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E-Book

Aktives Investmentportfolio-Management

Optimierung von Portfolios aus derivatebasierten dynamischen Investmentstrategien

AutorChristian Ohlms
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl269 Seiten
ISBN9783835091115
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Christian Ohlms entwickelt eine neue finanzmathematische Lösung, wie komplexe Investmentziele, die die integrale Einbeziehung von Derivaten, derivatebasierter Investmentstrategien und zeitlicher Dynamik in die Investmentportfolio-Optimierung erfordern, intertemporal erreicht werden können. Ein ausführlicher Praxisteil zeigt die Implementierung dieser Lösung in Mathematica.

Dr. Christian Ohlms promovierte bei Prof. Dr. Dr. Oskar Betsch am Institut für Betriebswirtschaftslehre, Fachgebiet Finanzierung und Bankbetriebslehre, der Techn. Universität Darmstadt. Er ist Berater bei McKinsey & Company, Frankfurt.

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Leseprobe
2 Identifizieren der Ziele des Investmentportfolio- Managementprozesses (S. 25)

2.1 Stakeholder des Investmentportfolio-Managementprozesses und ihre Bedeutung für die Bestimmung des Zielsystems

Will man versuchen, die Anforderungen an das Investmentportfolio-Management zu strukturieren und in ein allgemeines Zielsystem einfließen zu lassen, ist es zweckmäßig, zunachst von den spezifischen Interessenlagen der einzelnen Anspruchsgruppen auszugehen. Die an das Investmentportfolio-Management gestellten Anforderungen sind ebenso vielfaltig wie die hinter diesen Anforderungen stehenden Anspruchs- bzw. Interessengruppen (Stakeholder).

Anspruchsgruppen sind neben den Eigentumern der Investmentportfolio- Management-Unternehmung alle diejenigen Personen, Gruppen oder Institutionen, die in irgendeiner Form am Lebenszyklus der Investmentportfolio-Management-Unternehmung beteiligt, direkt oder mittelbar davon betroffen werden oder auch nur ein spezifisches Interesse daran haben. Dies sind insbesondere die Kunden als Investoren, das Management der Unternehmung, die Mitarbeiter, die Lieferanten, der Staat, die Gemeinschaft aller im Finanzsektor tätigen Einheiten u. v. m.

Anforderungen der Anteilseigner der Investmentportfolio-Management-Unternehmung sind insbesondere auf die nachhaltige Schaffung von ökonomischem Wert (Shareholder Value) gerichtet. Die Kunden der Livestmentportfolio-Management-Unternehmung, die Investoren, die entweder Anteilseigner oder Fremdkapitalgeber sein können, fordern die bestmögliche Erfüllung ihrer Investmentziele und Einhaltung ihrer Investmentbeschränkungen. Demgegenüber ist den Mitarbeitern wichtig, Arbeitsplatzsicherheit sowie eine gerechte Entlohnung zu erhalten, vom Arbeitgeber respektiert, umfassend über die das Unternehmen betreffenden Begebenheiten informiert zu werden und individuelle Fortentwicklungsmöglichkeiten zu bekommen.

Der Staat steckt durch aufsichts- und steuerrechtliche Gesetzgebung und den Einsatz von Aufsichtsorganen als Kontrollinstitutionen die Grenzen ab, innerhalb denen sich das Investmentportfolio-Management abspielt. Ziel von Gesetzen ist es, der Investmentbranche Rahmenbedingungen für die Ausübung ihrer Geschäftstatigkeit zu setzen, die sowohl den nationalen Investmentstandort durch moderne klare Gesetzgebung für in- und ausländische Investoren attraktiv machen, ohne Anlegerschutz und Aufsicht zu vernachlässigen, aber auch dem Staat angemessene Steuereinnahmen einbringen.

Darüber hinaus agieren nicht-staatliche Regulierungsorgane, die - teils zum Schutz der Anleger, teils zur Forderung des reibungslosen Ablaufs der Finanzbranche als Ganzes - Einfluss auszuüben versuchen. Zu nennen sind hier insbesondere Bestrebungen bin zu weitergehenden ethischen und professionellen Standards in der Investmentbranche.

