Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 1977 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: keine, Kyoto Sangyo University (German Department), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Schichtenästhetik (zumindest in ihrer Prägung durch Nicolai Hartmann) neigt zu der Ansicht, dass gerade in der Tätigkeit des 'Ergänzens', die nicht mit freiem Phantasieren verwechselt werden sollte, eine wesentliche Quelle des 'Kunstgenusses' liegt. Umgekehrt würde sie das Kunstwerk dieser Art als einen Gegenstand definieren, dessen Vordergrundsgestaltung uns zur Realisierung einer Folge von hintereinander erscheinenden Schichten zunehmender Abstraktheit stimuliert. Dieser Vorgang ist aber durchaus nicht willkürlich in seinem Verlauf, sondern wird durch bestimmte, in den Vordergrundsschichten gegebene Leitlinien festgelegt, zumindest in gegenständlicher Kunst. Und die Tuschmalerei, von der wir hier sprechen, ist 'gerade noch gegenständliche Kunst'.
Wolfgang Victor Ruttkowski, Jahrgang 1935, war nach einem Studium der Germanistik, Geschichte, Theaterwissenschaft, Psychologie und Sprechkunde viele Jahre als Professor in Canada, den USA und Japan tätig. Seit 2003 lebt er emeritiert in Kyoto. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Ästhetik, Literaturtheorie und -didaktik, Gattungspoetik, Psychologie und Kunstpsychologie. In diesen Gebieten veröffentlichte Ruttkowski zahlreiche Bücher und Essays.
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