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E-Book

Grundlegung der Ethik

Ein theologischer Entwurf

AutorEberhard Schockenhoff
VerlagVerlag Herder GmbH
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl592 Seiten
ISBN9783451801389
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis27,99 EUR
Die theologische Ethik war in den letzten Jahrzehnten durch tiefgreifende Kontroversen geprägt. Im Streit zwischen zwischen unterschiedlichen Normbegründungen und Glaubensbezügen geht es um das Selbstverständnis des Christentums im Gegenüber zur Kultur der Moderne und um die Bedeutung seiner Botschaft angesichts der moralischen Herausforderungen der Zukunft. In seinem Buch, das jetzt in überarbeiteter Neuauflage vorliegt, bietet Schockenhoff die erste zusammenhängende Darstellung der Grundlagenproblematik theologischer Ethik seit langem.

Eberhard Schockenhoff, geb. 1953, Dr. theol. Professor für Moraltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. seit 2001 Mitglied des Deutschen Ethikrats, seit 2009 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Zahlreiche Publikationen.

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Inhaltsverzeichnis
Grundlegung der Ethik1
Inhalt6
Vorwort16
Einleitung Fragestellung, Gegenstand und Methode der theologischen Ethik18
1. Begriffsklärungen: Ethik – Ethos – Moral22
2. Die Aufgabe der Ethik innerhalb der Theologie25
3. Das Verhältnis der theologischen Ethik zu ihren Nachbardisziplinen36
3.1 Das Verhältnis der theologischen Ethik zur philosophischen Ethik36
3.2 Das Verhältnis der theologischen Ethik zur biblischen Exegese43
3.3 Das Verhältnis der theologischen Ethik zur Dogmatik49
Erster Teil: Tugendlehre56
I. Tugendethische Entwürfe der Gegenwart60
1. Die Idee des Guten aus der Perspektive der Tugendethik60
2. Tugendethik ohne die Idee des Sollens?63
2.1 Die Alternative einer reinen Tugendethik63
2.2 Die normativen Implikationen der antik-mittelalterlichen Tugendethik65
2.3 Die Unableitbarkeit des Guten und die moralische Erfahrung68
2.4 Die Tugenden als Anschauungsformen des Guten70
3. Die Tugend als Disposition zur Befolgung der Pflicht?71
3.1 Die Unterordnung der Tugend in der modernen Regelethik71
3.2 Tugend im Singular oder Tugenden im Plural?73
3.3 Die Integration des affektiven Lebens78
II. Tugenden als Wege vernunftgemäßer Lebenspraxis: die philosophische Perspektive80
1. Worterklärungen80
1.1 Tugend als Tauglichkeit und Vortrefflichkeit81
1.2 Die Funktion von Tugendnamen81
1.3 Tugenden als Wege des Glücks84
1.4 Tugenden als Charakterzüge86
1.5 Tugenden als Leitbilder gelungenen Menschseins87
2. Die moralische Tugend als Entscheidungshaltung89
2.1 Die Bedeutung des Habitus91
2.2 Die affektive Verfasstheit des tugendhaften Menschen94
2.3 Die Kultivierung der Gefühle96
2.4 Der moralische Wert des Charakters98
2.5 Die Einheit des tugendhaften Menschen mit sich selbst99
2.6 Das Wechselspiel von Einsicht und Leidenschaft102
2.7 Sich-vertraut-Machen mit dem Guten105
2.8 Ein Kategorienfehler des Aristoteles107
2.9 Offene Handlungsvorprägungen und flexible Handlungsmuster108
2.10 Moralische Tugenden, Fertigkeiten, Sekundärtugenden110
2.11 Der soziale Nutzen der moralischen Tugenden114
2.12 Wem nützt die Keuschheit?116
3. Die moralische Tugend als vernunftbestimmte Mitte118
3.1 Die Tugend als vernunftbestimmte Mitte120
3.2 Die Tugend als Bestes und Höchstes122
3.3 Individuelle Spielräume durch Grenzen124
3.4 Unterschiedliche Aufgaben des Lebens125
3.5 Die Tugendmitte als Wertsynthese?127
4. Die Abgrenzung und Einteilung der Tugenden130
4.1 Die aristotelische Tugendtafel131
4.2 Das Schema der vier Kardinaltugenden137
4.3 Alternative Einteilungen144
5. Die anthropologische Verankerung der Tugenden149
5.1 Die Verschränkung von Individualund Sozialethik149
5.2 Klugheit152
5.3 Gerechtigkeit158
5.4 Tapferkeit und Starkmut164
5.5 Besonnenheit und Maß168
III. Tugenden als Grundhaltungen des Glaubens: die theologische Perspektive176
1. Die Transformation des griechischen Tugendbegriffs durch die Bibel179
