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Management der frühen Innovationsphasen

Grundlagen - Methoden - Neue Ansätze

AutorBirgit Verworn, Cornelius Herstatt
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl434 Seiten
ISBN9783834992932
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis52,99 EUR
Das vorliegende Buch gibt einen umfassenden praxisorientierten Einblick in die frühen Phasen von Innovationsprozessen, deren Vorgaben funktionale Eigenschaften von Produkten und Kosten bereits zu einem Großteil festlegen. Die 2. Auflage ist komplett überarbeitet und um weitere Beiträge ergänzt, die den rasanten Erkenntnisfortschritt der letzten vier Jahre widerspiegeln.


Prof. Dr. Cornelius Herstatt lehrt Technologie- und Innovationsmanagement an der Technischen Universität Hamburg-Harburg.
Dr. Birgit Verworn ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Organisation, Personalmanagement und Unternehmensführung der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus.
Die Autoren sind anerkannte Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum.

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Leseprobe
Bedeutung und Charakteristika der frühen Phasen des Innovationsprozesses (S. 3)

1. Bedeutung der frühen Phasen im Innovationsprozess

Die Notwendigkeit der Entwicklung von Innovationen in Unternehmen ist unbestritten. Manager aller Industrien versprechen sich von Innovationen Umsatz- und Gewinnwachstum. , Die Produktlebenszeiten verkürzen sich in zahlreichen Branchen dramatisch, der Trend geht zu immer mehr Produkteinführungen, ausgelöst durch technischen Fortschritt, neue Marktanforderungen und globalen Wettbewerb. Besonders viele Innovatoren finden sich in den Bereichen Spitzen- und Hochwertige Technologie und wissensintensive Dienstleistungen (vgl. Abb. 1). Ca. 60% der Industrieunternehmen haben 2004 angegeben, in den letzten drei Jahren neue Produkte eingeführt oder die Produktionsverfahren verbessert zu haben.

Trotz der seit langem anerkannten Bedeutung von Produkt- und Prozessinnovationen ist die Umsetzung in der Praxis nach wie vor durch hohe Misserfolgsquoten gekennzeichnet. Studien berichten von Misserfolgsquoten zwischen 20 und 80%. Deswegen ist die Forschung aufgefordert, Ansatzpunkte zur Steigerung des Erfolges von Innovationen zu finden. Aus dieser Motivation werden seit Jahrzehnten die entscheidenden Erfolgsfaktoren gesucht, die Unternehmen als Stellhebel nutzen können, um ihren Erfolg zu steigern.

Die Diffusion der Erkenntnisse der Erfolgsfaktorenforschung in die Praxis scheint bisher aber noch nicht zufrieden stellend zu sein. Dies mag zum Teil daran liegen, dass die Ergebnisse dieser Forschungsrichtung teilweise auf einem hohen Abstraktionsniveau präsentiert und kaum konkrete Ansatzpunkte zur Umsetzung in der Praxis aufgezeigt werden. Hier versucht das vorliegende Buch anzusetzen, indem es einen wesentlichen Erfolgsfaktor – die frühen Phasen des Innovationsprozesses – herausgreift und diesen Erfolgsfaktor detailliert beleuchtet und konkrete Handlungsempfehlungen gibt.

Warum sind die frühen Phasen des Innovationsprozesses, auch als „fuzzy front end“ bezeichnet, so bedeutend, dass es sich lohnt, ihnen ein ganzes Buch zu widmen? Eine erste Antwort darauf geben empirische Untersuchungen, die beispielsweise zu folgenden Ergebnissen kamen:

 ,„The greatest differences between winners and losers were found in the quality of execution of pre-development activities.”

 ,„Companies that have excellent records of successful new product introductions ... conduct more analyses early in the process and focus their idea and concept generation. And they conduct more rigorous screening and evaluation of the ideas generated.”

 ,„The present study found that the proficiency with which activities are undertaken was closely associated with project success, with the strongest associations involving activities prior to and including product development.”

