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Informationstechnologien für die Sozialwirtschaft: Instrumente zur Effizienz- und Qualitätssteigerung

AutorMichael Bester
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl91 Seiten
ISBN9783842838031
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Der Einsatz von Informationstechnologien (IT) wird im sozialen Sektor oft als lästiger Kostenblock und nicht als wertvolle Ressource angesehen. In dieser Branche resultiert dies teilweise aus einer stark verbreiteten 'Anti-Overhead-Kosten-Einstellung'. Da die Sozialwirtschaft außerdem ganz auf die Arbeit am Menschen hin ausgerichtet erscheint, wird die Notwendigkeit einer gut funktionierenden IT-Infrastruktur, im Vergleich zu den operativen Geschäftsfeldern, häufig unterbewertet. Die Berührungspunkte zwischen sozialer Arbeit und Informationstechnologien sind jedoch vielfältig und einer stetigen Entwicklung unterlegen. Informationstechnologien haben in den letzten Jahrzehnten in allen Bereichen sozialer Arbeit Einzug gehalten. Inzwischen ist die Informationstechnologie auch zu einem unternehmenskritischen Faktor in der Sozialwirtschaft geworden. Diese Studie beschäftigt sich damit, welche Bedeutung den Informationstechnologien in der Sozialwirtschaft heute zukommt und welche zukünftigen Herausforderungen zu meistern sein werden. Der Einsatz von IT-Infrastrukturen und Anwendungssystemen, in Verbindung mit einem entsprechenden IT-Management, kann Prozesse und Ressourcennutzung optimieren und so wesentlich zur Effizienz- und Qualitätssteigerung in der sozialen Arbeit beitragen. Daher wird in Zukunft die Entwicklung von passgerechten Strategien, zum Einsatz von Informationstechnologien, zu einer wesentlichen Managementaufgabe in sozialwirtschaftlichen Unternehmen werden. Auf einen einführenden Überblick zu aktuellen IT-Infrastrukturen folgen zentrale Themen der IT-Organisation bzw. des IT-Managements, welche gegenwärtig in der deutschen Sozialwirtschaft als Bereiche mit den größten brachliegenden Potentialen gelten. Hierbei werden organisatorische und technische Aspekte des IT-Outsourcings näher betrachtet, sowie weiterführend die besonderen Herausforderungen des aktuellen technischen Trends zum Cloud Computing (als Sonderfall des IT-Outsourcings), dargestellt. Weiterhin beschäftigt sich diese Studie mit dem Zusammenbringen von Geschäftsprozessen und Informationstechnologien in Form eines geeigneten IT-Managements. Hierbei werden wesentliche Elemente des IT-Service-Managements skizziert und auch die Einführung eines IT-Service-Managements in einem Unternehmen näher erläutert.

