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Aggressivität, Impulsivität und Delinquenz

Von gesunden Aggressionen bis zur forensischen Psychiatrie bei Kindern und Jugendlichen

VerlagGeorg Thieme Verlag KG
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl248 Seiten
ISBN9783132038615
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Aggressivität und Impulsivität gehören in gewissem Maß zur Jugend dazu. Wann ein gesundes Maß überschritten ist, wie Sie gefährdete Kinder erkennen können und welche Therapieoptionen Ihnen dann zur Verfügung stehen, stellen namhafte Expertinnen und Experten in diesem Buch dar. Als ideales Nachschlagewerk bietet dieses praxisnahe Handbuch eine umfassende und dennoch präzise Darstellung der Gesamtthematik: - Entstehung von Delinquenz aus entwicklungspsychologischer Sicht. - Neueste Forschungsergebnisse zur Diagnostik und Begutachtung aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Vergleich. - Ausführliche Darstellung aller Therapiemöglichkeiten. Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.

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Leseprobe

1 Gesellschaftliche und medizinische Entwicklungen


1.1 Juristische Entwicklungen


Julian Mausbach, Brigitte Tag

1.1.1 Juristischer Rahmen


Strafrecht Die Regelungen zu strafrechtlich relevanten Verhaltensweisen durch Jugendliche blicken auf eine recht lange Vergangenheit zurück. Im Vordergrund stand zunächst die Strafmilderung. Bereits die „peinliche Halsgerichtsordnung“ Karls V. von 1532 enthielt entsprechende, an das Alter des Delinquenten geknüpfte Strafzumessungsbestimmungen ▶ [13]. Im 19. Jahrhundert tauchen die ersten Ansätze auf, die für Kinder und Jugendliche das Bedürfnis einer gesonderten strafrechtlichen Behandlung annehmen und entsprechend Vergeltung und Abschreckung nicht mehr als Leitgedanken in sich tragen ▶ [11]. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen dann die Jugendstrafgesetze auf, in Deutschland 1923, in Österreich 1928. In der Schweiz waren Normen zum Jugendstrafrecht ab 1942 im Allgemeinen Teil des Strafgesetzbuches verortet.

Merke

Die Entwicklung führte hin zu dem heute im deutschsprachigen Rechtsraum herrschenden so genannten Täterstrafrecht. In Abgrenzung zum Erwachsenenstrafrecht, das sich als Tatstrafrecht versteht, trägt das Täterstrafrecht der Tatsache Rechnung, dass im Jugendstrafrecht die Person des Jugendlichen und nicht die strafbare Handlung im Vordergrund steht.

Tab. 1.1 Jugendstrafgesetze im deutschsprachigen Rechtsraum.

Land

maßgebliche Gesetze

Deutschland

Jugendgerichtsgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 11.12.1974 (Bundesgesetzblatt I, S. 3427, JGGD)

Österreich

Bundesgesetz vom 20.10.1988 über die Rechtspflege bei Jugendstraftaten (Jugendgerichtsgesetz 1988, Bundesgesetzblatt Nr. 599/1988, JGGÖ)

betreffend vorbeugender Maßnahmen ergänzt durch das Bundesgesetz vom 26.03.1969 über den Vollzug der Freiheitsstrafen und der mit Freiheitsentziehung verbundenen vorbeugenden Maßnahmen (Strafvollzugsgesetz, Bundesgesetzblatt Nr. 144/1969, StVG)

Schweiz

Bundesgesetz über das Jugendstrafrecht (Jugendstrafgesetz, JStG, Systematische Rechtssammlung 311.1.) vom 20.06.2003 (Stand: 01.01.2015)

Schweizerische Jugendstrafprozessordnung (Jugendstrafprozessordnung, JStPO, Systematische Rechtssammlung 312.1) vom 20.03.2009 (Stand: 01.01.2015)

