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E-Book

Die osteopathische Selbstbehandlung

Gesundheit finden - Ein Praxisbuch

AutorThomas Seebeck
VerlagLOTUS-PRESS
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl152 Seiten
ISBN9783935367592
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Osteopathie ist in aller Munde. Osteopathen wenden beim Aufspüren der Probleme ihrer Patienten ein umfangreiches Können und Wissen über die Strukturen und Funktionsweisen des menschlichen Körpers an. Wenig bekannt ist jedoch, dass sich die osteopathischen Techniken und Prinzipien wunderbar für die Selbstbehandlung eignen, da nur der Patient selbst unmittelbar in sich hineinspüren kann. Im ersten Teil des Buches werden die Prinzipien der osteopathischen Behandlung erklärt. Hauptteil des Buches ist dann die 'osteopathische Hausapotheke' mit 45 Übungen für alle Körperbereiche von Kopfschmerzen bis Fußverstauchungen.

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Leseprobe

Vorwort


“Natur ist eine Schule der Fragen und Antworten. Sie scheint die einzige Schule zu sein, in welcher der Mensch wirklich etwas lernen kann.”

A.T. Still

Was ist das Geheimnis der Wirkweise der Osteopathie?

Andrew Taylor Still

Als Andrew Taylor Still (1828-1917), der Begründer der Osteopathie, im Februar 1867 drei seiner damals vier Kinder durch eine Meningitisepidemie verlor, war sein Vertrauen in die damalige Schulmedizin gebrochen.

Still begann, das “Buch der Natur”, wie er es nannte, intensiv zu studieren. Er fragte sich, warum seine Tocher Marusha die Erkrankung überlebt und was sie immun gemacht hatte. Dabei stieß er auf Prinzipien, die auch in der klassisch chinesischen Medizin bekannt sind. Als technisch begabter Erfinder (mehrerer Werkzeuge und Maschinen, für die er Patentrechte besaß) betrachtete er den menschlichen Körper als eine perfekt konstruierte Maschine, den Menschen an sich jedoch ganzheitlich als eine Einheit aus Körper, Geist und Seele (“Triune man”). Er wendete von Anfang an sein Wissen und Können nicht nur für seine Patienten, sondern auch für sich selbst an.

Dieses Buch bietet Ihnen die besten Selbstbehandlungsmöglichkeiten nach den Prinzipien der Osteopathie.

Thomas Seebeck, im Juli 2014

Einleitung


Setzen Sie sich aufrecht und entspannt auf einen Stuhl oder Hocker. Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit und spüren Sie, wie die Luft durch Ihre Nasenlöcher strömt.

Die drei Komponenten der osteopathischen Selbstbehandlung: Atem, Bewegung und Achtsamkeit

Nehmen Sie dies genau wahr: strömt mehr Luft durch das rechte oder das linke Nasenloch oder ist kein Unterschied spürbar? Können Sie spüren, dass die Ausatemluft sich wärmer anfühlt als die Einatemluft?

Jetzt wandern Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit zu Ihrem Rumpf und der Wirbelsäule. Können Sie wahrnehmen, dass mit der Atmung auch eine kleine Bewegung des Rumpfes und der Wirbelsäule verbunden ist? Bei der Einatmung streckt sich die Wirbelsäule ein wenig, bei der Ausatmung sinkt sie wieder etwas in sich zusammen. Wenn Sie dies wahrnehmen können, sind Sie fit für die Selbstbehandlung - denn dafür benötigen Sie nicht mehr, als das Gespür für Atem und Bewegung.

Ihre erste osteopathische Selbstbehandlung

In der Einleitung bat ich Sie zu spüren, dass mit der Einatmung eine leichte Streckung und mit der Ausatmung eine leichte Beugung der Wirbelsäule verbunden ist. Versuchen Sie nun bitte herauszufinden, welche Bewegungsrichtung Ihnen angenehmer ist. Wenn Sie dies bei der sehr kleinen Bewegung nicht genau spüren können, machen Sie die Bewegung einfach größer. Denken Sie aber bitte daran, dass Sie nach der größtmöglichen Entspannung suchen - wenn Sie sich zu weit in die angenehmere Richtung bewegen, kommt es wieder zu einer Spannungszunahme.

Testen in der “Ja-Ebene”: Neutral, Beugung und Streckung

Test

Beugen Sie sich nur so weit wie es angenehm ist. Achten Sie auch auf das Gefühl beim Zurückkehren in die Neutralposition - wenn dieses unangenehm ist, haben Sie sich schon zu weit bewegt!

Beim Strecken kommen Sie natürlich viel schneller an eine Bewegungsgrenze (Barriere), trotzdem kann dies die angenehmere Bewegungsrichtung sein, wenn Sie sich vorsichtig und achtsam bewegen.

Wenn Sie herausgefunden haben, welche der beiden Richtungen Ihnen angenehmer ist, verbinden Sie diese Bewegung mit der Atmung. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten.

Ist Ihre angenehmere Bewegung die Streckung, dann atmen Sie zunächst ein, während Sie sich in die angenehme Position bewegen und aus, wenn Sie wieder in die Neutralposition zurückkehren. Dann kommt die umgekehrte Atemphase: Sie atmen aus, während Sie in die Streckung gehen und wieder ein beim Zurückkehren in die Neutralposition. Welche Kombination fühlt sich besser an? Sollten Sie keinen Unterschied spüren, wählen Sie zum Üben einfach frei nach Gefühl.

Ist Ihre angenehmere Bewegung die Beugung, dann atmen Sie ein, während Sie sich in die Beugung bewegen und aus, wenn Sie wieder zurückkehren. Dann umgekehrt: Sie atmen während der Beugungsbewegung aus und beim Zurückkehren in die Neutralposition wieder ein. Welche Kombination fühlt sich besser an?

