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Ins Herz der Weiblichkeit

Wandlungen mit der Mondin und den Elementen

AutorDorit Stövhase-Klaunig
VerlagNeue Erde
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783890601977
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Weibliche Urkraft und ihre Wandlungsprozesse Die Befreiung der Frau ist noch nicht am Ziel, denn allzu oft orientieren sich die Frauen noch an männlichen Paradigmen. Was wahre Weiblichkeit und authentisches Frau-Sein ist, erfährt die Frau nur durch den Blick in ihre inneren Tiefen und die Rückbesinnung auf den Quell des Lebens. Dieses Buch führt durch die Dunkelheit der Unterwelt zur Urkraft des Schöpferisch-Weiblichen und regt durch verschiedene Meditationen dazu an, sich mit den Elementen zu verbinden. Es macht Mut, das innere Wissen aus den Tiefen hervorzuholen.

Dr. Dorit Stövhase-Klaunig war Gymnasiallehrerin für Sport und Biologie und fand über die anfänglich funktionellen sportlichen Übungen ihren Weg zu den körperbewussten meditativen Bewegungen im Qigong. Sie arbeitet seit vielen Jahren als Qigong- und Fastenlehrerin und praktiziert als Heilpraktikerin mit Schwerpunkt TCM, Psycho-Kinesiologie und Klassische Homöopathie im Raum Schwerin. www.dorit-stoevhase.de

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Leseprobe

4


Die Wandlung der großen weiblichen Mondgöttin


Inanna – gebärende Mondin


Die Weibliche Göttin ist die Ursprungsdunkelheit des Alls. Sie steht als »Großes Rundes« am Anfang und am Ende der Wandlung. Sie ist das Dunkle und Tiefe der Urnacht als das Symbol des Unbewussten, als Mutter aller Dinge, die gebärt und aus sich selbst heraus entstehen lässt. Sinnbild für alles Gebärende ist die Göttin Inanna. Inannas mythische Geschichte wurde in Keilschrift und Tontafeln aufgezeichnet, und zwar im 17. vorchristlichen Jahrhundert in Nippur, dem ehemaligen geistigen Zentrum Sumers. Fast 100 Jahre lang dauerte der Prozess, diese Texte der Öffentlichkeit als Ganzes zugänglich zu machen. Daran waren der amerikanische Sumerologe Samuel Noah Kramer und seine Kollegin Diane Wolkstein entscheidend beteiligt. Beide wussten es zu würdigen, welche Kostbarkeiten ihnen da in die Hände gelegt waren.

Inannas Krone trägt zwei Hörner in Gestalt des zunehmenden und abnehmenden Mondes, Federn oder Zweige und noch einmal die liegende Mondschale, das Mondboot. Die Göttin trägt üppige Haarflechten, ihre vier Zöpfe enden in spiralförmigen Locken. Ihre Rechte hält Dattelpalmenzweige. An beiden Seiten ihres Kopfes erkennt man je drei Gebilde, die an Stengel mit einer Knospe oder an Phalli erinnern. Diese Attribute bezeugen, dass die sprießende Vegetation und die Schöpfungswonne zu Inannas Wirkungsbereich gehören. Die Dattelpalme ist ihr besonderes Emblem, denn die Göttin gilt als Beschützerin der Vorratshäuser für die Dattelernte.

Mit ihrem gebärenden Charakter ist Inanna ein Symbol der Fruchtbarkeit von Mutter Natur und somit ein Sinnbild für den Ursprung des Lebens. Dieses urhaft Weibliche gebiert das Wasser und die Erde als die unteren Kräfte der Welt. Mit ihrem Blut erschafft sie alle Gewässer der Erde. Der Urozean und das Urmeer mit seinen Untiefen werden ebenfalls dem Weiblichen, dieser Großen Mutter zugesprochen. Mit dem Wasser ermöglicht sie das Lebendigwerden. So taucht die Erde als Urhügel aus dem Urozean des Wassers auf und lässt damit ein Tagesbewusstsein aus dem dunklen Unbewussten emporsteigen. »Deshalb ist der Urhügel, wie das Bewusstsein im Unbewussten, die ›Insel‹ im Meer«, so C. G. Jung.20

