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E-Book

Kunst hassen

Eine enttäuschte Liebe

AutorNicole Zepter
VerlagTropen
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783608105643
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Niemand traut sich mehr, die Frage zu stellen, was gute Kunst ausmacht. Nicole Zepter zeigt mit lustvoller Polemik, dass die Ablehnung von Kunst heutzutage ein Tabu ist, und sie nennt die Gründe, warum das System so festgefahren ist. »Kunst hassen« geht direkt an den falschen Respekt, der den Betrachter für dumm erklärt. Wieso müssen wir Kunst bewundern, die uns langweilt? Weshalb sind viele bekannte Künstler sofort bedeutend? Und warum glauben wir überhaupt einem Museum? Dieses Buch zeigt, wie der moderne Kunstbetrieb darüber bestimmt, was wir heute als Kultur wahrnehmen - und warum wir uns damit abfinden. Es beschreibt das System hinter den Besuchermassen erfolgreicher Ausstellungen und hochgehandelten Kunststars. Es zeigt, wie unser Vertrauen in Autorität, der Glaube an das Kunstgenie und ein kleiner Kreis von Galeristen und Sammlern uns anleiten, das als Kunst zu bewerten, was uns vorgesetzt wird. »Kunst hassen« ermächtigt den kunstinteressierten Laien oder Experten, seine Ehrfurcht vor der Kunst abzulegen, um sich ein eigenes Urteil zu bilden. Es erzählt von einer enttäuschten Liebe, die ihre Objekte der Begierde zurückgewinnen will.

Nicole Zepter, geboren 1976, studierte Philosophie, bevor sie sich als Journalistin selbständig machte. Sie arbeitete als Chefredakteurin eines großen deutschen Magazins und für die Süddeutsche Zeitung. Sie lebt in Berlin.

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Leseprobe

Moderne Zeiten


Der Kurator des Hamburger Bahnhofs in Berlin, Prof. Dr. Blume, entscheidet sich für ein Rentier. Ein echtes, lebendiges Rentier. Der Künstler Carsten Höller würde es zusammen mit Mäusen, Fliegen und Vögeln zu einem Kunstwerk installieren, das es so im Hamburger Bahnhof noch nicht gegeben hat. Carsten Höller hatte sich in den 1990er Jahren zusammen mit der Künstlerin Rosemarie Trockel mit Schweinen beschäftigt. Das Ergebnis: Ein Haus, in dem Mensch und Schwein für 100 Tage zusammen leben durften. Er hatte Museumsbesuchern in der Tate Modern in London riesige Rutschen installiert. Jetzt würden Rentiere in einem mit Stroh ausgelegten Gehege unter Volieren mit singenden Kanarienvögeln neben von Kinderspielplätzen inspirierten Mäusegehegen leben. Das alles würde in der großen Halle des Museums stattfinden, in der es wochenlang nach Zoo röche, dieser Mischung aus Tiergeruch und Stroh, begleitet von dem hellen Gesang der Vögel, gekrönt von einem über allem schwebendem Bett, in dem zahlende Museumsgäste eine Nacht für 1000 Euro verbringen könnten.

Eine Idee, die schon das Guggenheim Museum in New York vor einigen Jahren hatte, als Thomas Krens Direktor des Hauses war. Das Design würde so abgestimmt sein, dass schwarz-weiße Elemente neben überdimensional großen Pilzen eine Welt wie eine Filmkulisse erschaffen würden. Ein bisschen: James Bond trifft Berliner Zoo. Für Carsten Höller ein wissenschaftliches Labor. Zwei Gruppen Rentiere, von der eine angeblich mit Fliegenpilzen gefüttert wurde, um eine ganz bestimmte Substanz im Urin zu produzieren, die andere Gruppe Rentiere, die ganz sicher nicht mit Fliegenpilzen gefüttert wurde. Der Titel des Trankes: Soma. Genauso wie der Titel der Ausstellung. Die Wirkung von Soma: berauschte Glückseligkeit. Diese kann der Besucher im Tier suchen. Der Kern des Ganzen? Die Suche nach Erkenntnis. So wird es Blume zumindest zusammen mit seiner Kuratorin und dem Künstler der Öffentlichkeit präsentieren.