Sonstige Stakeholder sind bspw. Organisationen, die für sozial, umwelt-, Corporate Governance-, menschenrechtsvertragliches Investmentportfolio- Management eintreten und Medien. Sonstige Stakeholder können aber auch z. B. die Mitarbeiter des Portfoliounternehmens sein, in das im Rahmen eines Venture Capital-Investments investiert wurde. Oder aber die Nutzer einer Immobilie, in die im Rahmen eines Real Estate- Engagements investiert wurde, und deren Ansprüche teilweise rechtlich abgesichert sind. In der Summe treffen somit unterschiedlichste Anforderungen einer großen Anzahl von Stakeholdern aufeinander. Viele dieser Anforderungen konfligieren, führen somit zu nicht miteinander zu vereinbarenden Zielvorstellungen einzelner Anspruchsgruppen.

Abbildung 2-1 gibt eine Übersicht über die im Investmentportfolio-Management typischerweise auftretenden Zielkonflikte und die dahinter stehenden Interessengruppen. Notwendig ist daher entweder ein Ausgleich oder eine Priorisierung der Ziele der verschiedenen Interessengruppen. In der Managementtheorie lassen sich zwei grundsätzliche Ansätze unterscheiden. Im Stakeholderansatz wird ein Ausgleich der unterschiedlichen Interessen der Stakeholder angestrebt. Basis des Ansatzes ist ein anspruchsgruppenorientiertes Unternehmensmodell mit dem obersten Ziel des nachhaltigen Überlebens der Unternehmung. Primäre Aufgabe des Managements ist hierbei der Ausgleich der Interessenkonflikte durch Verhandlung und Anreizsysteme.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis14
Symbolverzeichnis16
Abbildungsverzeichnis18
1 Einführung und begriffliche Grundlagen20
1.1 Einführung20
1.2 Gang der Untersuchung22
1.3 Begriffliche Grundlagen24
2 Identifizieren der Ziele des Investmentportfolio- Managementprozesses44
2.1 Stakeholder des Investmentportfolio- Managementprozesses und ihre Bedeutung für die Bestimmung des Zielsystems44
2.2 Investmentziele der Investoren als bedeutende Stakeholdergruppe49
2.3 Konsequenzen für die Identifizierungsaufgabe des Investmentportfolio- Managementprozesses64
3 Modellieren von Investmentzielen auf Basis Strategischer Investmentfelder (SIF)66
3.1 Relevanz effektiver Zielmodellierung für den Investmentportfolio- Managementprozess66
3.2 Effektivitätspotential der traditionell assetklassenbasierten Zielmodellierung68
3.3 Strategische Investmentfelder als neues Instrumentarium für die Zielmodellierung81
3.4 Konsequenzen der Modellierung von Investmentzielen auf Basis von Strategischen Investmentfeldern ( SIF / Strategic Investment Fields)90
4 Optimieren eines assetklassenbasierten Investmentportfolios94
4.1 Anforderungen an ein SIF- fähiges Optimierungsmodell94
4.2 Möglichkeiten traditioneller Optimierungsmodelle97
4.3 Grenzen traditioneller Optimierungsmodelle und Forschungsbedarf160
5 Optimieren eines SIF- basierten Investmentportfolios durch kaskadenförmige dynamische Optimierung166
5.1 Fraktionieren des Optimierungsproblems in Kaskaden166
5.2 Lösen des Optimierungsproblems172
6 Implementieren des SIF-basierten Investmentprozesses am Beispiel einer Trend- Following-Strategie für Hedge Fonds180
6.1 Identifizieren des Investmentziels: Problemstellung von Fung/ Hsieh182
6.2 Modellieren des Investmentziels auf Basis eines Strategischen Investmentfeldes190
6.3 Schätzen der Eingangsdaten des Optimierungsmodells195
6.4 Lösen des SIF- basierten Optimierungsmodells230
6.5 Modellkritik und Erweiterungen248
7 Zusammenfassung und Ausblick254
Literaturverzeichnis258

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