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E-Book

Mit Disziplin zum Glück

Ein gutes Leben ist erlernbar

AutorLisbeth Jerich
Verlagnymphenburger Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783485061490
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Glück ist kein Zufall! 'Jeder kann glücklich sein, wenn er nur will!' lautet das Leitprinzip von Lisbeth Jerich, die sich in ihrer langjährigen Forschungs- und Psychotherapeutentätigkeit auf die Suche nach den Schlüsseln zum Glück gemacht hat. Die Autorin führt in sieben Geheimnisse für mehr Lebenszufriedenheit ein und leitet die Leser mithilfe vieler Übungen und praktischer Beispiele dazu, an ihr persönliches Lebensglück selbstbestimmt in die Hand zu nehmen. Mit etwas Disziplin und Durchhaltevermögen bekommt die persönliche Glücksspirale täglich neuen Schwung und sorgt für ein neues, befreiendes Lebensgefühl, das jede Mühe wert ist.

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Leseprobe

Ist Glück reiner Zufall?

Zu Beginn meiner Forschungstätigkeit stellte ich mir die Frage: »Lässt sich Glück mithilfe von psychotherapeutischen Interventionen fördern?« Im Laufe meiner sechsjährigen Berufsausbildung zur Psychotherapeutin habe ich sehr viel über psychische Störungsbilder und deren Behandlung gelernt, jedoch rein gar nichts über die übergeordneten Themen Gesundheit und Wohlbefinden. Seit mehr als 300 Jahren werden ausschließlich Krankheiten, deren Risikofaktoren und Symptome erforscht. Speziell in meiner Fachausrichtung der Verhaltenstherapie gibt es für sämtliche klassifizierte psychische Störungen spezifische Manuale, die anhand empirischer Daten aufzeigen, wie man beispielsweise Menschen mit Depressionen, Angststörungen oder Persönlichkeitsstörungen erfolgreich psychotherapeutisch behandeln kann.

Ich war mir daher nicht sicher, ob ich mich im Fachbereich der Psychotherapiewissenschaften überhaupt mit positiven Lebensthemen wie Glück, Gesundheit und Wohlbefinden auseinandersetzen »darf«. Um erste Antworten auf meine Frage zu finden, habe ich mir zunächst die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs »Psychotherapie« angesehen, ein Begriff, der aus dem Griechischen stammt und so viel bedeutet wie: »Das Leben, die Seele, den Verstand, das Gemüt sogfältig ausbilden.« Eine Definition, die mir sehr gut gefällt, da sie meine persönliche Beruf(ungs-)Auffassung als Psychotherapeutin treffend auf den Punkt bringt. Die meisten meiner Klienten entsprechen nicht den klassifizierten Kriterien des ICD-10 bzw. DSM-IV-TR, den beiden populärsten Klassifikationssystemen psychischer Krankheiten, sondern möchten sich persönlich weiterentwickeln und suchen gezielt nach Möglichkeiten zur Selbstreflexion.

Die gängige Praxis der klassischen Psychotherapie, die ich in meinen zahlreichen Praktika kennengelernt und erlebt habe, hat sich leider von diesem ursprünglichen Therapiegedanken sehr weit entfernt. Wie in der Medizin wird auch hier versucht, Symptome von Patienten möglichst rasch, also meist mithilfe von Psychopharmaka, zu unterdrücken bzw. mittels Therapie wenigstens so weit zu mildern, dass die Menschen wieder funktionsfähig sind. Damit wird der Patient in eine passive Rolle gedrängt und entwürdigt. In seinem Irrglauben, dass alles Krankmachende von außen kommt, seien es Viren, Bakterien, der ungerechte Chef oder der untreue Partner, sucht er die Schuld und damit auch die Hilfe für die eigenen Probleme im Außen. Die dadurch erzeugte Abhängigkeit und Ohnmacht lässt keinen Raum für persönliche Entwicklung, schwächt und fördert letztendlich Krankheit.

