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Blockchain 2.0 - einfach erklärt - mehr als nur Bitcoin

Gefahren und Möglichkeiten aller 100 innovativsten Anwendungen durch Dezentralisierung, Smart Contracts, Tokenisierung und Co. einfach erklärt

AutorJulian Hosp
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl200 Seiten
ISBN9783960922919
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Was wäre, wenn deine Daten absolut sicher und unhackbar gespeichert werden könnten? Mittlerweile sind »Bitcoin« und »Kryptowährungen« in aller Munde - doch hinter dem Begriff Blockchain steckt weitaus mehr. So sind Datenschutz, Tokenisierung, Smart Contracts und Besitz nur einige ihrer Anwendungsbereiche. Dieses Buch beinhaltet alles zu den Möglichkeiten, Potenzialen und Gefahren von dezentralen Anwendungen. Nach seinem Bestseller Kryptowährungen - Bitcoin, Ethereum, Blockchain, ICO's & Co. einfach erklärt widmet sich Dr. Julian Hosp nun der Erklärung der Blockchain auf simple Art und Weise. Daher ist dieses Buch sowohl für Einsteiger als auch Fortgeschrittene geeignet.

Dr. Julian Hosp, Jahrgang 1986, ist Profisportler, Arzt, Unternehmer, Blockchainexperte, Speaker, Bestsellerautor & Mitbegründer des erfolgreichen in Singapur ansässigen Fin-Tech Startups TenX. Julian gilt als einer der besten Blockchain- und Kryptowährungsexperten der Welt und ist ein häufig eingeladener Sprecher & Gast bei Veranstaltungen, im Fernsehen, Radio und Print Medien.

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Leseprobe

MEHR ALS NUR BITCOIN


Egal, ob man sich objektive Statistiken auf Google ansieht oder Leute rein subjektiv nach ihrer Meinung fragt, was bekannter sei – Bitcoin oder Blockchain. Die Antwort ist eindeutig11: Zwar können einige mit der Online-Währung Bitcoin etwas anfangen. Aber von der zugrunde liegenden Technologie Blockchain lässt sich das nicht behaupten. Ganz im Gegenteil: Nur wenige haben überhaupt schon einmal davon gehört, und von all denen, die Blockchain schon kennen, können nur die wenigsten überhaupt erklären, was das ist. Bitcoin ist zumindest den meisten als digitales Spekulationsobjekt bekannt, durch welches mancher sehr wohlhabend geworden ist. Deshalb lässt sich auch einfach beschreiben, warum Blockchain deutlich weniger bekannt ist als die Kryptowährung – auch wenn es deutlich mehr ist als nur Bitcoin.

Die Leute reden lieber über Dinge, die sie verstehen. Etwas wie Blockchain, was man nicht anfassen oder kaufen kann, eignet sich so nicht so gut als Berichtsthema in der Presse oder als Gesprächsthema am Stammtisch. Bitcoin, was man zwar auch nicht anfassen kann, kann man als Online-Währung zumindest kaufen. Dies erlaubt wiederum reißerische Pressemitteilungen wie vom 18-jährigen Bitcoin-Millionär, der als Jugendlicher die Kryptowährung geheim am eigenen Computer per Mining kreiert hat12, oder von dem Briten, welcher seine Festplatte mit Hunderten Millionen Euro an Bitcoin auf einer Müllkippe sucht13.

All dies hilft, Bitcoin populärer zu machen. Dabei wird jedoch vergessen: Dasselbe Konzept, das Bitcoin im Bereich Finanzen so erfolgreich macht, könnte man in zahlreiche andere Bereiche einfließen lassen und dabei einen noch deutlicheren Mehrwert kreieren. Zum Beispiel könnten die Energie-Authentifizierung und -Bereitstellung durch Blockchain deutlich transparenter werden, und der Strom könnte dadurch deutlich günstiger werden. Das ist jedoch viel komplizierter zu erklären. Noch dazu ist es nicht für jeden so leicht greifbar wie der Vorgang, 100 Euro in Bitcoin zu investieren und darauf zu hoffen, dass man über Nacht reich wird.