Eine zweite Antwort geben Plausibilitätsüberlegungen, entscheiden doch gerade die frühen Phasen des Innovationsprozesses maßgeblich darüber, welche Entwicklungsprojekte in Unternehmen überhaupt angestoßen und durchgeführt werden. Des Weiteren besitzen die frühen Phasen eine Hebelwirkung auf den weiteren Verlauf des Innovationsprozesses und den Innovationserfolg. Die Einflussmöglichkeiten auf den weiteren Prozess und das Projektergebnis sind während der frühen Phasen am größten und nehmen im weiteren Verlauf des Prozesses stark ab.

So schätzen beispielsweise Bärgel und Zeller, dass 75 bis 85% der Produktlebenskosten während der frühen Phasen festgelegt werden, obwohl nur 5 bis 7% der Gesamtkosten anfallen, und ebenso 80% der Termine und 70% der Qualität determiniert werden. Dies sind natürlich vereinfachende und verallgemeinernde Schätzungen, von denen sich allerdings sehr viele in der Literatur finden lassen. , Derartige Vereinfachungen, wie auch die Darstellung des Zusammenhanges zwischen Produktlebenszyklus und Festlegung von Produktqualität, Kosten und Zeit in Abbildung 2, können zur Veranschaulichung der vermuteten großen Bedeutung der frühen Phasen im Innovationsprozess dienen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 2. Auflage5
Vorwort zur 1. Auflage5
Inhaltsverzeichnis7
Autorenverzeichnis9
Einleitung: Die frühen Phasen des Innovationsprozesses12
Bedeutung und Charakteristika der frühen Phasen des Innovationsprozesses13
1. Bedeutung der frühen Phasen im Innovationsprozess14
2. Charakteristika der frühen Phasen22
3. Aufbau des Buches25
1. Teil: Anstöße für Innovationen31
Technologiebeobachtung33
1. Einleitung34
2. Technologien als Quelle von Innovationsideen35
3. Technologiebeobachtung während der frühen Projektphasen37
4. Festlegung von Beobachtungsbereichen40
5. Methoden der Technologiebeobachtung44
6. Organisation der Technologiebeobachtung45
7. Fazit: Technologiebeobachtung unterstützt die gesamte Frühphase von Innovationen46
Methoden zur Sicherstellung von Kundenorientierung in den frühen Phasen des Innovationsprozesses49
1. Einführung50
2. Kundenorientierung als Erfolgsfaktor im Innovationsprozess51
3. Methoden zur Ideengenerierung53
4. Methoden zur Konzeptentwicklung61
5. Zusammenfassung66
Fortschrittliche Kunden zu Breakthrough- Innovationen stimulieren71
1. Einleitung72
2. Einführung in die Lead-User-Methode72
3. Lead-User identifizieren und einbinden75
4. Mit Lead-Usern zu neuen Produktlinien: Das Beispiel Johnson & Johnson Medical GmbH ( J & J)80
5. Zusammenfassung: Betreten neuen Terrains84
Identifikation innovativer Nutzer in virtuellen Communities87
1. Einleitung88
2. Begriffsbestimmungen90
3. Innovative Nutzer im Smart-Club.de95
4. Automatisierte Inhaltsauswertung109
5. Implikationen für die Initiierung von Innovationen111
2. Teil: Effektive und effiziente Gestaltung der frühen Phasen119
Strukturierung und Gestaltung der frühen Phasen des Innovationsprozesses121
1. Einleitung122
2. Der Innovationsprozess als Informationsprozess123
3. Ansätze zur Strukturierung und Gestaltung von Innovationsprozessen127
4. Zusammenfassung: Gestaltungsempfehlungen in Abhängigkeit von der Unsicherheit140
Innovationsfördernde Organisationsstrukturen unter Berücksichtigung früher Innovationsphasen145
1. Einleitung146
2. Die Gestaltung innovationsfördernder Organisationsstrukturen148
3. Zusammenfassende Konsequenzen für die organisatorische Gestaltung früher Innovationsphasen168
Die Rolle der Organisationskultur in den frühen Phasen des Innovationsprozesses175
1. Einführung176
2. Organisationskultur als Erfolgsfaktor in den frühen Phasen des Innovationsprozesses177