Ich fühlte mich nicht wohl dabei, dieses System weiterhin zu unterstützen, und erteilte ihm eine entschiedene Absage. Meiner Meinung nach darf Gesundheit nicht länger nur als die Abwesenheit von körperlichen Symptomen definiert, sondern muss um die wichtige psychische und ökosoziale Dimension erweitert werden. Ebenso muss die einseitige Betrachtungsweise des Patienten als »Objekt« sehr kritisch hinterfragt werden. Der Mensch ist in seiner Patientenrolle nicht nur Objekt, sondern zugleich auch Subjekt. Er sollte zur Aktivität und Eigenverantwortung motiviert werden. Das Fundament einer Gesundheitsreform muss daher sein, die Wichtigkeit der psychischen Gesundheit für das allgemeine Wohlbefinden anzuerkennen und vor allem in der Praxis zu berücksichtigen!

Psychisches Wohlbefinden trägt wesentlich zur Lebensqualität eines Menschen bei und ermöglicht ein Leben, das als sinnvoll empfunden wird. Mein erklärtes Ziel ist es, die Gesundheit und das Lebensglück meiner Klienten zu fördern, anstatt weiterhin Krankheiten zu behandeln. Ich wollte mehr darüber erfahren, ob und wie das mithilfe des reichhaltigen verhaltenstherapeutischen Methodenrepertoires möglich ist. Bevor ich mich jedoch an die Arbeit machte, suchte ich nach weiteren Legitimationen, mich dieser Forschungsfrage widmen zu dürfen, und bin sehr rasch im österreichischen Psychotherapiegesetz fündig geworden: Im §1(1) ist explizit angeführt, dass es im Rahmen einer psychotherapeutischen Intervention nicht nur darum gehen sollte, Verhaltensstörungen und Leidenszustände zu mildern bzw. zu beseitigen, die psychosozial oder auch psychosomatisch bedingt sind, sondern vor allem auch darum, die Reifung, die Entwicklung und die Gesundheit des Behandelten zu fördern.

Erneut fühlte ich mich in meiner Sichtweise bestätigt und war mir auch durchaus bewusst, weshalb das Thema »Gesundheit« sowohl in der psychotherapeutischen Praxis als auch in der Psychotherapiewissenschaft konsequent vernachlässigt wird. Schließlich stellen unsere Krankenkassen nur dann finanzielle Fördermittel für eine psychotherapeutische Behandlung zur Verfügung, sofern die Kriterien einer klassifizierten Störung vorliegen. Interventionen der Krankheitsprävention oder gar der Gesundheitsförderung werden leider nicht unterstützt. Nachdem ich mich nun ausreichend legitimiert fühlte, die Recherchen in Bezug auf meine Forschungsfrage: »Lässt sich Glück mithilfe von psychotherapeutischen Interventionen fördern?« aufnehmen zu dürfen, musste ich zunächst noch konkretisieren, was ich unter »Glück« verstehe.

Es gibt ja alle möglichen Definitionen von Glück! Definiere ich zum Beispiel Glück als günstigen Zufall, kann ich es mithilfe von Psychotherapie nicht beeinflussen. Dieses »Glück« fällt eher in den Bereich der Magie und Mystik. Definiere ich Glück als Erfahrung tiefer Freude, wie ich sie beispielsweise im Rahmen einer religiösen oder spirituellen Erfahrung mache, kann ich als Psychotherapeutin auch keinerlei Einfluss darauf ausüben. Diese Art des »Glücks« fällt in den Bereich der Spiritualität. Auch wenn ich an dieser Stelle vielleicht Leser enttäuschen muss, ist es mir ein wichtiges Anliegen, Sie vorab der Illusion zu berauben, dass Glück etwas Mysteriöses oder Spirituelles ist, das nicht beeinflussbar und nur wenigen »Auserwählten« oder »Erleuchteten« von uns zugänglich ist, wie viele Autoren das glauben machen wollen. Ich möchte Sie davon überzeugen, dass Glück im Sinne einer blühenden Lebensweise erlernbar ist, und zwar für jeden von uns! Dabei geht es um eine Art Training, um ein kontinuierliches Trainieren weiser Gedanken und Verhaltensformen. Es geht um gelebtes Wissen, das zu nachhaltiger Gesundheit und tiefer innerer Zufriedenheit führt und einen langanhaltenden Heilungsprozess unserer Seele bewirkt. Nicht umsonst leitet sich die höchste Tugend der alten Griechen, die »Besonnenheit« (griechisch: sophrosyne) aus dem Verb »gesund denken« her. Leider ist dieser Seelensport längst noch nicht so populär wie regelmäßiges körperliches Training. Er ist jedoch mindestens genauso wichtig, nicht nur für unser psychisches, sondern auch für das leibliche Wohlbefinden.

