Sie sind hier
E-Book

Geschlecht und Gesellschaft - Warum wir lieben

Die romantische Liebe nach dem Verlust der Welt

AutorGünter Dux
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl403 Seiten
ISBN9783658173753
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
Unsere Zeit scheint wenig geeignet, Grundlagen der Geschlechterbeziehung zu klären. Es ist unsicher, ob es diese Grundlagen überhaupt gibt. Über Liebe vollends scheint sich wissenschaftlich nahezu nichts sagen zu lassen. Es gibt jedoch einen Befund, der zu denken geben muss: Durch die Geschichte hin hat sich eine spezifisch humane Geschlechterbeziehung gebildet; in allen Gesellschaften haben Menschen gesucht, ihre Leben in der Körperzone eines anderen zu führen, zumeist eines anderen des anderen Geschlechts. Es gibt eindrückliche Berichte dieser Beziehung, von der schieren Existenz des anderen überwältigen worden zu sein, und keineswegs war dafür nur Sexualität der Grund. Warum gibt es diese Form der Verbindung zwischen den Geschlechtern? Dux zögert nicht, die vielfältigen Formen, in denen sie sich ausgebildet hat, Liebe zu nennen. Von der romantischen Form ihrer Ausprägung sagt er ohnehin, dass es sie nicht länger gebe, nachdem die Welt eine andere geworden sei. Es geht ihm nicht um das, was Liebe meint, so eindrückliche literarische Bestimmungen in den Text eingegangen sind, es geht ihm um das Warum. Warum gibt es das: Liebe? Das ist die Frage, die eine Antwort finden soll.