Es ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit, dass es sich dabei jeweils um separate Gesetze betreffend das Jugendstrafrecht bzw. das Jugendstrafprozessrecht handelt, die – wenngleich sie keine eigentlich eigenen Straftatbestände für Jugendliche enthalten – losgelöst von den Strafgesetzbüchern für Erwachsenen existieren und regulieren ( ▶ Tab. 1.1). In der Schweiz etwa erfolgte diese Loslösung erst 2007 (vgl. Kap. ▶ 11.3). Im Zuge der Erstellung der schweizerischen Jugendstrafprozessordnung hob der Gesetzgeber hervor, dass die separate Kodifizierung des materiellen wie auch formellen Rechts zum Zweck hat, den besonderen Charakter des Jugendstrafrechts als Täterstrafrecht zu verdeutlichen (Botschaft Strafprozessrecht, S. 1116). Dies geht auch aus dem Gesetz hervor; siehe etwa den Grundsatz in Artikel 2 Absatz 1 JStG, in dem es heißt: „Wegleitend für die Anwendung dieses Gesetzes sind der Schutz und die Erziehung des Jugendlichen.“

Aufgrund des unmittelbaren Bezugs zur Persönlichkeit und deren Entwicklung ist zudem für die Jugendforensik der in Artikel 2 Absatz 2 JStG niedergelegte Grundsatz vor Bedeutung: „Den Lebens- und Familienverhältnissen des Jugendlichen sowie der Entwicklung seiner Persönlichkeit ist besondere Beachtung zu schenken.“

Zivil- und sozialrechtlicher Kindesschutz Neben diesen jugendstrafrechtlichen Kodifikationen ist der zivil- bzw. sozialrechtliche Bereich betreffend Fragen zum Familien- und Kindesschutzrecht für die Jugendforensik relevant. So richten sich etwa Gutachten, die im Auftrag der Zivilgerichte und/oder der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB) erstellt werden, nach den Zivilgesetzbüchern bzw. den Sozialgesetzbüchern. Über die Ausformung eigenständiger Jugendstrafordnungen wurde nicht nur der grundsätzliche Unterschied zum Erwachsenenstrafrecht manifestiert, sondern es gelingt dadurch auch, die immer größere Nähe zum Bereich des Kindesschutzrechts zu verdeutlichen. Als Beispiel kann auf die Schutzmaßnahmen nach dem JStG verwiesen werden. Waren diese als so genannte „Erziehungsmaßnahmen“ vor 2007 noch im Allgemeinen Teil des Strafgesetzbuchs enthalten und wiesen auch inhaltlich nur bedingt Schnittmengen mit dem Kindesschutz auf, sind die Schutzmaßnahmen des JStG nunmehr stark am Zivilrecht ausgerichtet. Die in Artikel 307 ff. ZGB (Schweizerisches Zivilgesetzbuch vom 10.12.1907, ZGB, SR. 210) enthaltenen zivilrechtlichen Kindesschutzmaßnahmen und die jugendstrafrechtlichen Schutzmaßnahmen sind inhaltlich zu weiten Teilen deckungsgleich.

Neben dieser juristischen Parallele existiert auch rein tatsächlich der Zusammenhang, dass die Jugendstrafrechtsbehörden häufig mit Jugendlichen befasst sind, die auch bei den Kindesschutzbehörden oder Jugendämtern Verfahren auslösen. Eine Zusammenarbeit zwischen den mit den betreffenden Kindern und Jugendlichen befassten Behörden ist daher unerlässlich. In der Schweiz ist dies durch Artikel 317 ZGB gesetzlich verankert. Diese Bestimmung verlangt, dass auf kantonaler Ebene durch geeignete Vorschriften die zweckmäßige Zusammenarbeit der Behörden und Stellen auf dem Gebiet des zivilrechtlichen Kindesschutzes, des Jugendstrafrechts und der übrigen Jugendhilfe sicherzustellen ist.

Als strafrechtliches Pendant ist in Artikel 20 JStG diese Zusammenarbeit näher konkretisiert (siehe hierzu auch § 33 JGGÖ), der Benachrichtigungspflichten an die Jugendwohlfahrtsträger, Schulbehörden und Pflegegerichte vorsieht. Dabei ist hervorzuheben, dass bei einer zu erwartenden Gefährdung der persönlichen Entwicklung eines Unmündigen, dem eine strafbare Handlung angelastet wird, eine Prüfungspflicht des Pflegschaftsgerichts in Sachen Obsorge besteht.

