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Ernährungsratgeber Niereninsuffizienz und Dialyse

Genießen erlaubt

AutorChristiane Weißenberger, Sven-David Müller
VerlagSchlütersche
Erscheinungsjahr2020
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783842687776
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
ist für chronisch Nierenkranke ein unverzichtbarer Bestandteil der Behandlung. Es ist belegt, dass eine entsprechende Diät die Nierenfunktion bei nachlassender Aktivität verbessern kann und sich damit der Beginn der Dialysetherapie oft um Jahre hinauszögern lässt. Der Spagat zwischen nierenentlastendem und geschmackvollem Essen fällt vielen Patienten jedoch schwer. Dieses Buch zeigt anschaulich, wie die Umsetzung einer nierengesunden Ernährung in die Praxis gelingt. Sie erhalten einen Überblick über die verschiedenen Krankheitsbilder und die Behandlungsmöglichkeiten bei chronischen Nierenerkrankungen. Viele individuelle Empfehlungen begleiten Sie bei Ihrer Ernährungsumstellung. Und 50 Rezepte, die der ganzen Familie schmecken, beweisen, dass Ernährungstherapie und Genuss keineswegs im Widerspruch stehen müssen. - Alle wichtigen Ernährungsregeln bei Niereninsuffizienz und Dialyse - Mit Musterplänen und Spezialtabellen - 70 neue Rezepte - köstlich essen bei Niereninsuffizienz und Dialyse - Alle Rezepte mit Angabe von Kalorien, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß sowie BEs, Natrium, Phosphat, Kalium und Purinen pro Portion

Diätassistent Sven-David Müller, Bestseller-Autor zahlreicher Ernährungsratgeber, ist Träger des Bundesverdienstkreuzes. Er erhielt diese Auszeichnung für seine besonderen Verdienste um die Volksgesundheit, insbesondere im Bereich Ernährungsaufklärung. Seine Ernährungsratgeber sind in dreizehn Sprachen erschienen und haben eine Gesamtauflage von rund 5 Millionen Exemplaren. Christiane Weißenberger arbeitet als Diät- und Diabetesassistentin in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis in Würzburg. Zusammen mit Sven-David Müller hat die Rezept-Expertin bereits zahlreiche Ernährungsratgeber veröffentlicht.

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Leseprobe

UNSERE NIEREN – DAS MÜSSEN SIE WISSEN


Die Nieren dienen unserem Körper vor allem als Filterorgan. Außerdem werden dort lebenswichtige Hormone produziert. Mit nur einer Niere können wir in aller Regel gut leben; fällt aber die Funktion beider Nieren aus, kann unser Körper diesen Funktionsverlust nicht ausgleichen und es besteht im schlimmsten Fall Lebensgefahr. Um die Auswirkungen einer Nierenfunktionsstörung besser verstehen zu können, sollten Sie über Aufbau und Aufgaben dieser wichtigen Organe Bescheid wissen.

Aufbau und Aufgaben der Nieren


Die beiden Nieren des Menschen sind paarig angelegte Organe; sie liegen beidseits der Wirbelsäule unter dem Zwerchfell im Retroperitoneum, das ist der Bereich, der hinter dem Bauchfell liegt. Sie sind ca. 10 bis 12 cm lang und 5 bis 6 cm breit. Die einzelne Niere besteht aus 6 bis 9 gleichartigen Einheiten, den so genannten Nierenlappen (Lobi renales), die man in Nierenmark (Medulla renalis) und Nierenrinde (Cortex renalis) gliedert.

 

Die Nieren sind bohnenförmig und durch ihre starke Durchblutung braunrot gefärbt.