Dr. Günter Dux ist Prof. emeritus am Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort18
Teil I Warum wir lieben. Intimität – Sexualität – Identität22
Zur Gattungsgeschichte der Geschlechter. Eine Einleitung23
1 Der Anschluß an die Naturgeschichte23
2 Inzest und Tausch der Frauen. Die Enkulturation in der Anthropologie Lévi-Strauss’24
3 Die Aporie des Bildungsprozesses25
4 Das Verfahren der Rekonstruktion in einer historisch-genetischen Theorie29
4.1 Naturalismus und Prozessualismus29
4.2 Rekonstruktion aus den Bedingungen31
4.2.1 Die naturgeschichtliche Vorgabe31
4.2.2 Enkulturation und Ontogenese32
5 Zur Rekonstruktion des Geschlechterverhältnisses34
5.1 Die These34
5.2 Liebe im Verhältnis der Geschlechter35
6 Nur Subjekte lieben37
1 Der Bildungsprozeß des Subjekts39
1 Das Prinzip der Äquilibration39
2 Der Gewinn an Handlungskompetenz40
3 Die innere Natur des Subjekts: Natur und Kultur in einem42
4 Handeln und Bewußtsein44
4.1 Die Rückverwiesenheit des Subjekts an sich44
4.2 Das Problem der Unmittelbarkeit45
4.3 Organisches Bewußtsein46
4.4 Das Bewußtsein der Handlung46
4.5 Die reflexive Objektivation47
4.6 Selbstbewußtsein als Moment der Identität48
5 Subjekt und anderer48
6 Das interpretierte Selbst50
2 Theorie der Geschlechterbeziehung (I): Intimität und Sexualität53
1 Die Rekonstruktion aus der Ontogenese53
2 Die Entwicklung von Intimität54
2.1 Die symbiotische Beziehung54
2.2 Von der Symbiose zur Intimität57
2.3 Intimität und Sozialität59
2.4 Intimität als dauerndes Bedürfnis60
2.5 Der Entwicklungsprozeß der Intimität61
3 Die Entwicklung der Sexualität63
3.1 Die frühkindliche Entwicklung63
3.2 Die Ausbildung der Geschlechtsidentität64
3.2.1 Die Ausbildung der Geschlechtsidentität des Knaben65
3.2.2 Die Ausbildung der Geschlechtsidentität des Mädchens66
4 Das Junktim von Intimität und Sexualität69
4.1 Das Verlangen der Reorganisation69
4.2 Die Verbindung von Intimität und Sexualität70
4.3 Kritik der psychoanalytischen Theorie72
4.4 Egoistisches versus selbstloses Lieben74
3 Theorie der Geschlechterbeziehung (II): Liebe78
1 Intimität und Welt in der frühen Ontogenese78
2 Der ungesicherte Status des Körpers79
2.1 Die A-Kommunikativität79
2.2 Das Objekt der Sorge79
2.3 Der Ort des Privaten80
2.4 Die Lebbarkeit von Sinn81
2.5 Über die Einsamkeit83
2.6 Ungesellige Geselligkeit85
3 Identität und Liebe86
3.1 Identität86
3.2 Das Problem, ein Individuum zu sein88
3.3 Vermittlung zur Welt89
3.4 Was Liebe meint91
3.5 Verstehen92
3.6 Risiken und Grenzen97
4 Theorie der Geschlechterbeziehung (III): Körper und Geist in der Erotik98
1 Differentielle Bestimmung der Sexualität98
2 Der Tod in der Metaphysik der Erotik99
2.1 Liebe und Tod im Mythos99
2.2 Batailles heiliger Eros100
3 Körper und Geist in der Erotik104
4 Macht – Aggressivität – Gewalt108
4.1 Sorge und Macht109
4.2 Die Verletzbarkeit111
4.3 Das Erbe der Geschichte112
5 Theorie der Geschlechterbeziehung (IV): Die Zeit in der Liebe114
1 Der Befund114
2 Der Grund der Dauer116
3 Der Grund der Ausschließlichkeit118
4 Liebe in der Dauer der Geschlechtergemeinschaft120
4.1 Die Unvereinbarkeit von Liebe und ihrer institutionalisierten Dauer120
4.2 Die Instrumentalisierung der Geschlechtergemeinschaft120
5 Die Unruhe der Sexualität122
6 Das Altern der Liebe125
6 Die Universalität des Geschlechterverhältnisses. Seine Institutionalisierung als familiale Organisation127
1 Das Theorem der Universalität: Zu allen Zeiten, in allen Gesellschaften127
2 Der Mythos der Promiskuität129
2.1 Promiskuität und Subjektivität129
2.2 Der methodologische Trugschluß131
2.3 Die Universalität des Subjekts131
2.4 Die sexuellen Praktiken132
3 Die Institutionalisierung in der Familie133
3.1 Der Prozeß der Institutionalisierung133
3.2 Begriff und Universalität der Familie134
3.3 Funktionale Äquivalente138
4 Familie und Gesellschaft139
5 Beistand von der Paläoanthropologie140
7 Die Ausbildung der filiativen Dyaden148
1 Die Mutter-Kind-Dyade148
1.1 Die Mutter-Kind-Dyade als primäre Dyade148
1.2 Die Übernahme der Mutterrolle149
1.3 Die phylogenetische und die historische Entwicklung153
2 Der soziologische Vater155
2.1 Der kulturelle Ursprung der Vaterrolle155
2.2 Die Anbindung an die Frau156
2.3 Die evolutive Verstärkung158
2.4 Auswirkungen auf das Verhältnis der Ehegatten160
8 Das Inzesttabu161
1 Die Universalität des Inzesttabus161
2 Gattungsgeschichtliche Determinanten163
2.1 Naturale Verfahren der Inzest-Vermeidung163
2.2 Metaphysik des Instinkts165
3 Funktionale Erklärungen166
4 Historisch-genetische Rekonstruktion168
4.1 Das Inzesttabu zwischen Mutter und Sohn168
4.2 Das Inzesttabu zwischen Vater und Tochter170
4.3 Das Inzesttabu zwischen Geschwistern172
4.3.1 Die Motivationslage der Geschwister172
4.3.2 Die interpretative Begründung175
4.4 Das Inzesttabu außerhalb der Kernfamilie176
5 Verletzungen des Inzesttabus176
9 Abschied von Ödipus. Zur Kritik der psychoanalytischen Theorie178
Der Widerspruch: Eine Vorbemerkung178
1 Die Anlage der psychoanalytischen Theorie179
2 Der ödipale Konflikt. Die Enkulturation in der psychoanalytischen Theorie Freuds180
3 Entwicklung und Entwicklungsphasen des Ich184
