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E-Book

Exponential: Das Coaching-Handbuch

AutorJanet McMahon, John Wentz
VerlagForum Theologie & Gemeinde
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl112 Seiten
ISBN9783942001328
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Um den Auftrag Jesu voranzubringen, ist die Förderung und das Coaching von Leitern der Ortsgemeinde ein entscheidender Schlüssel. Dies geschieht durch Menschen, die sich als Coaches in andere investieren und sie für ihre Aufgaben zurüsten. Leiter - und vor allem zukünftige Leiter - brauchen die Begleitung und praktische Anleitung durch einen erfahrenen Coach. Dieses Coaching-Handbuch stellt die Umsetzung aus dem Buch 'EXPONENTIAL - Ermutigung für eine Kirche, die wird, was sie ist' vor und gibt Anregungen und Tipps für den Alltag.

Janet McMahon - Nach der Arbeit als Sozialarbeiterin im Bereich Adoption und geistige Gesundheit wechselte Janet 1995 in den vollzeitlichen Dienst. Im Jahr 2007 gründete Janet zusammen mit ihrem Mann Troy die Restore Community Church in Kansas City, Missouri. Zur Zeit arbeitet Janet als Leiterin des Restore-Bereichs bei Community Life und fördert Leiterschaft in geistlicher Ausbildung und Jüngerschaft. Janet ist verheiratet mit Troy, einem Gemeindegründer und Pastor, und Mutter von Jake, Mitch und Judiann. John Wentz - ist der Leiter der Kleingruppenarbeit für den Campus der Naperville Yellow Box und bringt die Kleingruppenarbeit für Erwachsene bei COMMUNITY voran. Seit 1998 ist er als Campuspastor für College-Studenten tätig in Illinois, Massachusetts und Ohio. Außerdem ist er Gemeindegründer in Springfield, Illinois. John und seine Frau Shannon haben drei Kinder - Luke, Logan und Mikayla.

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Leseprobe

 

2 Beziehung

Darüber zu sprechen, wie wir eine Beziehung zu dem Coachee aufbauen, mögen manche als nicht dringend notwendig ansehen. Doch wir müssen im Auge behalten, dass eine stabile Beziehung die Grundlage für wirkungsvolles Coaching darstellt. Die Versuchung ist groß, die Dinge zu schnell anzugehen, weil man möglichst bald Resultate im Dienst sehen möchte, und sich nicht die Zeit zu nehmen, eine Grundlage für eine dauerhafte und belastbare Beziehung zu schaffen. Widerstehen Sie dieser Versuchung! Atmen Sie einmal tief durch und machen Sie sich bewusst, dass das, was sich langsam anfühlt (Beziehungsaufbau), am Ende dazu beitragen könnte, dass Dinge sich schneller ereignen (Ergebnisse im Dienst). Deshalb wollen wir nun über die Bedeutung des Beziehungsaufbaus mit dem Coachee reden.

Beziehung ist die Grundlage für wirkungsvolles Coaching.

Das erste Treffen

Beim ersten Treffen mit dem Coachee geht es darum, sich gegenseitig Ihre Lebensgeschichten zu erzählen. Das mag in unserer schnelllebigen Kultur zu einfach klingen, doch diese zwei Punkte sollten Sie ganz bewusst auf Ihre Agenda für das erste Treffen setzen:

1. Ihre Geschichte erzählen

2. Die Geschichte des Coachee kennenlernen

Widerstehen Sie dem Drang, dass sich alles um Dienstaufgaben drehen muss. Auch, dass Sie der Coaching-„Experte“ sein müssen. Planen Sie ein Treffen allein zu dem Zweck, sich gegenseitig Ihre Lebensgeschichten zu erzählen. Wenn Sie das beim ersten Treffen machen, wird das Ihre Beziehung zu Ihrem Coachee auf eine stabile, nachhaltige Grundlage stellen, was sich später auszahlen wird. Sie werden sehen, wie Gott in Ihrer beider Leben Geschichte geschrieben hat. Gleichzeitig haben Sie die Gelegenheit, einander kennenzulernen und anzunehmen, wie Sie sind, bevor Sie sich gegenseitig herausfordern, in ihrem geistlichen Wachstum wie auch in ihrer Leitungsentwicklung Fortschritte zu machen.

