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E-Book

Happy Food

Warum Mangold vor Depressionen schützt und Walnüsse schlau machen

AutorHenrik Ennart, Niklas Ekstedt
VerlagSüdwest
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783641232733
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Essen Sie sich glücklich
Glück beginnt im Darm. Denn die dort ansässigen Bakterien entscheiden mit, ob wir uns niedergeschlagen oder fröhlich, ängstlich oder zuversichtlich fühlen. Mediziner und Wissenschaftler haben in den vergangenen Jahren weitreichende Erkenntnisse darüber gewonnen, welche Zusammenhänge zwischen Ernährung, Darm und Gehirn bestehen und wie die richtigen Lebensmittel sogar bei Depressionen helfen können.

Die beiden Autoren, Schwedens bekanntester Sternekoch Niklas Ekstedt und der renommierte Wissenschaftsjournalist Henrik Ennart, haben in ihrem Buch alle relevanten Erkenntnisse zusammengefasst und Rezepte daraus entwickelt, die großartig schmecken und leicht umzusetzen sind. Damit können Sie sich mit jeder Mahlzeit etwas Gutes tun, sich fitter und ausgeglichener fühlen und Ihre Stimmung und Ihr Wohlbefinden deutlich verbessern.

»Wunderbar gestalteter Ernährungsratgeber. Neueste Erkenntnisse über gesunde Ernährung verbinden sich in diesem Buch mit tollen Rezepten und gutem Design.« PAGE

Niklas Ekstedt ist ein bekannter schwedischer Fernsehkoch und Autor. Sein Wissen über die Nährstoffe von Lebensmitteln ermöglicht es ihm, wissenschaftliche Erkenntnisse in köstliche Rezepte für den Alltag umzuwandeln. Er besitzt mehrere Restaurants, die mit Michelin-Sternen ausgezeichnet wurden.

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Leseprobe

WARUM SICH SCHLECHT FÜHLEN, WENN MAN SICH GUT FÜHLEN KANN?

KAPITEL 1

Ihr zweites Gehirn · Wie bei Downton Abbey: „Das Wichtigste passiert im Keller!“ · Die Darm-Hirn-Achse – so steuern die Bakterien unsere Gefühle · Spitzenforscher: Es ist höchste Zeit! · Der wissenschaftliche Weg zum Glücksessen – Jahr für Jahr

Ihr zweites Gehirn

Das Gewicht der Gesamtmenge Ihrer Darmbakterien beträgt etwa 1,4 Kilogramm, was ungefähr dem Gewicht Ihres Gehirns entspricht. Jedes Gramm Schleimhaut, das die Wand Ihres Dickdarms bedeckt, trägt zusätzlich Milliarden dieser Bakterien, die sich nach neuesten Erkenntnissen zu einer Gesamtmenge von circa 40 Billionen summieren.

Heute beginnen wir zu verstehen, dass diese Bewohner unseres Bauchs zusammen mit dem Essen, das wir zu uns nehmen, unsere mentale Gesundheit direkt beeinflussen können. Wenn wir sie gut behandeln, können sie uns nicht nur helfen, stressresistenter, aufmerksamer, glücklicher und harmonischer zu werden. Immer mehr Forschungen zeigen auch einen direkten Zusammenhang zwischen dem Zustand der Darmflora und Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen.

Ihre Darmbakterien haben mehr Zellen und tragen in der Summe deutlich mehr genetische Informationen als Ihr restlicher Körper. Es spielt beinahe keine Rolle, was Sie in den Mund stecken, es gibt fast immer ein Darmbakterium, das darauf spezialisiert ist, genau diesen Bissen in Angriff zu nehmen, aufzuspalten und ihn in etwas zu verwandeln, das Ihr Körper benötigt und leicht aufnehmen kann.

In einem späteren Kapitel werden wir eingehender aufzeigen, wie die Darmbakterien außerdem über das Zentralnervensystem und mehrere andere Kanäle in ständigem Direktkontakt mit Ihrem Kopf stehen. Die Gesamtheit der Darmbakterien stellt eine Erweiterung Ihres Gehirns dar.

Vielleicht ist es sogar umgekehrt – schließlich gab es sie schon vor Milliarden von Jahren, und unser Gehirn hat sich erst später entwickelt.