Michael Bester wurde 1969 in Waldbröl geboren. Nach seiner Berufsausbildung zum Kfz-Elektriker entschied sich der Autor, auf dem zweiten Bildungsweg, seine fachlichen Qualifikationen im Bereich der Elektrotechnik durch ein Studium zu erweitern. Das Studium der Elektrotechnik beendete er im Jahre 1997 als Diplom Ingenieur. Nach verschiedenen beruflichen Stationen in der Industrie, übernahm er die Aufgabe eines IT-Koordinators in einem Unternehmen der Sozialwirtschaft und übte diese Position fünf Jahre lang aus, bevor er als Beamter in den öffentlichen Dienst wechselte. Als leitender Mitarbeiter in der Administration einer großen IT-Umgebung, entschloss sich der Autor seine Qualifikationen im Managementbereich weiter auszubauen und absolvierte berufsbegleitend ein Sozialmanagementstudium, welches er im Jahre 2012 mit dem Master of Arts erfolgreich abschloss.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.4.3., Webnutzung durch die Sozialwirtschaft: Gemeinnützige Organisationen und Unternehmen in der Sozialwirtschaft begannen etwa Mitte der 1990er Jahre, das 'klassische' WWW als multimediales Kommunikationsmedium zu nutzen. Zunächst fast ausschließlich der reinen Selbstdarstellung gewidmet, wurde das Web allmählich auch zur Bereitstellung von Fachinformationen und Beratungsangeboten genutzt. Im Verlauf der ersten 10 Jahre des 21. Jahrhunderts kann für die Webpräsenzen der großen Non-Profit-Organisationen in Deutschland eine Entwicklung von ursprünglich sehr begrenzten Selbstdarstellungen hin zu zielgruppenorientierten Informationsportalen belegt werden. Im Rahmen der Selbstdarstellung gehören heute die Veröffentlichung von Satzung, Leitbild, Organisationsstruktur, Zielen und Fachaufgaben zum Standard der Webauftritte im sozialen Bereich. Ergänzt werden die bereitgestellten Inhalte durch Formen einer erweiterten Kommunikation, wie etwa eine zunehmende Vielfalt von Kontaktformen oder auch die Gewährleistung von Barrierefreiheit beim Informationszugang. Über die bloße Darstellung von Fachaufgaben hinausgehend, finden sich zunehmend auch praktische Hilfestellungen, wie etwa Literaturhinweise oder sogar Online-Beratungsangebote. Webpräsenzen im sozialen Bereich bieten in den letzten Jahren zudem verstärkt spezifische Inhalte für ausgewählte Zielgruppen an, z.B. in Gestalt von Pressetexten oder Informationsmaterial für Lehrer und Schüler. Kontinuierlich zugenommen hat auch die Tendenz, das WWW für Fundraising Zwecke (Online Fundraising) zu nutzen. Neben Informationen über die vielfältigen Spendenmöglichkeiten und Maßnahmen zur Vertrauensbildung, wie etwa der Veröffentlichung von Jahresberichten, bieten zahlreiche Non-Profit-Organisationen inzwischen auch Möglichkeiten an, direkt online zu spenden. Abschließend sei noch hinzugefügt, dass sozialwirtschaftliche Unternehmen das WWW auch in wachsendem Maße für die interne Kommunikation, etwa in Gestalt von Intranets, zu nutzen wissen. Im Rahmen von Social Networking werden inzwischen auch die Applikationen des Web 2.0 von Unternehmen und Organisationen der Sozialwirtschaft genutzt. Insbesondere die Großen der Branche integrieren Blogs, Dienste wie RSS und Twitter sowie die Teilnahme an Online Communities in ihre Nutzung des 'klassischen' WWW. Als Beispiele können hier Rotes Kreuz, Caritas, Welthungerhilfe, Plan oder die SOS-Kinderdörfer angeführt werden. Die Frage allerdings, ob in der Sozialwirtschaft das Web 2.0 und seine besonderen Potentiale in Hinblick auf Interaktion und Vernetzung bereits in ausreichendem Umfang genutzt werden, verneinen die meisten Autoren für Deutschland. Dabei bietet das Mitmach-Internet wesentliche Vorteile, insbesondere für Non-Profit-Organisationen: Dialog und interaktive Kommunikation fördern den Aufbau längerfristiger und enger Beziehungen zwischen Organisation und Unterstützern. Durch Vernetzung in Online Communities können zusätzliche Ressourcen gewonnen werden, etwa in Gestalt von Spenden und Helfern oder auch politischer Unterstützung und breiter gesellschaftlicher Legitimation. Im Vergleich zum Online Fundraising des 'klassischen' WWW erhöht sich durch die Nutzung von Social Media die Reichweite von Kampagnen zur Ressourcenbeschaffung deutlich. Eine ganz neue Qualität kann etwa durch Formen eines Peer-to-Peer Fundraising erreicht werden. Hier dient im Sinne des Empfehlungsmarketings (Viralmarketing) ein Netzwerk von Unterstützern als Multiplikatoren, wobei sich diese Netzwerke wiederum zweckgebunden und flexibel miteinander verbinden können. Generell lässt sich konstatieren, dass das Web 2.0 große Chancen für den Aufbau enger und stabiler Netzwerke bietet, welche bislang im sozialen Bereich in Deutschland aber noch unterdurchschnittlich genutzt werden. Beispiele wie Rotes Kreuz oder Caritas zeigen jedoch, dass diese Möglichkeiten in Bezug auf Dialog, Vernetzung und Fundraising zunehmend erkannt und genutzt werden. Eine erfolgreiche Nutzung der Potentiale des Mitmach-Internets setzt bei Unternehmen und Organisationen in der Sozialwirtschaft eine interne Entwicklung voraus. Insbesondere müssen viele Akteure im sozialen Bereich erst eine entsprechende Social Media Kompetenz aufbauen und die Bereitschaft entwickeln, Personal und Zeit für diesen speziellen Zweig der Beziehungsarbeit einzuplanen. Zusätzlich ist es überaus wichtig, dass jedes Unternehmen und jede Organisation die jeweils konkreten Vorteile und Risiken bei der Nutzung der neuen Kommunikationskanäle in Bezug auf ihre Aufgaben sorgsam gegeneinander abwägt und dann gezielt ausgewählte Applikationen des Web 2.0 einsetzt. Inwiefern das Mitmach-Internet im Bereich der Sozialwirtschaft in Gestalt wahrhaft interaktiver und durch Partizipation geprägter Webangebote letztlich eine breite Umsetzung findet, wird die Zukunft zeigen. Untersuchungen, die sich mit der Nutzung von Social Media durch soziale Organisationen in Deutschland beschäftigt haben, gehen eher davon aus, dass auch zukünftig das Motto 'Online organisieren und vernetzen - offline wirken' beherrschend bleiben wird.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Informationstechnologien für die Sozialwirtschaft1
Inhaltsverzeichnis3
1. Einleitung5
2. IT-Einsatz in der Sozialwirtschaft9
3. IT-Infrastruktur und Anwendungssysteme15
3.1. Hardware15
3.2. Systemsoftware19
3.3. Anwendungssysteme/Anwendungssoftware22
3.4. Internetdienste25
4. IT-Outsourcing und Cloud Computing33
4.1. IT-Outsourcing33
4.2. Cloud Computing37
5. IT-Service-Management44
5.1. ITIL-Modell44
5.2. Ausgewählte Elemente eines IT-Service-Managements45
5.3. IT-Service-Management mit ITIL neu gestalten51
5.4. Toolunterstützung54
5.5. ITIL-Implementierung in der Sozialwirtschaft55
6. IT-Sicherheit59
6.1. Geheimhaltung, Datenschutz und IT-Sicherheit59
6.2. IT-Sicherheitsmanagement62
6.3. Ausgewählte Schutzmaßnahmen69
7. Fazit72
Abbildungsverzeichnis75
Anhangsverzeichnis76
Literaturverzeichnis83

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