Authentizität

Als Coach haben Sie die Möglichkeit, das Klima und den gegenseitigen Umgang miteinander in der Coachingbeziehung zu bestimmen. Erzählen Sie authentisch Ihre eigene Geschichte. Damit enthüllen Sie gleichzeitig Gottes Gnaden- und Liebeswerk in Ihrem Leben. Während Sie nach und nach Einblick in Ihre Geschichte geben, gehen Sie natürlich das Risiko ein, dass der gecoachte Leiter erkennt, dass Sie, wie alle anderen auch, nicht vollkommen sind. Widerstehen Sie der Versuchung, Ihre Geschichte als perfekt darzustellen oder Ihre Position als Coach zu rechtfertigen. Es geht hier um die wirklichkeitsnahe Darstellung Ihrer von Gott geschriebenen Lebensgeschichte. Seien Sie echt. Es ist Gottes Gnade, die Sie befähigt, einen Platz als Mentor und Leiter für andere einzunehmen; dies ist nicht auf Ihre großartigen Entscheidungen und Entschlüsse zurückzuführen.

Wenn Sie im Austausch mit den Leitern Ihres Huddles authentisch sind, werden diese ermutigt, wiederum anderen Anteil daran zu geben, was Gott in ihren Leben und Herzen tut. Glücklicherweise ist Ihr Huddle kein exklusiver Kreis mit einer „Wir-haben’s-voll-drauf“-Mentalität. Vielmehr ist es ein Ort, an dem Leiter Unterstützung, Hoffnung und Ermutigung geben und empfangen können. Als Coach wird letztlich Ihre Authentizität Ihre Leiter dazu inspirieren, dasselbe zu tun. Das führt dann dazu, dass sowohl der Charakter wie auch das Herz der Leiter durch die Kraft Jesu verändert werden.

Gute Fragen stellen

Gute Fragen fördern gute Geschichten zutage. Mit der folgenden Liste guter Fragen sind Sie bestens vorbereitet, die Geschichte des von Ihnen gecoachten Leiters kennenzulernen:

1. Was bedeutet es, in Ihrer Familie aufgewachsen zu sein?

2. Was waren die prägendsten Erfahrungen in Ihrem Leben?

3. Welche Bedeutung hatte die Kirche in Ihrer Familie?

4. Wann begegnete Jesus Ihnen zum ersten Mal als ­lebendige Realität?

5. Welche Menschen haben Ihr Leben am meisten beeinflusst?

6. Womit verdienen Sie Ihr Geld? Warum haben Sie sich für diese Branche entschieden?

7. Durch welches Ereignis wurden Sie mit dieser Kirche verbunden?

8. Welche markanten geistlichen Momente Ihres Lebens können Sie nennen (Bekehrung, Taufe, Teil einer Kleingruppe werden, Mitarbeit usw.)?

9. Warum haben Sie sich dazu entschieden, ein Leiter zu sein?

10. Was ist Ihr nächster Schritt auf Ihrem Weg, Jesus ähnlicher zu werden?

Hören Sie der Lebensgeschichte Ihres Coachee aufmerksam zu und stellen Sie Fragen wie: Wie haben Sie sich dabei gefühlt, als das passiert ist? Wie hat dieses Lebensereignis Ihre Sicht von Gott und anderen geprägt?

Aufhören, wenn’s am schönsten ist

Gehen Sie zügig durch Ihre eigene Geschichte. Geben Sie nur die Kurzfassung wider, nicht die Roman-Version. Das erste Coaching-Treffen sollte nicht mehr als eine Stunde in Anspruch nehmen; kürzer ist in Ordnung, länger problematisch. Es kann leicht passieren, dass das erste Treffen mit einem neuen Leiter zu lange dauert, besonders dann, wenn man sich gut versteht. Das könnte den Eindruck und die Erwartung wecken, dass zukünftige Treffen von ähnliche Dauer sind. Dafür aber haben vermutlich weder Sie noch Ihr Leiter genügend Zeit. Wenn Ihre Leiter das Gefühl bekommen, dass jedes Treffen mit Ihnen langwierig ist, finden sie in ihrem Terminkalender unter Umständen nicht mehr genügend Zeit für diese gerade begonnene wichtige Beziehung. Lassen Sie es ruhig angehen. Es muss nicht alles in einem Treffen besprochen werden. Wir hoffen, dass Sie mit diesem Leiter die nächsten Monate und vielleicht auch Jahre Ihres Lebens teilen. Sparen Sie sich einige Geschichten für zukünftige Gespräche auf.

