Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Verhandeln im Drama um 1800, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Literaturgeschichte gilt Lessings Miss Sara Sampson (1755) als das erste deutsche bürgerliche Trauerspiel. In der vorliegenden Arbeit wird es aber nicht darum gehen, das Konzept des bürgerlichen Trauerspiels vorzustellen. Es soll stattdessen um die Analyse der in dem Drama geführten Verhandlungen gehen. Das Drama Miss Sara Sampson wirft im Verlauf seiner Handlung im Wesentlichen zwei verschiedene Modelle oder auch Lösungsstrategien auf, um Konflikte zwischen zwei Parteien zu lösen: Auf der einen Seite steht die Rache und auf der anderen Seite die Vergebung. Diese beiden Modelle - das Modell der Rache und das der Vergebung - werden in dem Drama unterschiedlich ausgetragen. Im Verlauf der vorliegenden Arbeit werden folgende Fragestellungen beantwortet: 1. Welche Lösungsstrategien finden die Parteien in ihrer jeweiligen Konfliktsituation, um ihren Standpunkt durchzusetzen? 2. Worin besteht der Zusammenhang zwischen der Rache- und der Vergebungs-Handlung? Um diese Analyse vornehmen zu können, wird in einem ersten Schritt die Quellenfrage der Miss Sara Sampson geklärt, nicht zuletzt, um die eindeutige Intertextualität zur Geschichte der Medea zu klären. Es wird sich zeigen, dass die Forschungsliteratur im Wesentlichen immer wieder dieselben Vorbilder für Lessings Trauerspiel findet. Im Anschluss daran werden die Personen und ihre Motive zur Rache-Handlung bzw. zur Vergebungs-Handlung vorgestellt. Danach stellt die Arbeit anhand dieser Strukturierung des Trauerspiels zwei geführte Verhandlungen zwischen den einzelnen Interessengruppen dar und analysiert diese. In einem abschließenden Fazit sollen die vorgestellten Ergebnisse in Zusammenhang gebracht werden, um die Verbindung zwischen Quelle, Rache-Handlung und Vergebungs-Handlung darzustellen.
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