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Verkehrsmittelwahl im Güterverkehr

Eine Analyse ordnungs- und preispolitischer Maßnahmen

AutorGeorg Bühler
VerlagPhysica-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl264 Seiten
ISBN9783790817546
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,99 EUR

Eine Breitenbefragung klärt hier das Entscheidungsverhalten bezüglich der Verkehrsmittelwahl im Güterverkehr. Die stark steigende Transportnachfrage verursacht externe Kosten in erheblichem Umfang. Verkehrspolitik muss diese Mehrnachfrage möglichst umweltverträglich gestalten. EU und Bundesregierung streben die Verkehrsverlagerung von der Straße auf alternative Verkehrsträger an. Diese Arbeit analysiert, welche Determinanten ausschlaggebend sind.

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Leseprobe
4 Das diskrete Entscheidungsmodell zur Bestimmung der Güterverkehrsmittelwahl (S. 67-68)

4.1 Überblick über Modal-Split-Modelle
4.1.1 Klassifizierung verschiedener Modellansätze


Zur Analyse der Verkehrsmittelwahl liegt eine Vielzahl an Modellansätzen vor. Bevor das in Kapitel 5 zu schätzende diskrete Entscheidungsmodell dargestellt wird, soll ein kurzer Überblick über die Klasse der Verkehrsmittelwahlmodelle gegeben werden. In bisherigen Arbeiten finden sich unterschiedliche Klassifizierungsansätze dieser Modelle. Dabei verschwimmt jedoch oft die Trennung zwischen den methodischen Ansätzen einerseits und den zur Quantifizierung des Modal Split erforderlichen Daten andererseits. Zu nennen sind etwa die Arbeiten von Langdon, Knapp oder von Small und Winston.

In einem ersten Schritt empfiehlt sich eine Kategorisierung der Modellansätze bezüglich der wissenschaftlichen Disziplinen, denen die Modelle zugeordnet werden können. In der verkehrswissenschaftlichen Forschung unterscheidet man dabei insbesondere ökonomische und ingenieurswissenschaftliche Modelle. Während ingenieurswissenschaftliche Modelle in dieser Arbeit ausgeblendet werden, erfolgt bei den ökonomischen Modellen eine detailliertere Kategorisierung. Die Basis aller ökonomischen Modelle zur Schätzung der Verkehrsnachfrage und des Modal Split ist das so genannte Vier-Stufen-Modell.184 Zur Beschreibung der Gesamtverkehrsnachfrage müssen die Verkehrsentstehung, die Verkehrsverteilung, die Verkehrsmittelwahl und die Streckenwahl untersucht werden. Die „Modal-Split-Modelle" im engeren Sinne richten sich demnach ausschließlich auf die dritte Bestimmungsgröße des Vier-Stufen-Modells. Neben den Ansätzen, die die Verkehrsmittelanteile direkt bestimmen, existieren auch Modelle, die über die Berechnung der modalen Verkehrsnachfrage zum Modal Split gelangen. Deshalb wird in dieser Arbeit eine weitere Definition des Begriffs „Modal-Split-Modell" gewählt.

Im zweiten Schritt der Klassifizierung erfolgt die Aufteilung ökonomischer Modelle nach deren verhaltenstheoretischer Fundierung. Nicht verhaltenstheoretische Modelle versuchen über mehr oder weniger plausible Ad-hoc-Annahmen die Nachfrage nach den einzelnen Verkehrsmitteln abzubilden. Die Entscheidung zur Aufnahme einer Variablen in das Modell hängt oft nur davon ab, ob sie zur Abbildung einer politischen Maßnahme und deren Wirkung auf den Modal Split erforderlich ist. In verhaltenstheoretischen Modellen basiert das Nachfrageverhalten der Verkehrsmittelnutzer hingegen auf ökonomischen Prinzipien wie der Kostenminimierung, der Gewinn- oder der Nutzenmaximierung. Die verhaltenstheoretisch geleiteten Ansätze lassen sich weiter nach zwei Kriterien einteilen. Zum einen werden die Modelle in Wahl- und Nachfragemodelle unterschieden. Zum anderen erfolgt eine Unterteilung in deterministische und probabilistische Modelle.188 Während Nachfragemodelle ausschließlich als deterministische Modelle vorliegen, treten Wahlmodelle sowohl als probabilistische Modelle als auch als deterministische Modelle auf.

Soll der Modal Split mit Hilfe der verschiedenen Modelle bestimmt werden, so können je nach Fragestellung unterschiedliche Datensätze Anwendung finden. Sind die Auswirkungen einer (verkehrs-)politischen Maßnahme auf das unternehmerische Verkehrsmittelwahlverhalten zu untersuchen, so ist die Nutzung einer auf Individualdaten basierenden Datenquelle erforderlich. Soll hingegen untersucht werden, welche Wirtschaftssektoren des produzierenden oder verarbeitenden Gewerbes beispielsweise durch eine preispolitische Maßnahme im Straßengüterverkehr besonders betroffen sind oder wie sich diese Maßnahme auf das Wirtschaftswachstum oder die Umweltbelastungen durch den gesamten Verkehrssektor auswirkt, so ist eine aggregiertere Betrachtungsweise oft ausreichend.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis7
1 Einleitung10
1.1 Problemstellung und Zielsetzung10
1.2 Aufbau und Gang der Arbeit12
2 Die Güterverkehrswirtschaft14
2.1 Historische und prognostizierte Entwicklungen des Güterverkehrsmarktes14
2.2 Volkswirtschaftliche und verkehrspolitische Implikationen des Güterverkehrs19
2.3 Konzepte für eine zukunftsfähige Güterverkehrspolitik25
2.4 Historische Entwicklung der Indikatoren des Güterverkehrs38
2.5 Schlussfolgerungen für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik41
2.6 Fazit44
3 Die Verkehrsmittelwahl im Güterverkehr45
3.1 Entscheidungsträger der Verkehrsmittelwahl45
3.2 Alternative Konzepte zur Durchführung von Güterverkehren58
3.3 Determinanten der Verkehrsmittelwahl66
3.4 Fazit72
4 Das diskrete Entscheidungsmodell zur Bestimmung der Güterverkehrsmittelwahl74
4.1 Überblick über Modal-Split-Modelle74
4.2 Das Konzept diskreter Entscheidungsmodelle83
4.3 Revealed oder Stated Preferences – Methoden zur Datengewinnung92
4.4 Fazit97
5 Empirische Untersuchung zur Verkehrsmittelwahl im Güterverkehr99
5.1 Einbettung der Arbeit in bisherige Forschungsaktivitäten99
5.2 Untersuchungsdesign101
5.3 Ergebnisse der Befragung110
6 Ökonometrische Analyse der Verkehrsmittelwahl181
6.1 Datensatz für die ökonometrische Analyse der Verkehrsmittelwahl181
6.2 Variablen der Verkehrsmittelwahlanalyse182
6.3 Modellspezifikation190
6.4 Ergebnisse der ökonometrischen Analyse zur Verkehrsmittelwahl193
6.5 Bewertung ausgewählter Politikmaßnahmen212
7 Schlussbemerkungen219
Anhang222
Abbildungsverzeichnis250
Tabellenverzeichnis251
Abkürzungsverzeichnis254
Literaturverzeichnis256

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