3.1 Die triebtheoretische Anlage184
3.2 Die Entwicklungsphasen des Ich185
4 Der Ödipus-Komplex188
4.1 Die ödipale Konfliktlage des Knaben189
4.2 Ödipus und der Geschlechtscharakter der Frau190
5 Strukturkritik der psychoanalytischen Theorie192
5.1 Zur naturalistischen Ausgangslage192
5.2 Der empirische Widerspruch193
5.2.1 Die Phasenbildung193
5.2.2 Kastrationskomplex und Penisneid197
5.3 Der Widerspruch gegen die Struktur der psychoanalytischen Theorie199
5.3.1 Zur Kritik der Substanzlogik199
5.3.2 Das triebtheoretische Verständnis der Entwicklung200
5.3.3 Das Verständnis der Sexualität202
5.4 Der Mythos des Unbewußten203
6 Zur prozessualen Logik der Sexualität in einer historisch-genetischen Theorie208
6.1 Natur und Kultur208
6.2 Das Triebpotential der Sexualität208
6.3 Die Ausbildung der Geschlechtsidentität209
6.4 Absenz der ödipalen Konfliktsituation210
6.5 Liebe und das Verhältnis der Geschlechter211
6.6 Zur Theorie des Unbewußten212
10 Theorie der Geschlechterbeziehung (Resümee)213
Teil II Subjekt und Welt in der romantischen Liebe. Sie waren einer dem andern das Universum. (Fr. Schlegel)222
Einleitung: Die Geschichtlichkeit des Liebens223
1 Anthropologie und Geschichtlichkeit223
2 Die Geschichtlichkeit des Liebens224
1 Entwicklungslogik der Geschichte und Entwicklungslogik der Subjektivität226
1 Der Aufbauprozeß in der frühen Ontogenese226
2 Die Steigerung der Organisationskompetenz227
3 Die Geschichtlichkeit des Subjekts229
4 Der Bildungsprozeß des Subjekts in traditionalen Gesellschaften230
4.1 Die Stabilität der Subjektstruktur230
4.2 Sinn in traditionalen Gesellschaften231
4.2.1 Was Sinn meint231
4.2.2 Die Rückkoppelung von Sinn232
4.2.3 Organismus und Welt in traditionalen Gesellschaften233
5 Der Bildungsprozeß des Subjekts in der Neuzeit235
5.1 Bürgerliche Ontogenese235
5.2 Weltoffenheit und Weltverlust239
5.2.1 Absenz der Ich-Fixierung240
5.2.2 Die De-Ontologisierung der Welt240
5.2.3 Der Verlust der Welt als Sinnressource241
6 Sinn und Sinnverlust in der Neuzeit. Die Sinnressource Leben242
7 Das Subjekt unter dem kategorischen Konjunktiv245
2 Das neuzeitliche Selbstbewußtsein249
1 Steigerung der Reflexivität249
2 Das Bewußtsein der Konvergenz250
2.1 Der Absolutismus der Selbstwahrnehmung251
3 Die Aporien des Transzendentalismus in der Philosophie Fichtes252
3.1 Die Vorgabe der Konvergenz in der absolutistischen Logik252
3.2 Das absolute und das empirische Ich255
3.3 Subjekt und Welt259
3.3.1 Innen und Außen259
3.3.2 Das Bewußtsein der Konstruktivität261
3.3.3 Die prästabilierte Sozialwelt262
3.3.4 Freiheit und Gleichheit266
4 Der Verlust der Welt in der kritischen Philosophie269
3 Logik und Welt im Widerstreit. Die Romantik in der Entwicklungslogik des Geistes272
1 Die Behauptung der absolutistischen Logik272
2 Das Absolute des Universums275
2.1 Alles und Nichts275
2.2 Das Absolute als Subjekt276
2.3 Das Subjekt als Geist278
2.3.1 Der Lichtpunkt des Schwebens278
2.3.2 Kosmologie und Kosmogonie Schlegels280
2.4 Subjekt und Substanz in einem285
2.4.1 Das Absolute als Substanz285
2.5 Das Absolute als Relation289
2.5.1 Die Gegenlage von Subjekt und Objekt289
2.5.2 Zustand und Gegenstand289
2.5.3 Wider ein Erstes291
2.6 Deus absconditus293
4 Das Subjekt in der Romantik296
1 Die erkenntniskritische Konstellation296
2 Die schöpferische Magie des Subjekts297
3 Das Verständnis der Natur als Objektwelt299
4 Poesie301
5 Der Verlust der Welt in der Romantik306
5 Die Krise des Subjekts nach dem Verlust der Welt309
1 Das empirische und das reflexive Subjekt309
1.1 Differenz und Identität309
1.2 Das empirische und das ästhetische Subjekt310
1.3 Erfahrung und Selbstverständnis311
2 Der Absolutismus des Subjekts in der Perspektive der Lebenspraxis313
2.1 Legibus absolutus313
2.2 Verabsolutierung der Sinnlichkeit314
2.3 Destruktion der Geistigkeit und Verlust der Wahrheit317
3 Welt ging verloren319
3.1 Der Umbruch der Logik319
3.2 Die Aufklärung und das Schisma der Logiken320
3.2.1 Das Reentry des Geistes320
3.2.2 Naturschwärmerei322
3.2.3 Willkür und Zufall324
3.3 Der Verlust der Sozialwelt324
3.3.1 Verlust der Kommunikabilität325
3.3.2 Verlust der Moralität327
3.3.3 Verlust der Sinnhaftigkeit329
3.3.4 Die Welt wird Traum330
3.3.5 Traumverdacht333
4 Die Krise des romantischen Subjekts334
4.1 Selbsterfahrung im Handeln334
4.2 Die Selbstbestimmung der Vernunft335
4.3 Verlust der Autonomie336
5 Nicht-Identität338
5.1 Die Ironie der Ironie339
5.2 Wahnsinn340
6 Romantische Liebe343
1 Ihre Genese in der Krise343
2 Liebe im Verständnis der Romantik344
2.1 Kindheit344
2.1.1 Die Nähe zum Ursprung344
2.1.2 Frühkindliche Entwicklungen345
2.2 Marmorbilder: Die toten Mütter346
2.3 Liebe und Tod349
2.4 Liebe und Religion352
2.5 Kritik ödipaler Interpretamente353
2.6 Freie Liebe354
2.7 Jungfrau und Dirne358
3 Bedeutsamkeit und Krise der romantischen Liebe362
3.1 Identität und Welt362
3.2 Krise der romantischen Liebe365
3.2.1 Krise der Reorganisation der Intimität365
3.2.2 Die Sinnkrise366
3.2.3 Natur: Geist Sexualität: Kommunikation368
3.2.4 Kritik der Traumwelt370
Zum Schluß372
Literatur380
Personenregister391
Sachregister395

