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E-Book

Netzwerkmanagement in der Automobilindustrie

Erfolgsfaktoren und Gestaltungsfelder

AutorJutta Hensel
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl302 Seiten
ISBN9783835054349
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,99 EUR
Ausgehend von den Herausforderungen von Arbeitsformen in Netzwerken entwickelt Jutta Hensel ein theoriegestütztes Analysemodell für das Netzwerkmanagement und überprüft es im Rahmen einer umfangreichen empirischen Analyse in der Automobilindustrie.

Dr. Jutta Hensel war wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Prof. h.c. Dr. h.c. Ralf Reichwald am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre - Information, Organisation, Management der Technischen Universität München. Sie ist bei Deloitte Consulting als Unternehmensberaterin auf internationalen Projekten tätig.

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Leseprobe
1 Einführung: Die Automobilindustrie im Wandel (S. 1)

Die Herausforderungen, vor denen die deutsche Automobilindustrie steht, sind enorm. Neben immer schnelleren Entwicklungs- und Innovationszyklen steigt der Kostendruck auf die Automobilhersteller und Zulieferer in Deutschland durch neue Wettbewerber aus asiatischen Ländern. Gleichzeitig sind die klassischen Absatzmärkte zunehmend gesättigt.

In diesem Spannungsfeld müssen sich Unternehmen im Markt erfolgreich und nachhaltig positionieren und ihre internen Prozesse optimieren, um ihre Innovations- und Leistungsfähigkeit zu verbessern. Den aktuellen Herausforderungen der Branche sowie der zunehmenden Komplexität bei der Entwicklung neuer Fahrzeugkonzepte ist ein Unternehmen allein nicht mehr gewachsen. Die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen nimmt an Bedeutung zu. Zulieferer übernehmen bereits heute im Durchschnitt mehr als 75 % der Entwicklungs- und Produktionsumfänge eines Fahrzeuges.

Es wird voraus gesagt, dass sich dieser Anteil bis 2015 verdoppeln wird. Sowohl das immer spezifischere Wissen und die Erfahrungen, die zur Entwicklung von Fahrzeugen z. B. im Bereich der Elektrik/Elektronik benötigt werden, als auch die steigende Entwicklungsgeschwindigkeit und kürzere Produktlebenszyklen sprechen dafür, dass sich Automobilhersteller und Zulieferer stärker auf ihre Kompetenzen konzentrieren und gezwungen sind, in Kooperationen mit anderen Unternehmen zusammen zu arbeiten, um Wettbewerbsvorteile zu halten bzw. zu erschließen.

Dabei spielen nicht nur vertikale Kooperationen zwischen Automobilherstellern und Zulieferern eine bedeutende Rolle, sondern vermehrt auch horizontale Kooperationen auf gleicher Wertschöpfungsstufe unter Wettbewerbern. Hier setzt die Problemstellung der vorliegenden Arbeit an, die im nachfolgenden Abschnitt erläutert wird. Dabei werden die Wettbewerbsstrukturen der Automobilindustrie im Umbruch dargestellt, die zu einer stärkeren Vernetzung der Unternehmen führen. Darauf aufbauend wird die konkrete Zielsetzung der Arbeit abgeleitet sowie der wissenschaftliche Bezugrahmen vorgestellt. Abgeschlossen wird das erste Kapitel mit Ausführungen zur Vorgehensweise und zum Aufbau der Arbeit.

1.1 Ausgangssituation und Problemstellung

In der Automobilindustrie ist seit Mitte der 1990er Jahre eine Veränderung der Industriestruktur und der Wettbewerbsdynamik zu beobachten, die seit langem geltende Entscheidungs- und Verhaltensmuster fundamental in Frage stellt. Eine zentrale Problemstellung betrifft die notwendige Flexibilisierung der Unternehmensstrukturen in der kapital- und zeitintensiven Automobilindustrie - und mit ihr die Frage nach den Grenzen des Unternehmens. Im nachfolgenden Abschnitt wird auf die Veränderungen in der Automobilindustrie näher eingegangen, bevor die Auswirkungen der Strukturveränderungen auf die Vernetzung von Unternehmen erläutert werden.

1.1.1 Wettbewerbsstrukturen im Umbruch

In der Automobilindustrie sind Phänomene zu beobachten, die Konkretisierungen einer sich verändernden Wettbewerbsdynamik sind. Die Automobilindustrie hat eine Phase der beschleunigten Konzentration in den 1990er Jahren hinter sich, die durch zwei Faktoren begründet wurde. Auf der Nachfrageseite stieg das Bedürfnis nach Individualisierung und Differenzierung der Kunden. Die Hersteller waren dadurch gezwungen, ihre Angebotsseite permanent zu verbreitern und immer mehr Nischenmodelle und Varianten der Modelle herzustellen. Dies geschah z. T. durch Ausdehnung eigener, häufig aber durch die Akquisition zusätzlicher Marken.

