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E-Book

Das Gesetz der Balance

Chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben

AutorFritz Friedl
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783833830969
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR

Wie kommt es, dass manche Menschen ihre Beschwerden immer dann bekommen, wenn sie Zeit haben, sich zu entspannen? Warum ist es gerade bei Infektanfälligkeit so wichtig, regelmäßig zur selben Zeit schlafen zu gehen? Der Arzt und Spezialist der Traditionellen Chinesischen Medizin Dr. med. Fritz Friedl, Leiter einer anerkannten TCM Klinik, erklärt anhand von vielen eingängigen Patientenbeispielen, wie das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele funktioniert. Zwar gibt Dr. Friedl auch Hinweise zur Behandlung von Beschwerden, viel wichtiger ist ihm jedoch, dem Leser ein Verständnis für Zusammenhänge zu vermitteln. Das Gesetz der Balance ist ein inspirierendes Buch vom gesunden Leben, das auf der Basis der Lehre von den Fünf Funktionskreisen dazu anregt, sich mit sich selbst, seinen Schwachstellen und Stärken zu beschäftigen, um gesünder, ausgeglichener und zufriedener zu werden. Einfach umsetzbar sind auch eine Qigong Übungsreihe sowie viele Rezepte für eine gesunde Ernährung.

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Leseprobe

Chinesische Medizin für den Westen


Während die westliche Medizin stolz ist auf ihre neuesten Errungenschaften, stützt sich die chinesische Medizin auf mehr als 2000 Jahre Erfahrung.

Kann uns im modernen Westen eine alte Medizin aus einem anderen Kulturkreis überhaupt etwas sagen? – Sicher ja!

Ein Schulmediziner entdeckt die TCM


IM PRINZIP BIN ICH EIN ganz normaler Schulmediziner, bodenständig in Bayern aufgewachsen, Abitur, Studium, Assistenzarztzeit, Allgemeinmediziner. China hat mich als Jugendlicher nicht interessiert, nicht einmal die Mao-Bibel habe ich gelesen. Interessiert haben mich immer Menschen, ihre Schicksale und ihre Entwicklungen.

Als Arzt ist mir sehr bald aufgefallen, dass die Medizin oft mit einem Behandlungsergebnis zufrieden ist, der betroffene Patient aber nicht.

Ärzte philosophieren dann über die Grenzen des Machbaren und unterstellen dem Patienten gern maßlos überzogene Ansprüche. Patienten hingegen versuchen verzweifelt, darauf aufmerksam zu machen, dass sie nicht verstehen, was mit ihnen los ist, und dass sie mit der Irritation über ihren gestörten Organismus nicht fertig werden. Und dies wiederum irritiert die Ärzte.

Unaufhörlich lobt das westliche Medizinsystem selbstgefällig seinen hohen Standard. Nur Kostenfragen seien es, die einer weiteren Verbesserung im Wege stehen. Patienten, die das nicht annehmen können, werden als unbequem oder zumindest undankbar eingestuft.

Wenn ein System mit Widerstand oder Kritik so schlecht umgehen kann, so hat das schon immer meine Skepsis geweckt. Bereits als Praktikant fühlte ich oft tiefe Solidarität mit kritischen Patienten. Und sehr bald schon wurde mir klar, dass das »System Medizin« nicht hinterfragt werden durfte und Kritik meist zusammen mit der Person des Kritikers kategorisch abgelehnt wurde.

Man könnte also auch gut und gerne von einer Betriebsblindheit sprechen. Um dieser zu entgehen, habe ich mich mit Philosophie, Medizingeschichte und der Medizin anderer Kulturen beschäftigt – und bin beim Studium der traditionellen chinesischen Medizin, der TCM, gelandet.

