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E-Book

Zwei Lausbuben in der Karibik Teil 2

AutorMarco Alexander Ludwig Stannat
VerlagKolibripark
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl202 Seiten
ISBN9783958491946
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,49 EUR
Nach einem Sorgerechtsstreit verlässt der Vater Marco mit seinem vier jährigen Sohn Max Deutschland und zieht mit ihm in die Karibik. Dort werden die beiden mit unzähligen neuen Lebenssituationen konfrontiert, welche sie zusammen zu meistern versuchen. Der Leser begleitet diese Kleinfamilie in einem sehr ereignisreichen Jahr. Darüber hinaus wird die Mentalität der Dominikaner aus der Sicht eines Deutschen beschrieben. Bei vielen Beispielen kann man über Kuriositäten, welche sich aus den Mentalitätsunterschieden ergeben, herzhaft mitlachen. Dies könnte auch jeder All- Inklusive - Tourist in ähnlicher Form selbst erleben, wenn er nur sein Hotel verließe. In dem ewigen Streitgespräch zwischen 'Emanzen' und 'Machos' bezieht diese erlebte Geschichte klar Stellung zu Gunsten der 'Herrlichkeiten'. Aus Freude an einer anregenden und spritzigen Diskussion sind die entsprechenden Kommentare nicht nur biologisch und biblisch begründet, sondern bewusst provokativ formuliert und mit einem Spritzer Gesellschaftskritik und einem Hauch Philosophie gewürzt. Eine Situationskomik schließt sich der nächsten an. In 5 von 38 Kapiteln begründet der Vater seine unkonventionelle Einstellung und die daraus entstehenden Entscheidungen, welche heute nicht mehr modern erscheinen, mit Bibelzitaten. Diese mit einem (+) markierten Kapitel haben dann einen etwas anderen Charakter, obwohl natürlich auch diese Kapitel zu den Geschichten dazu gehören. Darüber hinaus erleben diese beiden Lausbuben, während des ganzen Jahres durchgehend, ein unglaubliches Glaubenserlebnis nach dem anderen. Diese Geschichte ist eine ideale und kurzweilige Urlaubslektüre um in das karibische Flair einzutauchen. Sie ist in zwei zeitlich voneinander unabhängige Bücher unterteilt.

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Leseprobe

Zwischenstopp bei Tito


 

13.09.

Erika wohnt übrigens nicht mehr in der Dominikanischen Republik. Kurz nachdem sie mir ihr Liebesgesäusel am Telefon ins Ohr hauchte, kam ihre Tante aus Spanien zu Besuch. Es ist die Mutter von Saliani und Joselito, dem Sadisten. Zwei weitere Wochen später ist sie dann wieder mit ihren Kindern und Erika zurück nach Spanien geflogen. Die große fremde Welt war für Erika anscheinend doch interessanter und lieber als ein harmonisches Familienleben in der Karibik.

(Nachtrag: Erika ist tatsächlich dort geblieben und hat dort auch geheiratet. In der Zwischenzeit hat sie 2 Kinder, mit denen sie ein Mal im Jahr in der Dominikanischen Republik Ferien macht. Als klar wurde, dass sie offensichtlich in absehbarer Zeit nicht wiederkommen würde, wuchs bei mir der Wunsch, dass sich Raquel unserer Familie anschließen könnte. Als wir nach Dajabon zogen habe ich deren Familie deswegen aufgesucht, was Ihr im Kapitel „Dominikaner und Deutsche unter einem Dach“ noch lesen werdet. Raquel wollte auch zu uns ziehen, doch die Eltern hatten abgelehnt und mich auf 2 Jahre später vertröstet. Doch diese Zeit war zu viel für Raquel.) 

Bei unserem letzten Besuch bei Tito feierten wir Silenis achten Geburtstag. Tito hatte uns über Lulas Telefon extra eingeladen und gewünscht, dass ich meinen Fotoapparat mitbringe. Ich sagte auch fest zu, aber wandte gleich ein, dass ich nicht wie von ihm gewünscht schon um 1200 Uhr da sein kann. Dass wir dann aber erst um 1600 Uhr ankamen, hatte mich selbst genervt. In diesem Land kann man sich einfach nur eine Sache am Tag vornehmen, weil immer viele unvorhergesehene Dinge geschehen und dazwischen kommen. Und Reisen und Feiern sind eben nun schon einmal zwei Sachen.