Wir haben das Gefühl zur Kunst verloren


Was aber ist Kunst? Kunst, so beschreibt der Philosoph Georg Bertram in seinem Buch Kunst: Eine philosophische Einführung ist immer umstritten. Sie ist nie selbstverständlich. So ist Kunst auch immer ein Nachdenken über Kunst. Bertram verdeutlicht seine Erklärung mit dem einfachen Gegensatz von Kunst und Tisch. Einen Tisch erkennen wir an seiner Form, ohne dass es zusätzlicher Aktion oder Erklärung braucht. Wir müssen nicht an einem Tisch essen, um ihn als Tisch zu erkennen. Ein Kunstwerk hingegen erschließt sich nicht einfach über seine Form, wir müssen es erfahren. Der Philosoph Arthur C. Danto sprach in diesem Zusammenhang von einer »aboutness«, einem Über-etwas-sein, das ein Kunstwerk besitzen muss, um zu einem Kunstwerk zu werden. Er ging davon aus, dass wir das Kunstwerk in einen Kontext stellen müssen, damit es als solches gesehen wird.

Kunst braucht Theorie, um erfahrbar zu sein. (Eine Aussage, die den Schriftsteller Tom Wolfe vor Wut um seinen Morgenkaffee gebracht hat, wie wir später noch lesen werden.) Doch was ist das, was wir heute als bildende Kunst wahrnehmen, wenn wir damit alles das meinen, was heute unter diesem Begriff produziert, gesetzt und ausgestellt wird? Die zeitgenössische, ebenso wie die moderne und die historische Kunst – alle Epochen und Stilrichtungen vereint in einem Begriff. Wie ist insbesondere zeitgenössische Kunst definiert, die sich scheinbar allen Kriterien der Beurteilung entzieht? Die sich einzig und allein über den Begriff der Kunst definiert und die das Schöne, Hässliche, das Gute und das Böse hinter sich gelassen hat. Was ist überhaupt mit unserer Zeit, was ist jetzt? Beantwortet das die Kunst?

Der Verlust der Urteilskraft gerade zeitgenössischer Kunst gegenüber ist von zwei Phänomenen befördert worden: der Ausbildung des künstlerischen Genies, das sich aus der eigenen Schaffenskraft heraus allen Kriterien entzieht. Und außerdem von der Zukunftsweisung der Werke: Zeitgenössische Kunst bildet etwas ab, was sich hier und heute nicht beurteilen lässt. Erst im Rückblick auf vergangene Zeit lässt sie sich einordnen. Was also sollen wir suchen, wenn wir nach einer Erkenntnis suchen, die in einem Urgetränk namens Soma versteckt liegt? Liegt die Antwort der Fragen nur bei uns? Oder kommunizieren wir mit der Kunst? Haben wir den Auftrag zur Suche erkannt? Und wenn nicht, warum nicht? Welchen Begriff machen wir uns von der Kunst, was erwarten wir von ihr? Ist es das Absurde, das Sinnlose in seiner wörtlichen Bedeutung, das die Kunstwerke heute vereint? Ist es der neue Denkanstoß, der von einem Kunstwerk ausgeht und es dadurch zu einem guten Kunstwerk macht? Was kann diese Kommunikation heute in einer Welt voller quantitativ wachsender und ständig entwerteter Bilder? Was bleibt heute von einem Ausstellungsbesuch zurück? Welchen Wert geben wir den Werken? Welches Gefühl bleibt in uns zurück?

Ich behaupte: gar keins. Die Kunst ist instrumentalisiert, banalisiert, generalisiert. Sie ist ein Opfer unserer Zeit. Wir haben das Gefühl für sie verloren. Wir sind dem Tisch sehr nahegekommen. Kunst ist ein Klischee geworden. Ein Kunstwerk sollte uns jedoch die Gelegenheit zu einer ästhetischen Erfahrung geben. Einer sinnlichen und intellektuellen Auseinandersetzung. Wir spüren es, wenn wir eine ästhetische Erfahrung machen. Wir sind vollkommen im Hier und Jetzt. Wir fühlen uns lebendig. Die Institutionen tun jedoch alles, um unsere Sinne abzutöten. Sie geben uns vor, was wir über Kunst zu denken haben, anstatt uns und unsere Sinne aufzuwecken. Das Nachdenken über Kunst wird überlagert von Dogmen. Das ist es, so musst du es verstehen! Ihre Vermittlung ist einseitig und wenig kreativ, ein Diskurs findet nicht statt. Die Institutionen hängen am Tropf des Marktes und der Einflussreichen. Denn die Institutionen verfügen eben nicht über das, was Kunst bedingt: kompromisslose Unabhängigkeit.