Übung

Wiederholen Sie nun Ihre “Wohlfühlkombination” aus Atmung und Bewegung für einige Atemzüge. Es ist sinnvoll, am Ende jeder Ein- und Ausatmung eine kleine Pause zu machen - also Atmung und Bewegung gleichzeitig anzuhalten. Wie lang diese Pausen sind, hängt davon ab, was Sie als angenehm empfinden. Im Laufe der Zeit werden Sie den Impuls zum Weiteratmen immer besser spüren können.

Nach zwei Minuten beenden Sie die Übung. Machen Sie eine kurze Pause, in der Sie vielleicht Ihre Schultern kurz bewegen oder sich etwas ausschütteln.

Retest

Überprüfen Sie zunächst die Bewegungsrichtung, die Sie geübt haben. Die Atmung spielt jetzt keine Rolle mehr. Diese Bewegung sollte sich zumindest nicht schlechter anfühlen. Dann testen Sie die andere Richtung. Können Sie eine Veränderung spüren? Normalerweise sollte diese Bewegung sich jetzt besser anfühlen als im Eingangstest. Wenn dem so ist - herzlichen Glückwunsch! Dann haben Sie Ihre erste osteopathische Selbstbehandlung erfolgreich durchgeführt.

Sollte sich keine Verbesserung eingestellt haben oder konnten Sie schon eingangs keinen Unterschied in den Bewegungen feststellen, brauchen Sie höchstwahrscheinlich eine andere Übungsrichtung. Das Übungsprinzip bleibt aber immer gleich.

Grundsätzlich gilt also: Immer, wenn Sie einen Unterschied spüren, üben Sie die bessere Möglichkeit. Das erscheint am Anfang vielleicht ungewohnt, wenn man es aber einmal verstanden hat und erfolgreich umsetzen konnte, wird es ganz leicht. Früher oder später werden Sie eine Übung finden, nach der Ihre Beschwerden plötzlich verschwunden sind. Von da an haben diese Übungen ein hohes Suchtpotential - nicht zuletzt, weil man plötzlich das Gefühl hat, die Verantwortung für die eigene Gesundheit ein Stück weit zurück in die eigenen Hände bekommen zu haben und sofort etwas tun zu können, wenn es mal wieder irgendwo zwackt!

Wichtig für den Erfolg ist, dass Sie mit Achtsamkeit üben, also mit Ihren Gedanken und Ihrem Herzen ganz bei der Übung sind!

Die drei Bewegungsebenen

Das Testen der Bewegungen wird immer auf der Basis der drei Grundebenen des Raumes bzw. des Körpers durchgeführt. Die “Ja-Ebene” (Sagittalebene) beschreibt Beuge- und Streckbewegungen wie z.B. das Kopfnicken. Die “Nein-Ebene” (Horizontalebene) beschreibt horizontale Drehbewegungen wie beim Kopfschütteln. Die “Vielleicht-Ebene” (Frontalebene) beschreibt Seitwärtsbewegungen wie z.B. beim Neigen des Kopfes nach links und rechts.

Die “Nein-Ebene” und die “Vielleicht-Ebene”

Der Übungsablauf im Überblick:

Test

Testen der Bewegung: welche ist die angenehmere Richtung?

Testen der Atmung: Wie passt die Atmung am besten zur angenehmeren Bewegungsrichtung: Fühlt es sich angenehmer an,

  • wenn Sie sich beim Einatmen in die bessere Richtung bewegen und beim Ausatmen in die Mitte zurückkehren oder

  • wenn Sie sich beim Ausatmen in die bessere Richtung bewegen und beim Einatmen zurück?

Übung

Wiederholen der “Wohlfühlkombination” aus Atmung und Bewegung für einige Atemzüge oder Minuten. Am Ende jeder Ein- und Ausatmung werden Atmung und Bewegung gleichzeitig angehalten.

Retest

Nochmaliges Testen der Bewegung zunächst zur besseren, dann zur schlechteren Seite. Wahrnehmen von Veränderung gegenüber dem Eingangstest.

Teil 1: Osteopathische Prinzipien


Anders als gedacht


Im Alter von etwa 17 Jahren trainierte ich zweimal in der Woche die Kampfsportart “Tae-Kwon-Do”. Das Training war recht hart und ging stets bis an die Grenzen meiner Belastbarkeit. So etwas wie Muskelkater kannte ich jedoch nicht - außer bei zwei Gelegenheiten: Wegen anderer Verpflichtungen musste ich das Training vorzeitig verlassen, am Tag danach hatte ich heftigen Muskelkater in den Waden! Was ich beim Training verpasst hatte, war eine kurze Meditation im Fersensitz. In dieser Position ist der Großteil der Wadenmuskulatur in maximaler Annäherung und Entspannung.

Der Fersensitz

Dass dies meine erste osteopathische Selbstbehandlung nach dem Prinzip der “Indirekten Technik” war, ist mir damals nicht bewusst gewesen - ich habe es aber nie vergessen.

Merksätze aus der Osteopathie

Ein funktionierendes Selbstheilungs- und Immunsystem kann so ziemlich jedes gesundheitliche Problem lösen. In der Osteopathie geht es deshalb darum, diese oft gestörten Selbstheilungskräfte wieder zu aktivieren und dadurch eine ganz natürliche Heilung zu erreichen.

Direkte und indirekte Technik


In der Osteopathie wird grundsätzlich mit zwei gegensätzlichen Richtungen gearbeitet: Wenn man sich auf eine Barriere zu bewegt, nennen wir das “Direkte Technik” (=direkt an die Barriere). Stellen Sie sich vor, Sie müssten als...

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