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E-Book

Zur Funktion literarischer Texte im bilingualen Sachfachunterricht Geschichte

AutorAnonym
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl83 Seiten
ISBN9783656091103
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,99 EUR
Examensarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit unterteilt sich in einen theoretischen und in einen unterrrichtspraktischen Teil. Zunächst werden im ersten Teil der Arbeit grundlegende Fragen gestellt und mit Hilfe eines Ausschnittes der bereits bestehenden Spannweite an Veröffentlichungen beantwortet, beginnend damit was Literatur eigentlich ist und wieso sie im Schulunterricht benutzt werden sollte. Die Arbeiten von Sartre, Thaler und Lazar sind dabei nur einige, die sich mit dieser Thematik beschäftigen. Dass hier nur umrissen wird, welche Definitionen und Meinungen über den Literaturbegriff in den letzten Jahren vorherrschten, ist auf den formalen Rahmen der Arbeit zurückzuführen. Eine Vertiefung würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen und zu sehr vom eigentlichen Thema abweichen, könnte man sicherlich mehr als eine Arbeit zu diesem interessanten Thema verfassen. Inwiefern literarische Texte in den Schulunterricht gehören und welche Funktionen sie dabei einnehmen können, klärt das Kapitel 2.2. Dabei werden verschiedene Veröffentlichungen berücksichtigt und näher erläutert. Insbesondere liegt hier der Fokus auf den Ideen und Vorschlägen von Collie/ Slater, Thaler und Hall. Obwohl sie sich teilweise eher auf den Fremdsprachenunterricht beziehen, lassen sich nicht nur einige Überschneidungen zur Funktion von literarischen Texten im bilingualen Sachfachunterricht feststellen, sondern es werden auch allgemeingültige Aussagen getroffen, die der Beschäftigung mit Literatur ihr Begründung liefern. Darauf folgt ein Überblick, inwiefern fiktionale Texte im Geschichtsunterricht eine Rolle beziehungsweise keine Rolle spielen. Die Einführung in die Didaktik und Methodik von Michael Sauer spricht dieses Thema ebenso an wie das Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, das von den Fachdidaktikern Jürgen Pandel und Gerhard Schneider herausgegeben wurde. Die literarischen Texte lassen sich hier am ehesten als narrative Texte bezeichnen und haben ihren Platz, wenn überhaupt, eher in den Erzählungen im Geschichtsunterricht. Die Meinungen darüber, ob und wie sie in den Unterricht einfließen sollen, sind sehr unterschiedlich. Die Vor- und Nachteile sollen anhand verschiedener Veröffentlichungen heraus- gearbeitet werden. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit bilingualem Unterricht. Zunächst einmal soll geklärt werden, was 'bilingual' überhaupt ist und was es im Sinne des Schulunterrichts bedeutet. (...)

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Leseprobe

1.   Einleitung

 

1.1 Begründung und Eingrenzung des Themas

 

Die vorliegende Arbeit entstand ursprünglich aus einer Mischung von Zufall und Interesse: Interesse bestand an einem Seminar zum Thema Teaching Short Stories an der Ruhr-Universität Bochum. Zufall war es, dass ein Praktikum an einer Schule durchgeführt wurde, die Geschichte bilingual unterrichtet. Beides zusammen führte dann schließlich zu der Idee, den Versuch zu unternehmen, die Theorie und die Praxis zusammenzuführen – in Form der Abschlussarbeit meines Studiums. Dass hierbei meine beiden Studienfächer; Anglistik und Geschichte, sowie die Erziehungswissenschaften in Form eines Unterrichtsversuches aufeinandertreffen, freut mich sehr. So habe ich die Möglichkeit, mein Studium als eine „runde Sache“ abzuschließen. Davon abgesehen gefällt mir das Thema besonders gut, da es etwas Praktisches hat und nicht nur „spröde“ Theorie ist. Angestrebter Abschluss und späterer Berufswunsch verlangen geradezu nach Praxis und ich bin sehr froh darüber, diese Chance nutzen zu können.

 

Diese Arbeit kann nicht den Anspruch erheben, den Grad an Komplexität und Umfang zu erreichen, dem dieses Thema durchaus zukommen müsste. Es gibt bereits eine Menge an Lektüre und Forschung sowohl zur Thematik der Literatur im Schulunterricht, als auch zum bilingualen Sachfachunterricht. Dies wird sich besonders in dem ersten, theoretischem Teil zeigen.