Obwohl das Haus von Tito gerammelt voll war, ging die Feier erst richtig los, als wir ankamen. Die Geburtstagstorte wurde z.B. noch nicht angeschnitten, weil doch noch meine Fotos fehlten. Diese dominikanische Geburtstagsfeier von einem acht jährigen Mädchen war aber eher eine Feier für die Erwachsenen. Für die ganzen Leute hatte Tito z.B. extra ein Schwein geschlachtet. Bei lauter Merengue Musik tanzten dann alle in Titos Wohnzimmer und im Garten. Es waren natürlich auch viele Kinder da, von denen ich auch die gewünschten Fotos machte, doch mit ihnen wurden keine Spiele gemacht, so wie wir es aus Deutschland her kennen.

Ein paar weiße Schwestern sind mir dabei besonders aufgefallen. Vom Gesicht her erkannte man sie als Geschwister, vielleicht waren es aber auch Basen. Es waren drei Mädchen, eines jünger als Sileni und zwei ein paar Jahre älter. Alle drei hatten weite Latzhosen an. Sie sahen aus, als ob sie für den Quellekatalog Modell sitzen würden. Diese Mädels haben eine so natürliche Grazie und Anmut, dass man nur bei deren Anblick schon ins Schwärmen gerät. Die jüngste war etwas keck und verschmitzt, die älteste machte dagegen einen sehr fürsorglichen Eindruck für ihre Geschwister und sie strahlte eine Wärme und stille Liebe aus. Sie wird bestimmt einmal eine sehr liebevolle Mutter. Die Mittlere strahlte das eine Mal eine nachdenkliche Melancholie aus und ein anderes Mal war sie die Lebensfreude selber, ähnlich wie bei Romi Schneider in den Sisi – Filmen, einfach bezaubernd. Sie, China, war die schönste Augenweide von allen Mädchen, sie hatte mich mit ihrem bloßen Erscheinen im wahrsten Sinne des Wortes verzaubert.

Tito bemerkte meine Ergriffenheit und meinte zustimmend:

Tito:            „Diese Mädels haben Rasse, stimmt´s!“

Wenn wir von einem „rassigen Weib“ sprechen, dann denken wir unwillkürlich an eine temperamentvolle Südeuropäerin. Um Titos Bemerkung richtig zu verstehen, reicht deshalb eine wörtliche Übersetzung nicht aus. Tito bringt hier eine Lebenseinstellung der Dominikaner zum Ausdruck. Menschen und Tiere werden hier vom rassistischen Standpunkt aus ähnlich betrachtet. Einem Deutscher Schäferhund oder einer Deutschen Dogge wird mit sehr viel Respekt begegnet, weil sie im Gegensatz zu den meisten Menschen hier reinrassig sind. Eine Mischung der beiden wäre zwar immer noch ein großer Hund, es ist aber nur noch eine Promenadenmischung und verdient deswegen kein Respekt mehr. Im Vergleich mit den Kühen wird es noch deutlicher. Europäische Rassekühe produzieren mehr als doppelt so viel Milch als die dominikanischen Wald- und Wiesenmischungen.

Menschen werden von den Dominikanern ähnlich, aber nicht genauso beurteilt. Ein reinrassiger Schwarzer ist ein dahergelaufener Haitianer und erhält keinen Respekt. Je weißer ein Mensch allerdings ist, umso respektvoller wird ihm begegnet. Miladi z.B., die Mutter von Erika ist schwarz wie die Nacht. Damit sie nicht wie eine Haitianerin behandelt wird, verlässt sie den Hof ihrer Eltern so gut wie nie. Eine andere Schwester von Tito heißt, wie auch seine Frau, Dasy. Sie ist dagegen weiß wie eine Kalkwand. Es ist die Mutter von Saliani. Sie hatte einen Spanier geheiratet und sich dann, reich gemacht, wieder scheiden lassen...

Tito fügte jetzt seinem Satz erklärende Worte hinzu:

Tito:            „Die Familie dieser Mädels ist aus Kuba eingewandert!“

Aus Kuba kommen in der Regel nur weiße Einwanderer.