Sanktionensystem Das deutsche und schweizerische Jugendstrafrecht kennt neben den Schutzmaßnahmen auch schärfere Reaktionen auf Straftaten von Jugendlichen in Form von Strafen bis hin zum Freiheitsentzug. Das JGGÖ sieht ein entsprechend vergleichbares Sanktionensystem nicht vor. Es ist vielmehr am Erwachsenenstrafrecht und dessen Sanktionen ausgerichtet ...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Oliver Bilke-Hentsch, Kathrin Sevecke (Hrsg.): Aggressivität, Impulsivität und Delinquenz – Von gesunden Aggressionen bis zur forensischen Psychiatrie bei Kindern und Jugendlichen1
Innentitel4
Impressum5
Geleitwort6
Geleitwort II8
Vorwort9
Inhaltsverzeichnis10
Anschriften13
Teil 1 Grundlagen18
1 Gesellschaftliche und medizinische Entwicklungen19
Juristische Entwicklungen19
Juristischer Rahmen19
Jugendforensischer Auftrag20
Ausblick21
Literatur22
Mediale Entwicklungen22
Medien und Kinder22
Gewalt und Medien23
Fazit25
Literatur25
Wandel und Konstanz in der Rolle des Arztes und der Fachpersonen25
Entwicklungslinien der letzten Jahrzehnte25
Historische Aspekte25
Ärztliche Begutachtungen im Strafrecht26
Ärztliche Begutachtungen im Zivilrecht27
Gutachter und Therapeut?27
Austausch mit Fachpersonen27
Literatur28
Versicherungsmedizin28
Entstehung und Bedeutung, gesellschaftliche Entwicklungen28
Grundlagen28
Forschung und Lehre29
Versicherungsmedizinische Begutachtung29
Bedeutung für die Kinder- und Jugendpsychiatrie30
Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen31
Literatur31
Ethische Aspekte – Wem gehört die Symptomatik?33
Entstehung von Verhaltensweisen33
Inhalte der UN-Kinderrechtskonvention33
Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention34
Schlussfolgerung35
Literatur35
Grundlegendes Konzept der Autonomie36
Einleitung36
Ausnahmen vom Autonomieprinzip36
Autonomie als negatives und positives Recht37
Schwierige Autonomiefälle37
Zusammenfassung39
Literatur39
2 Entwicklungspsychiatrische Grundlagen40
Entwicklung von Aggressivität40
Einleitung40
Beziehungen zwischen Angst, Scham, Empathie und Aggression40
Differenzierung in verschiedene Aggressionsformen41
Aggression bei jugendlichen Paaren: Warum mehr Mädchen?43
Prävention und Intervention43
Literatur43
Entwicklung von Impulsivität44
Klinisches Bild44
Auftreten im Rahmen psychischer Störungen44
Berücksichtigung der Entwicklungsperspektive45
Ätiologie46
Therapeutische Möglichkeiten und Ausblick47
Literatur48
Familiäre Einflüsse49
Ausgangspunkt Familie49
Familienstrukturen49
Bindungsentwicklung50
Sozialisation und gesellschaftliche Rahmenbedingungen50
Familiäres Klima51
Vorbildwirkung der Eltern auf Aggressivität und Delinquenz52
Migrationsfamilien – familiäre Migrationsaspekte52
Literatur52
Peereinflüsse53
Einleitung53
Kindergartenalter53
Latenzphase53
Frühe Adoleszenz53
Mittlere bis späte Adoleszenz54
Junges Erwachsenenalter55
Literatur55
Späte Kindheit als Übergangsphase55
Einleitung55
Entwicklungsaufgaben und Fehlentwicklungen55
Kognitive Entwicklung56
Sprache und Mentalisierung56
Prosoziale Entwicklungen57
Präpubertäre Sexualentwicklung57
Entwicklungspsychopathologie57
Familiäre Faktoren58
Geschwisterbeziehungen58
Peerbeziehungen58
Schulische Entwicklung58
Zusammenfassung59
Literatur59
Delinquenz als vorübergehende adoleszentäre Phase59
Entwicklungspsychologie59
Epidemiologie und Kriminologie60
Intensivtäter versus Gelegenheitstäter61
Peereinflüsse61
Gruppendynamik62
Suchtthematik62
Relevanz von phasenhafter Delinquenz im institutionellen Rahmen62
