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Backlog Grooming
Im Rahmen des Vorgehensmodells Scrum gibt es keine Vorgabe, wie eine gute Pflege des Product Backlogs sichergestellt wird. Als ein Best Practice haben sich Backlog Grooming-Workshops herausgestellt. Dies kann einfach mit Backlogpflege übersetzt werden. Dieser Workshop wird teilweise auch als „Scrum Product Backlog Grooming“ bezeichnet, obwohl er nicht Bestandteil des „offiziellen“ Scrum-Vorgehensmodells ist.
Ziel des Workshops ist die Erschaffung eines gut gewarteten Product Backlogs. Die Anforderungen sollen soweit vorbereitet werden, dass sie in einem Sprint Planungsmeeting problemlos eingeplant werden können.
Elemente des Backlog Groomings:
Hinzufügen von User Stories und Epics.
Herunterbrechen/Zerkleinern (Konkretisieren) von Epics und Stories.
Ggf. entfernen überflüssiger/ersetzter Stories.
Beschätzung von Stories.
Beispielhafter Ablauf eines Backlog Groomings
Der Product Owner bringt eine Reihe von Backlog Items (Anforderungen, Fehler, Aufgaben) ein, die in der nächsten Zeit realisiert werden sollen. Auch andere Teammitglieder bringen Items ein. Dies kann in der Form erfolgen, dass der Product Owner diese in priorisierter Reihenfolge auf einem Stapel vorlegt.
Nach und nach werden die Anforderungen von den Teammitgliedern gezogen und mit dem Team besprochen. Es werden Lösungsvorschläge erarbeitet und besprochen. Es wird über die Granularität der User Story gesprochen: „Ist sie soweit unterteilt und definiert, dass sie für eine Umsetzung eingeplant werden kann? Ist sie ready?“ (siehe dazu die Definition of Ready). Ist eine Anforderung fertig besprochen, wird eine Beschätzung durchgeführt.
Ergebnis sind letztlich Backlog Items, die wohldefiniert, mit dem Team besprochen und geschätzt sind.
Teilnehmer des Backlog Groomings
Wird mit Scrum gearbeitet, sollten das Team, der Product Owner und der ScrumMaster teilnehmen. Wird mit Kanban gearbeitet, auf jeden Fall das Team und der Board-Owner.
Tipps für Backlog Grooming Workshops
Die Integration aller Beteiligten sorgt für interdisziplinäre, aus verschiedenen Gesichtspunkten „durchdachte“ Lösungen.
Ein fester Termin vereinfacht die Organisation und stellt sicher, dass das Meeting nicht vergessen geht.
Das Backlog Grooming klingt zunächst nach einem zusätzlichen Termin und damit zusätzlicher Belastung für das Team. Durch die gute Vorbereitung des Backlogs kann somit aber viel Zeit beim Sprint Planning Meeting und bei der Besprechung von Anforderungen gespart werden.
Backsourcing
Übertragung von vorher durch einen Outsourcing-Geber erbrachten Leistungen an einen internen Dienstleister (z. B. die interne IT-Abteilung).
Bedarf
(engl.: requirement) Übertragung von vorher durch einen Outsourcing-Geber erbrachten Leistungen an einen internen Dienstleister (z. B. die interne IT-Abteilung).
Bedürfnis
(engl.: need) Wunsch, Notwendigkeit oder Bereitschaft zur Beseitigung eines Mangels
Begriff
(engl.: concept) Wissenseinheit der Merkmale für ein Objekt, die durch einen Namen (Bezeichner) oder die Vorstellung einer Person darüber kommunizierbar wird; die Merkmale umfassen das Wissen, das über das Objekt existiert. Begriffe werden definiert.
Begriffssystem
(engl.: system of concepts) Gesamtheit der Fachwörter, Fachausdrücke, Fachbegriffe oder Terme (von lat. terminus technicus) einer Wissenschaft, eines Fachs oder eines Wissenschaftsbereichs.
Benutzerforschung
(engl.: user research) Forschungsrichtung der Wirtschaftsinformatik, welche die Erklärung des Benutzersystems zum Gegenstand hat und die auf Grundlage der Erklärungen bestrebt ist, eine den Anforderungen der Benutzer entsprechende Gestaltung des Benutzersystems zu ermöglichen.
Benutzungsschnittstelle
(engl.: usage interface) Hardware und Software, mit denen Kommunikation zwischen Menschen und Techniksystemen stattfindet.