Dieses Kapitel soll für Blockchain-Neulinge bereits eine erste Abhilfe schaffen. Es soll einerseits einen guten Überblick über einige Fachbegriffe geben und andererseits die Blockchain-Technologie auf simpelste Art und Weise erklären. Im Folgekapitel gehen wir dann im Detail auf die einzelnen Unterpunkte einer Blockchain ein.

Um mit all dem zu starten, müssen wir mit einer ganz banalen Frage starten: Wer entscheidet eigentlich, was passiert ist und was nicht? Was wird als Fakt angesehen und was nicht? Hier sprechen wir vom sogenannten Konsensus.

KONSENSUS


Konsensus ist die Übereinstimmung darüber, was passiert ist und was nicht.

Auf den ersten Blick glauben wir oft, dass die Geschehnisse doch ganz klar sind. Es passiert nur die eine Sache und die andere wiederum nicht. Doch wer den Klassiker 1984 von George Orwell gelesen hat, weiß: Die Erschaffung von widersprüchlichen Fakten ist nicht nur auf eine Multiversentheorie zurückzuführen. Wenn wir uns mit dem Konsensus als Phänomen genauer befassen, erkennen wir: Wir sind es gewohnt sind, dass Regierungen, Firmen oder wichtige Personen darüber entscheiden, was passiert und was nicht. Die Geschehnisse werden also zentral beschlossen – etwa durch eine Person, Firma etc.

Internetfirmen speichern unsere Daten, oder sie tun es nicht. Wir als Bürger haben, wie man oft in den Nachrichten hört, sehr wenig Einfluss darauf. Nachrichtenfirmen schreiben die Geschichte auf die eine oder andere Weise, und wir nehmen das Geschriebene dann als Fakt an, ohne uns zu vergegenwärtigen, was durch eine solche Manipulation eigentlich passiert. Ein Land bestätigt deine Identität im Reisepass oder tut das eben nicht, und Menschen aus dem »falschen« Land haben dann keine Möglichkeit, sich zu identifizieren. Eine Bank verfügt über dein Guthaben in Höhe von Tausenden von Euro – oder sperrt es einfach über Nacht. Dann musst du handeln, um dein Geld wiederzubekommen. Konsensus wird bei uns eben nicht von vielen, sondern nur von einigen wenigen kreiert.

Dies hat einige wichtige Vorteile: Konsensus-Kreierung (also Zentralisierung) ist effizient, denn es kommt selten zu Missverständnissen. In einem zentralen System besteht nicht die Gefahr, dass einmal das eine und dann einmal das andere als »Realität« gilt. Doch mit der Zentralisierung kommt ein riesiger Nachteil auf uns zu, und das bringt uns zum nächsten wichtigen Begriff: Dezentralisierung.

DEZENTRALISIERUNG


Dezentralisierung ist das Gegenteil von Zentralisierung und bedeutet, dass etwas, wie zum Beispiel Macht, Kontrolle oder Vertrauen, nicht nur auf einige wenige fokussiert ist, sondern sich auf viele oder sogar alle verteilt.

Bei einer Dezentralisierung passiert genau das Gegenteil von dem, was die bereits angeführten Beispiele zentralisierten Handelns zeigen: Nicht eine einzelne Person ist an der Macht, sondern die Teilnehmer entscheiden selbst darüber, was passiert und was nicht. Ähnlich, wie sich der Präsident in einer Demokratie nicht einfach selbst ernennen kann, sondern vom Volk, also von vielen, gewählt wird, so kann dieses Konzept in abgewandelter Form auch auf Dinge wie Datenspeicherung, Besitz, Identität, Kommunikation und vieles mehr angewandt werden.

