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Afroamerikanisches Christentum zwischen Protest und Assimilation - Studien zu Texten vor dem Bürgerkrieg

Studien zu Texten vor dem Bürgerkrieg

AutorClaudia Gerhardt
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl142 Seiten
ISBN9783638275279
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Examensarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Amerikanistik - Kultur und Landeskunde, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Seminar für Englische Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: In den USA, einem Land, daß sich selbst als sehr religiös betrachtet, spielte die christliche Religion in der Vorkriegsdebatte über die Sklaverei eine wichtige Rolle, denn sie wurde sowohl von den Weißen als auch von den Schwarzen zur Rechtfertigung ihrer Positionen benutzt. Beiden Seiten war es wichtig, ihre christliche Moral zu verteidigen. Abraham Lincoln formulierte treffend das Problem, mit dem sich die christlichen Denominationen auseinandersetzen mußten: 'Both read the same Bible and pray to the same God; and each invokes His aid against the other. It may seem strange that any men should dare to ask a just God's assistance in wringing their bread from the sweat of other men's faces; but let us not judge not that we be not judged.'1 Die afroamerikanischen Christen mußten sich in besonderem Maße damit auseinandersetzen, daß ihre Peiniger dieselbe Bibel als Basis für die Sklaverei benutzten, die sie als Hoffnungsträger erkannt haben. Die Befürworter der Sklaverei fanden sowohl im Neuen als auch im Alten Testament Argumente für ihre Standpunkte. Im Alten Testament wurden die Passagen zitiert, die von Kains und Hams Verfluchung sprechen, und im Neuen Testament war die Ermahnung von Paulus an die Diener, daß sie ihren Herren gehorchen sollen, eine zentrale Belegstelle.2 Außerdem wurde gezeigt, daß viele fromme biblische Charaktere, wie Abraham, selbst Sklaven besaßen und daß sich Jesus nicht explizit gegen die Sklaverei ausgesprochen hat, obwohl sie zu seiner Zeit präsent war. Die Predigten dienten dazu, die Schwarzen von ihrer Inferiorität zu überzeugen, die angeblich gottgewollt war. Dieser Ausschnitt zeigt, wie der Katechismus der Sklaven aussah: [...] Man sieht daran, wie die Weißen die Bibel strategisch eingesetzt haben. Sie vermittelten den Schwarzen nur diejenigen Passagen aus der Bibel, die als Beweis für ihre Unterdrückung dienen konnten. Sie mußten davon überzeugt werden, daß ihre Hautfarbe etwas Negatives ist, und daß Gott sie mit der Sklaverei bestraft hat. So wie die Weißen die Erbsünde von Adam und Eva in sich trugen, trugen die Schwarzen angeblich die zusätzliche Erbsünde Kains oder Hams. Es mußte ihnen klargemacht werden, daß die Farbe Weiß rein ist, die Farbe Schwarz hingegen unrein. Die meisten Schwarzen waren Analphabeten, das heißt, daß sie die Bibel nicht selbstständig lesen konnten. [...] 1 John R. McKivigan and Mitchell Snay, eds., Religion and the Antebellum Debate over Slavery (Athens: Univ. of Georgia Press, 1998) 1. 2 Eph. 6:5.

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