Nieren bestehen aus einem arteriellen Gefäßbaum, an dessen filigranen Endästen ungefähr eine Million Nierenkörperchen hängen – ähnlich Äpfeln in einem Apfelbaum. Die Kapillarknäuel dieser Nierenkörperchen (auch Glomeruli genannt) filtern das Blut. Die Funktionsweise der Nieren ähnelt einer Kläranlage. Pro Tag pumpt das Herz ca. 2000 Liter Blut in diesen Gefäßbaum der Nieren und über die Nierenkörperchen werden hieraus ca. 150 Liter einer Klärflüssigkeit abgepresst. Diese nennt man Primärharn. In diesem Filtrat befinden sich die harnpflichtigen Substanzen. Wichtige Stoffe wie Vitamine und Eiweißpartikel werden dagegen im Filter der Nierenkörperchen zurückgehalten. Um einen hohen Flüssigkeitsverlust zu vermeiden, wird dieser Primärharn im den Nierenkörperchen nachgeschalteten Tubulusapparat zum Sekundärharn (= Urin) konzentriert. Der Tubulusapparat besteht aus einem Kanalsystem, in welchem dem Primärharn ein Großteil des Wassers und der gefilterten Elektrolyte entzogen und dem Kreislauf zurückgegeben werden. Die tägliche Urinmenge von ca. 1,5 Litern entspricht somit dem um den Faktor 100 konzentrierten Primärharn.

Querschnitt durch eine menschliche Niere

 

Pro Tag pumpt das Herz ca. 2000 Liter Blut in diesen Gefäßbaum der Nieren.

Aus den Kelchen im Nierenmark gelangt der Harn ins Nierenbecken und fließt dann über den Harnleiter in die Blase und schließlich von der Blase über die Harnröhre nach außen.

Wichtige Funktionen der Nieren

Die Nieren sind für uns Menschen lebenswichtige Organe, ihre Funktion kann durch keine Technik vollständig ersetzt werden. Ihre Aufgaben sind vielfältig:

 

Eine Niere wiegt beim Erwachsenen 120–200 g.

Sie dienen dem Körper als Klärwerk für Abfallprodukte des Stoffwechsels, einschließlich von Medikamentenresten.

Sie sorgen für die Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Wasserhaushalts.

Sie kontrollieren das Säure-Basen-Gleichgewicht.

Sie regulieren den Gehalt an den im Blut gelösten Elektrolyten Natrium und Kalium.

Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Blutdruckregulation.

Sie sind an der Bildung von aktivem Vitamin D3 beteiligt und somit in die Kontrolle des Mineralstoffwechsels des Knochens eingebunden.

Durch die Produktion des Hormons Erythropoeitin regulieren die Nieren auch die Blutbildung im Knochenmark.

Was sind harnpflichtige Substanzen?

Im Stoffwechsel des menschlichen Körpers fallen ständig Produkte an, die nicht mehr weiter verwertet werden können. Neben der Leber sind die Nieren für viele Stoffwechselendprodukte das wichtigste Hauptausscheidungsorgan. Stoffe, die über die Niere mit dem Harn ausgeschieden werden, werden als harnpflichtige Substanzen bezeichnet. Kommt es zu Störungen bei der Ausscheidung von harnpflichtigen Substanzen, so steigt deren Konzentration im Körper in unterschiedlichem Ausmaß an. Harnpflichtige Substanzen sind:

Harnstoff: Stoffwechselendprodukt der Eiweiße

Kreatinin: Stoffwechselendprodukt der Muskulatur

Harnsäure: Stoffwechselendprodukt der Purine (Purine sind Eiweißbestandteile, die im Körper zu Harnsäure umgewandelt und über die Nieren ausgeschieden werden. Ist die Harnsäurekonzentration im Blut zu hoch, kommt es zu Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken, die wiederum zu Zellverletzungen und damit zu Gicht führen.)

 

Purine sind stickstoffhaltige Zellbestandteile und kommen vermehrt in tierischen Lebensmitteln vor.

Was bedeutet Niereninsuffizienz?


Von Niereninsuffizienz spricht man, wenn die Nieren ihre Funktionen verlieren.

