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E-Book

Aufmerksamkeit

Geschichte - Theorie - Empirie

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl415 Seiten
ISBN9783531193816
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis31,46 EUR

Im pädagogischen Diskurs erweist sich Aufmerksamkeit als ein vielgestaltiges und uneindeutiges Phänomen. Aufmerksamkeit erscheint sowohl als Voraussetzung wie auch als Ziel, sowohl als Mittel wie auch als Grenze der Pädagogik.

In diesem Buch wird dargestellt, wie sich in historischer Perspektive Aufmerksamkeit als Motiv pädagogischer Reflexionen entwickelt und gleichzeitig als Element des pädagogischen Geschehens selbst produziert wird. In theoretisch-systematischer und empirischer Perspektive wird diskutiert, wie Erfahrung als ein Aufmerksam-Geworden-Sein, Lernen als Teilhabe an gemeinsamer Aufmerksamkeit, pädagogisches Handeln als Aufmerksamkeitslenkung aufgegriffen und Lernschwierigkeiten als fehlende Aufmerksamkeit pathologisiert werden.



Dr. Sabine Reh ist Professorin für Historische Bildungsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin und Leiterin der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF in Berlin.
Dr. Kathrin Berdelmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF in Berlin.
Dr. Jörg Dinkelaker vertritt derzeit eine Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis5
Varianten der Aufmerksamkeit für Aufmerksamkeit Zur Einleitung8
Geschichte der Aufmerksamkeit10
Theoretische Perspektiven12
Umgang mit Aufmerksamkeit im pädagogischen Geschehen13
Unaufmerksamkeit14
Interdisziplinäre Anschlüsse15
Literatur17
I Geschichte18
Das Thema Aufmerksamkeit in der Pädagogik des 18. Jahrhunderts Joachim Heinrich Campes Reflexionen zur Beobachtung und Bildung „junger Kinderseelen“19
Einleitung19
1 Die aktuelle Konjunktur von Aufmerksamkeitsdiskursen und Aufmerksamkeit als Forschungsdesiderat in der Erziehungswissenschaft20
2 Aufmerksamkeit als Erkenntnisvermögen und Kulturtechnik im 18. Jahrhundert23
3 Konstruktionen der Aufmerksamkeit in der Pädagogik des 18. Jahrhunderts am Beispielder Schrift: „Über die früheste Bildung junger Kinderseelen“ von J. H. Campe25
Literatur31
Aufmerksamkeit im Schulmännerdiskurs der Sattelzeit33
„Erweckung der Aufmerksamkeit“ als Grundfigur aufgeklärter Pädagogik35
Verbreitung, Verfeinerung und Verschiebung des volksaufklärerischen Konzeptes der Aufmerksamkeit in der Pädagogik der Schulmänner38
Aufmerksamkeit im Unterrichtskonzept Johann Friedrich Herbarts44
Fazit48
Literatur49
Gedruckte Quellen51
Ungedruckte Quellen52
Attention and Boredom in the 19th-Century American School: The “Drudgery” of Learning and Teaching and the Common School Reform Movement?53
Introduction53
Enacting Desire: The Early-19th-Century American Schoolroom as “Little Empire of Mind”54
Conceptualizing Attention and Boredom on an Emotional Plane57
The Drudgery of Work in School60
The Drudgery of Schoolwork63
Conclusion66
References67
Der „Kinderfehler“ Unaufmerksamkeit Deutungsmuster zwischen Kulturkritik und professionellen Handlungsproblemen im Schulsystem in Deutschland um 190069
1 Aufmerksamkeit, Modernität und Anforderungen an das Subjekt gegen Ende des 19. Jahrhunderts73
2 Von der Aufmerksamkeit als einer didaktischen Aufgabe zur Unaufmerksamkeit als „Kinderfehler“76
2.1 Aufmerksamkeit als eine pädagogische und didaktische Aufgabe76
2.2 Unaufmerksamkeit als „Kinderfehler“ 1890 bis 191078
3 Handlungsprobleme in deutschen Volksschulen81
4 Fazit – Aufmerksamkeitspraktiken und unaufmerksame Schüler_innen84
Literatur87
Gedruckte Quellen90
Zeitschriften91
Aufmerksamkeit als Praxis Pädagogische Beobachtungen Maria Montessoris92
1 Zum Problem der Rezeption der Schriften Montessoris95
2 Die „Polarisation der Aufmerksamkeit“: Zwischen Beobachtung und Theoretisierung96
