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Erfolgreiche Mitarbeitermotivation im Servicebereich. Motivierte Mitarbeiter bieten den besseren Service

AutorKatharina Niederhoff
VerlagStudylab
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl76 Seiten
ISBN9783960955627
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Ein guter Service ist ein elementarer Baustein, um langfristig Kundenbeziehungen aufzubauen und zu stärken. Denn wenn Kunden mit dem Service unzufrieden sind, wechseln sie zu anderen Anbietern. Doch für einen guten Service braucht ein Unternehmen in erster Linie motivierte Mitarbeiter. Wie Katharina Niederhoff in ihrer Publikation verdeutlicht, bilden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Service die Schnittstelle zum Kunden. Sie müssen sich deshalb voll mit den Zielen des Betriebes identifizieren. Niederhoff zeigt, wie Unternehmen die Motivation ihrer Mitarbeiter langfristig sicherstellen. Hier sind vor allem die Führungskräfte gefragt. Die Autorin erklärt, welche Kompetenzen eine Führungskraft mitbringen sollte und wie die Selbstmotivation funktioniert. Aus dem Inhalt: -Mitarbeiterzufriedenheit; -Leadership; -Coaching; -Management; -Dienstleistung

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Leseprobe

3 Motivation im Betrieb


 

„Motive und die damit einhergehende Motivation sind für Menschen nicht sichtbar. Dennoch wissen wir, dass sie existieren und Menschen zielgerichtet und absichtsvoll handeln, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.“[49]

 

3.1 Motivationstheorien


 

Zu Beginn des Themas Motivation im Betrieb ist es wichtig, einen Blick auf die Motivation in Richtung der Herkunft, Steigerung und Lenkung zu werfen.

 

Innerhalb der Motivationstheorien wird zwischen den Inhalts- und den Prozesstheorien unterschieden. Während sich die Inhaltstheorien mit der Frage, durch welche speziellen Anreize Motive und somit ein entsprechendes Verhalten aktiviert werden, beschäftigen, geht es bei den Prozesstheorien um die Faktoren, die eine Motivation schaffen und dadurch ein gewisses Verhalten erzeugen.[50]

 

Zum Einstieg des Themas Motivation im Betrieb wird eine Auswahl von speziellen Motivationstheorien betrachtet, die sich mit der Art und Weise der Aktivierung von Bedürfnissen und Anreizen beschäftigen: Die Bedürfnispyramide nach Maslow und die ERG-Theorie von Alderfers.

 

3.1.1 Bedürfnispyramide nach Maslow


 

Ein Modell aus der humanistischen Psychologie, welches sehr bekannt ist, ist die Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow. Die erste detailreiche Theorie zum Motivationsverhalten geht somit auf Maslow zurück.[51]

 

In der Bedürfnispyramide sind fünf verschiedene Ebenen enthalten: [52]

 

 

Abbildung 3: In Anlehnung an Reichardt: Bedürfnispyramide nach Maslow[53]

 

Den Grundbaustein der Pyramide bilden die physiologischen Grundbedürfnisse. Dazu gehören beispielweise Bedürfnisse wie Hunger und Durst.[54] Demnach zählen genau die Bedürfnisse dazu, die sich ansonsten als Mangelzustände körperlich bemerkbar machen.[55]

 

Die zweite Stufe beinhaltet die Sicherheitsbedürfnisse. Dazu zählen die langfristige Sicherstellung von Recht, Ordnung und Struktur.[56] „Ausdruck dieser Bedürfnisse ist das Streben nach Sicherheit, Schutz vor Schmerz, Furcht, Angst und Ungeordnetheit, schützende Abhängigkeit, Ordnung, Gesetzlichkeit und Verhaltensregelung.“[57] Besonders im Bezug auf die berufliche Tätigkeit handelt es sich um ein starkes Sicherheitsbedürfnis, dass der Arbeitsplatz gesichert ist.[58]

 

Die dritte Ebene beschreibt die sozialen Bedürfnisse, bei denen es speziell um zwischenmenschliche Beziehungen und Kontakt zu anderen Personen geht. Der Mensch hat ein Verlangen nach Freundschaft, Geselligkeit und Sympathie.[59]

 

Das Bedürfnis nach Wertschätzung durch Andere und Selbstachtung beschreibt das Verlangen nach Anerkennung, Einfluss, Selbstachtung und Wertschätzung. Diese Bedürfnisse befinden sich auf der vierten Ebene der Bedürfnispyramide nach Maslow.[60]

 

Die Spitze der Pyramide bildet das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung. Darin enthalten ist der Wunsch des Menschen nach eigener Persönlichkeitsentfaltung.[61] Dieses Bedürfnis liegt darin begründet, dass Menschen danach streben, ihre Fähigkeiten auf ein Maximum zu verbessern.[62]

 

Der Mensch strebt nach der Erreichung eines Gleichgewichtzustands innerhalb der Defizitmotive. Erst wenn diese Bedürfnisse nahezu vollständig befriedigt sind, kommen die Wachstumsbedürfnisse zur Geltung.[63]

 

