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E-Book

Lernsoftware zum Thema Wald im Sachunterricht

Eine vergleichende Studie

AutorKristina Gräfenstein
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl98 Seiten
ISBN9783668079229
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis31,99 EUR
Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Didaktik - Sachunterricht, Heimatkunde, Note: 1,8, , Sprache: Deutsch, Abstract: Medien gewinnen nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch im Leben der Kinder zunehmend an Bedeutung. Durch die Verbreitung von diversen digitalen Spielgeräten, wie beispielweise dem Gameboy oder dem Computer, und auch der Nutzung von sozialen Netzwerken im Internet, nehmen die digitalen Medien einen immer größer werdenden Stellenwert im Alltags- und Freizeitleben der Kinder ein. Dieser Bedeutungszuwachs wurde auch in den pädagogischen Institutionen erkannt, sodass die Schulen und teilweise schon die Kindergärten digitale Medien zur Erreichung unterschiedlicher Ziele einsetzen. Ein bedeutendes Ziel ist ihnen allen dabei gemeinsam: Die Erreichung einer umfassenden Medienkompetenz. In dieser Masterarbeit wurden ausgewählte Lernsoftwares erprobt und auf ihren Bildungsgehalt überprüft.

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Leseprobe

3. Medienpädagogik


 

Die Medienpädagogik ist der zentrale Begriff für die Analyse der Wirkungen von Medien auf Sozialisations-, Erziehungs- und Bildungsprozesse einer Gesellschaft und die Unterstützung durch diese in Lehr- und Lernprozessen (vgl. Vollbrecht 2004, S.308). Die Anfänge der Medienpädagogik liegen mit der Entwicklung und Verbreitung des Films im Beginn des 20. Jahrhunderts. Zuerst lagen die medienpädagogischen Absichten darin, Kinder und Jugendliche vor den Medien zu bewahren, da diese als Gefahr angesehen wurden. Sie würden nicht nur Augen- und Haltungsschäden mit sich bringen, sondern auch zur „sittlichen Verrohung“ führen (vgl. Hoffmann 2003, S.23).

 

Ab 1945 trat die Medienpädagogik ein weiteres Mal in den Vordergrund, da sie vor allem in außerschulischen Bereichen Kinder und Jugendliche vor Filmen schützen sollte, welche durch negative Vorbilder und Gewaltszenen eine Gefahr darstellen könnten, und durch das Präsentieren von positiven Vorbildern Alternativen aufzeigen sollte, welche aus pädagogischer Sicht zu einer besseren Lebensweise führen würden (vgl. Hoffmann 2003, S.23).

 

Durch die massenhafte Entwicklung und Verbreitung der technischen Medien hat sich der Ansatz der Medienpädagogik dahingehend geändert, dass diese die Kinder und Jugendlichen nicht mehr ausschließlich beschützen, sondern zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den Medien anregen will (vgl. Sacher 2007, S.405).

 

Seit den 70er Jahren beinhaltet das Konzept der Medienpädagogik in Bezug auf Lehr- und Lernprozesse im Unterricht, dass die Schüler durch den Einsatz der Medien selbst aktiv werden und die Möglichkeit zur eigenen Handlung erfahren sollen. Das Ziel dabei ist es eine umfassende Medienkompetenz zu erlangen, um eine geeignete Auswahl der Medien treffen und diese kritisch reflektieren zu können (vgl. Vollbrecht 2004, S.309).

 

3.1 Medienerziehung


 

Die Medienerziehung stellt einen Teilbereich der Medienpädagogik dar. Während die Medienpädagogik sich mit der Wirkung der Medien auf Bildungs- und Erziehungsprozesse befasst, geht es in der Medienerziehung um die Unterstützung dieser Prozesse. Werner Sacher beschreibt die Medienerziehung als „die Unterstützung von Entwicklungs-, Erziehungs- und Bildungsprozessen in der Medienwelt und die Unterstützung medienthematischer Lernprozesse, in welchen Medien Gegenstand des Lehrens und Lernens sind“ (Sacher 2007, S.404).

 

Medienerziehung soll neben der Schule auch in der Familie und in außerschulischen Institutionen stattfinden (vgl. Vollbrecht 2006, S.436). Zu den Aufgaben der Schule zählen dabei unter anderem die Vermittlung der angemessenen Bedienung von Medien, der Mediennutzung und –gestaltung, der Medienkritik und dem medienpolitischen Engagement (vgl. Sacher 2007, S.405). Zusammengefasst sollen die Schüler also eine umfassende Medienkompetenz erlangen.

 

3.2 Konzepte der Medienerziehung


 

Für die Umsetzung dieser Aufgaben der Medienerziehung wurden im Laufe der Zeit verschiedene Konzepte entwickelt, nach welchem Ansatz der Kontakt der Schüler mit den Medien stattfinden soll (vgl. Sacher 2007, S.405).

 

3.2.1 Der bewahrpädagogische Ansatz


 

„Dieses medienpädagogische Konzept zielt auf die Abschirmung junger Menschen vor schädlichen Medieneinflüssen“ (Sacher 2003, S.23).

 

1920 trat im Rahmen der neuzeitlichen Medienpädagogik ein Gesetz in Kraft, das eine Zensur in Filmen vorsah oder jene gänzlich verbot. In Folge des sogenannten „Reichslichtspielgesetzes“ wurden Prüfstellen in Deutschland eingerichtet, welche über die Zulassung der Medien, vor allem der Sitten- und Aufklärungsfilme, entschied.

