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Wettbewerb in der deutschen Trinkwasserwirtschaft?

Ein disaggregierter Regulierungsansatz und seine wettbewerblichen Implikationen.

AutorChristian Rüttgers
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2009
ReiheDuisburger Volkswirtschaftliche Schriften 43
Seitenanzahl229 Seiten
ISBN9783428529872
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,90 EUR
In den achtziger Jahren begann in den Industriestaaten die Deregulierung der Netzbranchen. Auch in Deutschland wurden die Wirtschaftsbereiche Eisenbahn, Strom- und Gasversorgung sowie Telekommunikation liberalisiert. In der Wasserversorgung dominieren dagegen bis heute vertikal integrierte Gebietsmonopolisten unter eigentumsrechtlichem Einfluss des Staates. Es stellt sich die Frage, inwieweit ein veränderter Regulierungsrahmen die Dispositionsspielräume privater Wirtschaftssubjekte angesichts dieser ordnungspolitisch zweifelhaften Situation ausweiten kann. Mit dem disaggregierten Regulierungsansatz wird der bei natürlichen Monopolen als notwendig erachtete regulierende Eingriff in seiner Intensität reduziert. Ausschließlich monopolistische Engpassbereiche, die in Netzbranchen in der Verteilung lokalisiert werden, begründen Regulierungsbedarf. Ansonsten ist eine Rahmenordnung zu etablieren, die Wettbewerb ermöglicht. Christian Rüttgers erweitert die Perspektive durch Einbezug weiterer Marktversagenstatbestände und Disaggregationsdimensionen. Der Autor überträgt den ergänzten disaggregierten Regulierungsansatz auf die deutsche Wasserwirtschaft, um einen konkreten Reformfahrplan zu entwerfen, der den Einfluss von Interessengruppen, Politikern und Bürokraten berücksichtigt. Fazit: Die Wasserwirtschaft muss kein wettbewerblicher Ausnahmebereich bleiben. Vielmehr sollte eine Marktöffnung erfolgen. Ohne staatliche Intervention ist die Wasserversorgung nicht koordinierbar. Eine Rechtfertigung für die Beibehaltung der regionalen Monopole ist dies jedoch nicht.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis15
Abkürzungsverzeichnis16
Symbolverzeichnis18
A. Die Wasserwirtschaft als beständiger wettbewerblicher Ausnahmebereich?20
B. Grundlagen der Regulierung24
I. Begriffsabgrenzung24
II. Regulierung im ordnungsökonomischen Zusammenhang25
1. Entstehung und Bedeutung des Ordnungsgedankens25
2. Der Stellenwert der Wettbewerbsordnung28
3. Ordnungspolitik versus Prozesspolitik29
4. Übertragung des ordnungspolitischen Konzepts auf die Regulierungspolitik31
III. Normative Theorie der Regulierung32
1. Allokationstheoretisches Optimum32
2. Allokatives Marktversagen34
a) Natürliche Monopole35
b) Externe Effekte41
c) Informationsasymmetrien und Transaktionskosten45
3. Ebene eines regulativen Eingriffs50
4. Der Beitrag des disaggregierten Regulierungsansatzes54
a) Die Identifikation eines monopolistischen Bottlenecks54
b) Ermittlung der Regulierungsbasis durch Zerlegung von Wertschöpfungsketten56
IV. Positive Theorie der Regulierung56
1. Markt für Regulierung57
2. Interessengruppenansatz58
3. Bürokratietheorie59
4. Chancen und Risiken für Marktöffnungsbestrebungen60
V. Zusammenfassung64
C. Bausteine eines disaggregierten Regulierungsansatzes66
I. Konzeption einer erweiterten Disaggregation von Wertschöpfungsketten66
1. Entwicklung der Disaggregationsdimensionen66
2. Horizontale Disaggregation68
3. Vertikale Disaggregation69
4. Disaggregation nach dem Informationsstand der Prinzipale72
5. Räumliche Disaggregation73
II. Regulierungsinstrumentarium74