3. Implikationen für die Praxis186
4. Zusammenfassung188
Extreme Innovation: Lektionen für die industrielle Kundenintegration aus der Software- Industrie193
1. Einleitung194
2. Kundenintegration: Herausforderungen und Potenziale195
3. Extreme Innovation: Ein Modell für industrielle Innovationsprojekte basierend auf Lektionen von Extreme Programming200
4. Zusammenfassung und Implikationen206
Gruppendynamik und Verstehen in Innovation Communities209
1. Einleitung210
2. Innovation Communities211
3. Typen von Innovation Communities213
4. Gruppendynamik in Communities215
5. Kommunikation und Verstehen in Communities217
6. Implikationen für das Management219
7. Implikationen für die Innovationspolitik221
Dynamisches Schnittstellenmanagement radikaler Innovationsvorhaben225
Zusammenfassung226
1. Einleitung227
2. Schnittstellenmanagement bei radikalen Innovationsprojekten229
3. Interfunktionale Integration231
4. Informationsqualität234
5. Integrative Steuerungsinstanz235
6. Informale Netzwerke236
7. Der moderierende Einfluss des Innovationsgrades237
8. Stichprobe und Variablen241
9. Ergebnisse244
10. Diskussion und Ausblick249
Die Rolle und Bedeutung von Planungsaktivitäten während der frühen Phasen259
1. Einleitung260
2. Projektplanung und Erfolg260
3. Aufgaben der Projektplanung261
4. Planungsaktivitäten während der frühen Phasen264
5. Zusammenfassung269
Produktplanung mit Fuzzy Cognitive Maps273
1. Einleitung274
2. Produktplanung im „Fuzzy Front End“: Herausforderungen und Lösungsansätze274
3. Theoretische Grundlagen des HAUS: die Theorie der Handlungsregulation277
4. Methodische Grundlagen des HAUS: Fuzzy Cognitive Maps282
5. Produktplanung mit dem HAUS289
6. Zusammenfassung und Ausblick300
Management der frühen Phasen von Breakthrough- Innovationen305
1. Einleitung306
2. Was verstehen wir unter Breakthrough-Innovationen?306
3. In welchem Umfeld entstehen Breakthrough- Innovationen?313
4. Welche Strategien fördern Breakthrough- Innovationen?315
5. Zusammenfassung322
3. Teil: Die frühen Phasen in der Innovationspraxis326
Die frühe Innovationsphase im Kontext von Konvergenz327
1. Einleitung328
2. Charakteristika von Industriekonvergenz329
3. Besonderheiten der frühen Phase in Konvergenz333
4. Anforderungen an die frühe Phase in Konvergenz344
5. Zusammenfassung und Ausblick345
Eine praktische Strukturierungs-Guideline für das Management der frühen Innovationsphase349
1. Einleitung350
2. Eine praktische Strukturierungs-Guideline355
3. Zusammenfassung und Fazit362
Die frühen Phasen der Produktentwicklung am Beispiel des Maschinenbaus und der Elektrotechnik367
1. Einleitung368
2. Durchführung der Untersuchung369
3. Beschreibung der Stichprobe/ Kontextfaktoren370
4. Die späteren Phasen der Produktentwicklung373
5. Die frühen Phasen der Produktentwicklung377
6. Zusammenfassung387
Die frühen Innovationsphasen in der Biotechnologie393
1. Einleitung394
2. Was versteht man unter Biotechnologie?395
3. Wie laufen Innovationsprozesse insbesondere in den frühen Phasen in der Biotechnologie ab?400
4. Welche Besonderheiten besitzen die frühen Innovationsphasen in der Biotechnologie?404
5. Welche Auswirkungen haben diese Besonderheiten auf das Innovationsmanagement?409
6. Zusammenfassung411
Besonderheiten von Dienstleistungsinnovationen – eine fallstudiengestützte Untersuchung der frühen Innovationsphasen415
1. Einleitung416
2. Dienstleistung und Innovation417
3. Besonderheiten von Dienstleistungsinnovationen – die praktische Relevanz421
4. Ergebnis: Management von Dienstleistungsinnovationen429
5. Ausblick435
Fazit der Herausgeber439

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