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E-Book

intuitiv kreativ!

Kreativität und Intuition praktisch und sofort anwendbar

AutorAndreas Künz
VerlagKREATIV-VERLAG®
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783944287010
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,49 EUR
Endlich einmal ein Kreativitätsbuch, das alltagstauglich ist und weder millionenschwere Werbetrailer noch Marsmissionen bemüht. Gleichzeitig werden vielfältige branchenbezogene Beispiele angeführt, die Entwicklungen der nächsten Jahre vorausahnen. Motivation und Spaß, gepaart mit hundert ausgefallenen Grafiken, lassen ein Bilderbuch erahnen. Genauso anschaulich, wie diese visuellen Unterstreichungen, führt Sie der Autor praktisch und nachvollziehbar in das Land der Ideenträume.

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Leseprobe

6 Der Schrei


Unsere Wurzeln fühlen und den Zugang zu ihnen finden

 

In diesem Kapitel möchte ich Sie im Kopf gezielt dorthin bringen, wo Sie einmal vor vielen Jahren waren. Hier lernen Sie, wie man fast im Schlaf kreativ Probleme löst.

 

Entsinnen Sie sich jetzt bitte an Ihre Kindheit. Denken Sie an absolut freudige Situationen. Denken Sie aber auch an welche, die nicht so gut für Sie waren, und denken Sie daran, wie Sie reagierten. War es manchmal ein Schrei? Ein wilder Ausstoß voller Zorn oder voll von Enthusiasmus? Hey – das war eine tolle Situation. Da habe ich mich so sehr gefreut …

 

Denken Sie an diese Momente zurück und besinnen Sie sich auf die Gefühle, die Sie hatten. Sie können ruhig mehrere verschiedene Momente nehmen und diese jetzt in Ihrem Kopf zusammenführen – sie ähneln sich. Ob Zorn oder Freude, Ihr Nerven- und Hormonsystem spielte verrückt und Sie waren außer sich. Außer sich? Nicht ganz bei sich? Ja, klar. Und wenn´s ganz dick kam, haben Sie schon einmal einen Laut von sich gegeben. Einen Laut? Einen richtigen Schrei natürlich! Ja, klar. Denken Sie genau an den Moment des Schreis. Ihre Schädeldecke bebte, Ihr Hals kratzte, Sie bemerkten, wie in Sekundenschnelle Ihr gesamter Körper von Leben durchflossen wurde.

 

Ob Schmerz, Wut, ein Siegesgefühl, frei, glücklich, motiviert und optimistisch oder auch übermütig und überschäumend – lassen Sie es doch einmal wieder wie in Ihrer Kindheit heraus! Schreien Sie es heraus, bis Sie nicht mehr können! Schreien Sie einmal oder dreimal hintereinander – wie Sie wollen, aber suchen Sie vorher einen Ort, an dem Sie niemanden stören. Ein Wald wird sich wohl in Ihrer Nähe befinden. Oder Sie treiben sowieso Sport. Dann nehmen Sie sich für heute vor, schon den kleinsten Teilsieg mit einem Freudenschrei zu feiern. Hier ist es nicht ungewöhnlich. Tun Sie`s nur nicht in Ihrer Badewanne – Ihr Nachbar könnte die Polizei rufen. Aber tun sie es! Hier haben Sie kein mittel- oder gar langfristiges Ziel. Das können Sie sofort umsetzen und Ihre Erfahrung genießen. Denn wir haben kleine wichtige Organe in unserem Körper in Gang gesetzt. Wir haben eben nicht nur unsere linke und rechte Gehirnhälfte (die Funktionserklärungen, die in den meisten Kreativitätsbüchern angeführt werden, sind übrigens nicht korrekt, eignen sich aber toll als Modell), sondern ganz kleine Gehirnareale, die bestimmen, wann wir nicht mehr »Herr unserer Sinne« sind. Nun erfahren wir oft, dass wir das aus Urzeiten noch in uns haben, weil ein Urmensch, wenn er sich plötzlich einem Säbelzahntiger gegenübersah, nicht mehr die Zeit hatte nachzudenken, welche Reaktion die beste sei, sondern in Bruchteilen von Sekunden entscheiden musste, ob Angriff oder Flucht die bessere Variante ist. Die Erklärung mag korrekt sein. Die Schlussfolgerung, dass diese unsere körpereigenen Funktionen heute nicht mehr benötigt würden, unpraktisch, ja vielleicht schädlich seien, ist falsch. Wir haben es lediglich mit veränderten Rahmenbedingungen zu tun.

