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E-Book

Einzelstück. Solo leben. Und zwar glücklich

AutorTina Tschage
VerlagSCM Hänssler im SCM-Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl272 Seiten
ISBN9783775173100
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis5,99 EUR
Singlesein - ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Alleinstehende sind ungebunden und frei, ihr Leben zu gestalten. Oft aber gewinnt das Gefühl Oberhand: Singles leben in einer Warteschleife. Tina Tschage, Journalistin, PR-Beraterin und Coach, hat sich auf die Suche gemacht und mit vielen Singles gesprochen. Provozierend, offen, humorvoll und sehr authentisch liefert sie Tipps, sich aus der Frustfalle zu befreien. Dieses Buch ermutigt zur Entdeckung eines erfüllten Lebens, spricht aber auch Sehnsüchte und Probleme offen an. (Stand: 1. Auflage 2015)

Tina Tschage, Jg. 82, Theologin und Journalistin und arbeitet freiberuflich als PR-Beraterin, Coach und Rednerin. Sie lebt in der christlichen Lebensgemeinschaft SegensReich in München und liebt es, wertvolle Inhalte zu kommunizieren. Blog: http://solo-leben.de/category/singleleben/

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Leseprobe

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Farbkleckse auf grauem Grund


Vor ein paar Jahren fand ich mich in einer Horde von Singles wieder. Eine für mich ganz neue Erfahrung! Es war eine große Tagung von EmwAg3, einem Netzwerk für Singles und gemeinschaftliches Leben. Esther und ich reisten wegen Letzterem an. Wir waren gerade nach München gezogen, um unsere Lebensgemeinschaft zu gründen, und dachten, dass es schlau wäre, sich mit anderen zu vernetzen. Das war es auch. Denn seitdem sind wir mit EmwAg verbunden und das SegensReich gehört zu diesem wunderbar bunten und stetig wachsenden Netzwerk.

Aber wir waren nicht vorbereitet. Zumindest nicht auf das, was uns dort mit voller Wucht traf. Als wir ankamen, stellte sich recht schnell heraus, dass wir mit Abstand zu den jüngsten Teilnehmenden gehörten. Esther im pinkfarbenen und ich im roten Blazer stachen wie bunte Farbkleckse auf grauem Hintergrund hervor. Wir waren nicht zu übersehen. Weder Esther noch ich fühlten uns richtig wohl. »Irgendwie sind wir hier deutlich fehl am Platz«, war unser erster Eindruck.

Was uns erschütterte und zutiefst irritierte, war die Wand aus Trauer, die wir sofort über alle Sinne wahrnahmen. Da waren über einhundert Menschen, überwiegend Frauen. Nur wenige lebten in Gemeinschaft. Viele von ihnen, so haben wir über die Tage herausgefunden, fristeten wohl eher ein einsames Dasein.

Da waren wir nun, begeistert von gemeinschaftlichem Leben, völlig glücklich als Single-Frauen – in einer Truppe von älteren Damen, die mit ihrem Leben haderten.

Was ich hier schildere, ist mein sehr persönlicher erster Eindruck dieser Tagung. Ich werde damit weder EmwAg noch den Teilnehmenden dieses Wochenendes gerecht. Es liegt mir fern, jemanden zu verletzen oder gar abzustempeln. Tatsächlich höre ich so etwas in der Art immer mal wieder: »Bei EmwAg sind doch nur diese Birkenstock-Frauen, die mit ihrem Leben nicht klarkommen.«

Das stimmt so nicht. Ich weiß das heute und bezeuge es von Herzen gerne. Dieser Stempel passt weder zu EmwAg noch zu den vielen Single-Frauen und -Männern, Paaren und Familien, die zu diesem Netzwerk gehören. Sie alle suchen Lebensperspektiven für Singles und gestalten einen Aufbruch zur Gemeinschaft. Das ist cool!