Klinisch-pädagogisches Interventionsbeispiel (Modellstation SOMOSA)63
Beendigung von delinquenten Phasen63
Literatur64
Entwicklung von antisozialen Persönlichkeitsstörungen64
Einleitung64
Klassifikation nach ICD-1064
Klassifikation nach DSM-565
Ätiopathogenese66
Therapie und Ausblick67
Literatur67
Psychopathy im Jugendalter68
Konzept der Psychopathy nach Hare68
Psychopathy und Komorbidität69
Primärer und sekundärer Subtypus70
Komorbide Persönlichkeitsstörungen70
Psychopathy bei Mädchen und Frauen71
Gefühlskälte bei Kindern71
Psychotherapeutische Behandlungsansätze71
Fazit72
Literatur72
3 Epidemiologie74
Kriminalstatistik74
Aussagekraft74
Struktur der registrierten Kriminalität74
Tatverdächtige nach Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit75
Mehrfachauffällige und Delinquenzverläufe76
Literatur77
Entwicklungspsychiatrische Epidemiologie77
Rechtliche Hintergründe77
Epidemiologie psychischer Störungen in der jugendlichen Normalbevölkerung78
Epidemiologie psychischer Störungen bei inhaftierten Jugendlichen78
Zusammenfassung80
Literatur81
Kriminalitätsentwicklung81
Datenquellen81
Gesamtbild82
Hellfeld83
Dunkelfeld84
Literatur84
4 Diagnostik85
Klinische Diagnostik85
Einleitung85
Störungsspezifische klinisch-kategoriale Diagnostik85
Konstruktorientierte dimensionale Diagnostik87
Besonderheiten im Umgang87
Literatur89
Fragebogengestützte Diagnostik89
Einleitung89
Fragebögen89
Literatur95
Interviewgestützte Diagnostik95
Einleitung95
Erhebung des psychopathologischen Befunds96
Kriteriengeleitete Erhebung klinischer Symptome und psychiatrischer Diagnosen97
Erhebung von Delinquenz und forensisch relevanten Aspekten97
Bewertung98
Literatur99
Operationalisierte psychodynamische Diagnostik99
Einleitung99
Persönlichkeitsstruktur100
Persönlichkeitsstruktur und innerseelische Konflikte100
Relevanz der OPD-KJ für die Jugendforensik100
Zusammenfassung101
Literatur102
Neurobiologisch fundierte Diagnostik102
Einleitung102
Neurophysiologie102
Neuroendokrinologie104
Bildgebung105
Zusammenfassung und Fazit106
Literatur107
5 Begutachtungen und fachliche Stellungnahmen109
Grundlagen der Begutachtung in Praxis und Klinik109
Einleitung109
Forensische Kinder- und Jugendpsychiatrie109
Geschichte der forensischen Psychiatrie109
Definition und Standards eines Gutachtens111
Aufbau und Inhalt des Gutachtens111
Rolle des Gutachters112
Literatur114
Abfassen eines Gutachtens – Schritt für Schritt115
Einleitung115
Auswertung von Aktenmaterial115
Darstellung der erhobenen Auskünfte116
Darstellung eigener Untersuchungsbefunde117
Formale Darstellung117
Abfassung der Beurteilung118
Beantwortung der Fragen119
Schlussbemerkung120
Prognoseerstellung120
Einleitung120
Methoden121
Zusammenfassung124
Literatur125
Teil 2 Interventionen in Praxis und Institutionen126
6 Ambulante Maßnahmen127
Psychosoziale Intervention127
Einleitung127
Präventions- und Interventionsebenen127
Psychologische, psychiatrische und pädagogische Maßnahmen127
Maßnahmen bei delinquenten Jugendlichen128
Literatur130
Multisystemische Therapie Kinderschutz (MST-CAN)131
Einleitung131
Grundlagen131
Multisystemischer Ansatz132
Adaptionen MST-CAN133
Zusammenfassung134
Literatur134
Primäre Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch durch Jugendliche (PPJ)135
Ausgangssituation135
Angebot für Jugendliche und Angehörige136
Therapieansatz137
Erste Ergebnisse138
Ausblick138
Literatur139
7 Stationäre Maßnahmen140