 

Bestimmte Tagesabläufe können zu negativem Stress führen. Dieser macht uns über kurz oder lang krank. Wir sind integriert in Geschäfts-, Arbeits-, Kultur-, Ernährungs- und Zeitsysteme, die sehr viel komplexer sind, als diejenigen, in denen es ums Überleben und die Fortpflanzung ging. Heute verfolgen wir Strategien im Meeting. Heute machen wir manchmal eine gute Miene zum bösen Spiel. Diese Selbstkontrolle ist nicht immer ganz ehrlich. Das weckt tief in uns Zweifel, denn wir möchten eigentlich im Einklang mit unserem Inneren handeln, und das ist ein Stressfaktor, der unser Leben permanent begleitet. Dazu kommt, dass die Komplexität der Systeme zugenommen hat.

 

Eine schnelle und effektive sowie überaus wirkungsvolle Methode, Stress im Alltag herauszulassen, ist dieser Schrei. Haben Sie schon einmal ein wichtiges und zugleich spannendes Fußballspiel live im Stadion erleben dürfen? Wenn nicht, gehen Sie einfach einmal hin und beobachten Sie nicht nur die Spieler, sondern das Verhalten der Menschen um Sie herum. Waren Sie schon einmal bei einem coolen Rock-Konzert? Achten Sie einfach einmal auf das Publikum.

 

O. k., wir suchen eine praktikable Möglichkeit für uns, bei der wir zumindest keine Eintrittskarte kaufen müssen. Wir sind an diesem wichtigen Zeitpunkt unseres Schreis an einer ganz anderen Stelle angelangt. An einer positiven, die wir für uns nutzen werden.

 

Sie befinden sich also nun an dem Ort Ihrer Wahl, an dem Sie sich gut fühlen, sicher vor Beobachtern oder was Sie sonst noch stören könnte. Übrigens: Wenn Sie es besser finden, in der Öffentlichkeit zu schreien, dann tun Sie es! Die Welt wird weder zusammenbrechen, noch wird man Sie in eine Klapsmühle bringen. Warum? Das Ritual ist zwar aus der Mode gekommen, aber es gehört immerhin noch zum Menschsein. Testen Sie es einfach!

 

Nun konzentrieren Sie sich ganz auf sich selbst, spüren Ihren Atem, Ihren Herzschlag, Ihren ganzen Körper. Spannen Sie ihn an und holen Sie ganz tief Luft und dann platzt es aus Ihnen heraus. Brüllen Sie, juchzen Sie, schmettern Sie dabei Ihre Arme nach oben, trampeln Sie auf der Stelle! Und nun genießen Sie diesen Augenblick. Saugen Sie all Ihre Gefühle in sich auf, damit Sie sich wieder erinnern können. In diesem kurzen Moment sind Sie wirklich ganz auf diesen Schrei und sich selbst fokussiert und nun …

 

… empfangen Sie einfach. Ich schließe gern die Augen und lege meinen Kopf in den Nacken. Meine Füße stelle ich gern etwas auseinander, damit ich stabiler stehe. Ich atme gern tief, lang und ruhig und genieße das Jetzt und sehe vieles an meinem inneren Auge vorbeiziehen. Ohne nachzudenken genieße ich einfach die Ruhe und die zu mir strömenden Bilder und Informationen. Ich denke noch nicht weiter über sie nach, registriere sie aber im Hinterkopf.

 

Sobald ich wieder völlig in die Realität zurückkomme, weiß ich nicht, wie lang dieser Moment war. Ich habe nie auf die Uhr geschaut. Real sicherlich sehr kurz, ist er jedoch für das Empfangen guter Ideen superlang. Versuchen Sie es! Diesen kurzen Moment des Kreativitätsaderöffnens sollten Sie sich gönnen. Schlagen Sie also jetzt Ihr Buch zu und versuchen Sie es einmal!

