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E-Book

Erektile Dysfunktion

AutorCulley Carson, William Alexander
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl152 Seiten
ISBN9783456942780
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Jeder zehnte erwachsene Mann leidet unter Erektionsstörungen. Die Verfügbarkeit einer wirksamen medikamentösen Therapie hat dazu geführt, dass alle Ärzte - nicht nur Urologen - offener mit diesem Problem konfrontiert werden.

Dieser kurze Leitfaden fasst die Anatomie und Pathophysiologie der erektilen Dysfunktion (früher «Impotenz») zusammen und gibt ausführliche Anleitungen für die Diagnostik und die psychologische, medikamentöse und operative Therapie. Daneben beschreibt er das Vorgehen bei:

- Priapismus
- Induratio penis plastica
- Ejakulationsstörungen

und die Besonderheiten in der Behandlung der erektilen Dysfunktion bei Diabetes, Hypertonie und koronarer Herzkrankheit.    

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt
  2. Einführung
  3. Anatomie und Pathophysiologie der erektilen Dysfunktion
  4. Diagnostik und Beurteilung einer erektilen Dysfunktion
  5. Behandlung der erektilen Dysfunktion
  6. Priapismus
  7. Induratio penis plastica
  8. Erektile Dysfunktion bei Diabetes, Hypertonie und koronarer Herzkrankheit
  9. Ejakulationsstörungen
  10. Zukünftige Entwicklungen
  11. Häufige Fragen und falsche Vorstellungen
  12. Anhang, Abkürzungen und Literatur
  13. Sachregister
Leseprobe
8. Ejakulationsstörungen (S. 103-104)

Störungen der Ejakulation gehören zu den häufi gsten Sexualbeschwerden und sind dennoch am schwierigsten adäquat zu behandeln. Von den physiologischen Prozessen der Sexualfunktion gehört die Ejakulation zu denen, über die am wenigsten Klarheit herrscht.

8.1 Physiologie der Ejakulation

Die Ejakulation lässt sich in zwei Vorgänge – Samenentleerung (Emissio seminis) und Ejakulation – unterteilen. In Verbindung mit dem emotionalen und psychologischen Ereignis werden beide als männlicher Orgasmus bezeichnet. Bei der Samenentleerung wird Flüssigkeit im posterioren Teil der Harnröhre deponiert. Dieses Ejakulat stammt aus den Nebenhoden, den Vasa deferentes, den Samenbläschen und der Prostata. Die Samenbläschen tragen den größten Teil zum Ejakulatvolumen bei, und Spermien kommen aus der jeweiligen Ampulla des Vas deferens nahe der Prostata hinzu. Der Ablauf der Ejakulation umfasst die Präejakulation, bei der sich der Blasenhals schließt, gefolgt von der Deponierung von Flüssigkeit aus dem Seminaltrakt im posterioren Teil der Harnröhre. Nach der Sekretion wird die Flüssigkeit kräftig gemischt und anschließend durch rhythmische Kontraktionen der Perinealmuskulatur sowie der Mm. ischiocavernosi und des M. bulbocavernosus kraftvoll aus der Harnröhre ausgetrieben.104 Tritt während der Klimax keine Flüssigkeit an der äußeren Harnröhrenöffnung aus, bezeichnet man dies als Aspermie. Im Unterschied dazu bedeutet Azoospermie das Fehlen von Spermien im Ejakulat.

Normalerweise beträgt das Ejakulatvolumen 1,5 bis 5 ml. Davon stammen 80 % aus den Samenbläschen, 10 % aus der Prostata und 10 % aus den Ampullae der Vasa deferentes sowie in geringen Mengen aus den Periurethraldrüsen einschließlich der Cowper’schen Drüsen. Die ersten 0,5 ml Ejakulat enthalten die höchste Konzentration an Spermien sowie Zink, Zitrat und saure Phosphatase aus der Prostata. Die Samenbläschen liefern den letzten Teil des Gesamtvolumens und enthalten die höchsten Mengen an Fruktose. Ein Ejakulat ohne Fruktose spricht für eine Obstruktion der Samenbläschen oder der Spritzkanälchen (Ductus ejaculatorii).