Psychische Gesundheit fördern heißt Lebensweisen stärken! Die Disziplin zum Glück ist ein Lebensstilkonzept, das Sie darin unterstützen soll, gezielt Positives in Ihr Leben zu bringen. Lassen Sie sich auf einen individuellen Lernprozess ein. Ziel dieses Lernprozesses ist die Selbsterkenntnis. Erst wenn wir uns selbst mitsamt unserer Gedanken, Bedürfnisse, Wünsche, Träume, Sehnsüchte, Hoffnungen und Ängste kennen und uns bewusst sind, wer wir eigentlich sind, ist die Basis für nachhaltiges Glück geschaffen. Sensibilisieren Sie Ihr Selbstbewusstsein in sieben Schritten: In Bezug auf Ihren Körper, Ihre fünf Sinne, Ihre Gefühle und Bedürfnisse, Ihre Stärken und Ressourcen, Ihre automatisierten Denk- und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Ihre wichtigsten Beziehungsbedürfnisse, einschließlich Ihrer Beziehung zum größeren Ganzen.

Es ist unsere wichtigste Aufgabe im Leben, eine positive und fürsorgliche Haltung uns selbst gegenüber einzunehmen. Der Umgang mit uns selbst ist uns meist nicht bewusst. Viele meiner Klienten beklagen sich darüber, dass das Problem in Wirklichkeit nicht sie selbst, sondern ihre Mitmenschen seien. Sie haben zu diesem Zeitpunkt noch nicht genügend Selbstbewusstsein ausgebildet, um verstehen zu können, dass ihre Beziehungen zu anderen nichts anderes als die Beziehung zu ihnen selbst widerspiegeln. Menschen, die in Konflikt mit sich selbst sind, sind auch in Konflikt mit ihren Mitmenschen und der Welt im Allgemeinen. Damit eine Änderung des eigenen Lebensstils langfristig gelingt, muss man sich vorher seiner selbst bewusst werden. Alles Unbewusste bleibt unzugänglich und wird Veränderung letztendlich sabotieren. Es reicht daher nicht, sich vorzunehmen: »Ich will glücklich werden!« Unbewusste Denk- und Verhaltensweisen werden Ihrem Wunsch, endlich glücklich zu werden, solange einen Strich durch die Rechnung machen, wie sie nicht in Ihr Selbstbild passen. Möglicherweise sind Sie von unbewussten Glaubenssätzen getrieben wie zum Beispiel: »Sei perfekt!«, »Sei kein Versager!«, »Mach es anderen immer recht!«, die Sie davon abhalten, ein glückliches Leben zu führen. Stattdessen gehen Sie einer Arbeit nach, die Sie nicht mögen, Ihnen aber gesellschaftliches Ansehen einbringt, versuchen dabei, Ihren überhöhten Standards gerecht zu werden, die Sie ermüden, und bleiben in Ihren Partnerschaften immer auf der Strecke, was Sie ärgert und frustriert. Im Grunde Ihres Herzens können Sie sich selbst nicht besonders gut leiden und sind der inneren Überzeugung, Sie hätten es nicht besser verdient. Deshalb verhalten Sie sich auch weiterhin in selbstschädigender Art und Weise, wodurch Ihre Selbstachtung immer mehr in Mitleidenschaft gezogen wird. Der erste Schritt zu mehr Lebensglück muss es daher sein, sich seiner selbst gewahr zu werden und ein höheres Selbstbewusstsein auszubilden. Erst wenn wir uns ausreichend reflektiert und gelernt haben, uns in unserem So-Sein uneingeschränkt zu...

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