 

Verzagen Sie nicht, wenn`s nicht gleich beim ersten Mal klappt. Wie schon bemerkt, haben Sie es ja vielleicht Jahrzehnte lang nicht getan. Fühlen Sie sich an Ihrem gewählten Ort jedoch unbehaglich, suchen Sie sich einen anderen. Sind Sie aber bereits an einem ruhigen Ort und fühlen sich nur beobachtet oder unwohl, dann bedenken Sie, dass dieses Gefühl in Ihrem Kopf entsteht. Genau dort können Sie es auch aufsuchen, hinterfragen und über Bord werfen. Denken Sie daran – wir sind die einzige Spezies auf dieser Welt, die das kann. Sie gehören dazu. Sie können es also selbst. Tun Sie es eigenständig, denn Sie sind Ihr bester Berater.

 

Alternativ können Sie – falls Sie sich beobachtet fühlen, sich einfach nicht darum scheren. Es kann Ihnen egal sein, was andere Leute denken. Aber kommen wir zurück zu unserem Erfahrungsaugenblick. Wichtig ist, dass Sie diesen Moment in Ihrem Kopf festmachen. Nach einiger Zeit wird das Bild davon verschwimmen und Sie werden wieder einmal in Ihren Keller oder in den Wald gehen müssen. Aber zum Glück vergessen wir solche Gefühle so schnell nicht. Das hier nun ist ein Teil unseres Zauberpulvers, mit dem wir Ideen generieren werden. Heben Sie sich die Erinnerung gut auf und erneuern Sie diese bei Bedarf. Egal, ob Sie Ihre Mittagspause nutzen, um einmal zu schreien, oder bei der Autofahrt zur Arbeit – arbeiten Sie Ihren Tag ruhig und gelassen ab, erinnern Sie sich gern hin und wieder an diesen Moment und schmunzeln Sie über sich selbst, während Sie stolz auf Ihr Selbstvertrauen und Ihren Mut sind.

 

Warum keinen Sport treiben oder doch besser zum Konzert fahren? Weil Sie allein viel stärker auf sich fokussiert sind. Dieser Moment gehört ganz und gar Ihnen. Er ist schnell zu erreichen und höchst effektiv. Wiederholen Sie diesen Lebenskick, so bewirkt allein schon der Gedanke daran, schnell mal wieder ins Grüne zu stürzen, Wunder.

 

 

Diese Erfahrung hilft Ihnen, zukünftig einfach spontan aus dem Alltag zu schlüpfen. Noch dazu, wenn Sie sie mit in Ihre Träume nehmen werden. Diese Verbindung ist überaus effektiv, um Ideen zu generieren. Sie können hier gezielt positive und zielgerichtete Gedanken verstärken und negative einfach verkleinern und hinter sich lassen. Denn wir nutzen wieder etwas ganz Natürliches – unseren Schlaf. Genauer unsere Einschlafphase. Nur diese interessiert uns für den folgenden Vorgang. Ich muss Ihnen die anderen Phasen, die Funktionen etc. nicht erklären, denn wir wollen keine Schlafwissenschaftler werden, sondern Ideen generieren und unseren Kreativitätsmuskel aufbauen. Wir legen uns also wie gewohnt zu ungefähr der Zeit ins Bett, die aus unserer Erfahrung heraus ideal ist und unserem natürlichen Tagesrhythmus entspricht. Versuchen Sie bitte nicht, nach einem lustigen langen Abend unter Alkoholeinfluss Ideen zu generieren.

 

Nach einer kurzen Ruhezeit finden wir uns in der Alphaphase wieder. Es ist die Schlafphase, in der wir noch bewusst unsere Umgebung wahrnehmen und noch klar denken. Gleiten wir weiter hin zu unserem Traumschlaf, betreten wir die Schwelle ins große Unbewusste.

 

Wichtig! Nutzen Sie Ihren natürlichen Raum (die Zeitspanne zwischen Alpha- und erster REM-Phase*),...

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