Die damalige Erfahrung mit EmwAg war allerdings meine erste in Sachen Single-Arbeit überhaupt. Ich war dort, weil mich gemeinschaftliches Leben begeistert. Am Single-Thema komme ich seitdem aber nicht mehr vorbei. Klar, ich bin selbst Single-Frau. Eine von der glücklichen Sorte. Während dieser Tagung habe ich gelernt, dass es auch andere Sorten von Singles gibt. Es gibt schon solche wie mich, die ihr Leben trotz des fehlenden Partners oder der fehlenden Partnerin fröhlich in die Hand genommen haben und es in vollen Zügen genießen. Es gibt aber eben auch diejenigen, die mit ihrem Leben hadern, die furchtbar unglücklich sind, die sich von Gott und den Menschen – vor allem von denen des anderen Geschlechts – vergessen fühlen, die einsam und allein ihrer Wege gehen. Und es gibt so ziemlich alles dazwischen. Wo du dich wohl einsortierst?

Seit dieser Tagung denke ich immer mal wieder nach: Wo sind mir eigentlich mal Singles begegnet? Ich bin ja mittlerweile seit über zwei Jahrzehnten in christlichen Kreisen unterwegs. Aus meiner Jugendzeit in einer Freikirche erinnere ich mich noch an eine ledige Krankenschwester, die Rosl. Sie war einer der warmherzigsten und lebensfrohesten Menschen, die ich je kennengelernt habe. Aber erinnere ich mich auch an frustrierte Singles? Gab es die überhaupt? Ich musste wirklich lange nachdenken, bis mir solche in den Sinn kamen. In mir wuchs die Ahnung, dass sie sich verstecken und nicht raustrauen aus ihren sicheren Höhlen. Das macht mich bis heute traurig. Meine Entdeckung hat sich über die Jahre leider bestätigt: Die traurigen Singles finde ich in Gemeinden selten. Sie tauchen einfach ab. Vermutlich, weil sie das Glück der anderen angesichts ihres eigenen Unglücks nicht ertragen. Und auch, weil es für sie einfach keinen Platz zu geben scheint im großen Reigen von Ehe und Familie.

Die Rebellin


Seit dieser Tagung steht mein Entschluss, dass ich mich als fröhliche Ermutigerin und liebevolle, aber kräftige In-den-Hintern-Treterin unter die Singles dieser Welt mischen möchte. Trotzdem weiß ich manchmal nicht so recht, warum. Zugegebenermaßen fühle ich mich als dieser fröhliche Farbklecks auch allzu oft sehr unwohl. Aber ich sehe es als Geschenk und Privileg an, dass Gott mich mitten reinplatziert hat in die Single-Gemeinde dieser Welt.

Es liegt nun an mir, dass ich mein Glück sensibel teile. Ich weiß, dass ich manches Mal Leute überfordere. Das war schon immer so – bei den Singles ist es aber sehr viel offenkundiger und kann sehr viel schneller sehr viel größeren Schaden anrichten. Ich lerne da bis heute eine gute Portion Demut und Einfühlungsvermögen. Aber ich lasse mich auch nicht verbiegen. Denn das bin ich nun einmal: Mitte 30, fromm, Single – und glücklich! Und eine kleine Rebellin.

Seit einiger Zeit unterstütze ich das Leitungsteam von EmwAg mit meinen Fähigkeiten in Sachen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ich darf da auch inhaltlich mitgestalten. Die Kolleginnen im Team bezeichnen mich dann schon gerne mal als »spitzen Stein im Schuh«, weil ich Dinge anspreche, die heikel sind oder unangenehm. Die Aussage »Das haben wir schon immer so gemacht«, zählt bei mir nicht, wenn ich das Gefühl habe, dass Veränderung guttun würde. Ich führe das auf meine – zumindest meinerseits – längst erkannte rebellische Begabung zurück und freue mich, wenn Gott diese benutzt, um uns alle in seinem Namen gute und wichtige Schritte weiterzubringen.

