Das Verhältnis zwischen Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit ist durch ein vielfältiges Beziehungsgeflecht gekennzeichnet. Die Massenmedien sind hierbei nicht als bloße Mittler anzusehen, die beliebig steuerbare Inhalte kanalisieren. Im Gegenteil: Sie verfügen über eigene Konstruktionskriterien, mit denen unter anderem so genannte kulturelle Bilder und Vorstellungsräume erzeugt und verfestigt werden. Jene Bilder stehen weniger für eine nüchterne Betrachtung der Wissenschaftssphäre, sondern vielmehr für die Ängste und Sorgen, aber auch Hoffnungen, die die Öffentlichkeit seit jeher mit Wissenschaft verbindet. So ist auch die beachtliche Widersprüchlichkeit zwischen der Eigenwahrnehmung von Wissenschaftlern und den kulturellen Bildern, die medial an ein Massenpublikum verbreitet werden, zu erklären. So wird der Wissenschaftler häufig entweder als böser und verrückter Mann, als tollkühner Abenteurer oder zerstreuter Professor inszeniert. Die vorliegende Studie ergründet die Langlebigkeit dieser Stereotype am Beispiel von Science-Fiction-Frühwerken des 19. Jahrhunderts. Die Klassiker 'Frankenstein' von Mary Shelley, 'Die Reise zum Mittelpunkt der Erde' von Jules Verne, 'Dr. Jekyll and Mr. Hyde' von Robert Louis Stevenson und 'The Island of Doctor Moreau' von George Wells werden detailliert bezüglich der literarischen Darstellung des Wissenschaftlers und der Wissenschaft analysiert. Theoretischer Bezugsrahmen dieser qualitativen Untersuchung ist das Feld der Wissenschaftskommunikation.
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