Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Institut für Europäische Ethnologie/ Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Vergangene Lebenswelten - Einführung ins archivalische Arbeiten im Staatsarchiv Marburg, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Seitdem ich zuletzt schrieb, habe ich auch angefangen, fleißig zu studieren. Ihr seid gewiß entsetzt, aber denkt Euch, ich gehe mit einer jungen Italienerin, mit der ich deutsche und italienische Stunden austausche, auf die...Universität!' Was Anna Vietor 1888 in einem Brief voller Begeisterung als ein außerordentliches Phänomen ihrer Familie mitteilt, fügt sich heute selbstverständlich in den universitären Alltag. Dass jedoch das Frauenstudium in Deutschland seit kaum 100 Jahren möglich und noch Mitte des 19. Jahrhunderts das Erlangen des Abiturs für Mädchen im Allgemeinen undenkbar gewesen ist, da sie ihr Glück in ' ...der [...] 'natürlichen Bestimmung' der Frau zur Hausfrau, Gattin und Mutter...' zu finden hatten, das soll hier verdeutlicht werden.
Diese Ausarbeitung wird sich insbesondere mit jenen Prämissen beschäftigen, unter welchen im 19. Jahrhundert die Unterrichtung weiblicher Personen an deutschen Schulen stattgefunden hat und somit einen groben Überblick über anfängliche Leitlinien und Hintergründe darstellen, die zur damaligen Zeit die Mädchenbildung prägten. Vor allem möchte ich in diesem Zusammenhang hervorheben, wie die Lerninhalte dieser Zeit mit der späteren Hausfrauenrolle der Mädchen korrespondierten und darauf vorbereiten sollten. Aufgrund des beschränkten Umfangs werde ich allerdings die häusliche Bildung weiträumig umgehen.
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