Gebet

Planen Sie am Ende jedes Gesprächs Zeit ein, in der Sie Ihrem Leiter die Frage stellen, wie Sie für ihn beten können – und dann beten Sie für ihn. Wir können beim Coaching nichts ohne die Kraft und Gegenwart des Heiligen Geistes vollbringen. Wenn wir uns im Gebet füreinander öffnen, entsteht ein tiefes Vertrauensverhältnis in unserer Beziehung. Beten Sie täglich für Ihre Leiter, die Sie coachen. Gott wird Ihnen seine Pläne und Visionen für sie im Gebet offenbaren. Wenn Ihnen die Beziehung unangenehm oder schwierig vorkommt, dann machen Ihre Gebete den Unterschied. Gebet verändert Ihren Blickwinkel und hilft dabei, den Leiter mit Gottes Augen zu sehen.

Wenn die Beziehung schwerfällt

Immer wieder bringt Coaching Menschen zusammen, die normalerweise nicht zueinander gefunden hätten. Das bedeutet, dass Unterschiede wie etwa Geschlecht, Kultur, Persönlichkeit, Bildung oder Lebenserfahrungen sich als Barrieren (im Kopf) in der Beziehung zum Coachee entpuppen können. Gehen Sie deshalb in der frühen Phase einer Coaching-Beziehung in jedes Treffen mit der Einstellung hinein, dass Sie von der Person, die Sie coachen, auch etwas lernen können. Versuchen Sie, das Leben, die Erfahrungen und Anfechtungen Ihres Gegenübers besser zu verstehen. Wenn Sie die Herausforderungen aus der Perspektive Ihres Leiters betrachten, werden Sie dabei auch für Ihr eigenes Leben und Ihren Dienst profitieren.

Nutzen Sie in den ersten Treffen die Möglichkeit, offen darüber zu sprechen, wie Altersunterschiede, verschiedene Lebensphasen oder das Geschlecht Einfluss auf Ihre Coaching-Beziehung haben könnten. So wie bei den meisten Beziehungen im Leben ist auch bei Coaching-Beziehungen viel Geduld nötig und wir müssen bereit sein, Zeit und Kraft zu investieren. Schrecken Sie gerade am Anfang Ihrer Beziehung nicht vor Schwierigkeiten zurück. Es darf eine Zeit lang auch etwas mühevoll sein.

Jakobus erinnert uns daran, dass wir den Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, mit Ausdauer begegnen müssen. Und Ausdauer muss „ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt“ (­Jak 1,4). Gott kann die schweren Dinge Ihres Lebens dazu gebrauchen, Sie auf Ihrem Weg zu formen und wachsen zu lassen. Suchen Sie weiter nach Wegen, Ihre Leiter zu lieben und mit ihnen zu lernen, und vertrauen Sie darauf, dass Gott die Frucht, die er sich ersehnt, in Ihrer Coaching-Beziehung wachsen lassen wird.

Beziehung zu jemandem aufbauen, dessen Fähigkeiten die eigenen übertreffen

Ich werde wohl niemals den Tag vergessen, an dem ich im Auto meines Pastors und Chefs Dave Ferguson mitgefahren bin. Er fragte mich, ob ich John Ciesniewski schon darauf angesprochen hätte, ein Leiter zu werden. Ich sagte: „Nein“, und begründete dies mit den Worten: „John ist sehr beschäftigt. Er hat einen außerordentlich wichtigen Job und arbeitet unzählige Stunden jede Woche.“ Dave legte fast eine Vollbremsung hin, schaute mich an und sagte: „Das spricht alles dafür, dass du John unbedingt fragen solltest, ob er ein Leiter werden möchte. Halte Ausschau nach den Allerbesten, Janet!“

Ich fragte John dann tatsächlich, ob er im Kinderdienst Leiter werden wollte, und er war einfach großartig. Er ist schließlich aus seinem Beruf ausgestiegen und wurde Campus-Pastor bei der Community Christian Church. Mittlerweile ist er einer der Leiter der NewThing-Bewegung und trägt dazu bei, dass Tausende von Menschen ihren Weg zurück zu Gott zu finden.

Oft begehen wir bei der Ausschau nach neuen Leitern den Fehler, nicht die Besten zu fragen, Leitende zu werden. Warum eigentlich? Es gibt viele Gründe dafür. Selbsterhaltung und Unsicherheit stehen weit oben auf der Liste. Die besten Leiter und Coaches hingegen werden sich in jemanden investieren, dessen Fähigkeiten ihre eigenen übertreffen. Das...

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