Beobachtung
Woher weiß ein Akteur, was «Wirklichkeit» ist – was also in seiner Umwelt real stattfindet? Der Akteur kann zwar über seine Sensoren die Außenwelt beobachten. Beobachtung ist aber immer abhängig von den verfüg-baren Unterscheidungskategorien. Wer keine Sinneszellen für Farbe besitzt, für den besteht die Welt nur aus Grautönen. Was nicht erkannt und unterschieden werden kann, wird zum «blinden Fleck». Die Wahrnehmungs-psychologie kennt zahlreiche solche verzerrende Effekte (Biases). Zur Identifizierung von komplexeren Objekten und Prozessen ist meist Vorwissen und konzeptuelles Wissen notwendig, daher gibt es kaum «objektive», Beobachter-neutrale Beobachtung. Selten können wir alle für uns relevanten Aspekte der Umwelt selbst beobachten, wir beobachten daher Beobachter. Manchmal erkennen wir deren blinden Fleck. In Führungs- und Beratungs-gesprächen kann durch die Verwendung gezielter Fragen das Gegenüber dazu angeregt werden, eine Situation aus einer anderen Position oder mit alternativen Unter-scheidungskategorien zu betrachten.(→ von Foerster; Watzlawick; Maturana; Varela; Luhmann)
Besichtigungsanalyse
(engl.: inspection analysis) Form der Istzustandserfassung, deren Zweck durch bloßes Besichtigen erreicht werden kann; ihre Ergebnisse werden meist zur Vorbereitung einer tiefer gehenden Analyse verwendet.
Bestandsmanagement
(engl.: asset management; inventory management)
- systematischer Einsatz von Methoden und Werkzeugen mit dem Ziel der Wertsteigerung von Vermögensgegenständen.
- Erfassung und bewusste Verwendung der im Unternehmen vorhandenen IT-Ressourcen (insbesondere Betriebsmittel).
Best Practice
Der Begriff Best Practice, ursprünglich aus der angloamerikanischen Betriebswirtschaftslehre, bezeichnet die bestmögliche (bereits erprobte) Methode oder Maßnahme zur Durchführung von etwas.
Betriebsmittel
(engl.: production facility) zur Abarbeitung eines Auftrags zur Verfügung stehende Hardware und Software sowie Personal und andere Hilfsmittel.
Betriebsvergleich
(engl.: comparison of organizations) systematische Gegenüberstellung von Kennzahlen eines Unternehmens und denen anderer, vergleichbarer Unternehmen, um Informationen über die relative Stellung des Unter-nehmens zu gewinnen.
Beziehungszahl
(engl.: relative figure) Verhältniszahl, die zwei unterschiedliche, aber in einem Sinnzusammenhang stehende Zahlen in Beziehung setzt.
Big-Bang
Ein Vorhaben im Modus „Big-bang“ umzusetzen bedeutet zu einem Zeitpunkt alle Änderungen gleichzeitig durchzuführen, anstatt beispielsweise iterativ einzelne Schritte umzusetzen und danach die jeweils nächsten. Bigbang ist tendenziell eher unagil, da es das Lernen aus Erfahrungen nicht ermöglicht, aber manchmal ist solch ein Vorgehen unvermeidlich.
Bleisure
Arbeit und Freizeit verschmelzen zunehmend, von der Digitalisierung beflügelt. Wir sind überall erreichbar, ob wir wollen oder nicht, checken eMails im Bett und am Strand, machen Team Calls im Wohnzimmer und Skype-Interviews auf der Terrasse. Bleisure ist gleichzeitig Fluch und Chance: wir können unser Leben selbstbestimmter gestalten, müssen aber aufpassen, uns nicht zum Spielball von allzu übergriffigen Vorgesetzten machen zu lassen. Daher: regelmäßiges Digital Detox und ab in die Natur.
Blocks List
Vom ScrumMaster gepflegte, täglich aktualisierte Liste von Projekt-Hemmnissen (Impediments), blockierenden Faktoren und ausstehenden, das Projekt betreffenden Entscheidungen.
Bottom-up
Eine Entscheidung betrifft in der Regel Mitarbeiter auf verschiedenen Hierarchiestufen des Unternehmens. Wenn sie von denen getroffen wird, die hierbei auf den eher niedrigen Hierarchiestufen stehen, wird sie als bottom-up bezeichnet. Vorgehensweise bei Analyse, Entwurf, Testen usw., bei der mit den Systemteilen begonnen wird, die sich auf der untersten Ebene des hierarchisch gegliederten Systems befinden. Im Gegensatz dazu: Top-down-Ansatz.
BPEL
Business Process Execution Language, Kurzform für WS-BPEL
BPML
Business Process Modeling Language
BPMN
Business Process Modeling Notation
BPR
Business Process Reengineering
Brooks’sches Gesetz
(engl.: Brook’s law) Erfahrungsgrundsatz, nach dem das Hinzuziehen weiterer Bearbeiter zu einem in Terminnot geratenen Projekt dieses noch mehr verzögert. (Adding manpower to a late project makes it later.)
BSC
Balanced Scorecard; ein kennzahlenbasiertes Führungsinstrument
BSI
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (Deutschland).
Burndown Chart
Grafik, die den Projektfortschritt eines Produktes, Sprints oder Releases in einer Kurve visualisiert. Die Kurve gibt...