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Für eine Welt mit Herz

Ein Findhorn-Buch

AutorFred Matser
VerlagVerlag Die Silberschnur
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl448 Seiten
ISBN9783898459785
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Weisheit ist Wissen, das Wohlergehen fördert! 'Wenn es ein paar mehr Menschen wie dich gäbe, dann würde sich die Welt verwandeln ...', schreibt Deepak Chopra über den Holländer Fred Matser, der es sich zum Ziel gesetzt hat, mit gegenseitiger Inspiration und Hilfe zur Selbsthilfe eine funktionalere Gesellschaft zu erschaffen. Wie er diese Gesellschaft sowohl spirituell als auch praktisch versteht, erläutert Matser an dem von vielen Menschen als problematisch empfundenen Status quo der Welt. So stellt der Autor sieben Prinzipien vor, die helfen, einen Wandel in uns selbst und in der Welt herbeizuführen. Dieses Buch ist eine inspirierende Ideenquelle und lädt den Leser dazu ein, gemeinsam mit anderen eine bessere Welt zu schaffen.

Fred Matser hat es sich zum Ziel gesetzt, mit gegenseitiger Inspiration und Hilfe zur Selbsthilfe eine funktionalere Gesellschaft zu kreieren. Er hat viele Stiftungen und Projekte ins Leben gerufen; seine Initiativen umfassen die Bereiche Gesundheit, Umwelt- und Naturschutz, Frieden und globaler Wandel.

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Leseprobe

1.

SCHATTEN DES KRIEGES

– GEBURT DES FRIEDENS

Es war ein dunkler Frühlingsabend im Zweiten Weltkrieg in den Niederlanden, als meine Eltern plötzlich ein lautes Klopfen an der Haustür hörten. Sie zuckten zusammen vor Angst und blickten sich besorgt an, denn das Land stand gerade unter deutscher Besatzung. Da mein Vater in einer geheimen Untergrundbewegung arbeitete, war er immer in Alarmbereitschaft, entdeckt zu werden. Er spurtete leise die Treppe hinauf in ein sicheres Versteck unter den Fußbodendielen. Inzwischen ging meine hochschwangere Mutter zur Tür, voller Besorgnis, dass ein niederländischer Kollaborateur meinen Vater verraten hatte.

Sie fürchtete, deutsche Soldaten könnten hereinstürzen, um das Haus zu durchsuchen, und machte sich Sorgen um die Sicherheit ihrer beiden Kinder, die im Obergeschoss schliefen: den dreijährigen Bobbie, der eine schwere Herzkrankheit hatte, und die zweijährige Marjoke.

Beim Öffnen der Tür erblickte sie jedoch voller Erleichterung Herrn Schön, einen ihr bekannten freundlichen Polizeikommissar. Er flüsterte: »Ich habe gute Neuigkeiten für Sie. Die amerikanischen und kanadischen Soldaten sind unterwegs. Wir werden befreit!« Ich kann nur erahnen, wie erleichtert meine Mutter über diese Nachricht war.

Mein Vater und meine Mutter in den späten 1950er Jahren

So schnell, wie sie konnte, lief sie nach oben, um meinem Vater die wunderbare Neuigkeit zu erzählen. Im gleichen Moment spürte sie die ersten starken Wehen, die meine baldige Geburt ankündigten. Kurze Zeit später wurde ich im Frühling 1945 im Schlafzimmer meiner Eltern in unserem bescheidenen Backsteinhaus in der niederländischen Stadt Hilversum geboren. Meine Eltern hatten vorgehabt, mich Paul zu nennen, aber da so auch ein Niederländer hieß, der zum Kollaborateur geworden war, fanden sie das nicht mehr passend. Stattdessen einigten sie sich darauf, mich Fred zu nennen. Eigentlich wäre der Name Frederik in Holland üblicher gewesen, aber aus irgendeinem Grund mochten sie meinen Namen, und ich habe mein ganzes Leben lang immer nur Fred geheißen. Jahrzehnte später machte mich jemand darauf aufmerksam, dass mein Name auf Schwedisch »Frieden« bedeutet. Das schien mir sehr passend, da ich am Scheitelpunkt zwischen Krieg und Frieden geboren wurde.

