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E-Book

Die Balance im Management

Werte, Sinn und Effizienz in ein Gleichgewicht bringen

AutorJean Marcel Kobi
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl162 Seiten
ISBN9783834996015
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis40,00 EUR
Unser Denken ist auf Gegensätze - auf ein Entweder-Oder - ausgerichtet. Ein Handeln im Gleichgewicht ist jedoch erfolgreicher. Dieses Buch beschreibt, wie es gelingt, die Balance zu finden zwischen Vernunft und Emotionen, Business- und Mitarbeiterorientierung, Bewahren und Verändern.

Dr. Jean-Marcel Kobi ist selbständiger Management-Berater in Zürich. Seine Schwerpunkte sind der gesamte Human-Resources-Bereich sowie das Management der weichen Faktoren. Er hat immer wieder neue Themen angestoßen (z. B. Unternehmenskultur, Management des Wandels und Personalrisiken) und ist ein gefragter Referent.

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Leseprobe
1. Die Weisheit der Balance (S. 11)

Unser Denken ist auf Gegensätze statt auf Gleichgewichte ausgerichtet. Polaritäten beinhalten Spannungsfelder und Konfliktstoff. Solche Spannungsfelder sind in Unternehmen allgegenwärtig, zum Beispiel kurz- oder langfristiges Denken und Handeln, Planen oder Umsetzen, Verstand oder Emotionalität. Unsere westliche Kultur ist durch eine „Entweder-oder"-Sicht geprägt. Demgegenüber haben sowohl Antike wie östliche Kulturen schon immer für ein „Sowohl-alsauch" und einen Weg, der die Extreme meidet, plädiert.

Das polare Denken ist eine Denkfalle. Einseitige Übertreibung und Betonung mögen plakativer sein und sich besser verkaufen. Ein Handeln im Gleichgewicht ist aber erfolgreicher. Der Gedanke der Balance hält zunehmend Einzug in unser Denken. Checks and Balances in den Unternehmensorganen, Work-Life-Balance oder Balanced Scorecard sind Beispiele dafür. In wissensgeprägten Organisationen ist die Fähigkeit, ein Gleichgewicht herzustellen, entscheidend. Balance dürfte immer mehr zu einem entscheidenden Stichwort unserer Zeit werden.

„Das Geheimnis des Lebens ist die Balance." (Inayat Khan)

1.1 Spannungsfelder in Unternehmen

In Unternehmen müssen verschiedene Spannungsfelder immer wieder in eine Balance gebracht werden, zum Beispiel Hart und weich.

Heute werden die harten Faktoren stark betont. Diese einseitige Fokussierung sollte nicht durch eine ebenso einseitige Überbetonung der weichen Faktoren abgelöst werden. Gesucht ist das richtige Gleichgewicht (Kapitel 2).

Vernunft und Emotionen

Die Gefühlswelt wurde lange Jahre abgewertet. Heute besteht ein Nachholbedarf an Emotionalität. Auch hier geht es aber nicht darum, das Pendel vom einen Extrem ins andere schwingen zu lassen, sondern um die gute Mischung zwischen Vernunft und Emotionen. Klug entscheiden diejenigen, die Emotionen und Verstand miteinander zu koordinieren vermögen (Kapitel 2.2).

Langfristig und kurzfristig

Unter dem Druck von finanziellen Aspekten und Quartalsabschlüssen wird der kurzfristige Erfolgsdruck immer ausgeprägter. Das Langfristige fällt zunehmend unter den Tisch. Gerade die Entwicklung des Humankapitals wäre aber auf einen „langfristigen Atem" angewiesen (Kapitel 3). Zwischen strategischen Aufgaben und dem Tagesgeschäft ist die Balance immer wieder neu zu finden.

Business- und Mitarbeiterorientierung

Immer wieder stehen sich rein ökonomische, auf Effizienz und Ergebnis ausgerichtete Sicht und Sozialverträglichkeit gegenüber. Auch hier gilt: Leistung ist nicht das Letzte, und Geborgenheit ist nicht das Letzte. Zwischen Sinn/Menschlichkeit und Leistungsorientierung/Effizienz/ Gewinn ist ein Gleichgewicht zu finden. Das Gewinnziel bleibt wichtig. Wenn es aber einseitig betont wird, geraten andere Ziele unter die Räder und nachhaltige Entwicklung wird gehemmt. Die Herausforderung für Unternehmen liegt darin, die Ansprüche des globalen Wettbewerbes zu erfüllen und gleichzeitig nach innen Sicherheit und Vertrauen bieten zu können (Kapitel 4).

Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen

Der psychologische Arbeitsvertrag bildet die Grundlage des „gerechten" Austausches zwischen den unterschiedlichen Erwartungen von Mitarbeitenden und Unternehmen. Heute ist vielen psychologischen Verträgen das Fundament verloren gegangen. Sie müssen neu ausgehandelt werden (Kapitel 5).

Strategie, Struktur und Kultur

Auch im Dreieck von Strategie, Kultur und Struktur braucht es eine aufeinander abgestimmte Entwicklung. Zwischen streng hierarchischen Organisationen und „Zeltorganisationen", Strategien und Kulturen ist eine Harmonie zu finden (Kapitel 6).

Bewahren und Verändern

Angesichts des immer schnelleren Wandels macht sich Wandelverdrossenheit bei den Mitarbeitenden breit.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis7
1. Die Weisheit der Balance11
1.1 Spannungsfelder in Unternehmen11
1.2 „Sowohl-als-auch“ statt „Entweder-oder“13
Beide Pole wahrnehmen13
Die Falle des „Entweder-oder“ vermeiden14
Die Balance suchen14
Experimentieren und Reflektieren15
2. Harte und weiche Faktoren17
Der rote Faden durch die Interviews17
Originalaussagen17
2.1 Hart ist weich und weich ist hart17
2.1.1 Rationales, mechanistisches Denken prägt unternehmerisches Handeln18
2.1.2 Der Homo oeconomicus stößt zunehmend an Grenzen18
2.2 Vernunft und Emotionen21
Fragen24
3. Langfristiges und kurzfristiges Denken und Handeln25
Der rote Faden durch die Interviews:25
Originalaussagen aus Interviews:25
Der Seiltänzer28
Fragen29
4. Business- und Mitarbeiterorientierung31
Der rote Faden durch die Interviews:31
Originalaussagen31
4.1 Die Mitarbeitenden spüren wenig Wertschätzung31
Unternehmen haben ein Glaubwürdigkeitsproblem32
Die Führungsqualität ist in vielen Unternehmen unterentwickelt33
Keine Ressource wird so schlecht genutzt wie die Human Resources33
Das HR-Management stagniert33
Theorie und Praxis klaffen auseinander34
Die Vernachlässigung der Mitarbeiterorientierung hat gravierende Folgen34
4.2 Die Mitarbeitenden sind Kern von Entwicklung und Erfolg35
4.2.1 Empirische Belege35
Im Wettbewerb sind die weichen Faktoren entscheidend35
Loyale Kunden gibt es nur mit loyalen Mitarbeitenden36
Die Mitarbeitenden sind, was das Unternehmen vermag37
Wertschöpfung beginnt mit Wertschätzung38
Je turbulenter die Zeit, desto wichtiger die Menschen38
Vom Kostenfaktor zum strategischen Erfolgsfaktor39
Die Demografie wird zu einer Stärkung der Arbeitnehmer führen39
Auch die Mitarbeitenden machen eine „Return-on-Investment- Rechnung“39
Investitionen in Humanvermögen zahlen sich aus39
4.2.2 Eindeutige Forschungsergebnisse40
Das Humanvermögen steigern42
Fragen43
5. Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen: der neue psychologische Arbeitsvertrag45
Roter Faden durch die Interviews45
Originalaussagen45
5.1 Die Basis des psychologischen Arbeitsvertrages45
5.2 Die Basis des psychologischen Vertrages bricht weg48
Das japanische Beispiel50
5.3 Ein neues Gleichgewicht finden50
Fragen53
6. Unternehmensentwicklung in der Balance von Strategie, Struktur und Kultur55
Der rote Faden aus den Interviews55
Originalaussagen55
6.1 Nur eine abgestimmte Unternehmensentwicklung ist erfolgreich56
6.2 Die Unternehmenskultur wird neu entdeckt57
Erfolgreiche Unternehmen pflegen ihre Kultur59
6.3 Die Unternehmenskultur hat viele Facetten61
Die Unternehmenskultur kann fördernd oder hemmend wirken63
Das schwer Fassbare festnageln63
6.4 Die tiefere Dimension der Unternehmenskultur sind die Werte66
6.4.1 Unternehmen, die auf Werte Wert legen, sind am Ende mehr wert66
6.4.2 Werte geben Sinn67
6.4.3 Vom Wertmanagement zum Wertemanagement68
Die Wertemaßstäbe sind in die Krise geraten68
Von neuen „alten“ Werten69
6.4.4 Werte müssen unternehmensspezifisch konkretisiert und in eine Balance gebracht werden69
6.5 Nur wer die eigene Unternehmenskultur kennt, kann sie verändern72