Abb. 5: Inanna mit Dattelpalmenzweig Mesopotamien, ca. 2400 v.Chr., Basalt, Staatliches Museum zu Berlin

Mit der Geburt der Erde erscheint am Himmel auch die Sonne und mit ihr das schöpferische männliche Prinzip der Licht- und Bewusstseinswelt. Mit der Geburt des Lichtes, der Sonne wird der Tag dem Bewusstsein, die Nacht dem Unbewussten zugeordnet. Wie der Urhügel der Erde tauchen auch die urobische Urschlange als erste Geburt und Wiedergeburt des Lichtprinzips aus dem Urozean auf. So entspricht das Wasser dem Urweiblichen, gemeint sind dabei sowohl das unterirdische als auch das oderirdische Wasser. Unterirdisch ist es das Fruchtwasser und die Quelle, in denen das Lebendige geboren wird, oberirdisch ist es das Wasser der Meere, Ströme, Flüsse und des Regens. »Der Brunnen als Ganzes ist ein Uterus-Symbol des gebärenden Weiblichen, das Bäche und Ströme aus seinem Erdschoss gebiert.«21

Dem urweiblichen gebärenden Charakter entspricht aber auch die Erde, in dem das Gebären und Wachsen alles Lebendigen beginnt. Hier wird Lebendiges als vegetatives Leben aus der Tiefe und Dunkelheit des nächtlichen Anfangs herausgehoben. Das Weibliche gebiert seit Urzeiten die Pflanzenwelt und ist mit ihr über die Erde, das Wasser und den Himmel eng verbunden. Im frühesten Stadium der Menschheit hat das Sammeln von Pflanzen, Wurzeln und Knollen zu den Hauptarbeiten der Frauen gehört.

Als Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin wie auch als Himmels- und Regengöttin ist die Göttin Herrin über die aus der Erde wachsende Nahrung und alle damit verbundenen Bräuche. Sie ist die Herrin über den Ackerbau. Aus diesem Grund ist die Große Göttin oft mit einem Pflanzensymbol verbunden. Blüte und Frucht gehören zu den typischen Symbolen, die die Göttin in den Händen hält. Meist ist es aber die Symbolik des Baumes, der der Erde in seinem Leben und Wachstum am direktesten verhaftet ist.

Abb. 6: Der Weltbaum der Edda (Illustration aus der deutschen Romantik, 19. Jahrhundert)

Der Weltenbaum zeigt jedoch nicht nur die enge Verbindung zwischen dem Weiblichen und der Welt der Pflanzen. Gerade weil der Baum in der Tiefe wurzelt, hat er Verbindung mit den Abgrundtiefen des dunklen nächtlichen Unbewussten. Auf der kollektiven Ebene ist es die Verbindung zur Geschichte der Menschheit, auf der persönlichen Ebene zur Geschichte der eigenen Familie, dem Stammbaum. Es sind die tiefen Weisheiten des Wassers und der Quelle, die sich offenbaren.

Der Baum wächst in die Zeit hinein, wird langsam groß und erfährt dabei Entwicklungs- und Wandlungsprozesse. Jahr für Jahr legt er einen neuen Ring um sich, sein Alter damit sinnfällig bezeichnend. Sein Schicksal wächst damit von innen heraus. So geschehen alchimistische Prozesse, in denen die ursprünglichen Elemente synthetisiert werden und in einer dem Unbewussten unterstellten Wandlung zu neuer Einheit und Formierung gelangen.