Weitere E-Books zum Thema: Anthropologie - Das Wesen des Menschen

Weitere Zeitschriften

BEHINDERTEPÄDAGOGIK

BEHINDERTEPÄDAGOGIK

Für diese Fachzeitschrift arbeiten namhafte Persönlichkeiten aus den verschiedenen Fotschungs-, Lehr- und Praxisbereichen zusammen. Zu ihren Aufgaben gehören Prävention, Früherkennung, ...

Berufsstart Bewerbung

Berufsstart Bewerbung

»Berufsstart Bewerbung« erscheint jährlich zum Wintersemester im November mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren und ermöglicht Unternehmen sich bei Studenten und Absolventen mit einer ...

CE-Markt

CE-Markt

CE-Markt ist Pflichtlektüre in der Unterhaltungselektronik-Branche. Die Vermarktung von Home und Mobile Electronics mit den besten Verkaufsargumenten und Verkaufsstrategien gehören ebenso zum ...

DER PRAKTIKER

DER PRAKTIKER

Technische Fachzeitschrift aus der Praxis für die Praxis in allen Bereichen des Handwerks und der Industrie. “der praktiker“ ist die Fachzeitschrift für alle Bereiche der fügetechnischen ...

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS ist seit mehr als 25 Jahren die Fachzeitschrift für den IT-Markt Sie liefert 2-wöchentlich fundiert recherchierte Themen, praxisbezogene Fallstudien, aktuelle Hintergrundberichte aus ...

F- 40

F- 40

Die Flugzeuge der Bundeswehr, Die F-40 Reihe behandelt das eingesetzte Fluggerät der Bundeswehr seit dem Aufbau von Luftwaffe, Heer und Marine. Jede Ausgabe befasst sich mit der genaue Entwicklungs- ...