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Gesundheit und Krankheit aus der Sicht von Kindern

AutorArnold Lohaus, Juliane Ball
VerlagHogrefe Verlag Göttingen
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl196 Seiten
ISBN9783840918933
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR

Das Buch beschäftigt sich mit Vorstellungen, die Kinder im Laufe ihrer Entwicklung über Krankheit und Gesundheit aufbauen. Diese Vorstellungen zu kennen ist wichtig, um auf Kinder angemessen eingehen zu können, wenn sie sich mit Krankheiten auseinandersetzen oder wenn prophylaktische Maßnahmen zur Krankheitsvermeidung an sie vermittelt werden sollen.Prof. Dr. Arnold Lohaus ist Hochschuldozent für Entwicklungspsychologie an der Universität Marburg. Er arbeitet an der Erforschung der kognitiven und sozialen Entwicklung von Kindern.

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt
  2. Vorwort
  3. 1. Theorien zum Aufbau impliziter Konzepte von Kindern über Gesundheit und Krankheit
  4. 2. Implizite Konzepte von Kindern über Gesundheit und Krankheit
  5. 3. Einflussfaktoren beim Aufbau individueller Konzepte über Gesundheit und Krankheit
  6. 4. Aus gesundheits- bzw. krankheitsbezogenen Konzepten abgeleitete generalisierte Strukturen
  7. 5. Implikationen aus der gegenwärtigen Forschungslage für die Arbeit mit Kindern
  8. 6. Möglichkeiten der Erhebung gesundheits- bzw. krankheitsbezogener Konzepte bei Kindern
  9. Literaturverzeichnis
  10. Autorenverzeichnis
  11. Stichwortverzeichnis
Leseprobe

3. Einflussfaktoren beim Aufbau individueller Konzepte über Gesundheit und Krankheit (S. 110-111)

3.1 Die Rolle zurückliegender Krankheitserfahrungen beim Aufbau gesundheits- bzw. krankheitsbezogener Konzepte

Im Verlauf ihrer Entwicklung werden Kinder mit verschiedenen Erkrankungen konfrontiert, wobei hier zwischen Erkrankungen mit kurz- und längerfristigen Krankheitserfahrungen differenziert wird. Unter kurzfristigen Krankheitserfahrungen werden zeitlich begrenzte Erkrankungen wie Erkältungen, grippale Infekte oder Kinderkrankheiten (Masern, Windpocken), aber auch kurzfristige Krankenhausaufenthalte, z.B. in Folge von Blinddarmoperationen oder orthopädischen Eingriffen verstanden. Unter längerfristigen Krankheitserfahrungen werden verschiedene chronische Erkrankungen (z.B. Asthma bronchiale, Diabetes mellitus, juvenile chronische Arthritis) sowie Erkrankungen, die lange Behandlungs- und Genesungszeiten nach sich ziehen (z. B. Krebserkrankungen) gebündelt. Eine Reihe von Studien beschäftigt sich mit dem Einfluss zurückliegender Krankheitserfahrungen auf gesundheits- und krankheitsbezogenes Wissen. Die Frage, ob eigene Erfahrungen durch kurz- oder längerfristige Erkrankungen zu elaborierterem Krankheitswissen führen, steht dabei im Mittelpunkt des Interesses. Im Folgenden werden die Einflüsse von Krankheitserfahrungen auf Wissensbereiche wie Gesundheits- und Krankheitskonzepte sowie Körperwissen untersucht.

Zur Wirkung kurzfristiger Krankheitserfahrungen auf das Ausmaß gesundheits- und krankheitsbezogenen Wissens liegen nur wenige Untersuchungen vor. Eiser, Patterson und Eiser (1983) gehen davon aus, dass trotz Krankheitserfahrungen das Wissen von Kindern über diese Erkrankungen nicht prinzipiell besser ist als über Erkrankungen, mit denen keine Erfahrungen bestehen (wie beispielsweise Krebserkrankungen).

Auch Hansdottir und Malcarne (1998) konnten keinen Zusammenhang zwischen den kurzfristigen kindlichen Krankheitserfahrungen und der Elaboriertheit der Krankheitskonzepte aufzeigen. Weiterhin untersuchten die Autoren, ob die von den Eltern berichtete kindliche Krankheitshäufigkeit mit dem Krankheitswissen zusammenhängt, was sich jedoch nicht bestätigte. In einer eigenen Untersuchung (Ball, 2004) wurden die Eltern von 104 Grundschülern der zweiten bis vierten Klasse gebeten, Auskunft über die Erkrankungen ihres Kindes in den letzten vier Wochen zu geben. Zur Erfassung des Krankheitswissens wurde mit den Kindern ein standardisiertes Erhebungsverfahren durchgeführt. Es zeigte sich auch hier kein Zusammenhang zwischen den Krankheitserfahrungen in den letzten vier Wochen und dem krankheitsbezogenen Wissen. Erfahrungen mit spezifischen Erkrankungen scheinen damit allein kein Garant dafür zu sein, dass ein größeres Wissen über diese oder andere Erkrankungen aufgebaut wird.

Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Vorwort7
1. Theorien zum Aufbau impliziter Konzepte von Kindern über Gesundheit und Krankheit13
1.1 Der kognitiv-strukturalistische Forschungsansatz14
1.2 Der inhaltlich-wissensorientierte Forschungsansatz18
1.3 Grundbestandteile einer allgemeinen Konzeption über den Aufbau gesundheits- und krankheitsbezogener Konzepte bei Kindern22
2. Implizite Konzepte von Kindern über Gesundheit und Krankheit27
2.1 Konzepte über Gesundheit27
2.2 Konzepte über Geburt und Sexualität34
2.3 Konzepte über den gesunden Körper (Aufbau, Bestandteile, Funktionen)37
2.4 Konzepte über physische Erkrankungen51
2.4.1 Ursachen und Symptome von Erkrankungen52
2.4.2 Schmerzursachen und Schmerzsymptome65
2.4.3 Verlauf und Behandlung von Erkrankungen68
2.4.4 Vorstellungen über Krankheitsvorsorge71
2.4.5 Vorstellungen über spezifische Erkrankungen75
2.5 Konzepte über die Funktionen medizinischen Personals und medizinischer Prozeduren85
2.6 Konzepte über Tod und Sterben94
2.7 Exkurs: Konzepte von Kindern über psychologische Probleme102
3. Einflussfaktoren beim Aufbau individueller Konzepte über Gesundheit und Krankheit110
3.1 Die Rolle zurückliegender Krankheitserfahrungen beim Aufbau gesundheits- bzw. krankheitsbezogener Konzepte110
3.2 Die Rolle sozialer Einflüsse beim Aufbau gesundheits- bzw. krankheitsbezogener Konzepte121
4. Aus gesundheits- bzw. krankheitsbezogenen Konzepten abgeleitete generalisierte Strukturen134
4.1 Gesundheitsbesorgnis und Krankheitsempfänglichkeit134
4.2 Kontroll- und Kompetenzüberzeugungen142
5. Implikationen aus der gegenwärtigen Forschungslage für die Arbeit mit Kindern152
6. Möglichkeiten der Erhebung gesundheits- bzw. krankheitsbezogener Konzepte bei Kindern160
Literaturverzeichnis171
Autorenverzeichnis187
Stichwortverzeichnis193
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