Neural steht die Ejakulation unter der Kontrolle sympathischer und parasympathischer Nerven, wobei die Samenentleerung eine Funktion des Sympathikus und die Ejakulation eine Funktion des Parasympathikus ist. Die efferenten sympathischen Nerven gehen aus den thorakolumbalen Segmenten Th10 bis L2 der Wirbelsäule hervor. Diese bilden den Plexus hypogastricus superior, der die Prostata, den Blasenboden sowie die Vasa deferentes und die Samenbläschen innerviert. Parasympathisch werden die Ejakulation und der Ausstoß der Flüssigkeit über den perinealen Ast des N. pudendus von der Ebene S2 bis S4 her versorgt.

8.2 Einteilung und klinische Evaluation

Störungen der Ejakulation lassen sich unterteilen in primäre (lebenslange) und sekundäre (erworbene). Letztere kommen in der klinischen Praxis wesentlich häufi ger vor. Die vorzeitige Ejakulation (Ejaculatio praecox) ist defi niert als Ejakulation nach weniger als einer Minute oder vor der Befriedigung der Partnerin/des Partners in mindestens 50 % aller Versuche.

Die vorzeitige Ejakulation tritt häufi ger bei jüngeren Männern auf und wurde von Laumann et al. im «National Health and Social Life Survey» (NHSLS) mit 35 % als häufigste sexuelle Dysfunktion bezeichnet. Die Ätiologie der Ejaculatio praecox ist nach wie vor umstritten und hat bei den meisten Männern eindeutig eine psychische oder erlernte Komponente.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
1. Einführung8
1.1 Bezeichnungen und Defi nition9
1.2 Epidemiologie10
1.3 Ätiologie11
2. Anatomie und Pathophysiologie der erektilen Dysfunktion18
2.1 Anatomie des Penis und Erektionsfunktion18
2.2 Gefäßversorgung des Penis20
2.3 Nervenversorgung des Penis20
2.4 Hormonelle Steuerung der Erektionsfunktion21
2.5 Molekularbiologie der Erektion22
3. Diagnostik und Beurteilung einer erektilen Dysfunktion24
3.1 Anamnese24
3.2 Körperliche Untersuchung28
3.3 Laboruntersuchungen29
3.4 Aufklärungsgespräch30
4. Behandlung der erektilen Dysfunktion32
4.1 Lebensstil und Partnerbeziehung32
4.2 Psychosexualtherapie33
4.3 Topische Behandlungsformen36
4.4 Androgensubstitution36
4.5 Orale Behandlung37
4.6 Intraurethrale Therapie48
4.7 Intrakavernöse Injektionstherapie49
4.8 Vakuum-Erektionshilfen55
4.9 Operative Behandlung58
5. Priapismus72
5.1 Epidemiologie und Ätiologie72
5.2 Diagnose und Behandlung78
6. Induratio penis plastica84
6.1 Konservative Therapie86
6.2 Operative Therapie87
7. Erektile Dysfunktion bei Diabetes, Hypertonie und koronarer Herzkrankheit92
7.1 Erektile Dysfunktion bei Diabetes mellitus92
7.2 Erektile Dysfunktion bei Hypertonie95
7.3 Erektile Dysfunktion bei koronarer Herzkrankheit96
8. Ejakulationsstörungen104
8.1 Physiologie der Ejakulation104
8.2 Einteilung und klinische Evaluation105
8.3 Behandlung der vorzeitigen Ejakulation106
8.4 Behandlung der retrograden Ejakulation107
8.5 Verzögerte oder ausbleibende Ejakulation108
8.6 Hämatospermie109
9. Zukünftige Entwicklungen110
9.1 Medikamentöse Behandlung der erektilen Dysfunktion111
9.2 Gentherapie115
9.3 Penisprothesen116
10. Häufige Fragen und falsche Vorstellungen120
Anhang126
Medikamente127
Nützliche Adressen und Websites131
Hersteller von Vakuum-Erektionshilfen134
Hersteller von Penisprothesen135
Fragebogen zur Beurteilung einer erektilen Dysfunktion136
Abkürzungen138
Literatur140
Sachregister148

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