Entwicklungspsychiatrische stationäre Maßnahmen140
Einleitung140
Indikationen140
Aufenthaltstypen und Bedarf140
Patientenprofil und Bedürfnisse141
Altersspezifische stationäre Behandlungsangebote142
Fazit143
Literatur144
Jugendhilfemaßnahmen145
Einblick in das Kinder- und Jugendhilfegesetz145
Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe145
Risikogruppen146
Wirksamkeit der Kinder- und Jugendhilfe147
Kooperation Kinder- und Jugendhilfe / Kinder- und Jugendpsychiatrie147
Literatur148
Stationäre Maßnahmen im Strafvollzug148
Was sind Maßnahmen?148
Sicherheitsbedürfnis der Gesellschaft versus Resozialisierung148
Stationäre Maßnahmen als intermediäre Sanktion149
Jugendstrafrecht versus Erwachsenenstrafrecht149
Vollzugsöffnungen: Nachreifung durch Realitätsbezug und enge Begleitung150
Mehrgleisige Orientierung150
Ausbildung150
Sozialpädagogik151
Deliktorientierte Therapie151
Beziehungsaufbau151
Besonderheiten adoleszenter Straftäter152
Effekte von Maßnahmen auf Risikosenkung152
Literatur153
Jugendmaßregelvollzug153
Einleitung153
Patienten154
Einrichtungen155
Therapie155
Besonderheiten forensisch untergebrachter Jugendlicher156
Resümee156
Ausblick157
Literatur157
8 Psychotherapieformen159
Deliktorientierter Behandlungsansatz159
Einleitung159
Therapeutische Prinzipien159
Interventionstechniken159
Rahmenbedingungen, Voraussetzungen160
Qualität der therapeutischen Beziehung161
Literatur162
Mentalisierungsbasierte Therapie für Jugendliche (MBT-A) mit aggressiven Verhaltensstörungen163
Einleitung163
MBT im Jugendbereich163
Theoretischer Hintergrund164
Mentalisierung bei dissozialen Jugendlichen164
Therapieansätze166
Literatur166
Adoleszentäre Delinquenz, Aggression und Impulsivität aus Sicht der Psychoanalyse167
Einleitung167
Von der Trieb- zur Identitätstheorie168
Formen der Delinquenz168
Bedeutung von Peers169
Geschlechtsunterschiede169
Zentrale Bedeutung des Vaters170
Motorische Entladungen und ADHS170
Aggressive Funktionslust und Gestaltung des Außens170
Psychodynamik171
Angstbewältigung und Objektverlust172
Bedeutung des Agierens172
Störung der Ich-Funktionen und strukturelle Störungen bei adoleszentärer Aggression172
Projektiv-identifikatorische Prozesse173
Psychoanalytisch orientierte Therapieansätze173
Zusammenfassung175
Literatur175
9 Pharmakotherapie177
Störungsbezogene Pharmakotherapie177
Symptom- versus syndromorientierte Psychopharmakotherapie177
Psychopharmakotherapie im Kindes- und Jugendalter177
Literatur179
Pharmakotherapie bei Impulsivität und Aggressivität180
Definitionen180
Neurobiologische Grundlagen180
Pharmakotherapeutische Ansätze181
Literatur184
Pharmakotherapie bei sexuellen Präferenz- und Verhaltensstörungen184
Definition, Klassifikation184
Indikation für medikamentöse Therapie185
Informationen zu Wirkung und Behandlung186
Anwendung bei Jugendlichen186
Literatur187
10 Spezielle Täter und Tatgruppen188
Sexualstraftaten188
Kriminologische Aspekte188
Entwicklungspsychologie sexuell grenzverletzenden Verhaltens188
Entwicklungskriminologie und Rückfallprognose189
Behandlung und ihre Wirksamkeit190
Literatur191
Gruppenstraftaten192
Einleitung192
Epidemiologie, Demografie192
Gruppendynamik und Einflussfaktoren193
Interventionen194
Literatur195
Brandstiftung195
Historische Entwicklung des Pyromaniebegriffs195
Aktueller Stand196
Pathologische Brandstiftung und Dissozialität197
Pathologische Brandstiftung und Impulsivität197
Forensische Beurteilung198
Therapie198
Literatur198
Besonderheiten bei Mädchen199