Elf Monate nach meiner Geburt wurden wir von einer Tragödie heimgesucht. Mein erst vierjähriger Bruder Bob starb an einer Infektion, die mit seiner Herzkrankheit zusammenhing. Ich kann nur erahnen, welches immense Leid meine Eltern durchmachten. Noch dazu muss sich ihre Trauer über die Jahre noch vervielfacht haben, weil Bobs Leben wahrscheinlich durch Penicillin hätte gerettet werden können, das ihnen damals aber nicht zur Verfügung stand. Über Bobs Tod wurde in unserer Familie nicht offen gesprochen, er wurde nur selten erwähnt. Ich glaube, dass meine Eltern, indem sie ihren Schmerz und ihre Not vor uns verbargen, ihren überlebenden Kindern ihr stilles Leid ersparen wollten. Außerdem war es damals einfach nicht üblich, mit Kindern über den Tod zu sprechen. Da ich erst ein Baby war, kann ich mich an das Ereignis nicht erinnern, aber rückblickend sehe ich, dass auch ich in meinem Leben immer wieder Schwierigkeiten hatte, Gefühle zu zeigen.

Wie so viele andere Menschen in den Nachkriegsjahren konnten auch meine Eltern sich nicht lange mit schmerzvollen Erlebnissen aufhalten. Das Leben musste weitergehen, und wie alle anderen, die den Krieg überlebt hatten, mussten auch sie alles daran setzen, ihr Leben wieder aufzubauen und für die junge Familie zu sorgen. Einige Jahre später, 1948, kam mein kleiner Bruder auf die Welt, und meine Eltern beschlossen, ihn Paul zu nennen. Sie mochten den Namen nach wie vor, und in der Zwischenzeit waren ihre Erinnerungen an den Krieg etwas verblasst. 1952 wurde meine kleine Schwester Anke geboren, so dass wir nun eine sechsköpfige Familie waren. Dies sollte jedoch nur bis in die 1960er Jahre so bleiben, denn es lag noch eine weitere Tragödie vor uns.

Familienleben

Unser Familienleben war behaglich und glücklich, aber auch recht streng und schlicht. Meine Mutter führte den Haushalt mit knapper Kasse, und wir bekamen nur wenig außer der Reihe. Margarine und Marmelade durften wir nur ganz dünn aufs Brot schmieren, und jeder bekam zum Essen nur ein paar dünne Scheiben Käse. Ein gekochtes Ei war ein Luxus, den es nur sonntags gab. Auch den Luxus eines gemeinsamen Bades gab es nur einmal pro Woche. Die übrige Zeit mussten mein Bruder und ich uns mit kaltem Wasser aus einem Waschbecken unterm Dachboden waschen. Wir Kinder hielten natürlich gar nichts von diesen Entbehrungen und beschwerten uns ständig darüber. Heute finde ich allerdings, dass sie eine gute Grundlage für mein weiteres Leben waren, da ich dadurch Luxus wie gutes Essen, warmes Wasser und Duschen wirklich zu schätzen lernte. Der Badeabend für uns Kinder fand immer samstags vor dem Abendessen statt. Meine beiden Schwestern kamen zuerst ins Badewasser, dann waren Paul und ich an der Reihe. Mir machte das gemeinsame Baden immer großen Spaß. Wir verbrachten Ewigkeiten damit, mit kleinen Enten und anderem Spielzeug zu spielen, und freuten uns auf das warme Abendessen und die Familienspiele danach. Die Samstagabende waren wie eine Art Party. Es machte uns viel Freude, mit unseren Eltern zahlreiche Spiele wie Monopoly und Scrabble zu spielen. Dieses einfache samstägliche Beisammensein gehört zu meinen glücklichsten Kindheitserinnerungen. Meine Mutter war immer zu Hause und sehr fürsorglich. Sie tat stets ihr Bestes für die Familie, sorgte für Essen und Kleidung, so gut sie konnte, und brachte uns gute Manieren bei. Zurückblickend verstehe ich, dass sie in jener Zeit wegen des Verlustes von Bob innerlich viel gelitten haben muss, doch sie ließ es nicht zu, dass ihre Trauer sie daran hinderte, uns die beste Kindheit zu ermöglichen, die sie uns geben konnte.

