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E-Book

Irritation als Chance

Bildung fachdidaktisch denken

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl425 Seiten
ISBN9783658202934
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Irritationen sind das Salz des Denkens und das Movens des Handelns. Im schulischen Alltag werden sie gegenwärtig häufig als Zumutung empfunden. Wie zeigen sie sich überhaupt? Wie kann man ihnen Raum geben, ohne sie zu instrumentalisieren? Und unter welchen Bedingungen können Irritationen produktiv und bildungsrelevant werden? Zentrale Fragen des vorliegenden Bandes sind, wie ein 'irritationsfreundlicher' Fachunterricht zu denken sein könnte, wie Irritationen dort eingebunden werden und wie sie zum Gegenstand didaktischer Reflexionen werden können. Die hier versammelten Beiträge geben sowohl Antworten aus bildungs- und erfahrungstheoretischer Perspektive als auch in Form empirischer Studien aus den Fachdidaktiken Biologie, Kunst, Sport und Theater. Der Akzent liegt darauf, die Theorie transformatorischer Bildungsprozesse didaktisch zu wenden und so einen Beitrag zur fachdidaktischen wie auch erziehungswissenschaftlichen Theoriebildung zu leisten.



Prof. Dr. Ingrid Bähr, Prof. Dr. Ulrich Gebhard, Prof. Dr. Krieger, Prof. Dr. Andrea Sabisch und Prof. Dr. Wolfgang Sting sind Hochschullehrer und -lehrerinnen am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg.