1.1 Die Funktion der Tugendtafeln und Lasterkataloge179
1.2 Die Abkehr vom Bösen und das Wachstum des neuen Seins184
1.3 Christsein als Unterwegssein im Glauben189
1.4 Die eigene Lebensführung als vernunftgemäßer Gottesdienst191
1.5 Christsein als lebenslange Aufgabe194
2. Die theologische Rezeption des Tugendbegriffs in ökumenischer Perspektive197
2.1 Der Tugendbegriff in der protestantischen Theologie der Gegenwart197
2.2 Die Zurückweisung der aristotelischen Tugendethik durch Martin Luther202
a. Gerecht und Sünder zugleich203
b. Der tägliche Kampf gegen die Sünde206
c. Die Unterscheidung von Person und Werk208
2.3 Die Aufnahme des aristotelischen Tugendbegriffs bei Thomas von Aquin213
a. Die Realität der Sünde und die Macht der Gnade Gottes215
b. Die mangelnde Vorbereitung des Menschen für das Gute216
c. Die Gnade Gottes als Geschenk eines neuen Könnens219
3. Die Trias Glaube, Hoffnung und Liebe229
3.1 Der Glaube234
a. Strukturen des biblischen Glaubensbegriffs234
b. Das theologisch-ethische Verständnis des Glaubens240
aa. Der Glaube als beständige Ausrichtung der Existenz245
bb. Der Glaube als Ergreifen des letzten Zieles249
cc. Der Glaube als Beginn des ewigen Lebens254
3.2 Die Hoffnung257
a. Strukturen des biblischen Hoffnungsbegriffs260
b. Das theologisch-ethische Verständnis der Hoffnung265
aa. Der Mensch als Wesen der Hoffnung267
bb. Die zeitliche Erstreckung der Hoffnung271
cc. Die räumliche Erstreckung der Hoffnung277
3.3 Die Liebe286
1. Strukturen des biblischen Liebesbegriffs289
a. Der Wandel im Vokabular290
b. Die Liebe in der synoptischen Theologie293
aa. Das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe293
bb. Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter300
cc. Die Aufforderung zum Gewalt- und Racheverzicht und das Gebot der Feindesliebe307
c. Die Liebe in der paulinischen Theologie312
d. Die Liebe in der johanneischen Theologie319
2. Das theologisch-ethische Verständnis der Liebe330
a. Die Liebe Gottes und die Liebe der Menschen333
b. Das Verhältnis von Gottesliebe, Selbstliebe und Nächstenliebe: theologiegeschichtliche Modelle342
aa. Die »physische« Theorie der Gottesliebe342
bb. Die ekstatische Konzeption der reinen Liebe344
cc. Die Gottesliebe als Liebe zum sittlichen Ideal350
c. Das Verhältnis von Gottesliebe, Selbstliebe und Nächstenliebe: systematische Reflexion354
aa. Das Verhältnis von Gottesliebe und Selbstliebe357
bb. Das Verhältnis von Gottesliebe und Nächstenliebe366
cc. Exkurs: Zu Karl Rahners Verständnis der Einheit von Nächstenund Gottesliebe378
dd. Das Verhältnis von Selbstliebe und Nächstenliebe385
Zweiter Teil: Normtheorie410
I. Das moralische Gesetz als Anordnung der Vernunft: die philosophische Perspektive421
1. Die Rationalität praktischer Urteile421
1.1 Der semantische Status: moralische Urteile als wahrheitsfähige Aussagen423
a. Der radikale Nonkognitivismus423
b. Der gemäßigte Projektivismus427
c. Eine Kardinalfrage der Ethik: der Euthyphron-Test429
d. Interne und externe Handlungsgründe431
1.2 Der ontologische Status: moralische Urteile als wirklichkeitsadäquate Aussagen433
a. Zwei Einwände: moralische Meinungsverschie433
b. Grundannahmen des moralischen Realismus442
c. Die Nähe des moralischen Realismus zur christlichen Ethik448
d. Der Vorwurf des naturalistischen Fehlschlusses und der Irrtum des Naturalismus451
e. Der Zusammenhang von Faktum und Deutung456
1.3 Der epistemologische Status: moralische Urteile als eigenständiges praktisches Handlungswissen461
a. Der Übergang vom Sein zum Sollen461
b. Die Unableitbarkeit praktischer Prinzipien und das eigenständige Erfassen der Basisgüter467
c. Die dynamische Natur des Menschen als entwicklungsoffene Größe473
2. Die Begründung moralischer Normen483
2.1 Allgemeine Bestimmung des Normbegriffs484
2.2 Moralische, rechtliche und soziale Normen489
a. Der spezifische Geltungsanspruch moralischer Normen491
b. Die immanenten Sanktionen des Moralischen493
c. Schuld und Reue496