 

Was diese Arbeit aber versucht zu sein und sein soll, ist ein Brückenschlag: literarische Texte sind auf den ersten Blick nicht unbedingt das typische Material für den bilingualen Sachfachunterricht und schon gar nicht für den Sachfachunterricht Geschichte, da die Methoden und Materialien des jeweiligen Faches den Unterricht bestimmen. Diese Arbeit will untersuchen, inwiefern Literatur in Sachfächern eine Rolle spielt und tut dies beispielhaft anhand des Faches Geschichte.

 

Im Fach Geschichte wird eher selten mit fiktionalen Texten gearbeitet, egal ob im „normalen“, einsprachigen oder im bilingualen Geschichtsunterricht. Umso interessanter ist also die Idee literarische Texte und den bilingualen Sachfachunterricht Geschichte zusammenzubringen. Wieso nicht eine Kurzgeschichte oder ein Gedicht lesen? Daraus könnten sich durchaus neue Möglichkeiten ergeben, um an die Lebenswelt der Lernenden anzuknüpfen, zumal Geschichte leider noch oft als „Laberfach“ verschrien ist – gemeint ist damit, dass viele Lernende einfach keinen Bezug zu Geschichte haben und während des Unterrichts nicht zuhören. Oft herrscht die Vorstellung, dass der Geschichtsunterricht aus einer Aufzählung und einem Auswendiglernen von Daten und Fakten bestehen würde. Dies macht das Lehren von Geschichte nicht unbedingt einfach und oft sind die Materialien nicht passend auf die Lernenden zugeschnitten.

 

Das Ziel der ganzen Idee und damit dieser Arbeit ist es also, literarische Texte funktional zu nutzen, um den Lernenden einen anderen Zugang zu geschichtlichen Themen zu geben, die sie sonst eher als langweilig oder anstrengend empfinden würden. So will diese Arbeit neben den Funktionen auch die Möglichkeiten literarischer Texte im bilingualen Sachfachunterricht aufzeigen und tut dies exemplarisch für das Sachfach Geschichte.

 

Persönlich liegt mir viel daran, weil ich es als eine interessante neue Methode empfinde, die nicht nur meine Fächer näher miteinander in Kontakt bringt, sondern die mir selbst in der Schulzeit ganz gut gefallen hätte.

 

1.2 Aufbau der Arbeit

 

Die vorliegende Arbeit unterteilt sich in einen theoretischen und in einen unterrrichtspraktischen Teil.

 

Zunächst werden im ersten Teil der Arbeit grundlegende Fragen gestellt und mit Hilfe eines Ausschnittes der bereits bestehenden Spannweite an Veröffentlichungen beantwortet, beginnend damit was Literatur eigentlich ist und wieso sie im Schulunterricht benutzt werden sollte. Die Arbeiten von Sartre, Thaler und Lazar sind dabei nur einige, die sich mit dieser Thematik beschäftigen. Dass hier nur umrissen wird, welche Definitionen und Meinungen über den Literaturbegriff in den letzten Jahren vorherrschten, ist auf den formalen Rahmen der Arbeit zurückzuführen. Eine Vertiefung würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen und zu sehr vom eigentlichen Thema abweichen, könnte man sicherlich mehr als eine Arbeit zu diesem interessanten Thema verfassen.[1]

 

Inwiefern literarische Texte in den Schulunterricht gehören und welche Funktionen sie dabei einnehmen können, klärt das Kapitel 2.2. Dabei werden verschiedene Veröffentlichungen berücksichtigt und näher erläutert. Insbesondere liegt hier der Fokus auf den Ideen und Vorschlägen von Collie/ Slater, Thaler und Hall. Obwohl sie sich teilweise eher auf den Fremdsprachenunterricht beziehen, lassen sich nicht nur einige Überschneidungen zur Funktion von literarischen Texten im bilingualen Sachfachunterricht feststellen, sondern es werden auch allgemeingültige Aussagen getroffen, die der Beschäftigung mit Literatur ihr Begründung liefern.

