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E-Book

Erfolgreich investieren in Zertifikate

Was Sie als Privatanleger wissen müssen

AutorAndreas Preißner
VerlagRedline Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl232 Seiten
ISBN9783864145780
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Passgenaue Vermögensbildung für Privatanleger: Der Zertifikate-Markt boomt. Ob Discount-, Index- oder Garantiezertifikate: Besonders private Investoren wissen die Vielfalt, Flexibilität und die relativ geringen Gebühren dieser Finanzprodukte zu schätzen. Weiteres Plus: Mit Zertifikaten lassen sich in allen Börsenphasen Gewinne erwirtschaften. Wie das genau geht, zeigt Andreas Preißner. In seinem verständlichen Anlageratgeber nimmt er die verschiedenen Zertifikatearten unter die Lupe, und zwar gemäß der jeweiligen Anlegerziele: von sicherheitsorientiert bis spekulativ. Er analysiert Anlagestrategien, beschreibt Risiken und stellt Vergleiche zu anderen Investmentformen an. Mit einem einheitlichen Bewertungsschema führt er Privatanleger direkt zu ihrem Wunsch-Zertifikat.

Andreas Preißner ist freiberuflicher Autor, Referent, Lehrbeauftragter und Berater. Zuvor arbeitete er im internationalen Produktmanagement bei der Braun AG. Von ihm sind bei REDLINE WIRTSCHAFT bereits erschienen: - Vertrieb leicht gemacht - Erfolgreich investieren in Zertifikate

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Leseprobe

2 Grundbausteine der Zertifikate – Optionen, Futures, Aktien, Anleihen, Indizes & Co.


Natürlich können Sie erst einmal fragen, was das »Co.« bedeutet beziehungsweise was es noch so alles gibt, das als Komponente in ein Zertifikat hineinkommt. Es wird sich noch herausstellen, dass ein Grundbaustein alleine nicht ausreicht, so wie Sie Ihren Sonntagsbraten auch nicht ohne Salz oder Gewürze essen möchten. Die vielen kleinen Komponenten, denen wir uns hier widmen wollen, spielen eine ganz erhebliche Rolle, werden aber nicht selten erst einmal außer Acht gelassen. Denn bei ihnen wird es etwas komplizierter.

Für ein Zertifikat braucht man erst einmal einen Grundbaustein, der auch als Wertmaßstab gilt, den Basiswert, oder das Underlying. Dies sind alles Objekte, in die man auch direkt investieren kann, die also an einer Börse gehandelt werden. Sie kennen aus der allgemeinen Diskussion über Geldanlage und Vermögensbildung vor allem die Aktie und die Anleihe. Mit einer Aktie beteiligen Sie sich an einem Unternehmen, sind also Miteigentümer, mit einer Anleihe werden Sie zum Fremdkapitalgeber, wobei meist der Staat als Schuldner eine größere Rolle spielt, als Unternehmen es tun.

Wenn Sie also einzelne Wertpapiere kaufen, dann handelt es sich meist um Papiere aus diesen beiden Kategorien. Damit ist aber das Spektrum der Anlagemöglichkeiten nicht erschöpft, denn professionelle Anleger haben noch eine deutlich größere Bandbreite zur Verfügung. Dabei geht es zum einen um die Vereinfachung von Anlagen, zum anderen auch um erweiterte Spekulationsmöglichkeiten und Absicherungsstrategien: es kommen noch Optionen, Futures, Indizes, Rohstoffe und Währungen hinzu. Wenn Sie beispielsweise von der Preisentwicklung bei Industriemetallen profitieren wollen, legen Sie sicher wenig Wert darauf, diese in Ihrer Garage einzulagern. Über Zertifikate lassen sich aber Möglichkeiten entwickeln, wie man mit Depot statt Garage Gewinne mit Rohstoffen machen kann – oder auch Verluste.

