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Kleines Lexikon christlicher Irrtümer

Von Abendmahl bis Zungenreden

AutorUwe Birnstein
VerlagGütersloher Verlagshaus
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783641058517
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Wissenswertes von einem, der weiß, wie man mit Vorurteilen aufräumt
- Ein populärwissenschaftliches Lexikon - spritzig, intelligent und kenntnisreich geschrieben

- Auch zum Verschenken geeignet!

Mit ironischem Augenzwinkern und der ihm eigenen Leichtigkeit bahnt Uwe Birnstein einen Weg durch die unzähligen Vorurteile, die es über das Christentum gibt. Dabei schöpft er aus seinem immensen Wissensfundus und seziert unterhaltsam und humorvoll die geläufigsten Irrtümer aus den Bereichen Bibel, Kirchengeschichte, Konfession und christliches Leben.

Wer also wissen möchte, ob die Bibel keine Lügen enthält, die Priester keinen Sex haben oder Christen die besseren Menschen sind, ist mit diesem Kleinen Lexikon christlicher Irrtümer bestens bedient.

Uwe Birnstein, geboren 1962, ist Journalist und Theologe. Tätig in Funk, Fernsehen und Print. Zahlreiche Buchpublikationen. Er lebt in Berlin und Tirol.

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Leseprobe
"P Es gab eine PÄPSTIN (S. 109-110)

Etwas Unvorstellbares soll Anfang des Jahres 858 während einer Prozession in der Nähe des Lateran-Palasts in Rom geschehen sein. Papst Johannes VIII., der die Prozession anführte, sei plötzlich niedergefallen und habe ein Kind zur Welt gebracht, heißt es. Zweieinhalb Jahre lang soll eine Frau als Mann verkleidet das Papstamt innegehabt haben.

Die aus dem dreizehnten Jahrhundert stammende und immer weiter ausgeschmückte Legende, die selbst die Päpste lange Zeit glaubten, bietet auch heute noch Stoff für immer neue Spekulationen, Bücher und Filme. Was ist dran an dieser Geschichte? Die Legende erzählt von einem aus Mainz oder England stammenden Mädchen, das von seinem Vater eine gute Ausbildung erhalten hat und dann verkleidet als junger Mann in Athen studiert haben soll. Sie sei dann nach Rom gegangen, dort durch ihre Bildung und ihr großes Wissen aufgefallen und 855 nach dem Tod des Papstes Leo IV. als Johannes Anglicus zum Papst gewählt worden.

Während ihrer Amtszeit soll sie mehrere Liebschaften gehabt haben und schließlich schwanger geworden sein. Um zu verhindern, dass jemals wieder versehentlich eine Frau auf dem Stuhl Petri Platz nehme, heißt es in fantasievoller Weiterführung der Legende, habe sich von da an jeder neu gewählte Papst zunächst auf einen Stuhl mit Loch niederlassen müssen. Ein Priester sei dann unter diesen Stuhl gekrochen und habe unter dem Gewand des Papstes nach dessen Männlichkeit gefühlt. Rief dieser Priester »Habet!« – »Er hat!« –, konnte der Gewählte Papst werden. Gerade wegen ihrer Anstößigkeit möchte man diese Geschichten doch zu gerne glauben.

Allerdings kamen schon früh Zweifel an ihrer Echtheit auf und alle angeblichen Belege für die tatsächliche Existenz einer Päpstin lassen sich schnell widerlegen. Der wirkliche Nachfolger von Papst Leo IV. war Benedikt III., der auch nicht, wie manch einer behauptet, von der katholischen Kirche erfunden wurde, um die Existenz der Päpstin zu verschleiern, denn er ist auf zeitgenössischen Münzen abgebildet und seine Korrespondenz ist heute noch erhalten.

Dass die Päpste eine »Vicus Papessa« genannte Gasse zwischen Lateran und Vatikan seit jener Zeit mieden, liegt wohl eher daran, dass sie für große Prozessionen zu eng war, als daran, dass die angebliche Päpstin hier ein Kind gebar, zumal der Name »Papessa« nicht auf die Päpstin, sondern auf die damals in Rom lebende Adelsfamilie Papes hinweist. Eine schöne Legende, die die Sensationslust der Menschen anstachelt, aber vermutlich nur darauf zurückzuführen ist, dass ein Satiriker dem echten Papst Johannes VIII., der erst einige Jahre später regierte, wegen seines zurückhaltenden und nachgiebigen Verhaltens in der Diskussion mit dem Patriarchen von Konstantinopel einmal weibliche Charakterzüge unterstellte."
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