6.6 Kulturbewusstes Management, nicht Kulturmanagement73
6.7 Voraussetzungen und Stolpersteine der Kulturgestaltung74
6.7.1 Ohne Commitment des Managements und der Führungskräfte geht nichts74
6.7.2 Gestaltung der harten und weichen Faktoren75
6.8 In Zusammenschlüssen sind die kulturellen und personellen Ursachen mitzubeachten76
6.8.1 Bewertungsphase78
6.8.2 Integrationsphase79
Fragen zur Unternehmenskultur des Unternehmens79
7. Bewahren und Verändern81
Der rote Faden durch die Interviews81
Originalaussagen81
7.1 Wandel, ein Dauerthema81
7.2 Im Wandel werden Spannungsfelder deutlich82
7.2.1 Verändern oder bewahren?83
7.2.2 Langsam oder schnell?84
7.2.3 Evolutionär oder revolutionär?84
7.2.4 Die harten und die weichen Faktoren einbeziehen85
7.2.5 Einflussnahme und Geschehenlassen85
7.2.6 Sicherheit und Offenheit für Neues85
7.3 Paradoxe und Widersprüche kennzeichnen den Wandel86
7.4 Voraussetzungen für den Erfolg von Veränderungsprozessen87
7.4.1 Konzentration der Kräfte87
7.4.2 Ganzheitliches Vorgehen88
7.4.3 Rasch kritische Masse erreichen88
7.4.4 Paukenschläge und dauernde Impulse89
7.4.5 Engagement des Managements89
7.4.6 Mitarbeitende mit ins Boot nehmen91
7.4.7 Widerständen und Ängste wahrnehmen und auflösen91
7.4.8 Information und Kommunikation93
7.4.9 Symbolische Handlungen95
7.4.10 Infrastruktur95
7.4.11 Reflexion96
7.5 Kultur und Werte sind Grundlagen des Wandels98
7.6 Pyramide des Wandels100
Fragen100
8. Fordern und Fördern103
Der rote Faden aus den Interviews103
Originalaussagen103
8.1 In der Führung klaffen Theorie und Praxis weit auseinander104
8.2 Führung beruht auf einem Menschenbild und auf Werten105
Vertrauen und Misstrauen (Kontrolle)106
8.2.1 Wertschätzung/Mitarbeiter- und Aufgabenorientierung110
8.2.2 Orientierung geben und Laisser-faire112
8.2.3 Fordern und Fördern114
8.2.4 Schnelle Entscheidungen und breites Einbeziehen114
8.2.5 Handeln und Reflektieren114
8.3 Führungsqualität ist ein entscheidender Erfolgsfaktor115
Entwicklung der Führungskräfte116
8.4 Führungsqualität muss gemessen und belohnt werden117
8.4.1 Nur was gemessen wird, wird gemacht117
8.4.2 Führungsgrundsätze mit konkreten Standards zeigen, wo die Messlatte liegt117
8.4.3 Messen der Führungsqualität119
Fragen120
9. Balance im Human Resources Management121
Der rote Faden aus den Interviews:121
Originalaussagen121
9.1 Rollen, Aufgaben und Nutzen des Human Resources Management122
9.1.1 Selbstbild und Fremdbild des HR-Managements stimmen nicht überein122
9.1.2 Rollen und Aufgaben des HR-Managements verändern sich123
9.1.3 Gute HR-Arbeit zahlt sich aus124
9.2 Spannungsfelder im HR-Management125
9.2.1 Langfristig und kurzfristig126
9.2.2 Strategisch und operational126
9.2.3 Mitarbeiter entwickeln oder einkaufen126
Interne Potenziale kennen und entwickeln127
Personalmarketing128
9.2.4 Gleichbehandlung und Individualisierung129
9.2.5 Aufgaben von Linie und HR-Management130
9.2.6 Zentrales und dezentrales HR-Management130
9.3 Stoßrichtungen zukünftigen HR-Managements132
9.3.1 Strategisch/wertschöpfungsorientiert133
Risikoorientiert134
Personalrisiken ganzheitlich angehen135
Risikofelder135
Risikozyklus137
Durch Früherkennung von Risiken Zeit gewinnen137
Engpassrisiko139
Austrittsrisiko139
Anpassungsrisiko139
Motivationsrisiko140
HR-Strategie141
HR-Planung142
9.3.2 Leistungsorientiert Führen mit Zielen144
Total Compensation144
9.3.3 Beziehungsorientiert Kommunikation146
Work-Life-Balance146
Commitment147
9.3.4 Entwicklungsorientiert149
Personalentwicklung149
Lernendes Unternehmen151
Fragen151
10. Messen ist notwendig153
10.1 Entwicklungstrends153
10.2 Balanced Scorecard (BSC)-Ansätze155
10.3 Humanvermögensrechnung157
Fragen159
Literaturverzeichnis161
Abbildungsverzeichnis165
Stichwortverzeichnis167
Der Autor171

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