Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Universität Mannheim (Philologie), Veranstaltung: Mittelhochdeutsch, Sprache: Deutsch, Abstract: Die im Mittelhochdeutschen verfasste epische Dichtung Der arme Heinrich ist eines der letzten Werke Hartmanns von Aue, entstanden zur Zeit der hochhöfischen Literaturepoche. Der arme Heinrich hat seine Verwurzelung im religiösen Denken des Mittelalters. Hartmann verwendet Motive aus verschiedenen literarischen Bereichen, die er künstlerisch zu einer Einheit verbindet. Legende, Märchen und religiöse Dichtung sind Muster, die sich im Verlauf der Handlung bemerkbar machen.
Hauptmotive der Erzählung sind Aussatz und Aussatzheilung, die im Mittelalter tabuisierte Krankheit und das magische Rezept. Der Werdegang eines Aussätzigen und die Geschichte einer opferbereiten Jungfrau - und schließlich beider Wandlung - bestimmen die relativ handlungsarme Erzählung. Das innere Geschehen, psychische Vorgänge werden in den Mittelpunkt gerückt.
Zwei Figuren bestimmen den Erzählablauf, Heinrich und die Meierstochter. In dieser Arbeit wird die Bedeutung, Sinn und Funktion des Mädchens in Hartmanns Werk Der arme Heinrich untersucht. Die symbolische sowie allgemeine Rolle, die Aufgabe und Einwirkung, die der Dichter seiner Frauengestalt geben wollte, soll vom Text heraus gedeutet werden. Das namenlose Bauernmädchen ist neben Heinrich die bedeutendste Gestalt der Erzählung, denn es spielt eine vielseitige Rolle im Dasein des Helden. Sie führt ihn, stets von ihrer güete geleitet, von Selbstbefangenheit zu Selbsterkenntnis, was beider Glück zur Folge hat.
Für die deutsche Dichtung bis ins zwölfte Jahrhundert gilt: der Mann und seine Taten stehen im Mittelpunkt, während die Frau ganz am Rande, wenn überhaupt, erwähnt wird. Erst bei der höfischen Literatur, die tatsächlich eine Ausnahmestellung einnimmt, wird die minne zum Zentralmotiv des Geschehens. Die Gestalt der minne entstand wohl aus der Verehrung des 'Weiblichen' im Allgemeinen.
Die Anbetung der irdischen Herrin ist auf die christliche Durchdringung des mittelalterlichen Denkens und Empfindens zurückzuführen. Neben der göttlichen Gnade gilt jetzt die minne als Quelle und Ursprung alles Guten auf dieser Welt, und, neben der Gottesliebe, als oberstes Wertbereich.
Die Frau gilt vollkommener und reiner als der Mann, sie wird zur Verwalterin von Zucht, Sitte und sämtlicher ethischer sowie höfischer Werte. Das äußere Merkmal für ihre 'schöne Seele' ist die strahlende Schönheit, welche die Heldin auszeichnet.
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