Epidemiologie, Demografie199
Besonderheiten bei mit Sucht assoziierten Delikten199
Relationale Aggression und Mobbing199
Entwicklungslinien und Risikoprozesse200
Viktimisierung als wichtiger Risikofaktor201
Komorbidität201
Fazit201
Literatur202
Early Starter und Latenzkinder: Täter in der Kindheit202
Einleitung202
Entwicklungspsychologische Fragen203
Definitionen203
Epidemiologie203
Early Starters im engeren Sinne204
Latenzalter204
Weitere Besonderheiten kindlich aggressiv-delinquenter Täter204
Rolle der Geschwisterbeziehungen205
Rolle der Peerbeziehungen205
Fallbeispiele206
Verlauf der Fälle207
Zusammenfassung207
Literatur208
Substanzkonsum und substanzbedingte Störungen208
Einleitung208
Straftaten unter akutem Einfluss von Suchtmitteln (Intoxikation)209
Straftaten im Entzugssyndrom210
Straftaten bei Persönlichkeitswandlung210
Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG)211
Fazit211
Literatur212
Jugendliche Intensivtäter213
Einleitung213
Wenige richten viel Schaden an213
Begriff des jugendlichen Intensivtäters214
Person des jugendlichen Intensivtäters214
Umgang mit jugendlichen Intensivtätern215
Literatur217
Patienten mit Intelligenzminderung218
Definition der Intelligenzminderung218
Epidemiologie218
Komorbiditäten218
Diagnostik218
Therapie219
Kriminologische Aspekte von Intelligenzminderung219
Forensische Relevanz im Strafrecht220
Forensische Relevanz im Zivilrecht und Öffentlichen Recht222
Literatur223
11 Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den deutschsprachigen Ländern225
Entwicklung in Deutschland225
Einleitung225
Regionale Unterschiede225
Ambulante Versorgung im jugendforensischen Kontext225
Suchterkrankungen und der §€?64 StGB226
Standards in der Begutachtung226
Wissenschaftlich-empirische Entwicklungen226
Ausblick226
Österreich227
Einleitung227
Wesen des österreichischen Jugendstrafrechts227
Diversion im österreichischen Jugendstrafrecht227
Straftaten Jugendlicher in Zahlen228
Psychische Erkrankungen bei in Österreich inhaftierten Jugendlichen228
Fazit229
Literatur229
Schweiz229
Grundzüge des schweizerischen Jugendstrafrechts229
Gewaltdelikte in der Schweiz: Entwicklung und Maßnahmen230
Praktische Maßnahmen der Zürcher Jugendstrafrechtspflege231
Herausforderungen231
Literatur232
Südtirol232
Gesundheitswesen und Organisation232
Facharzttitel „Neuropsichiatria infantile“232
Südtirol und die Neuropsichiatria infantile (NPI)232
Vormundschaftsgericht und Jugendgericht234
Jugendforensische Entwicklungen in Südtirol235
Literatur235
12 Zukunftsthemen und Forschungsansätze236
Forschung236
Einleitung236
Jugendforensik236
Persönlichkeitsstörungen und unemotionale Persönlichkeitszüge236
Evaluation von Präventions- und Therapieprogrammen237
Elektronische Medien als Herausforderung237
Literatur237
Fort- und Weiterbildung238
Grundsätzliche Überlegungen238
Weiterbildung in forensischer Kinder- und Jugendpsychiatrie238
Entwicklung in der Schweiz239
Entwicklung in Deutschland239
Entwicklung in Österreich240
Zukunftsthemen240
Einleitung240
Risikokonstellationen und -populationen241
Traumatische Entwicklungen aller Art241
Migrations- und Fluchtbewegungen241
Entwicklung einer Überwachungs- und Kontrollgesellschaft241
Geringere Toleranz gegenüber normabweichendem Verhalten242
Mediale Entwicklungen242
Klassifikation und Definition von Krankheit versus Störung242
Multikulturalität242
Literatur243
Sachverzeichnis244

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