 

Darauf folgt ein Überblick, inwiefern fiktionale Texte im Geschichtsunterricht eine Rolle beziehungsweise keine Rolle spielen. Die Einführung in die Didaktik und Methodik von Michael Sauer spricht dieses Thema ebenso an wie das Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, das von den Fachdidaktikern Jürgen Pandel und Gerhard Schneider herausgegeben wurde. Die literarischen Texte lassen sich hier am ehesten als narrative Texte bezeichnen und haben ihren Platz, wenn überhaupt, eher in den Erzählungen im Geschichtsunterricht. Die Meinungen darüber, ob und wie sie in den Unterricht einfließen sollen, sind sehr unterschiedlich. Die Vorund Nachteile sollen anhand verschiedener Veröffentlichungen herausgearbeitet werden.

 

Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit bilingualem Unterricht. Zunächst einmal soll geklärt werden, was „bilingual“ überhaupt ist und was es im Sinne des Schulunterrichts bedeutet. An erster Stelle wird hier knapp erläutert, wieso bilingualer Unterricht eine Daseinsberechtigung hat und welche Rolle er in einer Welt hat, die immer mehr miteinander verbunden ist. Eine Definition des Begriffes folgt erst im Anschluss, ist dafür aber eine Notwendigkeit, da der Begriff „bilingualer Unterricht“ nicht eindeutig und einheitlich verwendet wird. Es gibt mehrere verschiedene Modelle des bilingualen Lernens, die auf verschiedenen Vorstellungen und Konzeptionen beruhen (Fehling, 21). Einige davon sollen in diesem Teil näher erläutert werden. Außerdem möchte diese Arbeit auch auf die Situation in Nordrhein-Westfalen hinweisen, da es das Bundesland ist, welches die meisten Schulen mit bilingualen Angeboten hat[2].

 

In einem weiteren Schritt wird es um die Entwicklung des bilingualen Unterrichts in Deutschland gehen. Eine gründliche Bestandsaufnahme zur aktuellen Situation wird hier leider aufgrund des formalen Rahmens nicht möglich sein[3], aber wichtige Fragen, wie etwa seit wann es diese Form des Unterrichts überhaupt gibt, ob eine eigene Fachdidaktik besteht, wie sie in den Lehrplänen verankert ist und ob es eine besondere Form der Lehrerausbildung gibt, sollen hier beantwortet werden. Schwierigkeiten und  Probleme werden in Kapitel 3.2.1 dieser Arbeit diskutiert. Dass sich damit beschäftigt wird, ist aufgrund der starken Diskussion zwischen Sprache und Fach besonders wichtig.

 

Abschließend muss in diesem Teil natürlich noch das bilinguale Sachfach Geschichte in den Mittelpunkt gerückt werden, ist es doch das, worauf sich diese Arbeit beziehen will und welches es näher untersuchen möchte. Aber auch die Problematik, dass es die Meinung gibt, „man habe es [beim bilingualen Geschichtsunterricht] gar nicht mehr mit Geschichts-unterricht, sondern eben mit einer neuen Form des Fremdsprachen-lernens zu tun“ (Barricelli/ Schneider, 207) wird an dieser Stelle der Arbeit beachtet. Gerade wegen solch krasser Aussagen ist es von Bedeutung, sich die problematischen Punkte genauer anzusehen. Dazu gehören neben den Themen auch die Methoden des bilingualen Geschichts-unterrichtes.

 

Ein kurzes Zwischenfazit, in dem die wichtigsten Ergebnisse und Resultate zusammengefasst werden sollen beendet dann den Theorieteil der Arbeit. Vornehmlich wird es hier um die Punkte gehen, die für den praktischen Teil eine Rolle spielen.

 

In diesem wird zuerst die Schule vorgestellt, an welcher der Unterrichtsversuch stattfand und es wird kurz erläutert, wie Geschichte dort unterrichtet wird – muttersprachlich und bilingual. Anschließend wird der Unterrichtsversuch in den Phasen der Planung, Durchführung, Auswertung und Reflexion dargestellt.

 

Darauf folgt das Fazit der vorliegenden Arbeit. Es bringt den theoretischen und den praktischen Teil zusammen, beziehungsweise bewertet es den Unterrichtsversuch anhand des theoretischen Hintergrundes zu bilingualem Sachfachunterricht Geschichte und der Funktion literarischer Texte. Neben einer persönlichen Bewertung wird hier auch versucht, einen Ausblick zu geben. Dieser Ausblick wird sich hauptsächlich damit...

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