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Kamera und Handlung in Stanley Kubricks 'Barry Lyndon'

AutorKatja Glaser
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl20 Seiten
ISBN9783640548309
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,3, Technische Universität Chemnitz, Veranstaltung: Filming the 18th century, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Film 'Barry Lyndon' soll das 18. Jahrhundert als vergangene Epoche darstellen. Das Vergangene wird radikaler als in jedem Film davor als 'tot' präsentiert. Gleichzeitig oder wohl auch deswegen wurde ein bis dahin nie da gewesener Aufwand betrieben, um diese Epoche in allen Details originalgetreu nachzustellen.1 'Barry Lyndon' wird in der Literatur als 'Thematisch reichhaltig und formal wagemutig' sowie 'auf nahezu jedem Gebiet experimentell' beschrieben.2 Thema dieser Arbeit soll die Frage sein, inwieweit Kamera, Handlung und Erzählstruktur des Filmes eine Einheit bilden und in welchen Punkten sie einander diametral gegenüberstehen. Es soll untersucht werden, mit welchen Mitteln Kubrick arbeitet, um sein mit diesem Film gestecktes Ziel zu erreichen. Dafür werde ich einige prägnante und aussagekräftige Szenen aus dem Film herausgreifen und an diesen obige Fragen sowie weitere, die sich im Verlauf der Abhandlung ergeben, analysieren. Kubrick legt viel Wert darauf, die emotionale Distanz des Zuschauers gegenüber Barrys Schicksal aufrechtzuerhalten. Dies zeigt sich schon in der Eingangsszene, die ein Duell aus der Ferne zeigt. Der Erzähler nimmt den Bildern bereits den Ausgang der Szene vorweg, wodurch einerseits jede Spannung eliminiert und andererseits sofort der Eindruck der Unvermeidlichkeit und Abgeschlossenheit erzeugt wird.3 Ein weiterer Punkt, der Kubricks Wahl des Stoffes begründen könnte, wäre dessen persönliches Interesse an der Epoche der Aufklärung. Diese Ära schien eine gewisse Faszination auf ihn auszuüben aufgrund ihrer totalen Verhaftung in den Prinzipien der reinen Vernunft, was aber gleichzeitig wohl für ihn eine gewisse Ernüchterung mit sich brachte4. Hier lässt sich die Frage anbringen, inwiefern sich in 'Barry Lyndon' Prinzipien der reinen Vernunft finden lassen. Die Antwort liegt auf der Hand, wenn man 'Vernunft' mit 'Emotionslosigkeit' gleichsetzt. Die im Verlauf der Handlung zunehmende Eliminierung von Gefühlen ist in diesem Film Programm. Fraglich ist allerdings, ob dergestalt die betonte emotionale Armut eine solch positive Markierung wie die der 'Vernunft' verdient. Auch finden sich immer wieder Anlehnungspunkte an und gleichzeitig Distanzierungsversuche von Nietzsche. Einerseits schien Kubrick versucht, bei Nietzsche Inspiration zu finden, andererseits ständig die Konfrontation mit dessen Philosophie zu suchen1. Gerade beim Thema des 'Übermenschen' sucht Kubrick in 'Barry Lyndon' bewusst den Widerspruch zu Nietzsche2.

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