Margarete Susman (1872-1966) hat ein ebenso facettenreiches wie zu großen Teilen noch unerforschtes Werk hinterlassen; sie ist vor allem bekannt für ihre Essays zu Kafka sowie Stifters 'Abdias' und hat die Kategorie des lyrischen Ichs etabliert. Die Philosophie ist mit Susmans Rezensionen der Werke von Georg Lukács und Ernst Bloch vertraut; in den Religionswissenschaften werden ihre Texte zu Franz Rosenzweig gelesen. Darüber hinaus stand Susman mit Georg Simmel, Gustav Landauer, Martin Buber, Gershom Scholem, Erich von Kahler, Karl Wolfskehl und Paul Celan im Briefwechsel. Zu ihren Freundinnen zählten Gertrud Kantorowicz, Gertrud Simmel und Edith Landmann. Der vorliegende Band enthält Beiträge von Forscherinnen und Forschern aus sechs Ländern, die Susmans Grenzgängen folgen: Beginnend mit Texten, in denen sie den Kulturbruch reflektiert, den der Erste Weltkrieg bedeutete, bis hin zu Arbeiten, die fragen, woran nach dem Holocaust überhaupt noch angeknüpft werden kann.
Die Herausgeberinnen: Anke Gilleir, Professorin für deutsche Literatur an der Katholieke Universiteit Leuven. Veröffentlichungen u.a.: Textmaschinenkörper. Genderorientierte Lektüren des Androiden. (Hg. zusammen mit Eva Kormann und Angelika Schlimmer; 2006); Johanna Schopenhauer und die Weimarer Klassik. Betrachtungen über die Selbstpositionierung weiblichen Schreibens (2000). Barbara Hahn, Distinguished Professor of German an der Vanderbilt University. Veröffentlichungen u.a.: Die Jüdin Pallas Athene. Auch eine Theorie der Moderne (2002); Hannah Arendt - Leidenschaften, Menschen und Bücher (2005).
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