3 Die Beobachtung der „Polarisation der Aufmerksamkeit“ als Praxis der kindlichen Selbstorganisation97
4 Die „Polarisation der Aufmerksamkeit“ als Phasenmodell der Arbeitstätigkeit102
5 Die Polarisation der Aufmerksamkeit in der Entwicklungstheorie Montessoris104
6 Fazit106
Literatur109
II Theoretische Perspektiven112
Aufmerken – eine phänomenologische Studie113
1 Blicke fangen und Ohren öffnen113
2 Aufmerksamkeit erregen114
3 Aufmerksamkeit – ein Ethos der Sinne116
Literatur122
Aufmerksam – nicht aufmerksam –unaufmerksam Kulturelle Hintergründe und erziehungswissenschaftliche Aspekte der Aufmerksamkeitskommunikation123
1 Problematische Aufmerksamkeit123
2 Phänomenologische Vergewisserungen126
3 (Kulturgeschichtliche) Facetten des Aufmerksamkeitsdiskurses127
3.1 Neufestlegung der Wahrnehmung: Unmögliche Aufmerksamkeit zwischen zerstreuter und fokussierter Wahrnehmung127
3.2 Aufmerksamkeit und Gedächtnis als Formen der Stabilisierung sinnhaften Wissens129
3.3 Aufmerksamkeit als Zumutung und knappe Ressource131
3. 4 Normierte und normierende Aufmerksamkeit134
4 Tertium datur – Aufmerksamkeitskommunikation im Kontext von Bildung und Erziehung136
4.1 Selbstreferentialität von Aufmerksamkeit136
4.2 Aufmerksamkeit als Kommunikations-, Bewusstseins- und Öffentlichkeitsereignis136
4.3 Formen der Aufmerksamkeitskommunikation137
4.4 Aufmerksam – nichtaufmerksam/aufmerksam – unaufmerksam139
Literatur141
Aufmerksamkeit und Subjektbildung aus pragmatistischer Sicht143
1 Aufmerksamkeit im pragmatistischen Kontext144
Aufmerksamkeit im Kontext habitueller Subjektbildung144
Primäre Erfahrung und der Vorrang der Praxis147
2 Drei Modi von Selbst- und Weltbezug: self-action – interaction – transaction149
3 Ästhetische Erfahrung155
Transaktionale Prozesse im Raum zwischen Beteiligten155
Zeitlichkeit157
4 Bedeutungen für pädagogische Kontexte159
Literatur164
III Empirie des Umgangs mit Aufmerksamkeit166
Kompetenzen des Klassenmanagements Steuerung von Aufmerksamkeit?167
1 Individuelle und situative Determinanten von Aufmerksamkeit168
2 Strategien zur Sicherung der Aufmerksamkeit in Schulklassen170
3 Aufmerksamkeitssteuerung im Kontext einer funktionalen Definition des Klassenmanagements174
3.1 Handlungsprogramm und Aufmerksamkeitssteuerung175
3.2 Handlungsvektor und Aufmerksamkeitssteuerung176
3.3 Academic work und social participation178
4 Ein Fallbeispiel zur Steuerung von Aufmerksamkeit bei der Explikation eines Handlungsprogramms179
4.1 Anforderungen an die Aufmerksamkeitssteuerung bel der Explikation eines Handlungsprogramms für eine Einzelarbeit180
4.2 Sequentielle Beschreibung eines Unterrichtsbeispiels181
4.3 Funktionale Analyse der Aufmerksamkeitssteuerung im Fallbeispiel186
4.4 Zusammenfassung189
Literatur190
Übungen der Aufmerksamkeit Phänomenologische und empirische Analysen zum Aufmerksamwerden und Aufmerksammachen193
1 Aufmerksamwerden: phänomenologische Beschreibung und pädagogische Bestimmung195
1.1 Auffallen, Aufmerken, Bemerken196
1.2 Aufmerksamkeitspraxis als Machtpraxis198
1.3 Aufmerksamkeit üben198
2 Vignette aus der Aufmerksamkeitspraxis200
3 Erfahrung im Aufmerksamwerden: Flow, Polarisation, Umlernen204
4 Pädagogische Operationen des Aufmerksammachens: Fragen und Zeigen208
5 Übung der Aufmerksamkeit209
6 Polarisierung als pädagogische Form des Aufmerksamwerdens und Aufmerksammachens211
Literatur212
Aufmerksamkeitsbildung Anthropologische Überlegungen zum Lernen und Lehren215
Einleitung215
1 Fragestellungen der Anthropologie und praxistheoretische Rahmungen216
2 Lernen als Aufmerksamkeitsbildung217
3 Die Schulung von Wahrnehmungsfähigkeiten am Beispiel von „skilled visions“218
4 Den eigenen Weg finden – von den ungeschickten ersten Versuchen zum meisterlichen Können220
5 In Seminaren der Erwachsenenbildung Prozesse der Aufmerksamkeitsbildung initiieren und begleiten222