Als ich zum Team stieß, war EmwAg bereits einige Jahre alt. Der Name »EmwAg« als Abkürzung von »Es muss was Anderes geben« hatte sich etabliert. Ich war und bin trotzdem nie glücklich über dieses Akronym*. Es ist sperrig, es ist nicht selbsterklärend, es passt einfach nicht so recht. Als Marketingfrau weiß ich aber, dass so ein etablierter und von der Kundschaft gelernter Name keinesfalls einfach ersetzt werden sollte. Es musste eine Lösung her. Meine Idee war, eine erklärende Unterzeile unter EmwAg zu setzen. Aber die wollte erst mal gefunden werden. Beim Treffen des Leitungsteams – ich war das erste Mal dabei – sinnierten wir also ein ganzes Wochenende darüber, wie dieser Slogan heißen könnte. Es waren wunderbare Diskussionen, die maßgeblich dazu beitrugen, dass ich viel von EmwAg, seiner Botschaft, seiner Ausrichtung, seinen Zielen und Beschränkungen lernte. Und über Singles. Für mich passten die zwei Brennpunkte von EmwAg nie zusammen: »Lebensperspektiven für Singles« und »Aufbruch zur Gemeinschaft«. Wie sollte ich diese zwei so unterschiedlichen Themen kommunikativ miteinander verbinden? Der erklärende Slogan sollte das schaffen. Was für eine Aufgabe! Mir wurde in der Diskussion klar, dass in diesen beiden Zielen eine Menge Spannung steckt. Aber die kann ja zwei Dinge bewirken: Entweder es gibt einen Kurzschluss – oder es geht das Licht an. Uns als Team war klar, dass durch die Arbeit des EmwAg-Netzwerkes das Licht angehen soll. Bei Singles genauso wie bei Menschen, die gemeinschaftliches Leben suchen – was ja auch oft Singles sind. Irgendwann sprachen wir auf der Suche nach dieser erklärenden Unterschrift darüber, dass es bei EmwAg ja nicht um Teilbereiche des Lebens geht. Das Ziel ist nicht, das Single-Sein in den Griff zu bekommen oder Menschen in Gemeinschaften unterzubringen. Nein, es geht um mehr. »Es geht doch ums ganze Leben!«, meinte dann plötzlich eine von uns. Mir war sofort klar, dass wir es geschafft hatten: Es geht ums Leben! Da war er, unser Slogan. Ich war überzeugt, dass dieser kluge Satz längst werbemäßig vergeben sein musste, und recherchierte im Internet. Zu meiner großen Überraschung fand ich ihn aber nicht. Markenrechtlich geschützt war er schon gar nicht. Unserem Vorhaben stand also nichts im Weg. Seit dem Frühjahr 2014 schmückt dieser Slogan nun das EmwAg-Logo und macht klar: … es geht ums Leben! Ums ganze Leben. Und da muss es doch eben noch was anderes geben! Für Singles was anderes als das einsame Leben zwischen Beruf und Kirche, zwischen Hobby und Ein-Personen-Haushalt. Und für Singles, Paare und Familien gemeinsam etwas anderes, das alle bereichert. Mit dem EmwAg-Netzwerk suche ich heute nach innovativen und alltagstauglichen Formen, das Leben miteinander zu teilen, sodass es kein einsamer Kampf bleibt, sondern zunehmend ein gemeinsames Fest wird. Denn ich liebe Feste! Und Gott auch.

Die Warterei am Bahnsteig


Unser Warten hält uns definitiv vom festlichen Leben und allzu oft auch von Gott ab. Du kennst sicherlich die Situation, wie du am Bahnsteig stehst und auf deinen Zug wartest. Meistens haben wir ein Ticket, auf dem die Verbindung steht, und wir wissen, zu welcher Uhrzeit die Bahn eintrudeln sollte. Das klappt auch manchmal. Oft gibt es jedoch Verspätungen. Und manchmal fallen Züge ganz aus. Ob die Verspätung oder der Ausfall an Streik, einer Weichenstörung oder gar einem Unfall liegen, ist für mein Gefühl dann völlig egal: Ich stehe da, warte, und es tut sich … nichts. Mein Koffer steht neben mir, manchmal lastet auch ein schwerer Rucksack auf meinen Schultern. Alle meine Reisepläne lösen sich plötzlich in nichts auf. Das fühlt sich einfach nur blöd an. Ich bin in diesem Moment völlig machtlos, denn ich kann den Zug ja nun mal nicht herbeizaubern.

In dieser Situation gibt es...

Blick ins Buch

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