Ihre Darmbakterien erledigen wichtige Aufgaben im Körper und sind für unser Leben unverzichtbar. Sie stellen Vitamine und Hormone her, die uns helfen, gesund zu bleiben und uns gut zu fühlen. Sie schützen uns vor Umweltgiften und dem Befall durch Hefepilze. Doch damit nicht genug: Jeden einzelnen Botenstoff, der von Ihrem Gehirn verwendet wird, können die Darmbakterien in ihren mikroskopisch kleinen Werkstätten herstellen.

Ihre Darmflora ist als Ökosystem ein Spiegelbild Ihrer Umwelt. Wenn die Artenvielfalt in der Sie umgebenden Natur verarmt, wenn die Umwelt voll von Giften ist und Sie Abgase einatmen, wenn Sie ständig im Stress sind oder sich einseitig ernähren, dann wird das auch das Leben in Ihrem Inneren beeinflussen. Das als Folge in Ihrer Darmflora entstehende Ungleichgewicht überträgt sich unweigerlich auf Ihren ganzen Körper und strapaziert auch Ihr Gemüt.

Dank der intensiven Erforschung der Darmflora verstehen wir allmählich, wie sie funktioniert. In diesem Zusammenhang wird auch erkennbar, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. Damit wir so richtig glücklich sein können, muss sich auch die Welt um uns herum wohlfühlen!

In letzter Zeit hat man vieles he rausgefunden, das bis vor Kurzem völlig unbekannt war.

Forschern gelang es am Anfang des 21. Jahrhunderts, das menschliche Genom zu kartieren und eine Technik zu entwickeln, mit der sich Gene schnell analysieren lassen. Vor weniger als zehn Jahren wurde damit begonnen, mithilfe dieser neuen Instrumente unsere sogenannte Mikrobiota abzubilden.

Dieser Begriff schließt Bakterien, Viren, Hefen und die sogenannten Archaeen oder Urbakterien ein. In der Praxis sind die Forscher dabei noch kaum über die Gruppe der Bakterien hinausgekommen, die aber natürlich die weitaus größte ist. Das Gesamtbild wird aber erst dann erkennbar werden, wenn das Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Akteuren untersucht ist, und das ist ein gigantisches Unterfangen.

Früher waren Forscher gezwungen, Bakterien in Laboren zu kultivieren. Das war nicht nur zeitaufwendig, sondern funktionierte außerdem nicht bei den Bakterien, die im säurearmen Dickdarm leben und sich außerhalb nicht kultivieren lassen.

Zu den wenigen Ausnahmen, deren Aufzucht im Labor gelingt, gehörten Milchsäurebakterien, wie zum Beispiel Lactobacillus casei. Diese kennen Sie sicherlich aus den „Gesundheitsjoghurts“.

Milchsäurebakterien sind ohne Zweifel sehr wichtig und hilfreich, ihre Erforschung liegt aber schon einige Zeit zurück. Es gibt völlig andere Bakterien, die in deutlich größerer Zahl im Darm vorkommen und auch wichtiger sind. Diese werden jetzt genauer studiert.

Die Anzahl der unterschiedlichen Arten innerhalb der Mikrobiota des Darms ist eines der sichersten Kennzeichen guter Gesundheit: je mehr Arten, desto besser. So gut wie jede Erkrankung des Körpers oder der Seele ist mit einer zu geringen Artenvielfalt im Darm verknüpft.

Eine neue Erkenntnis ist, dass unsere Darmbakterien eine vom Aussterben bedrohte Gattung sind.

Dasselbe gilt für den normalen Alterungsprozess. Über die geringste Anzahl von Arten verfügen wir als Neugeborene, doch dann wird der im Grunde sterile Darm mit Laktobazillen und Bifidobakterien von der Vagina, Haut und Brust der Mutter ausgestattet. Diese erzeugen ziemlich schnell eine Umgebung, in die auch andere Gäste einziehen können.

Die Anzahl der Arten nimmt danach kontinuierlich zu und erreicht im jungen Erwachsenenalter ihren Höhepunkt, bevor die Artenvielfalt im weiteren Leben wieder abnimmt. In dem Ausmaß, wie dies geschieht, werden auch viele Funktionen unseres Körpers schwächer. Dazu gehören unsere Immunabwehr und die Fähigkeit, Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen.