2.3 Komplementäre Ansätze der Normbegründung503
2.4 Begründung durch Abwägung der Folgen (teleologische Argumentation)509
a. Darstellung509
aa. Herkunft und Bedeutung eines Begriffspaares509
bb. Vorsittliche Güter und sittlicher Wert513
cc. Das größtmögliche Wohlergehen aller Betroffenen und die Kunst des unparteiischen Vorziehens515
dd. Kritik an den Begründungsfiguren und Sprachformen der traditionellen Moraltheologie517
ee. Missverständnisse und notwendige Klärungen520
b. Kritische Würdigung522
aa. Der moralische Wert der Handlungsfolgen522
bb. Die Abgrenzung der zu berücksichtigenden Folgen525
cc. Beispiel 1: Justizmord und die Tötung Unschuldiger527
dd. Das Gute und das Rechte530
ee. Die Gefahr der Überforderung des Einzelnen532
ff. Ausdruckshandlungen und Wirkhandlungen533
2.5 Begründung durch folgenunabhängige Handlungsmerkmale (deontologische Argumentation)537
a. Darstellung537
aa. Sprachliche Festlegungen: malum ex genere und intrinsece malum538
bb. Beispiel 2: Die Pflicht, Versprechen zu halten539
cc. Beispiel 3: Das ausnahmslose Verbot der Folter541
dd. Absolute Handlungsverbote im Bereich der Sexualethik556
ee. Klassische deontologische Schlussfiguren: Naturwidrigkeit und mangelnde Berechtigung559
b. Kritische Würdigung560
aa. Die Vieldeutigkeit des Naturbegriffs und die Gefahr zirkulärer Begründungen560
bb. Beispiel 4: Das Verbot der künstlichen Empfängnisregelung562
cc. Der normative Kernbereich der Menschenwürde und die unhintergehbaren Mindestvoraussetzungen sittlicher Freiheit565
2.6 Begründung durch Auslegung anthropologischer Sinnbestimmungen (hermeneutische Argumentation)571
a. Darstellung571
aa. Anthropologische Hintergrundannahmen als Kontext moralischer Argumentation572
bb. Das Gerechte im Horizont des Guten574
cc. Das Verhältnis von Sinneinsicht und normativer Einsicht576
b. Kritische Würdigung578
aa. Beispiel 5: Die Selbsttötung579
bb. Strittige Voraussetzungen moralischer Argumente586
cc. Beispiel 6: Das Junktim von Sexualität und Liebe592
2.7 Nochmals: Die komplementäre Funktion moralischer Argumentationsformen601
3. Die moralische Beurteilung von Handlungen605
3.1 Kriterien des Handlungsurteils609
a. Rechtfertigung der Ziele609
b. Wahl der Mittel612
c. Verantwortung für die Folgen620
aa. Allgemeine Kriterien der Zuschreibung von Handlungsfolgen622
bb. Das Prinzip der Handlung mit doppelter Wirkung625
cc. Anwendungsfälle: indirekte Euthanasie, Tötung von Non-Kombattanten und Notwehrtötung628
dd. Beispiel 7: Die Todesstrafe631
3.2 Die unterschiedliche Werthöhe von Handlungsklassen637
a. Moralisch indifferente Handlungen640
b. Gebotene oder pflichtgemäße Handlungen643
c. Supererogatorische Handlungen651
d. Handeln und Unterlassen oder Handeln durch Tun und Handeln durch Nicht-Tun663
II. Die Freundschaft des Menschen mit Gott als Ziel des Gesetzes: die theologische Perspektive675
1. Der biblische Sinn der göttlichen Gebote, Weisungen und Ermahnungen682
1.1 Die Tora als Lebensordnung für Israel684
1.2 Die Auslegung des eschatologischen Gotteswillens in der Verkündigung und Lehre Jesu691
1.3 Die Adaption der Jesusgebote an gewandelte Lebenssituationen697
1.4 Die apostolischen Ermahnungen und Weisungen des Paulus706
1.5 Die neue Wertung des Gesetzes im urchristlichen Ethos711
1.6 Folgerungen für die Legitimation und den Stil der kirchlichen Morallehre717
2. Die Frage nach dem Ursprung des moralischen Sollens720
2.1 Unzureichende Lösungsversuche723
2.2 Die menschliche Vernunft als schöpferische Teilhabe an der göttlichen Vernunft727
2.3 Die menschliche Vernunft und der größere Wille Gottes732
3. Das Gesetz des neuen Bundes als Gnade des Heiligen Geistes737
4. Die Wertung des Gesetzes in der protestantischen Theologie743
4.1 Gesetz und Evangelium nach Luther743
4.2 Der geistliche Sinn des Gesetzes bei Melanchthon und Calvin746
4.3 Evangelium und Gesetz nach Karl Barth751
5. Das letzte Ziel: ewiges Leben in der Gemeinschaft mit Gott755
Personenregister770
Sachregister779

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