5.1 Aufmerksamkeitsbildung initiieren – Neugier, Beziehung und die Inszenierung von Diskrepanz223
5.2 Wegweiser sein für den nächsten Schritt225
5.3 Fragen lassen und Fragen stellen227
5.4 Benennen, begreifen, versinnbildlichen – Praktiken des Wahrnehmbarmachens228
Zusammenfassung231
Literatur232
Varianten der Einbindung von Aufmerksamkeit Zeigeinteraktionen in pädagogischen Feldern234
1 Aneignungbeeinflussung durch Aufmerksamkeitseinbindung234
2 Die konstitutiven Kennzeichen aneignungs- orientierterZeigeinteraktion illustriert an einem Volkshochschulkurs236
3 Rudimente pädagogischen Zeigens in einer Kindertagesstätte244
4 Suche nach dem Zu-Zeigenden im individualisierten Grundschulunterricht246
5 Feldübergreifende Gemeinsamkeiten in der sequentiellen Einbettung von Zeigesituationen251
6 Feldspezifische Differenzen in der Etablierung von Zeigeinteraktionen253
Literatur256
Availability stances in classroom openings Doing attendance, attention and addressabilit?y258
Introduction258
1 Methodical approach259
2 Availability: A matter of specifying attendance, attention and addressability260
3 “On your marks, get set, go”!? Alternating configurations and expectations263
4 Conclusion272
References273
IV Unaufmerksamkeit277
Aufmerksam oder unaufmerksam? Umgang mit Aufmerksamkeitssteuerung im geöffneten Unterricht?278
1 Selbststeuerung der Aufmerksamkeit im geöffneten Unterricht278
2 Unaufmerksamkeit und die Einbindung von Aufmerksamkeit in zeitliche Unterrichtsverläufe280
3 Das Zeigen von „aufmerksam-sein“289
4 Verteilte Aufmerksamkeit als Erfordernis im geöffneten Unterricht292
5 Schluss294
Literatur295
Abwesenheit und Störung als Ausdruck von Unaufmerksamkeit Erzählungen von Eltern und Darstellungen in Klassifikationssystemen297
„Aufmerksamkeitsdefizite“: Die Erzählungen der Eltern299
Die abwesenden Anwesenden300
Die störenden Anwesenden303
Zwischenbilanz: Verdachtsmomente für Aufmerksamkeitsdefizite306
Unaufmerksamkeit in Klassifikationssystemen307
Deutungen von Eltern und diagnostische Kriterien im Vergleich309
Unaufmerksamkeit ‚als Symptom‘?312
Literatur314
Anhang316
Attention deficit and the development of child science in the Netherlands c. 1955–1985320
Introduction320
1 Neurology versus Freudianism321
2 Outsiders and the Other Child (c. 1970)324
3 A vague label (c. 1980)328
4 Conclusion332
References333
V Interdisziplinäre Anschlüsse336
Zentrale Entwicklungen in der Theoriebildung und Forschung zur Aufmerksamkeit in der Psychologie337
Einleitung337
1 Begriffsbestimmung – Aufmerksamkeit als Gegenstand psychologischer Forschung338
2 Methoden psychologischer Aufmerksamkeitsforschung339
3 Zentrale Theorien und Modelle psychischer Aufmerksamkeitsforschung: Geistige Kapazitätsbeschränkungen und Tätigkeitstheorie der Aufmerksamkeit341
3.1 Belege für die Annahme einer begrenztengeistigen Kapazität342
3.2 Belege für die Tätigkeitstheorie der Aufmerksamkeit344
3.3 Die Steuerung der Aufmerksamkeit345
4 Empirische Befunde zur Aufmerksamkeit als unbewusstem Prozess348
5 Zusammenfassung und Ausblick für die Erziehungswissenschaften354
Literatur356
Attentionale Horizonte zwischen Phänomenologie und Psychologie358
Einleitung358
1 Ein dynamischer Ansatz zur Untersuchung der Aufmerksamkeit360
2 Horizonte der Aufmerksamkeit364
2.1 Noematische Horizonte364
2.2 Noetische Horizonte366
Literatur371
Professional Vision374
My Own Practices for Seeing376
Coding Schemes378
Highlighting380
Graphic Representations as Embodied Practice382
Contested Vision388
Coding Aggression as Professional Practice391
Expert Testimony: An Ethnography of Seeing394
Graphic Demonstrations and Material Artifacts: The Birth of Rodney King as a Visible Actor399
The Power to Speak as a Professional402
Conclusion405
Acknowledgments409
References410
Autorinnen und Autoren413

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