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Das Ganze des Rechts.

Vom hierarchischen zum reflexiven Verständnis deutscher und europäischer Grundrechte.

AutorAndreas Fischer-Lescano
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zur Rechtstheorie 232
Seitenanzahl427 Seiten
ISBN9783428523382
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis109,90 EUR
Die Autoren nehmen die verbreitete Kritik am Abwägungspragmatismus in der Grundrechtsjudikatur zum Ausgangspunkt, um eine holistische Grundrechtstheorie zu entwickeln. Anstelle von Werte- und Prinzipienpyramiden schlagen sie ein reflexives Modell vor, mit dem gesellschaftliche Inkommensurabilitäten rechtlich kommensurabel gemacht werden können. Das impliziert eine Abkehr vom traditionellen vertikalen, epistemischen und semantischen Grundrechtsholismus und fordert dazu auf, Grundrechtskollisionen im Rahmen eines horizontalen, praktischen und pragmatischen Holismuskonzepts zu bearbeiten. Die Leitfrage ist: Wie kann man das Problem der Unverträglichkeit in der Kollision sozialer Logiken bearbeiten, ohne in das vertikal holistische 'Denken vom Ganzen her' zu verfallen?

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis10
Einleitung14
I. Die Methode der Untersuchung14
II. Gegenstand der Untersuchung18
III. Der Problemhintergrund21
1. Kapitel: Die Einheit der Rechtsordnung – Von der Hierarchie zum Netzwerk24
I. Vom vertikalen zum horizontalen Holismus24
1. Zur Rechtsgeschichte des Holismus als Einheit der Rechtsordnung25
a) Existentielle Einheit: Carl Schmitt31
b) Werteinheit: Rudolf Smend38
c) Normtheoretische Einheit: Hans Kelsen48
2. Der Einschnitt der Lüth-Entscheidung54
a) Die Ausgangssituation55
b) Die Begründung der Drittwirkung durch das Gericht60
c) Die praktische Vorgehensweise des Gerichts67
3. Das Scheitern des vertikalen Konzepts70
a) Die Reduktion zur Einheit der Verfassung71
b) Das Verschwinden der Einheit im Postulat74
c) Von der Einheit zur Intertextualität79
II. Vom epistemischen zum praktischen Holismus84
1. Die Holismusdiskussion in der analytischen Philosophie87
2. Die Unvermeidbarkeit des Holismus100
3. Die Umwendung des Holismus in die Horizontale107
III. Von der semantischen zur pragmatischen Moderation des Holismus114
1. Die holistische Struktur der Sprache114
a) Bedeutung liegt nicht bei den sprachlichen Einzelelementen115
b) Die Bedeutung liegt nicht beim Ganzen des Sprachsystems121
c) Holistischer Individualismus als Vernetzung gelungener Verständigungen127
2. Pragmatische Moderation des Holismus im Recht138
a) Das Modell der Gegenstandserkenntnis138
b) Erkenntnis als Präzisierung der Selbstbeschreibung143
c) Das Paradox praktischer Normativität147
2. Kapitel: Grundrechtsgeltung – Von der Abwägungsposition zum Recht149
I. Von der Abwägung zur Argumentation149
1. Die Abwägung als delegierende Metapher150
a) Die Semantik von Abwägung zwischen Technik und Metapher150
aa) Die fachsprachliche Lexik von Abwägung151
bb) Zur Wortgeschichte von Abwägung155
cc) Abwägung als delegierende Metapher159
b) Die Abwägung in der Rechtstheorie163
aa) Das Problem heterogener Rechtsgüter163
bb) Homogenität durch das Ganze167
cc) Die Rückkehr der Heterogenität im Ganzen selbst169
c) Nach der Abwägung171
2. Die Sozialtheorie als gesuchter Inhalt174
a) Die verdeckte Soziologie der Gerichte175
b) Die Referenz der Gesetzessprache181
c) Die Umstellung auf Sozialtheorie185
3. Argumentation als funktionierende Form191
a) Der holistische Charakter juristischen Argumentierens194