WARUM WIR DIE TCM BRAUCHEN


Seit sechs Jahren leite ich nun die Klinik SILIMA, eine kleine Privatklinik, in der neben der westlichen Medizin gleichberechtigt und ergänzend die chinesische Medizin zur Anwendung kommt. Entgegen der landläufigen Meinung, Naturheilkunde-Systeme wie die TCM sollten eher den leichten und banalen Erkrankungen vorbehalten bleiben, bin ich heute der Auffassung, dass gerade die schweren und bedrohlichen Krankheiten nach chinesischer Medizin verlangen. Der Grund dafür liegt in der Unzulänglichkeit unserer westlichen Medizin, die trotz ihrer unbestreitbaren Vorzüge Defizite aufweist, die einen sie ergänzenden Ansatz unverzichtbar machen.

DEFIZITE DER WESTLICHEN MEDIZIN

Aus der Anatomie und Chirurgie heraus hat unsere westliche Medizin einen reparativen Ansatz entwickelt, d. h., im Krankheitsfall versucht sie, den veränderten Körper zu reparieren. Darin sind zwei Probleme enthalten:

Krankheiten, die nicht mit einer anatomischen Veränderung in Verbindung gebracht werden können, entziehen sich der westlichen Diagnostik. Millionen von Menschen erleben dies. Sie gehen zu ihren Ärzten, schildern ihre Beschwerden, werden einer bestimmten Diagnostik unterzogen und erhalten schließlich die Auskunft, sie seien gar nicht wirklich krank, sondern es sei »nur seelisch«. Mit funktionellen Störungen, also (oft erheblichen) körperlichen Beschwerden, bei denen aber kein körperlicher Befund erhoben werden kann, tut sich die westliche Medizin schwer.

Obwohl sie den Begriff »funktionelle Störung« kennt, kann sie nicht wirklich etwas damit anfangen. Diese Unfähigkeit, Krankheiten zu analysieren, die sich »nur« im Funktionellen erschöpfen, obwohl der Körper rein technisch gesehen intakt ist, hat nichts mit den individuellen Fähigkeiten des einzelnen Arztes zu tun.

Sie steckt im Konzept unserer Medizin und stellt eine methodische Begrenzung dar, die einen großen Teil der Krankheitserscheinungen – und damit auch der Kranken – ausschließt.

Der zweite wesentliche Kritikpunkt ist: Unserer westlichen Medizin fehlt das Verständnis für die Bedeutung von Symptomen, die im Vorfeld von Erkrankungen als Warnung des Organismus auftreten. Wenn der Magen schmerzt, obwohl er in Ordnung ist, sehen wir die Schmerzen nicht als Warnlampe eines gefährdeten Systems, sondern als Bagatelle, die keiner Reparaturmaßnahmen bedarf.

Die chinesische Medizin dagegen liefert uns die Sprache des Befindens, die uns wie ein Armaturenbrett zeigt, ob alles in Ordnung ist oder nicht. Wärme- und Kälteempfindungen, die Art des Schwitzens, Schmerzen, Appetitveränderungen, Hauterscheinungen wie auch psychische Irritationen sind immer Hinweise auf Fehlentwicklungen. Die Beachtung dieser Hinweise kann (und sollte) zur Vorbeugung von Krankheiten genutzt werden.

AKTIVIERUNG DER SELBSTHEILUNGSKRÄFTE

Dabei verfügt unser Körper über ein raffiniert konstruiertes System der Selbstorganisation, das über weite Strecken unseres Lebens Krankheiten verhindert und nur gelegentlich der Korrektur von außen bedarf. Dieses System entzieht sich dem Zugriff der westlichen Medizin, da es komplett auf einer funktionellen Ebene arbeitet. Wir lernen im Medizinstudium nicht, dieses System zu begreifen oder zu steuern. Man bringt uns nicht einmal den nötigen Respekt vor diesem großartigen System bei. Man bildet uns zum Mediziner aus, nicht zum Arzt.

