Dieser Band behandelt schwerpunktmäßig die - im Kontext eines modernen Bildungsverständnisses - zukünftig erforderliche Professionalisierung der Schulsozialarbeit. Damit rückt dieses Handlungsfeld der Jugendhilfe unmittelbar in den thematischen Mittelpunkt der zahlreich vorliegenden Konzepte, Analysen und Forschungsbefunde. Beginnend mit der Darstellung der Professionalisierungsentwicklung wird der aktuelle Stand justiert. Der erste Abschnitt, 'Organisation als Bedingung qualifizierter Praxis', hebt im besonderen Maße die jugendhilfespezifischen Organisationsbedingungen hervor, ohne die Praxis und das berufliche Selbstverständnis aus den Augen zu verlieren. Der zweite Abschnitt, 'Handlungsfelder in wissenschaftlicher Orientierung', zeigt, wie wissenschaftliche Erkenntnisse und Handlungswissen sich verzahnen müssen, um die Entwicklung der Profession Schulsozialarbeit weiter qualifizieren zu können. In einem Tandemverfahren werden durch WissenschaftlerInnen theoretische Voraussetzungen und empirische Befunde sowie die entsprechenden Praxisfelder von Praktikerinnen und Praktikern beschrieben (Themen: Gewalt an Schulen, Schulabsentismus, Genderkompetenz, Migration). Das Tandemverfahren kennzeichnet die wissenschaftliche Dimensionierung der Praxis. Im letzten Abschnitt, 'Perspektiven für eine offensive Schulsozialarbeit', werden fachliche und fachpolitische Entwicklungsnotwendigkeiten genannt, auf Handlungskompetenzen, Qualitätsstandards und Organisationsmodelle eingegangen sowie eine offensive Schulsozialarbeit im Grundriss skizziert. In diese Handlungsoffensive sind insbesondere die Jugendhilfeträger involviert. Denn es gilt, die Praxis der Schulsozialarbeit auf neue Entwicklungen und Herausforderungen im Schulsystem einzustellen.
Erich Hollenstein, Jg. 1945, Dr. paed., Professor em. für Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften und Künste in Hannover. Arbeitsschwerpunkte: Sozialisation und Erziehung, Jugendhilfe und Schulsozialarbeit, Gemeinwesenarbeit und Sozialraumorientierung.
Frank Nieslony, Jg. 1949, Dr. phil., Dipl. Pädagoge, Sozialarbeiter (grad.), Professor für Sozialarbeit an der Ev. Hochschule Darmstadt. Arbeitsschwerpunkte: Sozialadministration/Soziale Dienste, Jugendhilfe und Schule, Schulsozialarbeit Sozial- und Jugendhilfeplanung, Geschlechteridentität und Soziale Arbeit.
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