Bei den Wachstumsbedürfnissen ist es hingegen so, dass eine Befriedigung nicht in Gänze eintreten kann, da diese Bedürfnisse fortlaufend wachsen. Das heißt, dass dort, anders als bei den Defizitmotiven, kein Gleichgewicht hergestellt werden kann.[64]

 

Nach der Definition von Maslow vermeidet eine Befriedigung von Defizit-Bedürfnissen Erkrankungen, während eine Sättigung von Wachstums-Bedürfnissen eine positive Gesundheit bewirkt.[65]

 

Die Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow stellt die Hypothese auf, dass es eine Hierarchie von Bedürfnissen gibt. Demnach kann das nächst höher liegende Bedürfnis erst dann aktiviert werden, wenn das Bedürfnis der vorherigen Stufe befriedigt wurde. Zusätzlich wird festgehalten, dass die Bedürfnisse nicht zwingend zu 100% erfüllt sein müssen, damit die nächste Stufe aktiviert wird.[66] Eine weitere Hypothese ist, dass je höher das Bedürfnis in der Pyramide steht, desto weniger ist die Befriedigung des Bedürfnisses zwingend zum Überleben erforderlich. Das heißt, dass die Befriedigung der oberen Bedürfnisse eher zurückgestellt werden können, als die Sättigung der unteren Bedürfnisse.[67]

 

Angenommen, es handelt sich um einen Menschen, der weder Nahrung, Sicherheit, Beziehungen oder eine positive Wertschätzung erfährt – in diesem Fall wird das Bedürfnis nach etwas zu Essen wahrscheinlich dominieren und keinen Raum zur Erfüllung der anderen Bedürfnisse lassen, bis das Bedürfnis der Nahrungsaufnahme befriedigt ist. Die anderen Bedürfnisse, die nicht die physiologischen Grundbedürfnisse betreffen, sind bis zur Erfüllung der Grundbedürfnisse nicht mehr präsent.[68]

 

3.1.2 ERG-Theorie von Alderfers


 

Ein abweichendes Modell von der Bedürfnispyramide nach Maslow ist das ERG-Modell von Alderfers. In seinem Modell hat Alderfers versucht, das Modell nach Maslow zu konkretisieren.[69] Das ERG-Modell unterscheidet die Motive in drei verschiedene Klassen:[70]

 

E = Existence

 

R = Relatedness

 

G = Growth

 

Die Motivklasse „Existence“ umfasst die Grundbedürfnisse, „Relatedness“ die sozialen Beziehungen und „Growth“ die Bedürfnisse nach Wachstum und Selbstverwirklichung.[71]

 

Die physiologischen Grundbedürfnisse, Arbeitsbedingungen und die Entlohnung der beruflichen Tätigkeit zählen in diesem Modell zu den Grundbedürfnissen (=Existence).[72]

 

Die zweite Klasse bezeichnet die Kontaktbedürfnisse (=Relatedness). Darin enthalten sind die Wertschätzung anderer Menschen, sowie der Wunsch nach Zuneigung und nach einem Zugehörigkeitsgefühl.[73]

 

In den Wachstumsbedürfnissen (=Growth) sind die Wünsche nach Selbstverwirklichung und Produktivität enthalten.[74]

 

Alderfer stellt innerhalb der Theorie zwei Hypothesen auf. Die erste Hypothese beinhaltet, dass mehrere Bedürfnisse zum selben Zeitpunkt, sogar verteilt auf allen drei Ebenen, motivierend wirken können. Nach der zweiten Annahme Alderfers ist die Hierarchie der Bedürfnisse nach Maslow nicht aktiv. Somit ist das befriedigte Grundbedürfnis nicht die Voraussetzung dafür, dass ein höheres Bedürfnis erst wirksam werden kann.[75]

 

3.1.3 Vergleich beider Modelle


 

Die Bedürfnispyramide nach Maslow geht davon aus, dass zuerst die unteren Bedürfnisse und anschließend die oberen bis hin zur Selbstverwirklichung befriedigt werden.[76] Besonders die strikte hierarchische Aufteilung der Bedürfnishierarchie steht unter Kritik. Zusätzlich könnte es Überschneidungen von Bedürfnissen geben, die in mehreren Kategorien nach Maslows Pyramide anzuordnen sind.[77]

 

Alderfers Theorie hingegen reduziert die Anzahl der Kategorien, in die Bedürfnisse eingeordnet werden können. Jedoch besteht auch dort das Problem der Einordnung verschiedener Bedürfnisse in eine entsprechende Kategorie. Es kann vorkommen, dass Bedürfnisse in mehrere Kategorien eingeordnet werden können und den Menschen somit in seinem Handeln entsprechend beeinflussen. Zusätzlich wird die individuelle Intensität der wirkenden Bedürfnisse nicht weiter innerhalb der Theorie betrachtet.[78]

 

Dennoch ist festzuhalten, dass die beiden Theorien dem Grunde nach sowohl Motivation, als auch Demotivation erklären.[79] Diese Theorien waren nicht für die Praxis in Betrieben gedacht, werden jedoch gerne von diesen genutzt.[80]

 

In beiden Theorien finden sich Ansätze sowohl zu Sicherheitsbedürfnissen, als auch zu Kontaktbedürfnissen, zu denen auch die...

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