Die Zweige und die Blüte entsprechen dem Sichtbarmachen und der Entfaltung des Schicksals am »Sternenhimmel«, für die Oben und Unten eins sind. Sie sind das Auftauchen der Lichtqualität des Bewusstseins aus dem Unbewussten. Diese »Baumgeburt« ist schließlich das Endergebnis von Entwicklungs- und Wandlungsprozessen, die unter der Erde beginnen und oben am Himmel sichtbar sind. Dieser Himmelsbaum nächtlichen Leuchtens ist auch der Seelenbaum der Wiedergeburt, in der jeder Tote zu einem himmlischen Licht wird und sternhaft in die Ewigkeit des »Großen Runden« heimkehrt. Geburt und Wiedergeburt und Schicksal verbinden sich in dieser Symbolik. Das Schicksal ist der große Kanal der Seele in der heiligen Mitte des Baumes genauso wie in der des Menschen.

Selbstwerdung – Die Zeit zunehmender Energien


Die Tiefen dieses Baumes sind besetzt von drei Untermietern, denen Inanna nicht gewachsen ist und die sie zur Verzweiflung bringen. In den Wurzeln hat sich die Schlange, die niemand zähmen kann, eingenistet, im Stamm die wilde, dunkle Lilith und in der Krone der unberechenbare Anzu-Vogel mit seiner Brut.

Die Schlange steht für das ursprüngliche Prinzip der Wandlungsfähigkeit. »Als ein Tier, das tötet, ist sie Tod und Zerstörung; als eines, das periodisch seine Haut erneuert, ist sie Leben und Auferstehung; eingerollt wird sie mit den Zyklen der Manifestation gleichgesetzt. […] Sie begleitet alle weiblichen Gottheiten und die Große Mutter […] und hat dann die weibliche Charakteristika des Geheimnisvollen, Rätselhaften und Intuitiven, sie ist das Unberechenbare, das sich zeigt und plötzlich wieder verschwindet.«22 In eingerollter Form hat sie Zugang zur Unterwelt und zur Finsternis und den aggressiven dunklen Kräften der Menschheit und symbolisiert in ihrer Aufrichtung zum Licht die aus sich selbst heraus erschaffene Gottheit. Mit ihrer Aufrichtung verbinden sich das Negative der dunklen Tiefen und das Positive des Lichtes miteinander.

Lilith tritt in der sumerischen, babylonischen und jüdischen Mythologie um 2300 v. Chr. auf. Lilith ist die Herrin der Unterwelt und Göttin des Todes, aber auch Königin des Himmels und der Erde. In Sumer ist sie der Wind- und Sturmgeist Lil, verwandt mit dem Luft-gott En-Lil, der mutwillig zerstört und nicht zu fassen ist. Später wurde sie zur unheimlichen Dämonin der Nacht, die über Männer und Frauen, die allein schlafen, herfällt und erotische Träume und Orgasmen herbeiführt. Im jüdischen Sohar ist Lilith Adams erste Frau, die sich selbst als dem Manne gleichwertig betrachtet und sich Adam nicht unterwerfen will. Da sie flieht und allein in der Wildnis lebt, ist sie unfruchtbar und kinderlos und kann ihre sexuelle Freizügigkeit leben. Sie steht für die unwiderstehliche, unabhängige, dem Mann nicht unterworfene freie Weiblichkeit, die ihre Gelüste nach ungebundener, unverantwortlicher Sexualität und Macht freizügig auslebt. So wird sie zum Männerschreck in der jüdischen Tradition.

Der dritte Untermieter ist der Anzu-Vogel. Er gehört nicht der Unterwelt der Instinkte an, sondern dem Kopfbereich. Er steht in Verbindung mit Überheblichkeit und Hochmut sowie der Neigung, der Wahrheit und damit den Tatsachen nicht ins Gesicht zu schauen, sondern nur das Licht zu sehen und den Schatten nicht wahrhaben zu wollen.

Diese gewaltsam verbannten Lebensenergien wiederzubeleben, bedeutet, Mut zu harter Auseinandersetzung und Entschlossenheit gegenüber den Instinktwesen aufzubringen. Belohnt wird das Wiederbeleben dieser Lebensenergien aber auch...

Blick ins Buch

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