In diesem Fall kommt es zu einer Retention zahlreicher harnpflichtiger Substanzen im Blut. Die mangelhafte Ausscheidung saurer Stoffwechselendprodukte führt zu einer Übersäuerung des Körpers, metabolische Azidose genannt. Die Nieren können die Regulation des Elektrolyt-Haushaltes nicht mehr zuverlässig gewährleisten. Bei starkem Anstieg der Kaliumkonzentration im Blut (Hyperkaliämie) droht ein Herzstillstand. Der Nierenfunktionsverlust beeinträchtigt auch die adäquate Ausscheidung von Salz und getrunkener Flüssigkeiten. Hieraus entstehen Wasseransammlungen im Körper, die sich in leichteren Fällen durch Schwellungen der Beine bemerkbar machen, in schweren Fällen kommt es zu einem Lungenödem.

Darüber hinaus sind typische Begleiterkrankungen bei chronischer Nierenschwäche die Entwicklung einer Blutarmut (renale Anämie), die durch die mangelhafte Bildung von Erythropoeitin verursacht wird und eine Knochenmineralisationsstörung (renale Osteopathie), ausgelöst durch die mangelhafte Ausscheidung von Phosphat und einen gestörten Vitamin-D-Stoffwechsel.

 

Im medizinischen Zusammenhang bedeutet Retention die Rückhaltung bestimmter Stoffe oder Flüssigkeiten.

Formen und Ursachen von Niereninsuffizienz

Man unterscheidet ein akutes Nierenversagen von einem chronischen Nierenversagen.

Das akute Nierenversagen tritt rasch auf und ist meist Folge einer plötzlichen Mangeldurchblutung der Nieren, wie sie im Rahmen eines schweren Blutverlustes (z. B. nach Unfall oder schweren Operationen) und im Rahmen eines Kreislaufschocks (z. B. nach Herzinfarkt oder bei Blutvergiftung) auftreten kann. Eine akute Schädigung der Nierenkörperchen und des Tubulusapparates der Nieren kann auch durch bakterielle und virale Infektionen (z. B. Hantavirusinfektion) und Toxine verursacht werden (z. B. Bakteriengifte, Röntgenkontrastmittel und zu hoch dosierte Schmerzmedikamente).

Das chronische Nierenversagen ist gekennzeichnet durch einen schleichenden langsamen kontinuierlichen Nierenfunktionsverlust.

In unserer Wohlstandsgesellschaft sind langjähriger Bluthochdruck (hypertensive Nephropathie) und Diabetes (diabetische Nephropathie) die häufigsten Ursachen für eine chronische Schädigung der Nierengefäße und der Nierenkörperchen. Chronisch verlaufen meistens auch autoimmunologisch bedingte Entzündungen der Nierenkörperchen (Glomerulonephritiden). Die regelmäßige Einnahme von Schmerzmedikamenten kann über eine Schädigung des im Nierenmark gelegenen Tubulusapparates ebenfalls zu einem chronischen Nierenversagen führen (Analgetikanephropathie). Zu nennen sind dann noch angeborene Nierenerkrankungen wie die schwammartige Zersetzung der Nieren durch flüssigkeitsgefüllte Bläschen (polyzystische Nierendegeneration).

 

Langjähriger Bluthochdruck und Diabetes sind die häufigsten Ursachen für eine chronische Schädigung der Nieren.

Die Prognose des akuten Nierenversagens ist meist abhängig von der verursachenden Grunderkrankung. Das Sterblichkeitsrisiko von Patienten mit akutem Nierenversagen ist hoch. Bei erfolgreicher Behandlung kann sich die Nierenfunktion von einem akuten Nierenversagen aber vollständig erholen.

Im Gegensatz hierzu verschlechtert sich die Nierenfunktion bei chronischer Niereninsuffizienz kontinuierlich. Manche chronischen Nierenerkrankungen führen erst nach 20 bis 30 Jahren zu einer Dialysepflichtigkeit der betroffenen Patienten.

Diagnose der Niereninsuffizienz

Frühe Symptome von Nierenerkrankungen sind Verfärbungen und...

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