Auf der Angebotsseite stiegen durch die Ausweitung der Produktpalette, kürzere Modellzyklen, erweiterte Ausstattungsumfänge und strengere gesetzliche Emissions- und Sicherheitsanforderungen die Entwicklungs- und Herstellungskosten rasant an. Durch den zunehmenden Wettbewerb im Handel erhöhten sich zudem die Vertriebskosten. Die Erzielung von Einspareffekten über mehrere Marken wurde so vom Wettbewerbsvorteil zur zwingenden Voraussetzung. Zu Beginn des Jahres 2006 gab es nur noch zehn unabhängige Automobilkonzerne – die meisten davon Mehrmarkenkonzerne. Als Folge dieser Entwicklungen sinkt die Anzahl unabhängiger Automobilhersteller und Zulieferer kontinuierlich.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis14
Abkürzungsverzeichnis18
1 Einführung: Die Automobilindustrie im Wandel20
1.1 Ausgangssituation und Problemstellung21
1.1.1 Wettbewerbsstrukturen im Umbruch21
1.1.2 Von der Wertschöpfungskette zum Wertschöpfungsnetzwerk30
1.2 Zielsetzung und Bezugsrahmen der Arbeit34
1.3 Aufbau der Arbeit38
2 Herausforderung Netzwerkmanagement: Grundlagen41
2.1 Begriffsabgrenzung zu Unternehmensnetzwerken42
2.1.1 Definition und Merkmale von Unternehmensnetzwerken43
2.1.2 Überblick zu Formen vernetzter Zusammenarbeit49
2.2 Netzwerkformen in der Automobilindustrie55
2.2.1 Entwicklung vernetzter Zusammenarbeit in der Automobilindustrie55
2.2.2 Strukturanalyse von Netzwerkformen in der Automobilindustrie58
2.2.3 Netzwerkarchetypen in der Automobilindustrie65
2.2.4 Zwischenfazit: Implikationen für den weiteren Verlauf der Arbeit83
2.3 Grundlagen des Netzwerkmanagements86
2.3.1 Stand bisheriger Untersuchungen zum Netzwerkmanagement88
2.3.2 Führung und Management in Unternehmensnetzwerken96
2.3.3 Zwischenfazit: Herausforderung Netzwerkmanagement120
2.4 Netzwerkmanagement im Theorienspektrum: Erklärungsbeiträge122
2.4.1 Ausgewählte Theorieansätze im Zusammenspiel123
2.4.2 Ansätze der Neuen Institutionenökonomischen Theorie130
2.4.3 Ansätze des Strategischen Managements148
2.5 Zwischenfazit: Ableitung eines Analysemodells für die Exploration173
3 Netzwerkmanagement in der Automobilindustrie: Exploration177
3.1 Untersuchungsfokus und Konzeption178
3.1.1 Methodischer Ansatz178
3.1.2 Ablauf der Untersuchung181
3.1.3 Umsetzung der Datenauswertung195
3.2 Gestaltungsfelder des Netzwerkmanagements in der Automobilindustrie197
3.2.1 Ziele und Strategie vernetzter Zusammenarbeit200
3.2.2 Struktur und Form von Netzwerken206
3.2.3 Recht und Kapital bei der Gestaltung der Zusammenarbeit208
3.2.4 Prozesse und Systeme auf Ebene der Zusammenarbeit214
3.2.5 Vertrauen, Macht, Kultur und Erfahrungen in der Zusammenarbeit219
3.2.6 Führung und Management in Netzwerken224
3.2.7 Erfolgsfaktoren für die Zusammenarbeit in Netzwerken235
4 Implikationen für das Netzwerkmanagement240
4.1 Strategische Implikationen: Ableitung einer Netzwerkstrategie240
4.2 Organisatorische Implikationen: Strukturelle Netzwerkausrichtung243
4.3 Prozessuale Implikationen: Modell für das Netzwerkmanagement246
4.3.1 Unternehmensinterne Vorbereitungen248
4.3.2 Partnerauswahl und Vertrag249
4.3.3 Durchführung und Management250
4.3.4 Abschluss der Zusammenarbeit252
4.3.5 Prozessübergreifende Handlungsfelder253
4.4 Schlussfolgerungen: Die Bedeutung adaptiver Fähigkeiten in Netzwerken254
5 Zusammenfassung und Ausblick260
5.1 Grenzen der Vernetzung und des Netzwerkmanagements265
5.2 Weiterer Forschungsbedarf im Themengebiet269
Anhang274
Anhang 1: Meilensteinplan des Forschungsprojektes274
Anhang 2: Strukturanalyse von Kooperationen in der Automobilindustrie275
Anhang 3: Leitfaden für die Durchführung der Experteninterviews281
Anhang 4: Beispiel für ein Firmenprofil im Rahmen der Exploration283
Anhang 5: Anschreiben zur Ansprache von Experten im Rahmen der Exploration284
Literaturverzeichnis286
Stichwortverzeichnis320

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