen Gedächtnisses, anders als geschichtspolitisch gewollt tradiert werden. Neben dem kommunikativen Gedächtnis stellt das kulturelle Gedächtnis eine weitere und andere, weil dauerhafte Form des Erinnerns dar. Während das kommunikative Gedächtnis maximal drei Generationen umfasst und nur Erinnerungen aus der neueren Vergangenheit zu bewahren vermag, schafft das kulturelle Gedächtnis Artefakte, die zum Lernen auffordern und durch Bildungsinstitutionen gefördert und abgestützt werden. Das kommunikative Gedächtnis basiert auf Erinnerungen von Zeitzeugen, also einer historisch abgegrenzten Gruppe, und vergeht mit diesen Trägern. Das kulturelle Gedächtnis dagegen dient dazu, mit den Bürgern einer Gesellschaft in langfristiger historischer Perspektive überlebenszeitlich zu kommunizieren und sich damit einer Identität zu vergewissern, die durch Zugehörigkeit zu einer generationsübergreifenden Überlieferung und weitgespannten historischen Erfahrung entsteht. Mit dem „Aussterben“ der Zeitzeugen des Holocaust kommt den nachfolgenden Generationen die [...]

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt3
1 Einleitung6
2 Gedenken auf Friedhöfen (1947-1952)12
2.1 Zeitumstände12
2.2 Die Ehrenanlage auf dem Osterholzer Friedhof (1947/51)17
2.2.1 Nichtjüdisches Erinnern oder die Denkmalszäsur nach 194517
2.2.2 Beschreibung der Ehrenanlage18
2.2.3 Grundsteinlegung 194718
2.2.4 Die Reden zur Grundsteinlegung19
2.2.5 Die Einweihung des Ehrenmals „Brüderlichkeit im Tod“ (1951)21
2.2.6 Die Einweihung der Steintafeln (1951)23
2.3 Das Ehrenmal auf dem Jüdischen Friedhof (1952)24
2.3.1 Jüdisches Erinnern24
2.3.2 Das Ehrenmal27
2.3.3 Die Reden zur Einweihungsfeier29
2.3.4 Jährliche Gedenkfeiern33
3 Gedenken ohne Holocaust-Denkmäler (1953-1978)34
3.1 Einführung34
3.2 Die Zeit von 1953-197834
3.2.1 Die Zeit von 1953-195834
3.2.2 Die Zeit von 1958-196835
3.2.3 Die Zeit von 1968-197840
4 Gedenken im Fokus „Reichskristallnacht“ (1978-1988)43
4.1 Die Zeitumstände 1978 - 198843
4.2 Die Gedenktafel für die Synagoge in Aumund (1978)47
4.3 Die Gedenktafel für die Synagoge im Schnoor (1982)50
4.4 Die „Gedenkstätte Reichskristallnacht“ (1982)51
4.4.1 Das Projekt „Gedenkstätte Reichskristallnacht“51
4.4.2 Die acht Entwürfe53
4.4.3 Der ausgelobte Entwurf64
4.4.4 Zur Kritik und Gegenwart der „Gedenkstätte Reichskristallnacht“66
4.5 Die Gedenktafel am ehemaligen jüdischen Altenheim (1983)67
4.6 Der Gedenkstein auf dem Goldbergplatz (1985)69
4.7 Die Gedenksteine vor der Synagoge (1988)71
4.8 Der Gedenkstein vor der Justizvollzugsanstalt (1988)72
5 Gedenken am Ende der Zeitzeugenschaft (1991-2001)74
5.1 Zeitumstände74
5.2 Die Gedenktafel am Hauptbahnhof77
5.3 Die Gedenktafel am Barkhof79
5.4 Die Gedenktafel am Leibnizplatz80
6. Die Fortsetzung des Gedenkens im 21. Jahrhundert82
6.1 Eine Gedenktafel, die fehlt82
6.2 Das Bremer Projekt „Stolpersteine“83
7. Fazit87
Quellen- und Literaturverzeichnis91
Anlagen100

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