b) Grundoperationen juristischer Argumentation195
c) Das Ziel der Argumentation198
II. Von der Verdrängung zur Bearbeitung der Inkommensurabilität199
1. Regime-Kollisionen200
a) Begriff der Inkommensurabilität200
b) Semantische Getrenntheit202
c) Verbindung durch Streit um Zeichenkette204
2. Die Leistung des Rechts bei Regime-Kollisionen206
a) Prinzip der Nachsicht und Rahmung206
b) Das transversale Medium der Argumentation211
c) Inkommensurabilität und Rahmenwechsel213
3. Das Recht als Reflexionszwang218
a) Was ist eine Entscheidung?219
b) Das Paradox der Entscheidung225
aa) Die dezisionistische Lesart des Paradoxes228
bb) Die dekonstuktivistische Lesart des Paradoxes233
c) Entscheidung als Möglichkeit reflexiver Kompatibilisierung237
3. Kapitel: Von der divisionalen zur reflexiven Grundrechtstheorie243
I. Grundrechtszusammenhang: Vom monistischen zum polyzentrischen Grundrechtsmodell245
1. Würdezentrale?245
2. Polyzentrisches Grundrechtsmodell248
II. Schutzrichtung: Von der Handlungs- zur Kommunikationsfreiheit249
1. Vom Schutz des Wertkerns zum Autonomiebereich250
2. Kompatibilisierung von Autonomiebereichen255
a) Funktionäre der Rechtsordnung257
b) Institutionenbegriff258
III. Von der mittelbaren zur unmittelbaren Geltung der Grundrechte261
1. Drei Dimensionen der Grundrechtsbindung261
a) Grundrechtsbindung der Legislative262
b) Grundrechtsbindung der Judikative263
c) Grundrechtsbindung Privater265
2. Von der Vermittlung durch die Generalklauseln zu dynamischen Vernetzungen267
a) Systematische Auslegung268
b) Keine Sonderrolle von Generalklauseln270
c) Ununterscheidbarkeit von grundrechtlichen Kern- und Randbereichen272
3. Unmittelbare Gewährung subjektiver Rechte275
a) Drei Anspruchsdimensionen276
aa) Subjektive Abwehrrechte277
bb) Subjektive Leistungsrechte279
cc) Subjektive Bewirkungsrechte284
b) Rechtfertigungsmöglichkeiten285
4. Grundrechtsunmittelbarkeit im Privatrechtsverkehr286
4. Kapitel: Dogmatische Konsequenzen: Von der mittelbaren Drittwirkung zum Grundrechtskollisionsrecht288
I. Vom Schutz individueller Rechtsgüter zum Schutz von Autonomieräumen289
1. Vertikales Modell: Praktische Konkordanz im vertikalen Holismus292
a) Praktische Konkordanz294
b) Kriterientrias298
2. Reflexives Kollisionsrecht: Neuartige Inkompatibilitätsregeln300
a) Kompatibilisierung von Erwartungsensembles301
b) Grundrechtlich geschützte Autonomieräume statt individueller Rechtsgüter302
II. Von der etatistischen Schutzpflicht zur rechtlichen Absicherung gesellschaftlicher Gegeninstitutionen306
1. Vertikales Modell: Abwägung von Abwehrrechten mit Schutzpflichten311
2. Reflexives Kollisionsrecht: Grundrechtliche Gegeninstitutionen zu expansiven Sozialsystemen316
a) Reflexive transnationale Risikosteuerung319
b) Regime-Kollisionen323
III. Von der Unterordnung zur rechtlichen Selbstbegrenzung327
1. Vertikales Modell: Abwägung von etatistischen Grundfreiheitsschutzpflichten und Grundrechtspflichten331
a) Probleme des europäischen Abwägungspragmatismus335
b) Prohibitions- und Pönalisierungstendenzen339
2. Reflexives Kollisionsrecht: Selbstbegrenzungen der Matrices343
Zusammenfassung: Inkommensurabilitäten der Kommunikationsmatrices347
I. Von der Hierarchie zum Netzwerk348
II. Von der Abwägungsposition zum Recht357
III. Von der vertikalen zur reflexiven Grundrechtstheorie366
IV. Grundrechtskollisionsrecht369
Literaturverzeichnis373
Personenverzeichnis416
Sachverzeichnis424

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