2.1 Aktien


Eine Aktie ist, wie gesagt, eine Beteiligung an einem Unternehmen. Der Zugang zu Aktien ist nur wenig reglementiert, in den westlichen Ländern kann man in aller Regel ohne Restriktionen Aktien kaufen und verkaufen. Dies tut man aus zwei Gründen: zum einen erhoffte Kursgewinne, zum anderen Dividendenerträge. Eine Aktiengesellschaft muss zwar nicht, kann aber einen Teil des Gewinns an die Aktionäre ausschütten. Das ist dann die Dividende, die wir uns noch genauer ansehen werden.

Eine Aktie, die weder Kursgewinne verzeichnet noch Dividenden ausschüttet, ist für den Aktionär uninteressant. (Es gibt allerdings auch Möglichkeiten, mithilfe von Zertifikaten von solchen Situationen zu profitieren.) Wer direkt in Aktien investiert, muss sich daher Gedanken über die mögliche Kursentwicklung machen. Und die hängt nicht allein von der Gewinnentwicklung des Unternehmens ab, sondern schlicht davon, ob andere Anleger die Aktie haben wollen und wie viel sie zu zahlen bereit sind. Sinkt die Wertschätzung für die Aktie, sinkt auch deren Kurs. Selbst wenn das Unternehmen an sich gesund ist und eigentlich einen höheren Kurs »verdient« hätte, muss sich der Aktionär bescheiden. Einen fairen Wert kann man zwar durchaus schätzen, es gibt aber keinen Anspruch, ihn jemals zu erzielen.

So passiert es schon einmal, dass ein Anleger mit seiner Wertschätzung für ein Unternehmen ziemlich alleine dasteht und niemanden findet, der sie mit ihm teilt und einen angemessenen Preis für seine Aktie zahlen möchte. Wie es immer wieder Phasen gibt, in denen Kurswerte als übertrieben niedrig angesehen werden können, etwa wenn plötzlich Panikattacken die Anleger befallen und pauschal alles verkauft wird, was nach Aktie aussieht, so kann ein Kurs auch übertrieben hoch sein. Prinzipiell ist die Börsenentwicklung immer ein Wechselspiel aus Über- und Untertreibungen, wobei man allerdings erst im Nachhinein darüber Bescheid weiß.

Wer erfolgreich am Aktienmarkt agieren möchte, sollte versuchen, frühzeitig solche Situationen zu erkennen. Das wird nie mit letzter Sicherheit möglich sein, aber man kann sich leicht vorstellen, dass bei einem sehr niedrigen Kurs durch Spekulation auf einen Anstieg viel Geld zu verdienen ist. Erkennt man eine Übertreibung beim Kurs, dann kann eine Spekulation auf Verluste Geld bringen. Man braucht nur das passende Zertifikat dafür, einen gewissen Mut und entweder das richtige Gespür oder das nötige Glück.

Da es fast unendlich viele Möglichkeiten gibt, mit Aktien Geld zu verdienen oder zu verlieren, stehen sie meist im Mittelpunkt der Anlagethemen. Entsprechend hängen auch viele Zertifikate auf irgendeine Art und Weise mit der Entwicklung am Aktienmarkt zusammen. Interessant ist dabei auch, dass es nicht nur die Möglichkeit gibt, auf fallende wie steigende Kurse zu setzen, sondern man kann auch systematisch das Risiko reduzieren oder auch erhöhen. Konsequenterweise gibt es auf dem Wertpapiermarkt sowohl Witwen-und-Waisen- als auch Zockerpapiere. Während Erstere die Kursentwicklung dämpfen, verstärken Letztere sie.

2.2 Anleihen


Die zweite grundlegende Assetklasse ist die Anleihe. Als Emittent spielt in erster Linie der Staat eine Rolle, zumal ein wesentlicher Teil der Finanzierung von Haushaltsdefiziten über Anleihen stattfindet. Aus Anlegersicht sind Anleihen eine deutlich sicherere Angelegenheit als Aktien, denn es besteht ein fester Rückzahlungsanspruch auf den Nennwert und schließlich ein Anspruch auf die Zahlung von Zinsen. Eine Investition in Staatsanleihen aus Deutschland, Frankreich, Österreich und so weiter ist eine ziemlich sichere Sache, mit einem Ausfall der Zahlungen rechnet niemand ernsthaft.

