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E-Book

Geschlechterunterschiede in der Bildungswahl

VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl203 Seiten
ISBN9783531911298
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Die Studie analysiert das Phänomen einer zunehmenden schulischen 'Benachteiligung' von Jungen. Zwei Fragen stehen dabei im Vordergrund: In welchem Umfang und zu welchem Zeitpunkt der Schullaufbahn kommt es zu einer geschlechtsspezifischen Benachteiligung und was sind die Ursachen?


Dr. Johann Bacher ist Professor am Institut für Soziologie der Johannes Kepler Universität Linz.
Dr. Martina Beham ist am Institut für Soziologie der Johannes Kepler Universität Linz tätig.
Dr. Norbert Lachmayr ist Projektleiter am Österreichischen Institut für Berufsbildungsforschung in Wien.

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Leseprobe
5 Untersuchungsdesign und methodisches Vorgehen (S. 68-69)

Johann Bacher / Norbert Lachmayr

5.1 Datenbasis

Als Datenbasis werden die Daten der öibf-Studie „Soziale Situation beim Bildungszugang" (Schlögl/Lachmayr, 2004a, b) verwendet. Die Datenerhebung der öibf-Studie wurde von Oktober bis November 2003 durchgeführt. Das Ziel war die Untersuchung der Ursachen und Motive von Bildungswegentscheidungen. Befragt wurden SchülerInnen in Klassen unmittelbar vor oder nach einer Bildungsentscheidung im österreichischen Schulsystem (siehe Abbildung 9):

Die SchülerInnen befanden sich in der 4. Klasse Volksschule, in der 1. oder 4. Klasse Hauptschule (HS), in der 1., 5. oder 8. Klasse AHS, in der 1. oder 5. Klasse BHS oder in der 1. Klasse BMS, Polytechnikum oder Berufsschule. In jeder Schulform und jeder Schulstufe war die Befragung von 5 Klassen geplant. Die Stichprobenziehung erfolgte geschichtet nach Schulform, Schulstufe und Region. Fünf Regionen (West, Ost, Süd, Nord, Wien) mit insgesamt 15 Unterregionen (Zusammenfassung von politischen Bezirken) wurden gebildet. Insgesamt gab es 180 Schichten (=12 Schultypen/Schulstufen x 15 Unterregionen).

In jeder Schicht wurde per Zufallsauswahl eine Schule gezogen. Innerhalb der jeweiligen Schule erfolgte die Auswahl der Schulklasse wiederum per Zufallsprinzip. Grundsätzlich wurden nur eine bis maximal zwei Klassen pro Schule befragt, um den Klumpeneffekt zu reduzieren. Bezüglich des Geschlechts ist dies leider nur partiell gelungen. Es treten starke Klumpeneffekte auf, die die Genauigkeit z. T. drastisch reduzieren.

So z.B. beträgt die effektive Stichprobengröße für das Geschlecht für die Sekundarstufe II nur 127 (siehe Übersicht 5). In der 1. Klasse AHS wurde zusätzlich im Nahbereich je eine HS erfasst, um direkte (Paar-)Vergleiche unter Ausschluss der unterschiedlichen regionalen Erreichbarkeit durchführen zu können. Um ausreichend Fallzahlen zu erreichen, wurden hier jeweils zwei Klassen in der ersten Klasse AHS und HS erhoben. Ansonsten wurden nur vereinzelt auch in der BS (jedoch für getrennte Fachrichtungen) zwei Klassen pro Schulstandort erfasst. In der letzten Klasse der Volksschule und in der ersten Klasse der HS und der AHS wurden nur die Eltern befragt, in den höheren Klassen die Eltern und die Jugendlichen. Die Verteilung der Fragebögen erfolgte über die SchulleiterInnen und Klassenvorstände der ausgewählten Klassen.

Die Klassenvorstände wurden gebeten, den SchülerInnen den Schülerfragebogen zur Beantwortung vorzulegen und den Elternfragebogen mit der Bitte auszuhändigen, den ausgefüllten Elternfragebogen wieder mitzubringen. Der Abgabezeitraum konnte von den Klassenvorständen festgelegt werden. Zur Zusicherung der Anonymität wurde dem Elternfragebogen ein Kuvert beigefügt und die Eltern wurden ersucht, den Fragebogen verschlossen zu retournieren.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
1 Vorwort6
1.1 Vorwort der HerausgeberInnen6
1.2 Vorwort der AK Wien7
2 Einleitung9
3 Bestandsaufnahme14
3.1 Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Bildungsbeteiligung14
3.2 Interventionsmaßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit von Mädchen und Jungen28
3.3 Zusammenfassung36
4 Theoretische Vorüberlegungen und Hintergrundinformationen40
4.1 Theoretisches Ausgangsmodell40
4.2 Exemplarische Auswahl empirischer Befunde zur Bildungsungleichheit51
4.3 Geschlechtsspezifische Bildungspartizipation und Schulleistungen aus entwicklungskriminologischer Perspektive56
4.4 Doing-Gender-Prozesse in der Schule und ihre Bedeutung für Schulleistungen und Interessen sowie Verhaltensweisen59
5 Untersuchungsdesign und methodisches Vorgehen67
5.1 Datenbasis67
5.2 Stichprobenmerkmale73
5.3 Methodisches Vorgehen78
6 Empirischer Teil84
6.1 Übergang in die Sekundarstufe I84
6.2 Situation vor der Sekundarstufe II107
6.3 Übergang in die Sekundarstufe II126
6.4 Ergänzende Befunde139
7 Zusammenfassung und Resümee148
8 Anhang155

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