(Nachtrag nach 5 Jahren: Max und Ich habe Tito in den folgenden 4 Jahren oft besucht und dabei habe ich auch immer wieder China besucht und mir einen Kaffee von ihr kochen lassen. Im 4. Jahr knisterte es richtig stark zwischen uns. Sie war jetzt „reif“ für eine Beziehung. Ich ging also wieder zu ihren Eltern, wie 2 Jahre zuvor bei Raquel. Ich wollte jetzt China zu mir in mein neues Haus in den Kolibripark mitnehmen, doch die Eltern lehnten ab, weil sie noch zu jung sei. Dann kam ich erst ein Jahr später wieder und es war die gleiche Tragödie wie zuvor bei Raquel. Schon bei der Begrüßung meinte Tito: „China kannst Du jetzt leider vergessen, sie ist ein „leichtes Mädchen“ geworden…“

Die falschen Gesetze (1.Timotheus 4:1: „Lehren der Teufel“) die einen „Schein der Weisheit“ haben (Kolosser 2:23) und die Eltern die dies nicht durchschauen sind schuld an den Tragödien ihrer Kinder. Für mich sind die Gesetzgeber und die Menschen, welche sich an solch ungöttlichen Gesetzen halten, richtige Verbrecher! Den biologisch reifen Mädels bleibt ja gar keine andere Wahl mehr, als sich mit „Idioten“ abzugeben, weil sie die Chance ihres Lebens auf einen seriösen Mann durch dieses Verhalten ihrer eigenen Eltern verwehrt bekommen.)

(Nachtrag nach 10 Jahren: Des Öfteren habe ich bis jetzt schon eine im Kern gleiche Geschichte gehört. Es waren natürlich immer andere Geschichten. Tito berichtete mir, dass es in seinem Dorf Madre Vieja eine junge Familie gegeben hatte. Der Junge war 25 und das Mädel 14 Jahre alt. Die Eltern waren mit dieser Verbindung auch einverstanden. Sie hatten sogar schon ein Kind und waren eine glückliche Familie. Bis sie ein Nachbar angezeigt hatte (vermutlich aus Eiversucht oder anderen niederträchtigen Beweggründen). Das Resultat war Folgendes: Der Junge wurde wegen „Verführung Minderjähriger“ für 1,5 Jahre eingesperrt. Das Mädel konnte das Kind nicht mehr alleine durchbringen und gab es zu ihren Eltern und landete danach auf dem Strich, um das Kind versorgen zu können! Ich kann gar nicht beschreiben was für eine innere Wut ich gegen diese falschen Gesetze und gegen diese Menschen habe, welche so eine Tragödie verursachen. Damit meine ich die Gesetzgeber, die Richter und die Denunzianten. Das hätte mir auch passieren können, wenn die Eltern von Raquel oder 2 Jahre später die Eltern von China eingewilligt hätten. Weil ich solche Geschichten schon so häufig in diesem Lande gehört habe, vermute ich, dass dies viele 1000 Male pro Jahr in diesem Lande geschieht.

Ich kann nur wiederholen: 1.Timotheus 4:1: „Lehren der Teufel“ die einen „Schein der Weisheit“ haben Kolosser 2:23.)

Als die Feier zu Ende war und wir wieder bei Tito allein zu Hause waren, fing für Sileni die eigentliche Geburtstagsfeier an. Das offizielle Fest war sozusagen die Pflicht und jetzt kam die Kür. Sileni und Max benutzten Tito als Pferd und saßen auf seinem Rücken, als dieser im Schweinsgalopp auf allen Vieren durch die Wohnung sprang. Das Gequitsche und Gegagger könnt ihr Euch kaum vorstellen. Ich bewundere Tito, wie lange er so etwas durchhält. Er ist ein Energiebündel mit keinem Gramm Fett. Das tägliche Melken von der Hand macht ihn stärker als manch einen größeren Mann mit Krafttraining. Als er dann doch endlich aufgab, setzte sich Max auf Sileni und ritt auf ihr weiter.

Am nächsten Tag gingen wir wieder zum Quellfluss baden. Wie wahr meine Bezeichnung „Quellfluss“ ist, habe ich erst bei diesem Badeausflug entdeckt. Wir badeten diesmal nämlich nicht bei der Brücke, sondern ca. 150 Meter weiter oberhalb des Flusses im Auwald. Israel ritt mit seinem Maultier voran und zeigte uns das idyllische Örtchen. Weil der Quellfluss nach der Brücke eine Kurve macht, konnte ich dieses kleine Paradies vorher nicht sehen. Nur fünf Meter nach dieser Biegung, war der Quellfluss nur noch ein kleiner Bach, ja man könnte sagen, ein Rinnsal.

Israel merkte wie verdutzt ich war und macht mich auf ein Loch im Flussbett unter einer Felskante aufmerksam. Mit großem Druck strömte das Quellwasser hier aus dem Flussboden heraus. Und das schmeckte!!! Natürlich wollte ich gleich mal herunter tauchen. Ich hielt mich an den Felskanten fest und drückte mich ins Quellloch hinein. Lange hält man das nicht aus, dann wurde ich wieder ausgespuckt.

...
Blick ins Buch

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