Aber hier trügt manchmal der Schein. Nicht alle Anleihen sind frei von Risiken und je mehr Zinsen man haben will, desto größer sind die Risiken. So kommt bei Anleihen außerhalb des Euroraums noch das Währungsrisiko hinzu. Wer beispielsweise Anleihen aus Polen oder Ungarn kauft, muss sich auch Gedanken über die Währungsentwicklung machen. Steigt der Kurs des polnischen Zloty, dann kommen zu den Zinsen noch Währungsgewinne hinzu, wenn die Anleihe auf Zloty lautete. Steigt jedoch der Euro, dann schmälern Währungsverluste die Rendite.

Richtig spannend wird es aber bei Unternehmensanleihen. Hierbei ist man Fremdkapitalgeber des Unternehmens, also Gläubiger. Der Anspruch auf Zins- und Rückzahlung der Anleihe steht vor den Interessen der Eigentümer, das heißt der Aktionäre. Geht es dem Unternehmen schlecht, dürfte der Aktienkurs sinken und die Dividendenzahlung ausfallen, die Fremdkapitalgeber müssen allerdings bedient werden. Im Falle einer Insolvenz hilft ihnen das zwar auch nicht mehr, insgesamt ist die Anleihe aber weniger riskant als eine Aktie.

Etwas anders kann es aussehen, wenn die Anleihe vor dem planmäßigen Laufzeitende verkauft werden soll. Dann gilt nämlich der Börsenwert, der durchaus recht hohen Schwankungen unterliegen kann. Sind zwischenzeitlich die Marktzinsen gestiegen, dann sinkt der Kurswert der Anleihe. Ein Käufer kann sie dann billiger bekommen, was ihn aber nicht wirklich freut, denn er erhält ja geringere Zinsen. Insgesamt gleichen sich der Zins- und Kurseffekt aus, es ist also fast egal, ob man eine alte oder eine neue Anleihe kauft.

Eine besondere Art der Anleihe muss hier erwähnt werden, weil sie bei der Zertifikatekonstruktion eine besondere Rolle spielt: die Nullkuponanleihe beziehungsweise der Zerobond. Das sind abgezinste Anleihen, für die es keine Zinsen gibt, die aber entsprechend billiger verkauft werden. Man zahlt also nicht 100 Euro und bekommt am Ende der Laufzeit wieder 100 Euro und zwischendurch die Zinsen, sondern man zahlt zum Beispiel 80 Euro und erhält dann 100 Euro, aber keine Zinszahlungen.

Das ist eine ganz pfiffige Angelegenheit. Nehmen wir an, Sie wollen 100 Euro sicher anlegen, also nach einigen Jahren genau diese 100 Euro wiederbekommen. Dann können Sie einen Zerobond kaufen, der Ihnen zu diesem Zeitpunkt 100 Euro bietet, aber nur 75 Euro kostet, und die Differenz anderweitig anlegen. Zum Beispiel könnten Sie damit auf dem Aktienmarkt spekulieren, ohne die 100 Euro am Laufzeitende zu riskieren. Auf diesem Prinzip basieren viele Garantiezertifikate.

Die Entscheidung für eine Anleihe ist meist deutlich einfacher zu fällen als die für eine Aktie. Entscheidend für die Rendite sind der Zinssatz und der aktuelle Kurs, für das Risiko das Rating des Emittenten. Es gibt nämlich Agenturen, die Unternehmen im Hinblick auf ihre Zahlungsfähigkeit beobachten und dann eine Bewertung vornehmen. Diese besteht aus einem kryptisch anmutenden Buchstabenkürzel wie A, B, C und D sowie + und −, das einem aber schnell einen Eindruck davon vermittelt, ob man sein Geld in Abrahams Schoß legt oder auf das Fensterbrett.

Einzelne Aktien oder Anleihen bergen neben hohen Chancen auch hohe Risiken. Es kann immer wieder passieren, dass ein...

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