Für viele Menschen ist das Konzept der Dezentralisierung heute noch so neu wie vor knapp 20 Jahren das Konzept »Internet«. Bei einer Dezentralisierung bestätigt nicht die Regierung eines Landes zentral die Identität der Bürger, sondern alle Bürger bestätigen dezentral die Identität aller anderen. Das heißt: Es geht nicht alles von einer einzigen zentralen Institution aus, sondern dezentralisiert. Jeder steuert ein bisschen etwas dazu bei. In einem dezentralen System speichern nicht Google oder Dropbox zentralisiert unsere Dateien, sondern jeder Nutzer speichert dezentralisiert einen Teil der Daten von jedem anderen. Ein Vertrag zwischen zwei Parteien wird nicht zentralisiert auf einem Amt eingetragen, sondern wird von jedem anderen, der auch einen Vertrag mit jemandem abschließen will, dezentral als sogenannter Smart Contract (zu Deutsch: schlauer Vertrag) abgespeichert.

Wir werden in den späteren Kapiteln noch viele weitere Beispiele anführen, welche die zahlreichen Vorteile der Dezentralisierung verdeutlichen: Vertrauen, Macht und Kontrolle fließen weg von einigen wenigen und hin zu allen Teilnehmern. Das wird nicht nur drastische Auswirkungen auf viele Sparten unseres täglichen Lebens haben, sondern es wird auch viele Fragen zu Machtverhältnissen auf der ganzen Welt aufwerfen. Zugleich wird jedoch ebenfalls klar, dass durch Dezentralisierung eine weitaus erhöhte Datenverarbeitung bei allen Teilnehmern notwendig ist. Hier kommen Computer wie gerufen, welche solche Abläufe deutlich effizienter abspeichern und verarbeiten können als jedes Verfahren ohne EDV. Und so kommen wir zum Konzept der Dezentralen Ledger-Technologien.

DEZENTRALE LEDGER-TECHNOLOGIEN


Ein dezentraler Ledger ist eine digitale Datenbank, welche von einer Gruppe von Leuten abgespeichert und in regelmäßigen Zeitblöcken auf dem gleichen Stand gehalten wird.

Ein Ledger ist nichts anderes als eine Datenbank, die Information enthält. Ein zentraler Ledger wird demnach von einer zentralen Partei geführt, welche die Kontrolle über die enthaltenen Informationen besitzt und somit allein bestimmen kann, was darin gespeichert wird oder nicht. Wie schon zuvor erwähnt, ist ein zentrales System meist effizient, schnell und kostengünstig, doch ergibt sich zwangsläufig das Problem der Zentralisierung und damit des Vertrauens. Beim dezentralen Ledger hingegen werden die Informationen in der Datei nicht von einer einzigen Person oder Firma kontrolliert, sondern von allen Teilnehmern als Gemeinschaft. In einer zentralisierten Datenbank sind zwei sich widersprechende Fakten schon deshalb ausgeschlossen, weil es nur eine Partei gibt, welche die Datenbank bearbeitet. Wer jedoch schon einmal in einer Gruppe gemeinsam an einem Word-Dokument oder in Google Docs gearbeitet hat, der weiß: Es ist deutlich schwieriger, eine Datenbank auf einem einheitlichen Stand zu halten, an der mehrere Leute »herumpfuschen« können. Dafür braucht man sich als Nutzer aber nicht auf eine einzelne Person zu verlassen.

Damit es bei einem Daten-Update in einem dezentralen System nicht zu Missverständnissen kommt, wird ein dezentraler Ledger nicht einfach beliebig upgedatet, sondern das Update folgt bestimmten Regeln. Die bekannteste dezentrale Ledger-Technologie ist eine Blockchain. Hier funktioniert das Updaten der dezentralen Datei dadurch, dass sich die Teilnehmer einer Gemeinschaft in regelmäßigen Zeitblöcken darüber abstimmen, was in einem Zeitblock von zum Beispiel zehn Minuten passiert ist. Wenn sich die Mehrheit auf den neuen Dateneintrag geeinigt hat, wird dies als Informationsblock in der Datei festgehalten und an den vorherigen Informationsblock der Datei angehängt. Dies...

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