1. Preisregulierung75
a) Ramsey-Preise76
b) Rate-of-Return- und Mark-up-Regulierung79
c) Price-Cap- und Revenue-Cap-Regulierung80
2. Zuweisung exklusiver Verfügungsrechte86
a) Staatliche Produktion86
b) Ausschreibungswettbewerb88
c) Handelbare Nutzungsrechte92
d) Patentschutz93
3. Qualitätsregulierung96
a) Informationspflicht, Qualitätssiegel und Garantieverpflichtungen96
b) Auflagen97
c) Abgaben98
d) Mindeststandards99
e) Lizenzerteilungsanspruch gegenüber Patentinhabern100
f) Unbundling102
4. Mehr Wettbewerb durch disaggregierte Regulierung104
D. Die Wasserwirtschaft als Anwendungsfall disaggregierter Regulierung105
I. Status quo der leitungsgebundenen Wasserversorgung in Deutschland105
1. Strukturmerkmale105
2. Verbraucherpreise und Verbraucherverhalten112
3. Regulierung115
4. Diskussion um eine Marktöffnung118
II. Disaggregierte Untersuchung auf Marktversagen121
1. Horizontale Disaggregation121
2. Vertikale Disaggregation der Wertschöpfungskette von leitungsgebundenem Trinkwasser122
a) Aufbau der Wertschöpfungskette122
b) Wassergewinnung126
Externe Effekte126
Natürliches Monopol127
Informationsasymmetrien und Transaktionskosten130
c) Wasseraufbereitung131
Externe Effekte132
Natürliches Monopol133
Informationsasymmetrien und Transaktionskosten135
d) Wassertransport und Wasserverteilung135
Externe Effekte136
Natürliches Monopol139
Informationsasymmetrien und Transaktionskosten141
e) Wasserandienung143
Externe Effekte143
Natürliches Monopol143
Informationsasymmetrien und Transaktionskosten144
f) Konsum145
Externe Effekte145
Informationsasymmetrien und Transaktionskosten146
g) Wertschöpfungsstufen übergreifende Aspekte147
3. Vertikale Disaggregation der Wertschöpfungskette von portioniertem Trinkwasser148
a) Aufbau der Wertschöpfungskette148
b) Wassergewinnung und Wasseraufbereitung149
c) Wassertransport und Wasserverteilung149
d) Konsum149
4. Disaggregation nach dem Informationsstand der Prinzipale150
5. Räumliche Disaggregation151
6. Zusammenfassung der Ergebnisse in sechs Problemkreisen153
III. Effiziente Regulierung durch disaggregierten Instrumenteneinsatz156
1. Auswahl der Regulierungsinstrumente156
2. Regulierungsebenen158
3. Durchleitungswettbewerb mittels gemeinsamer Netznutzung159
4. Allokationstheoretische Implikationen einer gemeinsamen Netznutzung162
E. Entwicklung eines Reformfahrplanes168
I. Instrumentenkatalog168
1. Unbundling168
2. Preisregulierung der Netzzugangsentgelte168
3. Vorgabe einer Mindestqualität des Endproduktes und des Einleitungsprozesses171
4. Handelbare Nutzungsrechte der Wasserentnahme174
II. Berücksichtigung relevanter Akteure im Prozess der Marktöffnung178
1. Politiker als Entscheidungsträger178
a) Mögliche Impulse seitens der Parteien im Deutschen Bundestag178
b) Mögliche Impulse seitens der europäischen Ebene180
2. Interessengruppen als Einflussträger182
3. Die Rolle der Bürokraten in der Regulierungsbehörde187
III. Reformphasen190
1. Maßnahmen zur Vorbereitung einer Marktöffnung (Phase 1)190
2. Herstellung eines Ordnungsrahmens für die gemeinsame Netznutzung (Phase 2)191
3. Implementierung der disaggregierten Regulierung und Aufgabenübertragung an die Bundesnetzagentur (Phase 3)194
4. Ergänzende Privatisierung als Rückzug aus staatlicher Produktion (Phase 4)195
5. Langfristige Impulse durch Eigenversorgung, freien Leitungsbau und Brauchwassernutzung (Phase 5)199
F. Fazit: Mehr Wettbewerb ist möglich!203
Anhang207
Literaturverzeichnis209
Sachwortregister228

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