Im Gegensatz zu meiner Mutter war mein Vater meist nicht zu Hause und immer mit seiner Arbeit beschäftigt. Er war ein echter Unternehmer. Nach einer formellen Ausbildung arbeitete er zunächst in einem Immobilienbüro. Später gründete er sein eigenes Verkaufs- und Vermietungsbüro, kaufte Land und entwickelte Projekte, denn in der Nachkriegszeit gab es einen riesigen Bedarf an Wohnungen und Häusern. Die Regierung schuf viele Anreize, um die Wirtschaft anzukurbeln, etwa Steuervergünstigungen und Beihilfen für den Bau sozialer Wohnungsbauprojekte. Mein Vater hatte nicht viel Geld und nutzte diese Anreize gänzlich aus, um sein Unternehmen aufzubauen, das später den Namen Johan Matser Ltd. trug. Er war einer der ersten großen unabhängigen Bauträger der Niederlande, wenn nicht sogar der erste. Er war ein intelligenter Mann mit Weitblick, der mutig und kreativ eine bedeutende Grundstücksentwicklungsgesellschaft aufbaute.

Es wurde immer erwartet, dass Paul und ich in das Unternehmen meines Vaters einsteigen würden. Aber Paul und ich waren vollkommen unterschiedlich, und mehr als unsere Liebe zu Dinky Toys und Modellautos in jungen Jahren hatten wir nie gemeinsam. Allmählich lebten wir uns auseinander, und da ich mir andere Ziele setzte, wurde erwartet, dass Paul in die Fußstapfen meines Vaters treten würde. Doch traurigerweise sollte es nicht dazu kommen.

Was mich mein Vater lehrte

Als das Unternehmen meines Vaters immer größeren Erfolg hatte, verbesserte sich die finanzielle Situation unserer Familie, und wir hatten das große Glück, ins Ausland reisen zu können.

Als ich etwa zehn Jahre alt war, nahmen meine Eltern meine ältere Schwester Marjoke und mich auf eine Reise nach Belgien und Deutschland mit. Später machten wir auch Familienurlaube mit dem Auto und fuhren nach Frankreich, Österreich, Italien und in die Schweiz. Damals war es ziemlich ungewöhnlich für niederländische Familien, Ferien im Ausland zu machen, daher hatten wir großes Glück. Ich erinnere mich sogar, in meiner Grundschule das erste Kind gewesen zu sein, das über die Niederlande hinausgekommen war.

Ich fand diese Reisen immer unglaublich spannend mit all den neuen Eindrücken und Erlebnissen. Meine Geschwister und ich kämpften immer um den Fensterplatz im Auto, um die beste Sicht zu haben. Ich erinnere mich lebhaft daran, wie ich zum ersten Mal hohe Berge mit Seen und schneebedeckten Gipfeln sah. Ich hatte noch nie zuvor Berge gesehen, da mein Heimatland, die Niederlande, fast vollständig flach ist. Ich glaube, dass diese Reisen meine Augen für eine größere Welt öffneten.

Das Büro meines Vaters befand sich ursprünglich hinter der Garage auf der Rückseite unseres Hauses. Als die Firma größer wurde, baute er immer neue Räume an, bis schließlich ein Büro mit fünf Räumen in unserem Garten stand. Das bedeutete, dass unser Privatleben eigentlich nicht mehr wirklich privat war, weil jeder, der das Büro besuchte, durch die kleine Gasse zwischen der Garage und unserem Haus gehen musste.

Damals war es normal, sechs Tage pro Woche zu arbeiten, deshalb riss der Strom von Menschen, die bei uns ein- und ausgingen, auch samstags nicht ab, und meine...

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