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Kinder gezielt fördern

AutorCornelia Nitsch, Gerald Hüther
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783833840982
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR

Glückliche Kinder, die ihre Begabungen optimal entfalten können, sind auch fit für die Anforderungen der Zukunft: Deshalb wollen viele Eltern heute ihren Nachwuchs bewusst fördern. In dem GU-Ratgeber Kinder gezielt fördern erfahren Sie, wie sich Kinder vom 1. bis 7. Lebensjahr in den entscheidenden Bereichen entwickeln: Sinne, Motorik, Kreativität, Intelligenz, Sprache, Musikalität, Persönlichkeit und Sozialverhalten. Für jeden dieser Bereiche finden Sie viele originelle Spiele und Anregungen, mit denen Sie Ihre Kleinen fördern können - gezielt und mit viel Spaß für Sie und Ihr Kind. Übersichtstabellen helfen, aus den über 350 Spielen schnell jeweils genau das richtige für die aktuellen Bedürfnisse des eigenen Kindes zu finden.



Cornelia Nitsch hat Soziologie studiert und viele Jahre als Redakteurin für Elternzeitschriften gearbeitet. Mittlerweile ist sie freie Journalistin und gilt als eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen von Elternratgebern. Sie hat vier Söhne und lebt bei Bad Tölz. Bei GU sind von ihr bisher unter anderem 'Vornamen' und 'Kinder gezielt fördern' erschienen.

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Leseprobe

Was Kinder klug und glücklich macht


Den Weg ebnen: Kinder richtig fördern


Recht schwungvoll oder eher etwas gemächlich: Wie die Entwicklung eines Kindes verläuft, hängt auch vom Engagement seiner Eltern ab. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie viel Einsatz Väter und Mütter bringen sollten und wie Sie eine sinnvolle Förderung in den Alltag einbauen können.

Das rechte Maß – eine Gratwanderung


Hochzufrieden thront der Dreijährige im Sandkasten und backt einen Sandkuchen nach dem anderen. Viele Mütter und Väter sind unsicher geworden, wenn sie ihrem Kind bei seinen Sandkastenspielen zuschauen. Sie fragen sich: Sind solch simple Sandspiele vielleicht nur verschenkte Zeit, weil ihr Filius in dieser halben Stunde Effektiveres tun könnte? Oder ist diese Spielzeit genau das Richtige für einen Dreikäsehoch?

In Talk-Runden und Zeitungsdossiers wird zunehmend über einen Mangel an Frühförderung geklagt. Eltern kümmerten sich nicht ausreichend um die Entwicklung der Intelligenz bei ihrem Nachwuchs, heißt es da. Auch die Kindergärten böten den Kleinen nicht genug Nahrung für ihre Wissbegierde und Denkfreude. Warum nicht schon die unterforderten Vierjährigen aus dieser misslichen Lage befreien und einschulen?

Andere plädieren dagegen für eine möglichst unbeschwerte Kindheit und für viel Zeit zum Spielen und Träumen.

Und wie beurteilen Wissenschaftler das alles? Die einen weisen darauf hin, dass sich das Gehirn wesentlich in den ersten Jahren entwickle und deshalb frühzeitig vielfältige Anreize brauche, um sich gut zu vernetzen. Das heißt: Eltern sollten genug und gezielte Anreize bieten, um ihr Kind in seiner Entwicklung weiterzubringen.

Andere Experten betonen ausdrücklich, nicht nur die ersten Lebensjahre seien von Belang für eine gute Entwicklung, sondern Menschen lernten ein Leben lang. Sie propagieren mehr Gelassenheit, wollen die Kleinen deshalb selbstvergessen trödeln und träumen lassen – gerade das freie, unbeschwerte Spielen sei sinnvoll.

