Praktikumsbericht / -arbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Mediengeschichte, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Institut für Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits zu Beginn meines medienwissenschaftlichen Studiums wurde ich durch eine Tutorin auf das Café Trauma aufmerksam gemacht. Mit soziokulturellen Zentren hatte ich bis dahin zwar keine Erfahrungen gemacht, dennoch keimten in mir zunächst negative Assoziationen auf, wobei ich solche Institutionen im Wesentlichen als 'Auffangort' für gesellschaftliche Randgruppen einstufte. Doch um mein Filmwissen auszubauen, besuchte ich regelmäßig Vorführungen des Traumakinos, zumal ich mich dafür interessierte, Filmkulturen zu erleben, die im Mainstream-Programm größerer Kinos ausgeblendet werden. Ich war zunächst über die organisatorischen Strukturen verwundert, die gemäß des Selbstverständnisses von soziokulturellen Zentren durch Selbstverwaltung und fehlende Hierarchien geprägt sind. Da jedem Mitarbeiter - unabhängig von Talent und Vorerfahrung - die Möglichkeit gegeben wird, seine Vorstellungen von Kultur umzusetzen, konnte ich mir kaum vorstellen, dass dieses Prinzip erfolgreich praktiziert werden kann. Doch als ich mich während des zweiten Semesters im Rahmen des Seminars Kulturarbeit und Erwachsenenbildung im Sektor 'Film' u.a. an der Organisation eines im Café Trauma stattfindenden Filmfestivals beteiligte, verflüchtigten sich meine Bedenken. So wurden in Vorträgen die Funktionsweisen und Tätigkeitsfelder von (sozio)kultureller Arbeit erläutert; zudem lernte ich die institutionellen Abläufe des Café Trauma näher kennen und konnte mich davon überzeugen, dass das nichthierarchische Prinzip größtenteils erfolgreich Anwendung findet. Trotz des positiven Eindrucks kam es für mich zunächst nicht in Frage, mein Pflichtpraktikum beim Café Trauma zu absolvieren. Dieses wollte ich vielmehr bei einem hochkarätigen Unternehmen machen, um meinen Lebenslauf aufzuwerten. Da ich mich seit jeher für Radio und Fernsehen interessiere, bewarb ich mich bei größeren Sendern und erhielt von Hit Radio FFH eine Zusage. Doch in der Folgezeit wurde mir von ehemaligen Praktikanten vermittelt, dass die Arbeitsbedingungen dort nicht zufriedenstellend seien und hierarchische Strukturen oftmals zur Ausgrenzung von Praktikanten führen. So entwickelte ich die Idee, mich beim hierarchiefreien Café Trauma zu bewerben, um meine fachlichen und überfachlichen Qualifikationen in einem weit gefächerten Arbeitsfeld, das die Organisation von Kino- und Tanzveranstaltungen sowie Konzerten und Vorträgen beinhaltet, adäquat einsetzen zu können.
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