Erfolgreiche naturheilkundliche Behandlungen werden in der Medizin häufig mit dem Begriff »Spontanheilung« abgetan. Auch der Umgang mit dem »Placebo-Effekt«, dem durch nicht wirksame Medikamente erzeugten Therapieerfolg, zeigt, dass die Möglichkeit der gezielten Beeinflussung von Selbstheilungskräften aus dem Denken der wissenschaftlichen Medizin ausgeblendet wird. Die Eigenregulation stört die medizinische Forschung und Praxis geradezu. Am liebsten repariert die westliche Medizin den Menschen in Vollnarkose, wenn die Eigensteuerung weitgehend ausgeschaltet ist. Die Fortschritte von Chirurgie und Anästhesie sind immens und absolut unverzichtbar. Das Defizit im Hinblick auf das Krankheitsverständnis wird dadurch aber nicht aufgehoben. Genau damit aber beschäftigt sich die TCM – mit einem umfassenden Krankheitsverständnis. Sie will nichts reparieren. Sie möchte den Organismus verstehen, Funktionsstörungen aufspüren und die Eigenregulation aktivieren, wenn Probleme auftreten.

In weiten Kreisen der Öffentlichkeit wird das Interesse an der chinesischen Medizin als nostalgische oder esoterische Verirrung saturierter Westeuropäer angesehen. Dies ist zumindest bei mir nicht der Fall, trifft aber nach meiner Kenntnis auch für viele meiner Kollegen nicht zu. Das Interesse an der TCM erklärt sich schlichtweg mit der Unzulänglichkeit und methodischen Einseitigkeit der westlichen Medizin, die nach einem anderen Denkansatz schreit, der sie ergänzen und erweitern kann.

ERSTE KONTAKTE MIT DER TCM


In meinem konkreten Fall habe ich das medizinische Dilemma bereits als Student erfahren.

Schon in den Krankenpflegepraktika fiel mir die Diskrepanz zwischen der körperlichen Reparatur und der seelischen Verfassung vieler Patienten auf. Perfekt operiert, waren sie dennoch seelisch am Ende. Körper und Seele rebellierten, reagierten mit Schmerzen und Hilflosigkeit, die durch Psychopharmaka, Schlafnd Schmerzmittel unterdrückt werden mussten.

EINE EXKLUSIVE VORLESUNG

Als aufgeschlossener Student kam ich in die Vorlesung von Prof. Dr. Manfred Porkert, dem ersten Sinologen Europas, der auf das methodische Konzept der chinesischen Medizin hingewiesen hatte. Er hat diese Medizin nicht auf einige Tricks und exotische Techniken reduziert, sondern die Charakteristik ihres Denkens und ihrer Konzepte herausgearbeitet.

Darin lag sein besonderes Verdienst. Der kleine Kreis der Zuhörer wurde zur Keimzelle, aus der heraus sich ein nachhaltiges Interesse für die chinesische Medizin entwickeln sollte.

Zusätzlich zu diesen Studien hat mich noch eine tief greifende Erfahrung geprägt. Eine wesentliche Rolle dabei spielte ein 25-jähriger Student, lang aufgeschossen, untergewichtig, aktiv und anpassungsfähig. Er litt an einem Pneumothorax, einer krankhaften Ansammlung von Luft im Pleuraspalt zwischen Rippen- und Brustfell, durch die der Lungenflügel zusammengedrückt wird. Diese Erkrankung war spontan aufgetreten und hatte sich dauerhaft festgesetzt.

EXPERIMENTE MIT CHINESISCHEN HEILPFLANZEN

Der Student besaß inzwischen eine ganze Tüte voller Röntgenbilder, die zeigten, dass der Zustand dauerhaft geworden war. Er suchte die bedeutendsten Pulmologen auf, die ihm erklärten, dass es sich bei diesem Krankheitsbild um ein zwar seltenes, aber doch gelegentlich auftretendes Phänomen bei jungen Menschen mit sehr schlankem Körperbau handelte. Wie sie ihm sagten, würde der Zustand sich meist von selbst stabilisieren, in manchen Fällen aber auch einen operativen Eingriff benötigen.

Eine Operation wollte der junge Mann...

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