Doch woran können Eltern sich nun halten? Zuerst sollten Sie sich anschauen, in welchen Punkten sich die Wissenschaftler einig sind, wenn sie über die ersten Lebensjahre sprechen. Hirnforscher, Psychologen, Pädagogen – alle Experten weisen darauf hin, dass kleine Kinder Mütter und Väter brauchen, die sich an ihnen freuen und ihre Begeisterung auch zeigen, die am Werdegang ihrer Kleinen wirklich interessiert sind und ihre Entwicklung kontinuierlich unterstützen.

Wie Sie einen guten Mittelweg finden

Mütter und Väter können einen vernünftigen Kompromiss finden. Sie können ihrem Kind einerseits viel freies Spielen ermöglichen, es andererseits aber auch gezielt und individuell fördern. Das heißt in der Praxis zum Beispiel: Sorgen Sie regelmäßig für ausreichend Bewegung an der frischen Luft. Bieten Sie Ihrem Kind häufig Gelegenheit zum Spielen. Reden, rätseln, malen Sie mit Ihrem Nachwuchs. Denken Sie gemeinsam nach, erfinden Sie zusammen Geschichten und erzählen Sie, was Sie selbst erlebt haben.

Beobachten Sie bei alldem Ihre Kinder: Wie reagieren sie auf Ihre Angebote? Wo ziehen sie begeistert mit? Wann steigen sie aus? So lernen Sie die Vorlieben und die Talente Ihrer Kinder bald kennen – und auch die Schwächen Ihres Nachwuchses.

Was sich da so leicht und schnell aufzählen lässt, verursacht vielen Eltern Kopfzerbrechen: Zeit zum Spielen lassen – kein Problem. Aber Kinder gezielt fördern: Wo ist die Grenze zwischen sinnvollem Programm und Leistungsdruck? Die folgenden vier Punkte helfen Ihnen, einen Weg zur maßvollen Förderung zu finden.

 

TIPP DAS A UND O: LIEBE

Kinder brauchen vor allem emotionale Sicherheit, um zu gedeihen. Also: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Ihre Kinder, wenden Sie sich ihnen zu und zeigen Sie den Kleinen Ihre Liebe. So unterstützen Sie ihre gesamte Entwicklung. Dieser intensive Kontakt ist viel wichtiger als die gezielte Förderung der Intelligenz mit fabelhaftem Lernmaterial und pädagogisch wertvollem Spielzeug.

 

Bitte nicht vergleichen

»Meine Tochter kann schon dieses und jenes!« Oder: »Mein Kleiner ist hier besonders flink!« Junge Eltern beäugen zu gern andere junge Eltern: »Mal sehen, wie die mit allem fertigwerden!«

Ein spannendes Spiel, solange das Vergleichen spielerisch bleibt. Oft jedoch wird ein Wettbewerb daraus, der übermäßigen Ehrgeiz anstachelt. Es überfordert ein Kind schnell, zu hohen Erwartungen und einem Dauerwettbewerb mit seinen Altersgenossen ausgeliefert zu sein. Deshalb bitte nicht wie ein Coach mit den neuesten Förderprogrammen winken oder das eigene Kind andauernd auf das immense Können anderer hinweisen. Statt mit einem »Der Soundso kann aber schon « zu sticheln, geben Sie Ihrem Nachwuchs lieber Gelegenheit, weitgehend selbst zu bestimmen, was ihm liegt oder was ihm weniger Spaß macht.

Wenn Sie sich Ihrem Kind aufmerksam zuwenden, sehen Sie bald, welche Bereiche das sind. Hier können Sie dann ansetzen, unterstützen und Anregungen bieten.

Möglichst gelassen bleiben

Intelligent sollen sie sein, zu geistigen Höchstleistungen fähig und Erfolg haben. Beim Studium, bei der Ausbildung, bei der Bewerbung um einen Arbeitsplatz: Überall bilden sich lange Schlangen – richtige Nadelöhre, durch die sich unsere Kinder später fädeln müssen.