 

Durch den Wertepluralismus der modernen Gesellschaften fällt es heutzutage schwer festzulegen, welches Medium letztendlich „schädlich“ für die Kinder und Jugendlichen ist. Die Meinungen hierzu unterscheiden sich stark, sodass beispielsweise ein Computerspiel in England auf dem Markt erhältlich ist, während es in Deutschland als „jugendgefährdendes Schrifttum“ angesehen und der Verkauf jenes Spiels verboten wird.

 

Auch die Abschirmung der Kinder und Jugendlichen vor den Medien, welche als schädlich bzw. als ungeeignet angesehen werden, ist sehr schwierig und zum Teil auch unmöglich. Viele Gewaltmedien sind mit einer Altersbeschränkung versehen, die jedoch im Alltag meist keinen Nutzen tragen, da viele Kinder und Jugendliche durch ältere Freunde oder Geschwister an diese Medien gelangen. Aus diesem Grund hat sich der bewahrpädagogische Ansatz auf Dauer nicht durchsetzen können. Kinder und Jugendliche können nicht gänzlich von den Medien isoliert werden, sondern sollen den kritischen Umgang mit diesen erlernen (vgl. Sacher 2003, S.23f).

 

3.2.2 Der behütend-pflegende Ansatz


 

„[Dieser Ansatz bemüht sich] sowohl um die Abschirmung von Kindern und Jugendlichen vor schädlichen Medieneinflüssen als auch um die Hinführung zu wertvollen Medien“ (Sacher 2007, S.405).

 

Nach dem Jahr 1945 gewann die Medienpädagogik neben der Abschirmung der Kinder und Jugendlichen vor den schädlichen Medien eine weitere Aufgabe: Sie sollte die Medien als sinnvollen Nutzen in der Praxis publizieren (vgl. Sacher 2003, S.25).

 

In der Schulpraxis wurden zu dieser Zeit häufig Filme eingesetzt, welche die Schüler aus medienpädagogischer Sicht als Rezipienten, also als Empfänger, wahrnahmen. Das aktive Auswählen oder das kreative Anwenden der Medien wurde zu dieser Zeit noch keineswegs den Aufgabenbereichen der Schüler zugeschrieben.

 

3.2.3 Der bedürfnisorientierte Ansatz


 

„Der bedürfnisorientierte Ansatz [fragt] nach den tieferen Gründen für das Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen und [findet] diese in den Grundbedürfnissen, welche junge Menschen über die Mediennutzung zu befriedigen suchen“ (Sacher 2007, S.405).

 

Dieser Ansatz geht also davon aus, dass die Kinder und Jugendlichen gewisse Bedürfnisse haben, welche sie mit Hilfe der Mediennutzung befriedigen wollen. Diese Bedürfnisse unterscheidet Gerhard Tulodziecki folgendermaßen (vgl. 1992, S.50f):

 

- Grundlegende physische und psychische Bedürfnisse

 

- Orientierungs- und Sicherheitsbedürfnisse

 

- Zugehörigkeits- und Liebesbedürfnisse

 

- Achtungs- und Geltungsbedürfnisse

 

- Selbstverwirklichungsbedürfnisse

 

Durch die gesellschaftlichen Veränderungen, welche teilweise eine Verschlechterung der beruflichen und sozialen Lebensperspektiven oder eine „mit Black-Boxes angefüllten technischen Lebenswelt“ (Sacher 2003, S.26) mit sich bringen, entstehen bei vielen jungen Menschen unbefriedigte Bedürfnisse. Die Nutzung der Medien, beispielsweise das Fernsehen, bietet ihnen häufig eine Ersatzbefriedigung, wobei die „kurzzeitige Illusion [entwickelt wird], wie es wäre, [wenn] man diese Bedürfnisse ausleben könnte“ (Sacher 2003, S.26). Doch anschließend hinterlässt diese Illusion häufig eine größere Leere, da realisiert wird, dass das Bedürfnis in der Wirklichkeit noch immer unbefriedigt ist.

 

Der bedürfnisorientierte Ansatz vertritt die Meinung, dass der Konsum gewisser Medien nicht einfach verboten, sondern hinterfragt werden soll, welche Bedürfnisse dadurch zu befriedigen versucht werden (vgl. Sacher 2003, S.27).

 

3.2.4 Kritische Medienerziehung


 

„Die kritische Medienerziehung [zielt] auf das Durchschauen von Medieneinfluss als Herrschaftsmittel und Instrument der Profitmaximierung und damit auch auf das Verhindern und Aufbrechen manipulativer Beeinflussung [ab]“ (Sacher 2007, S.405).

 

Im Gegensatz zu den vorangegangenen Ansätzen, in denen die Kinder und Jugendlichen als Rezipienten der Medien angesehen wurden, soll bei der kritischen Medienerziehung transparent gemacht werden, dass alle Medien „von Menschen gemacht“ sind. Das bedeutet einerseits, dass sie die Medien als Mittel zur Produktion oder Veröffentlichung nutzen können und sollen und auf der anderen Seite, dass die Medien nicht unbedingt gut und richtig sein müssen, sondern auch als Manipulationsmittel verwendet werden können. Somit greift an dieser Stelle in gewisser Weise immer noch der bewahrpädagogische Ansatz (vgl. Sacher 2003, S.28).

 

3.2.5 Handlungs- und kommunikationsorientierte Medienerziehung


 

„ Die handlungs- und kommunikationsorientierte Medienerziehung [versucht] die bisherigen Ansätze unter den Leitideen der Handlung und der Kommunikation zu...

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