Kunst wird von wenigen Einflussreichen über den Markt kanonisiert. In den Museen und Ausstellungshäusern wandeln Besucher mit vorauseilendem Gehorsam durch die Räume (Ich will es wissen!), wenn sie nicht schon beim Zynismus angekommen sind, der ihnen zumindest ein Gefühl lässt: Triumph. Die Inszenierungen sind entweder Event oder müdes Understatement. Nur selten sieht man eine liebevoll, sorgfältig zusammengestellte Ausstellung. Nur selten sieht man etwas in sich geschlossen Aufregendes. Die Institutionen haben an Glaubwürdigkeit verloren. Kunst ist heute eine festgefahrene, lauwarme Veranstaltung. Und das Absurde ist, sie behauptet, sie sei genau das Gegenteil.

Die Frage nach der Qualität


Die Kuratorin des Hamburger Bahnhofs, Dorothée Brill, hat sich, wie sie später erzählen wird, im Rahmen der Ausstellung »Soma« mit einer künstlerischen Position auseinandergesetzt, die sie als gut und interessant erachtet. Doch worin liegt diese Qualität begründet? Die Kunsthistorikerin kann es nicht einfach in Worte fassen. Ein Aspekt, so sagt sie, liegt im Kontext. »Die Qualität eines Werkes erschließt sich ja nicht im luftleeren Raum, sondern aus einem Zusammenhang heraus. Da gibt es die kunsthistorische Vorgeschichte genauso wie den Kontext des Œuvres. So ist ein Aspekt, der sicher auch Udo Kittelmann, den Direktor der Nationalgalerie, seinerzeit von der Qualität dieses Projektes überzeugte, seine Position im Gesamtwerk des Künstlers. Hier laufen verschiedene Stränge von Höllers künstlerischer Entwicklung und der für ihn wichtigen Fragestellungen zusammen und bilden in der Kombination noch einmal was Neues. Die Zusammenarbeit mit Höller war ungewöhnlich. Üblicherweise widmet man sich einem Künstler oder einem Thema, verschafft sich einen Überblick, sucht einen bestimmten Fokus und wählt aus dem bereits Bestehenden aus.« Was ist bei Carsten Höller anders? »Hier war es die Besonderheit, dass es nicht nur die Ausstellung, sondern auch das Werk in dieser Form noch nicht gab. Es war der Reiz, einem Künstler eine Plattform zu bieten, um etwas zu schaffen, das untrennbar mit diesem Ort verbunden ist. Es gab Gedankenstränge und Themen, die bei Höller immer wieder auftauchten, so zum Beispiel der Pilz. Fliegenpilze sind für ihn genauso ein Dauerthema wie Rauschzustände. Soma ist ein wichtiger Punkt in seiner Werkgenese. Denn mit dieser großen Rauminstallation vollzieht er die Zusammenführung von Gedankensträngen, mit denen er sich schon lange beschäftigt hat.«

Wie erfährt der Besucher von diesen Anliegen? Spürt er sie? Sieht er sie? »Es war zum Beispiel Höllers Anliegen, dass man in seiner Ausstellung übernachten kann. Auch das ist Teil seiner künstlerischen Arbeit, denn es interessiert ihn, wie wir unser Wahrnehmungsrepertoire, auch – aber nicht nur – im Umgang mit Kunst, erweitern können. Diese Erweiterungen sind zuweilen simpel, indem er uns beispielsweise mit seinen Rutschen eine ungewohnte Bewegung ermöglicht. Oder eben einen ungewöhnlichen Ort zum Schlafen bietet. Uns hat interessiert, wie er verschiedene Themen seines künstlerischen Schaffens in einem buchstäblichen Tableau vivant zusammenführt. Es ist nicht so, dass wir etwas Festes, bis ins letzte Abschätzbares eingekauft haben. Hier hat der Künstler eher eine Carte blanche bekommen und dann hat das Museum gemeinsam mit ihm an der Realisierung gearbeitet.«

Kunst in einem anderen Bewusstseinsmodus zu erfahren, diese Idee gab es schon einmal vor mehr als zweihundert Jahren. Der Journalist Niklas Maak zitiert diese Idee in seiner Kritik in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von »Soma«: »Die Kunsthistorikerin Charlotte Klonk hat soeben eine brillante Studie zur Geschichte des Museumsraums...

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