Britta Lübke, Malte Pfeiffer und Tobias Regenbrecht sind wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhalt7
Autorinnen und Autoren9
ITheoretische Beiträge16
1Irritation im Fachunterricht. Didaktische Wendungen der Theorie transformatorischer Bildungsprozesse17
1 Krise und Irritation als Ausgangspunkte von Bildungsprozessen17
1.1 Wovon wir sprechen: Zum Verhältnis von Irritation, Fremderfahrung, Krise und Ungewissheit19
1.2 Bildung, Erfahrung oder Lernen?21
1.3 Irritation als Chance23
1.4 Grundannahme 1: Bildung kann ihren Ausgang von der Auseinandersetzung mit fachlichen Gegenständen nehmen.25
1.5 Grundannahme 2: Menschen sind bildsam.27
2 Was bedeutet eine „irritationsfreundliche“ Auseinandersetzung mit einem fachlichen Gegenstand? Eine bildungs- und erfahrungstheoretische Rahmung28
2.1 Transformatorisches Bildungsverständnis im Rückgriff auf „Fremderfahrung“ und „Krise“28
2.2 „Irritation“ und „Phantasie“ als Möglichkeit von Erfahrung im Fachunterricht36
2.3 Pädagogische Verortung: Irritationssituationen als Fremdaufforderung zum selbsttätigen Umgang mit fachlichen Gegenständen41
2.4 Resümee und didaktische Wendung45
3 Empirische Wendung: Zur Erforschbarkeit von Irritationsmomenten im Fachunterricht47
Literatur49
2Wahrheit, Gewissheit, Ungewissheit. Eine Skizze systematisch und empirisch gehaltvoller Bildungsprozesstheorie und ihre didaktische Bedeutung54
1 Wahrheit, Gewissheit, Ungewissheit – eine Skizze55
2 Lassen sich verschiedene Welt-Selbstverhältnisse auf einen universalen, alle Menschen einenden Grund zurückführen?59
3 Bedeutung im Zusammenwirken von Denken, Sprache, kulturellem und kommunikativem Handeln62
4 Wahrheit, Gewissheit und Ungewissheit in Lern- und in Bildungsprozessen67
5 Bildungsvorhalt und Bildungsprozess als Effekte singulärer Inferenz71
6 Kohärenzstörung und singuläre Inferenz im Bildungsprozess82
7 Nihilierung eines Bildungsvorhalts94
8 Didaktik der Bildungsprozesse109
Literatur112
3Responsivität und Medialität in Bildungs- und Erfahrungsprozessen117
1 Medialität als Zugang117
1.1 Erfahrung und Fremderfahrung119
1.2 Zwischen Pathos und Response121
1.3 Responsive „Arbeit der Erfahrung“124
1.4 Transformationsprozesse126
1.5 Medialität und Erfahrung128
2 Zur Forderung einer bildungstheoretischen Reflexion der Medialität130
2.1 Dimensionen des Medialen131
2.1.1 Struktur der Selbst- und Weltverhältnisse132
2.1.2 Bildungsanlässe136
2.1.3 Trans- und Performationsprozesse138
2.1.4 Empirische Anschlüsse140
Literatur141
4Irritation, Erfahrung und Verstehen145
1 Sinn und Erfahrung in schulischen Lernprozessen145
2 Die Bildungsdimension ästhetischer Erfahrung148
3 Hermeneutik, Irritation und bildende Erfahrung152
4 Zur Phänomenologie des Erfahrungen-Machens155
5 Irritation als Beginn eines Erfahrungsprozesses156
6 Die Öffnung eines Vorstellungs- und Phantasieraumes159
7 Rückzug, Dialog und Versprachlichung162
8 Fazit164
Literatur167
5Ungewissheit, der innere Feind für unterrichtliches Handeln171
1 Vorbemerkung171
2 Offenheit und Geschlossenheit172
3 Offenheit und Ungewissheit173
4 Die Notwendigkeit der Ungewissheit wie ihre Reduktion175
5 Klassische Modellierungen zur Gewissheit und Ungewissheit176
6 Gestaltungsphantasien gegen Ungewissheit178
7 Grenzen der Pädagogik179
8 Gewissheitssuggestionen und neue Anforderungen181
9 Perspektiven183
Literatur185
II Empirische Beiträge der Hamburger Forschungsgruppe186
6Zur empirischen Erforschbarkeit von Irritationen im Fachunterricht. Forschungsstand und method(olog)ische Überlegungen187
1 Zum Forschungsstand189
1.1 Perspektiven der allgemeinen Erziehungswissenschaft191
1.2 Fachdidaktische Perspektiven196
1.2.1 Perspektiven der Fachdidaktik Biologie und des Sachunterricht196
1.2.2 Perspektiven der Theaterpädagogik198
1.2.3 Perspektiven der Fachdidaktik Sport201
1.2.4 Perspektiven der Kunstpädagogik205
1.3 Zusammenfassung des Forschungsstandes207
2 Desiderate und offene Fragen211
3 Methodologisches und methodisches Vorgehen im Rahmen der Hamburger Studien214
3.1 Untersuchungsdesign214
3.2 Datenerhebung und Auswertung216
3.2.1 Auswertung Biologiedidaktik und Theaterpädagogik217
3.2.2 Auswertung Sportdidaktik218
3.2.3 Auswertung Kunstpädagogik219
4 Forschungsmethodologische Fragen220
4.1 Reflexion des Verhältnisses von kategorialen zu sequenziellen Zugängen zum Material und Interpretationen221
4.2 Reflexion normativer Setzungen222
4.3 Reflexion der Medialität von Bildungsprozessen223
5 Schlussbemerkung224
Literatur224
7Antworten auf Irritationsmomente im Biologie- und Theaterunterricht230
1 Performativität als Handlungsmoment im Fachunterricht230
2 Forschungsdesign und Methodik236
3 Datengewinnung und Auswertung238
4 Rekonstruktion der Anlässe von und Antwortweisen auf Irritation239
4.1 „Das tote Schwein“ – eine Fallstudie239
4.1.1 Diskursive Bearbeitung: Zwischen Gesellschaft und Individuum240
4.1.2 Szenische Bearbeitung: Dem Schwein eine Stimme geben245
4.1.3 Vergleichende Betrachtung249
4.2 Entwicklung eines Modells unspezifischer und spezifischer Antwortweisen auf Irritation251
