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Boulevard auf dem Vormarsch: Die Boulevardisierung der Qualitätszeitungen

AutorMaria Vögele
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl62 Seiten
ISBN9783955497453
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Was ist Qualität im Journalismus und wohin entwickelt sich diese angesichts des sich immer mehr verbreitenden Trends zur Boulevardisierung? Denn offensichtlich ist eine Abgrenzung des Qualitätsjournalismus vom Boulevardjournalismus nicht mehr so einfach. Die Boulevardisierung der Medien ist weltweit auf dem Vormarsch. Die Boulevardpresse ist führend auf dem Zeitungsmarkt, während Qualitätsblätter um ihre Leser ringen. Was folgt, ist eine Anpassung letzterer an die sich offensichtlich wandelnden Bedürfnisse der LeserInnen. Die vorliegende Bakkelaureatsarbeit beschäftigt sich mit genau diesem Thema und versucht, zu eruieren, welche bzw. wie viele Merkmale des Boulevardjournalismus in Qualitätszeitungen zu finden sind. Konkret wird die als Qualitätszeitung angesehene Tageszeitung Standard in den Fokus der Untersuchungen gerückt. Inhaltsanalytische Untersuchungen ausgewählter Artikel sollen Aufschluss darüber geben, inwieweit sich der Standard an die Boulevardisierungstendenzen der Medien allgemein angepasst hat.

Maria Vögele wurde 1991 in Innsbruck geboren. Nach dem Studium der Kommunikationswissenschaft legte sie ihren Studienschwerpunkt auf europäisches Recht und Politik und absolvierte das Masterstudium der European Union Studies. Bereits während des Studiums

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Leseprobe
Kapitel 3.2, Die Nachrichtenfaktoren im Einzelnen: Im Folgenden wird nun genauer auf die zwölf Nachrichtenfaktoren nach Galtung und Ruge (1965) eingegangen. Dabei ist noch anzumerken, dass die letzten vier Nachrichtenfaktoren laut Galtung und Ruge kulturabhängig seien und demnach nur in der nordwestlichen Welt wirksam seien. 3.2.1, Frequenz: Dieser Nachrichtenfaktor definiert den Zeitraum zwischen dem Ereignis und dessen Erscheinung in den Medien. Je kürzer dieser Zeitraum ist, desto eher wird das Ereignis zur Nachricht. (Vgl. Galtung/Ruge 1965: 65ff.) In anderen Worten könnte dieser Nachrichtenfaktor auch 'Aktualität' heißen. Der Idealfall wäre, dass die Berichterstattung und das Ereignis möglichst zeitgleich stattfinden. Die Umsetzung dieser Vorstellung ist jedoch aufgrund technischer und struktureller Faktoren schwierig. Ein weiterer Aspekt dieses Nachrichtenfaktors ist, dass kürzere Ereignisse tendenziell mehr Beachtung in den Medien finden als längerfristige (vgl. Galtung/Ruge 1965 ff.). 3.2.2, Schwellenfaktor/Außergewöhnlichkeit: Der Schwellenfaktor bzw. die Außergewöhnlichkeit eines Ereignisses meint, dass ein Ereignis eine bestimmte Barriere überwinden muss, um publiziert zu werden. Damit diese Barriere überwunden wird, muss ein Ereignis besondere Merkmale haben. Subfaktoren dieses Nachrichtenfaktors sind beispielsweise Bedeutsamkeit, Überraschung und Negativität. Diese tragen maßgeblich dazu bei, dass ein Ereignis zur Nachricht wird und die Barriere zur Publikation überwindet. (Vgl. Wilke 1984: 18). 3.2.3, Eindeutigkeit: Der Faktor Eindeutigkeit beschreibt die Tatsache, dass einfache Inhalte eher zur Nachricht werden als komplexe. Unter diesen Punkt fallen beispielsweise Ereignisse, zu denen es keines größeren Vorwissens bedarf, um die Zusammenhänge zu verstehen. Im Gegensatz dazu werden Ereignisse, die eine aufwändige Hintergrundberichterstattung implementieren, eher aussortiert, sofern sie nicht anderen wichtigen Nachrichtenfaktoren entsprechen. (Vgl. Galtung/Ruge 1965 ff.). 3.2.4, Bedeutsamkeit/Relevanz: Bedeutsam wird ein Ereignis für den/die LeserIn, wenn eine Nähe zu jener/jenem besteht. Unter Nähe kann sowohl räumliche als auch kulturelle Nähe verstanden werden. Aus diesem Faktor ergibt sich auch die persönliche Relevanz des Ereignisses für den/die LeserIn. (Vgl. Galtung/Ruge 1965: 65ff.). 3.2.5, Konsonanz: Konsonanz meint das Ausmaß der Übereinstimmung des Ereignisses mit den Vorstellungen, Wünschen und Meinungen der RezipientInnen. Die Subfaktoren der Konsonanz sind dementsprechend Wünschbarkeit und Erwartbarkeit. Ereignisse, die der/die LeserIn also bereits erahnt hat oder die er sich insgeheim gewünscht hat, werden bei der Nachrichtenselektion bevorzugt. (Vgl. Galtung/Ruge 1965: 65ff.). 3.2.6, Überraschung: Für Überraschung sorgen Ereignisse, die kurios und unvorhersehbar sind. Dieser Nachrichtenfaktor steht vor allem in Zusammenhang mit dem Faktor Konsonanz. Er entspricht demnach den gegenteiligen Bedürfnissen der LeserInnen. Nicht das Vorhersehbare, sondern eben das Nichtvorhersehbare macht das Ereignis in diesem Fall zur Nachricht. Die Faktoren Überraschung und Konsonanz können aus diesem Grund niemals beide auf ein Ereignis zutreffen. (Vgl. Galtung/Ruge 1965: 65ff.).
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