Eine denkbare Strategie zum Abbremsen des Alterungsprozesses besteht deshalb im Versuch, das Verschwinden von Bakterien im Darm zu stoppen. Die Warnung, dass unsere Darmbakterien genauso vom Aussterben bedroht sind wie viele andere gefährdete Tier- und Pflanzenarten, stammt von Forschern, welche die Welt bereist und dabei Stuhlproben von traditionell lebenden Volksgruppen genommen haben.

Während wir in der westlichen Welt normalerweise 800 bis 1000 unterschiedliche Bakteriensorten im Darm haben, ist die Darmflora von Menschen, die eine traditionelle Lebensweise pflegen, mit bis zu 1600 Arten deutlich vielfältiger. Zudem sind es großenteils völlig andere Arten. Viele der Bakterien, die bei Angehörigen traditionell lebender Volksgruppen zu finden sind, fehlen in der westlichen Welt völlig.

Die Menge der Darmbakterien nimmt im Laufe des Lebens ab.

In diesem Befund zeigt sich, dass wir uns heutzutage sehr einseitig ernähren. Im Supermarkt findet man Tausende von Produkten, aber aus den Etiketten geht hervor, dass sie alle auf denselben wenigen Rohprodukten, wie Weizen, Zucker und Mais, basieren. Bei traditionell lebenden Volksgruppen ist es genau umgekehrt, sie verzehren kaum Fertigwaren, dafür aber jede Menge nicht verarbeiteter Nahrungsmittel, meist Rohprodukte.

Etwa drei Viertel unseres gesamten Essens werden aus nur zwölf Pflanzen- und fünf Tierarten gewonnen.

Die bedeutendsten Nahrungspflanzen nach der Menge ihres Verbrauchs:

Zuckerrohr

Mais

Reis

Weizen

Kartoffeln

Sojabohnen

Maniok

Tomaten

Bananen

Zwiebeln

Äpfel

Weintrauben

Die am häufigsten verzehrten Tiere:

Schwein

Huhn

Rind

Schaf

Ziege

Von den rund 300 000 essbaren Pflanzenarten der Welt nutzen wir in der westlichen Welt höchstens 200. Laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2016 werden drei Viertel des gesamten Essens auf der Erde aus zwölf Pflanzen- und fünf Tierarten hergestellt, darunter die Grundnahrungsmittel Weizen, Mais, Soja und Reis.

Viele Darmbakterien scheinen jedoch bei ihrer Nahrungsaufnahme ziemlich pingelig zu sein. Wenn sie ihre Lieblingsspeise nicht bekommen, lassen sie die Mahlzeit kurzerhand aus. Ein nicht unbedeutender Teil unserer ursprünglichen Darmflora bestand aus einer Menge unterschiedlicher Bakterienarten, welche die Rohprodukte bevorzugten, die bei uns in Vergessenheit geraten sind. Zwar sind einige unserer Bakterien sehr ausdauernd und können in Erwartung einer leckeren Mahlzeit lange untätig im Darm liegen, aber irgendwann müssen sie aufgeben und verschwinden.

Mit jeder ausgestorbenen Bakterienart wird das Ungleichgewicht im Ökosystem des Bauches ausgeprägter, und parallel dazu sinkt Ihre Widerstandskraft gegen Stress und Infektionen. Vielleicht fühlt sich auch Ihr Kopf so an, als sei er in ständigen Nebel gehüllt.

Wir verzehren nicht nur immer weniger unterschiedliche Produkte, sondern die, welche wir noch zu uns nehmen, sind auch immer stärker verarbeitet. Besonders der Weizen hat aufgrund seines hohen Gehalts an Gluten und dem ausgeprägten Glykämischen Index (GI) inzwischen einen schlechten Ruf.

Mit dem Weizen, der bereits in Urzeiten von Menschen verzehrt wurde, hat das heutige extrem fein gemahlene Weizenmehl nur noch wenig gemeinsam.

Wenn das Weizenkorn nicht mehr im Ganzen oder grob geschrotet verzehrt wird, sondern in modernen Mühlen mit Stahlwalzen zu staubfeinem Mehl verwandelt wird, verliert es fast alle gesunden Vitamine und Mineralien. Es verbleibt lediglich die energiereiche Stärke, die bereits im Dünndarm...

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