4.3 Anlässe für Irritation256
4.3.1 Gegenstandsbezogene Anlässe257
4.3.2 Institutionsbezogene Anlässe259
4.4 Die soziale Dimension von Irritation260
5 Abschließende Bemerkungen und neue Fragen261
Literatur264
Quellen Transkription267
8Antworten auf Bilder. Zu Irritationen im visuellen Bildungs- und Erfahrungsprozess268
1 Grundannahmen und begrifflicher Rahmen zur Verortung von Irritationen269
1.1 Erfahrung und Fremderfahrung269
1.2 Irritation als Wirkung der Fremderfahrung270
1.3 Erfahrung und Medialität271
1.4 Erfahrung und Bildlichkeit272
2 Fachspezifische Verortung von Irritationen durch die Kunst273
2.1 Fremderfahrung, Irritation und Ungewissheit im kunstpädagogischen Diskurs274
2.2 Irritation und Bildlichkeit im bildungstheoretischen Diskurs276
3 Empirische Erforschung von Irritationen durch Bilder?277
3.1 Experimentelles Forschungsdesign277
3.2 Auswahl der Gruppen und der Bilder278
3.3 Verfremdungen als Irritationspotenzial in der Bildsequenz Lo Straniero279
3.4 Rahmung des Antwortens auf Lo Straniero283
3.5 Methodisches: Auswahlprozesse und Darstellungsproblematik284
3.6 Zur Falldarstellung: Antworten auf Lo Straniero286
3.7 Zur Fallanalyse: Antworten als Verkörperung zwischen sprachlicher und visueller Ordnung290
4 Ausblick293
Literatur296
Anhang297
9Irritation als produktives Moment im bewegungsbezogenen Bildungsprozess?300
1 Fachspezifische theoretische Einführung301
1.1 Irritation und Ungewissheit als zentrales Moment einer philosophisch-anthropologischen Deutung des Sports301
1.2 Irritationsmomente und Ungewissheitssituationen im Sportunterricht als „krisenhafter“ Anlass für die Möglichkeit von Bildungsprozessen?304
2 Empirische Umsetzung307
2.1 Design307
2.2 Unterrichtsettings308
2.3 Beschreibung der Stichprobe310
2.4 Datenerhebung311
2.5 Datenauswertung311
3 Ergebnisse312
3.1 Zum Umgang von Schüler/innen mit Irritationssituationen im Sportunterricht – ein empiriebasiertes heuristisches Modell313
3.2 Kategorie Spezifisches Antworten314
3.2.1 Antworten als Beschäftigung mit dem situativen Moment der Irritation vs. Antworten als Rückgriff auf Referenzsysteme315
3.2.2 Spontanes Antworten vs. Antworten nach und nach316
3.2.3 Wechsel/Gleichzeitigkeit der Medien Sprache und Bewegung316
3.3 Kategorie Unspezifisches Antworten317
3.4 Fallbeispiele318
4 Diskussion325
Literatur328
10 Zuwenden und Vermeiden. Irritation in kollektiven Theaterprozessen331
1 Irritation als Auslöser von Schwellenzuständen334
2 Irritation in Differenzerfahrungen336
3 Empirischer Untersuchungsgegenstand338
3.1 Wo treten in kollektiven Probenprozessen Irritationen auf?339
3.1.1 Das Irritationspotenzial der Aufführungssituation339
3.1.2 Das Irritationspotenzial von Performativität und Ereignishaftigkeit342
3.2 Praktiken des Antwortens auf Irritation344
3.2.1 Praktiken des Vermeidens345
3.2.2 Praktiken des Zuwendens347
3.2.3 Paradoxale Strukturen von Zuwenden und Vermeiden348
4 Fazit und Ausblick350
Literatur353
Transkribierte Gruppendiskussionen der Unterrichtsintervention354
IIIWeitere empirische Beiträge im Themenfeld355
11Was bedeutet ein aufmerksamer Umgang mit Kontingenz für die kunst- und theaterpädagogische Vermittlungspraxis? Das teambasierte Forschungsprojekt Kalkül und Kontingenz als Anlass für Bildungsprozesse356
1 Lernen von der Bildungstheorie: die Begriffe ‚Kalkül‘ und ‚Kontingenz‘357
2 Das fachdidaktische Forschungsprojekt Kalkül und Kontingenz359
3 Aufmerksamkeit für Kontingentes herstellen: Kontingenzexperimente mit scores361
4 Vom Sehen zum ‚Lesen‘ von Situationen363
5 Die Situation als Text, Dekonstruktion als Lektüremodus367
Literatur369
12Auf implizites Wissen setzen: zur Ungewissheit ästhetischer Praktiken370
1 Ästhetische Praktiken371
2 Implizites Wissen in ästhetischen Praktiken372
3 Irritation als Anlass für Reflexion374
4 Reflexion impliziten Wissens in der Malerei375
5 Ungewissheit in ästhetischen Praktiken377
6 Auf implizites Wissen setzen378
7 Rücksicht auf Ungewissheit380
Legende zum Interview-Transkript381
Literatur381
13Negative Erfahrungen als Reflexionsanlässe im alltäglichen Sportunterricht383
1 Einleitung383
2 Erfahrungsprozesse und Krisenkonstellationen im alltäglichen Sportunterricht385
3 Fachdidaktische Zuspitzungen: Bildung als reflexive Handlungsfähigkeit389
4 Fallrekonstruktion391
4.1 Zum methodischen Vorgehen391
4.2 Der Fall: Anne pfeift393
5 Fazit398
Literatur399
14Ein praktisch-rezeptiver Perspektivwechsel am Beispiel von Arnold Böcklins Toteninsel402
1 Standortbestimmung403
1.1 Rezeptionstheoretische und -didaktische Grundlegungen403
1.2 Konzeptionelle bzw. bildungstheoretische Verortung im Kontext dieses Sammelbandes406
2 Böcklins Toteninsel als Unterrichtsgegenstand408
2.1 Die Historische Distanz des Bildes und die Erfahrungsreichweite der Rezipierenden408
2.2 Das Bild und seine Unbestimmtheitsstellen410
3 Bildvermittlung413
3.1 Rezeptionsmethodische Umsetzung413
3.2 Arbeitsergebnisse416
4 Resümee421
Literatur423
Tatort-Folgen425

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