Nur die Besten hätten eine Chance, heißt es immer wieder. Verständlich, dass viele Eltern gebannt auf dieses in weiter Ferne liegende Ziel schauen: »Wird unser Kind den Herausforderungen gewachsen sein, wird es zu diesen viel beschworenen Besten zählen? Haben wir ihm das mitgeben können, was seine Chancen erhöht?« Kein Wunder bei diesen Bedenken, dass es heute schwerer denn je fällt, der Zukunft ruhig und gelassen entgegenzusehen. Eltern wollen dabei unbedingt alles richtig machen. Und gerade mit diesem Wunsch nach Perfektion stehen sie sich sehr oft selbst im Weg.

Die Aufgabe Ihrer Kinder ist es, das Leben zu erforschen. Und Ihre Aufgabe als Eltern ist es, sich dabei in Gelassenheit und Zuversicht zu üben, denn Ihre innere Haltung werden Ihre Kinder übernehmen. Auch in diesem Punkt – wie in allem anderen – sind Sie wichtige Vorbilder. Und Ihre Kinder brauchen optimistische Vorbilder. Nur so lernen sie, wie man das Leben mit Schwung angeht und meistert.

Kindliche Neugier zulassen

Je weiter der Aktionsradius von Kindern wird, umso neugieriger werden sie. Sie wollen das Leben erobern und begreifen. Beim Rennen und Hüpfen, beim Reden und Malen sammeln sie ständig neue Erfahrungen. Ihr Gehirn wird laufend mit immer neuen Informationen gefüttert.

Kinder, die experimentieren dürfen, sind immer in Aktion: »Was kann ich jetzt noch auseinandernehmen? Wo gibt es Neues zu entdecken?« Wenn sie Blätter im Garten sammeln, fragen sie: »Gleichen sich die Blätter oder unterscheiden sie sich?« Blättern sie ein Bilderbuch durch, dann schauen sie genau hin: »Taucht der Hase von der ersten Seite auf den folgenden Bildern wieder auf?« Sie denken sich immer neue Experimente aus – suchen nach Futter für ihre Wissbegierde. Nebenbei schulen sie ihre Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer.

Die Kunst der Eltern, Erzieher und Lehrer besteht vor allem darin, diese Lernbereitschaft und -freude zu erhalten.

Eltern wissen heute: Ihr Kind wird öfter im Leben »Schlange stehen«. Mit Zuwendung und gezielter Förderung geben Sie ihm die Chance, dabei gut mitzuhalten.

Entwicklung gezielt unterstützen

Setzen Sie die richtigen Schwerpunkte bei der Förderung. Es bringt Kindern nicht sehr viel, wenn sie schon vor Schulbeginn perfekt lesen und das Einmaleins im Kopf haben. Diese Fertigkeiten lernen sie später in der Schule problemlos, wenn die Basis – also die Erfahrungen der ersten Lebensjahre – stimmt.

Wer seine Kinder fördern möchte, sollte sich nicht auf bestimmte Bereiche konzentrieren, zum Beispiel besonders auf ihre sprachliche oder motorische Entwicklung achten, sondern sie im Ganzen fördern und ihre Individualität dabei nicht aus den Augen verlieren.

Wenn alle Fähigkeiten des Kindes gleichermaßen gefördert werden, lassen auch manche Ängste der Eltern nach. Denn oft wird so deutlich, wie individuell jedes Kind ist: Wer als Dreijähriger schon begeistert klettert, hat es vielleicht nicht so eilig mit dem Sprechen – oder umgekehrt. Mit der Zeit holen die Kinder meist in allen Bereichen auf.

Ein Plädoyer für das Spiel

Das Spielen ist Kindern ein tiefes, angeborenes Bedürfnis – der Drang, den Geheimnissen der Menschen und der Dinge auf die Spur zu kommen. Nach welchen Regeln spielt sich das Leben ab? Was hält diese Welt im Inneren zusammen? Dauernd ergeben sich neue Fragen – und Kinder suchen unverzagt nach Antworten, denn sie wollen das große Ganze begreifen.

Die Kinder, die noch richtig und gut und ausgiebig spielen können, sind in der Regel fröhlicher, zufriedener,...

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